wie ist der Fachbereich User Experience entstanden?
1.1 Begriffe, Konzepte, Geschichte
Grundgedanke der menschenfreundlichen Gestaltung reicht bis zu Leonardo da Vinci zurück.
-> Entwicklung des Themenbereichs User Experience im 20. Jahrhundert, eng verknüpft mit digitaler Technologie.
1940er: US-Militär investiert in die Verbesserung der Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human Factors).
Human Factors und Ergonomie als Grundlagen für MMI, prägend bis heute.
1970: Gründung des HUSAT Forschungsinstituts durch Brian Shackel.
1980er: Nutzung von Computern durch nicht-technische Nutzer, Aufschwung von MMI und Software-Ergonomie.
Begriff “User Experience Design” durch Don Norman geprägt, Autor von “The Psychology of Everyday Things” (1988).
Jakob Nielsen, Mitautor von “Usability Engineering” (1993), wichtiger Wegbereiter.
was bedeutet User Experience?
Wahrnehmungen und Reaktionen aus der Nutzung eines Produkts,
-> beeinflusst durch emotionale und kognitive Faktoren.
User Experience Design (UXD) ist ein interdisziplinäres Feld innerhalb der Mensch-Maschine-Interaktion (MMI).
Umfasst Interaktions- und Servicedesign und stützt sich auf Psychologie, Markt- und Nutzerforschung.
Entstand mit der Verbreitung von Computern im Arbeitsumfeld und Privatgebrauch seit den 1980er-Jahren.
wie ist der UX-Designprozess aufgebaut?
Aktivitäten im UX-Designprozess
1.2 User Experience Design und Management
Ziel: Sammeln und Verstehen relevanter Daten über die Stakeholder, insbesondere die Nutzer.
Methoden: Nutzerinterviews, Umfragen, Fokusgruppen, Wettbewerbsanalyse, Datenanalyse.
Ziel: Entwickeln von Ideen und Konzepten, die technisch machbar und für die Benutzer akzeptabel sind.
Methoden: Brainstorming, Mind Maps, Szenarien, Storyboards, Information Architecture.
Ziel: Umsetzen der entwickelten Konzepte in konkrete Designlösungen.
• Methoden: Paper Prototypes, Wireframes, Hi-Fi-Prototypes, Usability Tests.
wie kann User Experience in Unternehmen integriert werden?
UXD ist ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor für Unternehmen mit digitalen Produkten und Services. Erfolgreiche UXD erfordert eine umfassende Integration in alle Bereiche des Unternehmens.
Benutzerzentrierte Ausrichtung hat organisatorische Auswirkungen.
Erfordert ein akzeptiertes und unterstütztes Prozessmodell im Unternehmen.
Betroffen sind verschiedene Abteilungen und Professionen: Softwareentwickler, Informationsarchitekten, Kommunikationsdesigner, Management.
Ein schrittweiser Prozess ist notwendig, um UX-Maßnahmen mit der Geschäftsstrategie zu verknüpfen.
Welche Entwicklungen in der Mensch-Maschine-Interaktion haben maßgeblich zur Entstehung von User Experience Design beigetragen?
Durch welche vier Merkmale lässt sich Erfahrung charakterisieren?Bitte beachten Sie, dass bei offenen Fragen keine Überprüfung und Wertung möglich ist.
Erfahrung ist subjektiv, holistisch, situationsabhängig und dynamisch.
Die ———— ist abhängig vom —————. Dieser besteht aus einer Kombination von ————, ————, ————, ——— und der ————.
Die Nutzererfahrung ist abhängig vom Nutzungskontext. Dieser besteht aus einer Kombination von Benutzern, Zielen, Aufgaben, Ressourcen und der Umgebung.
Wie lässt sich die Beziehung zwischen User Experience Design und Customer Experience Management beschreiben?
Welche Rolle spielte User Experience Design für den Geschäftserfolg der Firma Apple?
Bitte nennen Sie fünf Phasen eines typischen UX-Prozesses, wie er in ähnlicher Form vielfach praktiziert wird.
Welche fünf Elemente bzw. Ebenen des UX Design definiert J. J. Garrett?
Entdecke,
definiere
ideate,
prototype,
bewerte
Strategie, Umfang, Struktur, Raster, Oberfläche
Welche Evaluationsmethode wird auf der Amazon Website verwendet, um kontinuierliche Verbesserungen der User Experience zu erreichen?
