Def. Fehlerzustand (fault)
ggf. direkt erkennbar durch statische Tests
inkorrektes Teilprogramm, inkorrekte Anweisung oder Datendefinition, Ursache für Fehlerwirkung
Zustand eines Softwareprodukts oder einer seiner Komponenten, der unter spezifischen Bedingungen eine geforderte Funktion beeinträchtigen kann
Def. Fehlerwirkung (failure)
ggf. direkt erkennbar durch dynamische Tests
Wirkung eines Fehlerzustandes, die bei der Ausführung des Testobjektes nach „aussen“ in Erscheinung tritt
Abweichung zwischen spezifiziertem Soll-Wert (Anforderungsdefinition) und beobachtetem Ist-Wert (bzw. Soll- und Ist-Verhalten)
Def. Fehlerhandlung (error)
menschliche Handlung (des Entwicklers), die zu Fehlerzustand in der SW führt
NICHT einbezogen: menschliche Handlung eines Anwenders, die ein unerwünschtes Ergebnis zur Folge hat
Def. Validation von SW
Prüfung, ob SW das vom Anwender „wirklich“ gewünschte Verhalten zeigt
-> Haben wir das richtige SWsystem realisiert?
Def. Verifikation
Prüfung, ob Implementierung der SW vorher (vertraglich) festgelegte Anforderungen erfüllt
-> Haben wir das SWsystem richtig realisiert?
6 Typische Programmierfehler
Berechnungsfehler
Schnittstellenfehler
Kontrollflussfehler
Datenflussfehler
Zeitfehler
Redefinitionsfehler
Klassifikation von Testverfahren (5)
Funktionalitätstest
Benutzbarkeitstest
Performanztest
Lasttest
Stresstest
Def. Point of Control (PoC)
Schnittstelle, über die Testobjekt mit Testdaten versorgt wird
Def. Point of Observation (PoO)
Schnittstelle, über die Reaktionen/Ausgaben des Testobjekts beobachtet werden
Def. Funktionstest (black box test)
die interne Struktur der Komponente wird nicht betrachtet;
getestet wird Ein-/Ausgabeverhalten gegen Spezifikation (informell oder formal);
Def. Strukturtest (white box test) (3 Formen)
interne Struktur der Komponente wird zur Testplanung und -Überwachung herangezogen:
Kontrollflussgraph
Datenflussgraph
[Automaten]
Def. Diversifikationstest
Verhalten einer Komponentenversion wird mit Verhalten anderer Versionen verglichen
2 Formen von Diversifikationstestverfahren
Mutationstestverfahren
N-Versionen-Programmierung
Def. Mutationstestverfahren
ein Programm wird absichtlich durch Transformationen verändert und damit in aller Regel mit Fehlern versehen
Einbau von Fehlern lässt sich (mehr oder weniger) automatisieren
eingebaute Fehler entsprechen oft nicht tatsächlich gemachten Fehlern
eingebaute Fehler stören Suche nach echten Fehlern
Def. N-Versionen-Programmierung
verschiedene Versionen eines Programms werden völlig unabhängig voneinander entwickelt
sehr aufwändig, da man mehrere Entwicklerteams braucht (und gegebenfalls sogar Hardware mehrfach beschaffen muß)
Fehler der verschiedenen Teams nicht unabhängig voneinander (z.B. haben alle Versionen dieselben Anforderungsdefinitionsfehlern)
Ziele von Mutationstestverfahren
Identifikation fehlender Testfälle
Eliminination nutzloser Testfälle
Schätzung der Restfehlermenge
Ziele N-Versionen-Programmierung
Version als Orakel für Korrektheit der Ausgaben anderer Versionen nutzen (ab 2 Versionen)
Gleichzeitige Berechnung v. Ergebnissen mit mehreren Versionen erhöht Robustheit der SW
Verwende Mehrheitsentscheidungen, wenn verschiedene Versionen unterschiedliche Ergebnisse liefern (ab 3 Versionen)
Def. Komponententest (Unit-Test) und Subsystemtest
Isolierte prüfung einzelner Softwarebausteine
Komponente (Unit) z.B. Klasse oder Paket (Modul)
Subsystemtest kann als Test einer besonders großen Komponente aufgefasst werden
getestet wird gegen Spezifikation der Schnittstelle der Komponente, dabei betrachtet werden funktionales Verhalten, Robustheit, Effizienz, ...
Testziel: Berechnungsfehlern, Kontrollflussfehlern, ...
getestet wird in jedem Fall die Komponente für sich mit
Teststummel (Platzhalter, Dummies, Stubs) für benötigte Dienste anderer Komponenten
Testtreibern (Driver) für den (automatisierten) Test der Schnittstelle (für Eingabe von Parametern, Ausgabe von Parametern, ... )
Def. Integrationstest
Gesamtes SW-System (oder abgeschlossenes Teilsystem) wird getestet;
Schwerpunkt liegt auf Test des Zusammenspiels der Einzelkomponenten
normalerweise wird vorausgesetzt, dass Einzelkomponenten vorab bereits getestet wurden
Verwendung von Testtreiber (Testwerkzeuge), die zu testende Komponente aufrufen bzw. steuern
(Meistens) Verzichten auf Teststummel, da alle benötigten Teilsysteme zusammen getestet werde
Ziel: Schnittstellenfehlern, insb. Fehler beim Austausch von Daten
6 Gängige Integrationsteststrategien
“Big Bang”-Strategie
“Top-down”-Testverfahren
“Bottom-Up”-Testverfahren
Ad-Hoc-Integration
Backbone-Integration (Inkrementelle Vorgehensweise)
Regressionstest (für inkrementelle Vorgehensweise)
Systemtest - grundsätzliche Vorgehensweise
Nach abgeschlossenem Integrationstest und vor dem Abnahmetest erfolgt der Systemtest beim Softwareentwickler durch Kunden (alpha-Test)
Variante: Systemtests bei ausgewählten Pilotkunden vor Ort (beta-Test)
Systemtest überprüft aus der Sicht des Kunden, ob das Gesamtprodukt die an es gestellten Anforderungen erfüllt (nicht mehr aus Sicht des Entwicklers)
anstelle von Testtreibern und Teststummeln kommen nun soweit möglich immer die realen (Hardware-)Komponenten zum Einsatz
Systemtest sollte nicht beim Kunden in der Produktionsumgebung stattfinden, sondern in möglichst realitätsnaher Testumgebung durchgeführt werden
beim Test sollten die tatsächlichen Geschäftsprozesse beim Kunden berücksichtigt werden, in die das getestete System eingebettet wird
dabei durchgeführt werden: Volumen- bzw. Lasttests (große Datenmengen), Stresstests (Überlastung), Test auf Sicherheit, Stabilität, Robustheit, ..
