Jahreszahl
950-1550
Ursprung/Entstehung
Das Christentum wird gegen Ende der Antike immer mächtiger → Staatsreligion im römischen Reich
→ Bestimmt im Mittelalter fast jeden Lebensbereich
Die Kirchenoberen stehen dem Theater kritisch gegenüber
• Sie sehen darin den „Pomp des Teufels“
→ durch nicht christlichen Ursprung des darstellenden Spiels und das römische Sensation Theater, dass sich mit Bsp. Ehe Bruch beschäftigt (für sie „Frevelhaft“)
Hypothese zur Entstehung des antiken Theaters:
Es hat sich aus den religiösen Festspielen des Dionysoskultes entwickelt
Hypothese zur Entstehung des mittelalterlichen Theaters
Das mittelalterliche Theater ist noch einmal völlig neu entstanden aus der christlichen Religion und ihrer Liturgie heraus ( nach langer Theater freier Zeit aufgrund der erklärten Frevelhaften Themen)
Theater im Mittelalter in den Kirchen
• Geistliche präsentieren vor den Gemeinden die Ostergeschichte der
wieder Auferstehung Jesu Christi
• Diese Spiele werden mit der Zeit erweitert (Beispiel Krämerszene).
Schließlich ordnet die Kirche an, außerhalb der Gotteshäuser zu spielen.
• es kehrt zunehmend Volkssprache in die Texte ein (ursprünglich rein
lateinische Texte)
• Die Stücke werden zunehmend realistischer inszeniert
• auch Leihen (aus dem Bürgertum) spielen mit (nur Männer)
die Palette der Stücke erweitert sich
• neben den Oster und Weihnachtsspielen gibt es nun auch Passions und Mysterienspiele
→ Aufgabe dieser: Erziehung der Gläubigen im christlichen Sinn
Die Menschen im Mittelalter konnten weder lesen noch schreiben. Ihnen wurde daher in Theaterform gezeigt, was Sünder in der Hölle zu erwarten haben (Mittel: Figur des Teufels).
Insgesamt machte das mittelalterliche Theater also die biblischen Stoffe (zunächst kontrolliert durch die Kirche) bekannt und für das Volk verständlich (Durch schauspielerische Leistung bei lateinischen Texten)
Ebenso entstanden auch Fastnachts- bzw. Karnevalsspiele.
→ stellen in das Zentrum des Spotts, meist den einfachen Bauern
Moralitäten
Moralitäten → Aufführungen die belehren, moralische Werte vermitteln und das Volk erziehen wollen
Krämerszene
Inhalt in der Bibel: drei frauen eilen an das Grab von Jesus, um ihn zu Salben.
Umsetzung in der Szene: wird zusätzlich gezeigt, wie die Frauen die Salbe kaufen.
Dies wird immer weiter ausgebaut und durch Elemente der Komik ergänzt.
Passionsspiele
Passionsspiele: beschäftigen sich mit Leiden, Kreuzigung und Tod Jesu Christi
Mysterien Spiele
Mysterienspiele: Der Themen Kreis ist nicht mehr festgelegt. Es geht um den gesamten dramatischen Stoff der Bibel, vermischt mit derb volkstümlichen Elementen.
Szenen sind deshalb lose zusammengefügt
Eigenheiten Der mittelalterlichen Spiele
Eigenheiten der mittelalterlichen Spiele
• Detailreichtum
• viele Effekte (Bsp. Schweineblasen gefüllt mit
Blut unter der Perücke, die beim aufsetzen der
Dornenkrone platzen)
• simultanbühne
• Verlassen der Bühne & Publikum zieht dabei
von Station zu Station weiter
Simultan Bühne
Simultanbühne
Bühnenform des Mittelalters:
→ Ist kein einzelner Aufführungsort, sondern eine ganze Reihe davon
• Ort: vor Kirchen und später auch auf Marktplätzen
• Holzpodeste als Handlungsorte
• unter freiem Himmel
• Meist kreisförmig, aber auch nebeneinander aufgestellt
→ die verschiedenen Spielorte (Loci) werden simultan (gleichzeitig ) bespielt.
Typisch: einer repräsentiert den Himmel, ein anderer, die Hölle, wieder ein anderer irdische Handlungsorte
→ Gleichzeitige Präsenz von Himmel, Hölle und Weltgeschehen
Dies repräsentiert das Sinnbild für die Ganzheitlichkeit des Kosmos im mittelalterlichen Weltbild
Der Aufbau der simultan Bühne
Himmel und Hölle sind so weit wie möglich voneinander entfernt Dazwischen liegen die anderen loci
Diese loci sind dabei der Handlung nach geordnet
Die Zuschauer bewegen sich vom einen Aufführungort zum nächsten
→ Stationentheater
bei Passionsspielen befinden sich das Podest, auf dem die Kreuzigung Jesu Christi dargestellt wird, im Zentrum der Anordnung
die Bühne schmückt plastische Dekoration
die große Bühnenmaschinerie nutzt Feuerelemente zur Darstellung des Höllenschlunds
(in England (14. Jahrhundert) entstand die Sonderform „Wagenbühne“, bei der die Station auf Wagen aufgebaut sind, die am Publikum vorbeigezogen werden)
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