1.3 Ausgewählte Szenarien aus der Praxis
Wodurch ermöglicht das Philips Wakeup Light eine außergewöhnlich gute Nutzererfahrung?
wie ist die Entwicklung des Fachbereich User Experience zwischen 1980-2000er Jahren?
• Verbreitung von PCs in Privathaushalten, intensivere Internetnutzung und Dotcom-Blase.
• Veränderung der Nutzergruppen, Fokus auf einfache Bedienbarkeit.
• Web-Revolution veränderte Kaufverhalten für Softwareprodukte, User Experience als zentrales Kaufkriterium.
• 2000er: Aufmerksamkeit durch Dotcom-Blase, Unternehmen setzten verstärkt auf User Experience.
welche Begriffe hängen mit User Experience zusammen?
Subjektiv, holistisch, situationsabhängig, dynamisch, positiv.
Personen, die mit einem System, Produkt oder Dienstleistung interagieren, geprägt durch persönliche Eigenschaften und Kontext.
Kombination von Benutzern, Zielen, Aufgaben, Ressourcen und Umgebung, beeinflusst die Interaktionserfahrung.
Arbeitsergebnis, motivationale Aspekte der Interaktion wichtig.
Kontaktpunkte eines Nutzers mit einem Produkt oder Unternehmen, entscheidend für User Experience.
Abgrenzung von verwandten Konzepten von UX
Frühere Begriffe wie Interface Design oder Interaction Design durch UX Design ersetzt, Fokus auf grafische Benutzerschnittstellen.
Gebrauchstauglichkeit, Fokus auf reibungslose Performance während der Nutzung, Effizienz, Effektivität und Zufriedenstellung als Kriterien.
Unternehmenssicht auf User Experience, Gestaltung von Kundenbeziehungen und Markenauftritt, Ziel: Kundenloyalität und positive Wahrnehmung.
Bedeutung von UX für Unternehmen
Einfluss auf Produkt- und Markenerlebnis, konsistente und positive User Experience entscheidend.
Beinhaltet UX, Gestaltung der gesamten Kundenreise und Markenwahrnehmung.
In der Mensch-Maschine- Interaktion werden neue Technologien, Ein- und Ausgabemedien sowie Interaktionsformen getes- tet und auf ihre Auswir- kungen hin überprüft
Bei der Betrachtung menschlicher Einflussgrö- ßen in der Interaktion von Menschen mit komplexen Maschinen spricht man von Human Factors. Der Begriff wird insbesondere im Zusammenhang mit sicherheitskritischen Sys- temen (z. B. Atomkraft- werk, Flugüberwachung, Flugzeugcockpits, Wei- chensteuerung von Zügen) verwendet.
Die Wissenschaft der menschlichen Arbeit wird Ergonomie genannt und befasst sich damit, wie Arbeitsbedingungen an die physischen und kogni- tiven menschlichen Eigenschaften angepasst werden können.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat unter der Nummer 9241 eine Reihe an Standards zu Themen der Usability for- muliert, unter anderem zu menschzentrierten Prozessen und Interakti- onsprinzipien.
Standards zu Usability, menschzentrierte Prozesse und Interaktionsprinzipien.
Definition von User Experience als Wahrnehmungen und Reaktionen aus der Nutzung eines Produkts oder Systems
Integration von benutzerorientierten Prozessen in Unternehmen
Benötigt passende Unternehmenskultur und Managementunterstützung.
Umfassendes Verständnis der Benutzer und ihre Einbeziehung in den Entwicklungsprozess.
Wissen über Nutzer muss abteilungsübergreifend integriert werden.
Benutzerzentrierte Methoden sollen frühzeitig in Unternehmensprozesse einfließen.
Iterative Arbeitsweise und klare Rollenverteilung sind entscheidend.
Ein langfristiger Prozess, oft beginnend mit kleineren Projekten.
Tabelle 1: Phasen und Methoden im UX-Prozess nach Bouniq-Mercier
Phasen des UX-Designprozesses
Sammeln von Erkenntnissen, um das Problem besser zu verstehen.
Methoden: Nutzerinterviews, Umfragen, Fokusgruppen, Datenanalyse.
Analyse der gesammelten Daten, um ein Anforderungsprofil zu erstellen und das Designproblem aus Nutzersicht zu beschreiben.
Methoden: Personas, Empathy Maps, User Journey, Touchpoint-Analyse, User Stories.
