Ursprung
Ursprung:
Was viele städtische Bühnen dem Zuschauer bieten, ist für Grotowski immer eine Kombination verschiedener Elemente unterschiedlicher Kunstgattung: Malerei, Architektur, Musik, Tanz Schauspiel und so weiter => Elektrizismus .
All diese Formen vereinigen sich hierzu meist in einer einzigen Aufführung. Darüber hinaus versuchen die Bühnen laut Grotowski Film und Fernsehen nach zu eifern. Dieses Unterfangen ist für ihn zum Scheitern verurteilt, da das Theater dem Film nicht gerecht werden kann. Er sieht in solchen Bestrebungen nur ein synthetisches Theater, das Reich an Trugschlüssen ist und deshalb von ihm als reiches Theater definiert wird.
Um sich von dieser Form abzugrenzen, beschließt er zu erforschen, welche Ausdrucksmittel überhaupt für Theater notwendig sind. Die logische Konsequenz ist daher die Forderung nach Armut im Theater: er entdeckt, dass der Schauspieler mit seinem nackten Körper allein alle anderen Ausdrucksmittel durch Gestik, Mimik, proximal etc. ersetzen kann – solange er glaubhaft spielt. Erst die von ihm geforderte Armut, also lässt den Reichtum der Ausdrucksmittel des Darstellers deutlich werden.
Schauspieler
Für die Ausbildung seiner Darsteller entwickelt Grodzki ein strenges, körperliches und psychisches Training. Er verlangt dabei ernst, Ehrlichkeit, Hingabe und totale Selbstoffenbarung. Ziel dieses Theaters, der Erfahrung ist, dass der einzelne Darsteller sich weiter entwickelt und reifen kann. So wird die Theaterhandlung der Akteure bei ihm zu einem Ritual der Selbstfindung mit unbedingter Hingabe – der totale Akt, in dem sich der Schauspieler mit sich selbst auseinandersetzt.
Dies geschieht mittels komplizierter Techniken und eines der tranceähnlichen Zustands – es wird schließlich eine Einfühlung auf armer Weise ermöglicht: sekundenschnell kann sich der Spieler in seine Rolle versetzen und den Text zu Theater machen – nur durch die Mittel des Körpers.
Zuschauer
In seinem Theater Laboratorium, wie er es nennt, erforscht der auch die Beziehung zwischen Schauspielern und Publikum. Dieses Theater, das Provokation sein und Tabus brechen will, soll nicht nur den Schauspieler, sondern auch das Publikum zur Selbsterkenntnis führen. Meistens sind nur relativ wenige Zuschauer zugelassen, dass sich ein solches Theater nur im kleinen Kreis (nicht mehr als etwa 50 Besucher) aufführen lässt.
Bühnenform
3-1999
Das ablegen der Alltagsmasken und die Forderung nach Grenzüberschreitung Gipfel schließlich in der Abschaffung des Bühnenraumes: die Zuschauer sollen ein Teil der Aufführung werden – er spricht von zwei Ensemble. Wie er sich diese konkret vorstellt, machen die folgenden Beispiele deutlich.
1. die Handlung von Kordian, ein polnisches Drama der Romantik, verlegt der Theaterregisseur als Wahnvorstellung der Patienten in eine psychiatrische Klinik. Die Zuschauer sitzen dabei auf den Betten neben den Schauspielern und werden auch zum mitwirken etwa durch mitsingen angeregt.
2. Bei der Inszenierung von Marlows „ Doktor Faust“ wird das Publikum mit den Darstellern an eine lange Tafel gesetzt und dort auch bewirtet, während parallel dazu gespielt wird.
Was die Bühnenbeleuchtung angeht, so zeigt die Aufführungskizze zu Kordian das verschiedene stationirbare Lichtquellen zum Einsatz kommen. Die Schauspieler können diese einerseits bewegen oder andererseits in den Lichtkegel treten, um beleuchtet zu sein.
Minimalistisches Design, Bevorzugung von einfachen Bühnenbildern, minimale Requisiten, schlichte Bühnenbilder.
Rolle von Text
olle von Texten
Text als Ausgangspunkt: Dramatexte oft nur Inspiration, bestimmen nicht die Bedeutung einer Aufführung
Reduktion von Sprache: Rolle der gesprochenen Sprache reduzieren, stattdessen körperlicher Ausdruck und nonverbale Kommunikation
Improvisation und Intuition: Schauspieler werden ermutigt, sich auf Improvisation und persönliche Intuition zu verlassen Physischer Ausdruck: Der Kern einer Aufführung wird durch den Körper und die Präsenz der Darsteller vermittelt, nicht durch den Text
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