Systemtest - nichtfunktionale Anforderungen
Kompatibilität
Benutzungsfreundlichkeit
Benutzerdokumentation
Änderbarkeit, Wartbarkeit
Def. Akzeptanztest (Abnahmetest)
Spezielle Form des Systemtests
Einbeziehen des Kunde bzw. führt Test durch
Test findet beim Kunden, aber in Testumgebung statt (Test in Produktionsumgebung zu gefährlich)
Abnahmetests als Entschiedungsbasis für Kunde, ob bestellte SW-system mangelfrei und vertraglich festgelegte Anforderungen erfüllt sind
durchgeführte Testfälle sollten bereits im Vertrag mit Kunden spezifiziert sein
im Rahmen des Abnahmetests wird geprüft, ob System von allen relevanten Anwendergruppen akzeptiert wird
im Rahmen von sogenannten Feldtests wird darüber hinaus ggf. das System in verschiedenen Produktionsumgebungen getestet
Die 7 Grundsätze des Testens
Testen zeigt die Anwesenheit von Fehlern (und nie die Abwesenheit)
Vollständiges Testen ist nicht möglich
Mit dem Testen frühzeitig beginnen
Häufung von Fehlern (in bestimmten Programmteilen)
Zunehmende Testresistenz (gegen existierende Tests)
Testen ist abhängig vom Umfeld
Trugschluss: Keine Fehler bedeutet ein brauchbares System
Def. Funktiosorientierte Testverfahren (Blackbox)
Testen Implementierung gegen ihre Spezifikation und lassen interne Programmstruktur unberücksichtigt:
Geeignet für Abnahmetest ohne Kenntnis des Quellcodes
Voraussetzung: vollständige und widerspruchsfreie Spezifikation (zur Auswahl von Testdaten und Interpretation von Testergebnissen)
Auswahl repräsentative Eingabewerte (man kann nicht alle Eingabekombinationen testen)
Braucht „Orakel“ für Überprüfung der Korrektheit der Ausgaben
Paarweiser Testansatz (Pairwise Testing)
Die Praxis zeigt, dass ca. 80% aller von bestimmten Parameterwertkombinationen ausgelösten Softwarefehler bereits durch Wahl bestimmter Paarkombinationen beobachtet werden können. Also werden beim „paarweisen“ Testen einer Funktion mit n Parametern nicht alle möglichen Kombinationen überprüft, sondern nur alle paarweisen Kombinationen
Backbox Testverfahren (7)
Erfahrungsbasierte Testverfahren:
Intuitives Testen (Error Guessing)
Exploratives Testen
Checklistenbasiertes Testen
Zufallstest
Smoke-Test:
Syntax-Test
Zustandsbezogener Test
Ursache-Wirkungs-Graph-Analyse / Entscheidungstabellenbasiertes Testen
Anwendungsfallbasiertes Testen
Kriterien für Datenflusstests (6)
all-defs-Kriterium
all-p-uses-Kriterium
all-c-uses-Kriterium
all-p-uses-some-c-uses-Kriterium
all-c-uses-some-p-uses-Kriterium
all-uses-Kriterium
Unterscheidung von 4 Klassen
Def. Modellbasierte Testverfahren und die 2 Hauptsielarten des modellbaiserten Testens
Es werden Modelle der zu testenden SW für die Testplanung und ggf. auch -durchführung herangezogen. Dabei kommen vor allem Zustandsautomaten (Statecharts) zum Einsatz.
Es gibt zwei Hauptspielarten des modellbasierten Testens:
Testen von ausführbaren Modellen
Testen mit (ausführbaren) Modellen
Definition von Testüberdeckungsmetriken für Statecharts (5)
Tests müssen garantieren, dass alle Zustände mindestens einmal erreicht werden
Tests müssen garantieren, dass jede Transition mindestens einmal ausgeführt wird
Tests müssen garantieren, dass jede Transition mit allen sich wesentlich unterscheidenden Belegungen ihrer Bedingung ausgeführt wird
Tests müssen alle möglichen Pfade durch Statechart (bis zu einer vorgegebenen Länge oder vorgegebenen Anzahl von Zyklen) ausführen
zusätzlich zum Test aller explizit aufgeführten Transitionen werden für jeden Zustand alle sonst möglichen Ereignisse (Methodenaufrufe) ausgeführt
Vorgehen bei der Ausführung der Testsequenzen (4 Schritte)
Testvorbereitung
Testausführung
white-box-Sicht
black-box-Sicht
Testbeendigung
Kombination
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