Entwickeln neuer Konzepte und Lösungen basierend auf den Erkenntnissen aus der Analysephase.
Methoden: Brainstorming, Card Sorting, Szenarien, Future User Journey, Information Architecture.
Umsetzung der entwickelten Ideen in greifbare Prototypen und deren Tests.
• Methoden: Paper Prototypes, Wireframes, Mockups, Interactive Prototypes, Usability Tests.
Unterschiedliche UX-Designprozessmodelle
Betont konvergente und divergente Phasen im Designprozess: Phasen der Ideenfindung und Phasen der Fokussierung auf bestimmte Konzepte.
Enthält methodische Grundlagen und Designprinzipien.
• Betont die iterative Arbeitsweise und die kontinuierliche Anpassung basierend auf Benutzertests.
• Strukturell ähnlich zu anderen Modellen, jedoch weniger detailliert in Bezug auf Methoden und Prozessdynamik.
• Stellt den Zusammenhang zwischen Designaktivitäten und geeigneten Methoden dar.
• Illustriert die Anwendung von Methoden in den verschiedenen Phasen des UX-Prozesses.
Return on Investment
• ROI für UXD ist schwer nachzuweisen, aber entscheidend für langfristige Integration.
• UXD führt zu höherer Kundenzufriedenheit und langfristigen Gewinnen.
• Wichtig, UX-Maßnahmen an Geschäftszielen auszurichten.
• Kurzfristiger ROI und langfristige Kundenbeziehungen müssen berücksichtigt werden.
• Nachweis des Werts von UXD oft durch Reduzierung von Supportkosten und Steigerung der Effizienz.
Produkt: Philips Wakeup Light (Wecker).
Funktion: Weckt Nutzer mit Licht und natürlichen Geräuschen.
Ziel: Nachahmung des natürlichen Aufwachens.
Traditionelle Wecker:
Mechanische Geräte, erzeugen lautes Signal bei bestimmter Zeit.
Wecker piepen oder schalten das Radio ein.
Mechanische Form beeinflusst die Erfahrung.
Philips Wakeup Light:
Beginnt vor Weckzeit mit sanftem Licht und Naturgeräuschen.
Positives Aufwacherlebnis, erleichtert das Aufstehen.
Visuelle Erscheinung: Unspektakulär, ähnelt anderen Leuchten.
Große Unterschiede in der Erfahrung: Deutliche Verbesserung für Nutzer.
Herausforderung: Material „transzendieren“ und positive Erfahrung als Design-Ausgangspunkt nutzen (Hassenzahl 2011).
• Beispiel: Drei unterschiedliche Saftpressen (Buxton 2007).
• Funktion: Auspressen von Orangen, gleiche Qualität, unterschiedliche Erfahrungen.
• Elektrische Saftpresse: Lautes Geräusch, unangenehm.
• Handpresse: Geräuschlos, anstrengend zum Ende hin.
• OrangeX Saftpresse: Klug gestalteter Mechanismus + Weniger Kraftaufwand zum Ende hin + Positive Nutzererfahrung durch sorgfältige Gestaltung.
• Positive Nutzererfahrung: Bewusstes Ergebnis von Gestaltungsarbeit.
• Skizzen und Modelle: Aufwand und Planung für positive User Experience.
• Bedeutung: Einfluss auf Kaufentscheidungen bei digitalen Interfaces.
• Möglichkeit zur Anpassung: Kontinuierliche Verbesserung der User Experience.
• Schnelles Kaufen per 1-Click: Keine weitere Dateneingabe nötig.
• Übersichtlich und transparenter Kaufprozess.
• Unkomplizierte Reklamationen.
• Werbung für Prime-Mitgliedschaft während des Kaufprozesses.
• Passgenaue Platzierung erhöht Inanspruchnahme.
• Kontinuierliche Kontrolle und Optimierung der Website.
• Implementierung und Veröffentlichung zweier Varianten.
• Statistische Auswertung führt zu verlässlichen Resultaten.
• Erfolgreichere Variante wird übernommen (Jacobsen/Meyer 2019).
In welcher Beziehung stehen User Experience Design und Interface Design zueinander?
Select one:
Wann kann User Experience Design erfolgreich von einem Unternehmen eingesetzt werden?
Auf welchem Gestaltungsansatz basiert User Experience Design?
Worauf bezieht sich der Begriff der User Experience?
Auf welcher UX-Gestaltungsebene wird über die Features, Merkmale und Funktionen einer Anwendung entschieden?
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