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10 - Arbeitszeit

MD
by Marie D.

Welchen Nutzen können unterschiedliche Interessensgruppen aus flexiblen Arbeitszeitregelungen ziehen? Welche Risiken bestehen?

Gesellschaft:

·      Sicherung und Schaffung von Beschäftigung

·      Förderung der Beschäftigung von Frauen

·      Alternsgerechte und gesundheitsförderliche Arbeits- und Personalpolitik entwickeln

·      Erhaltung der Gesundheit der Beschäftigten

·      Eröffnung von Arbeitsoptionen für leistungsgewandelte und behinderte Personen …

 

Beschäftigte:

·      Mehr Zeitsouveränität (Life-Domain-Balance)

·      Individuelle Arbeitszeitwahloptionen (z.B. in Abhängigkeit von Lebensphasen und Gesundheitszustand)

·      Zeit für fachliche und persönliche Weiterbildung

·      Beschäftigungssicherheit

·      Anpassung der Arbeitszeit an individuelle Rhythmik

 

Betriebe:

·      Anpassung der Betriebs- und Servicezeiten an externe und interne Kundenbedürfnisse

·      Anpassung des Personalbedarfs an Nachfrageschwankungen

·      Bessere Auslastung kapitalintensiver Anlagen, Ausweitung der Betriebszeit

·      Abbau von Überstunden

·      Erhöhung der Attraktivität des Unternehmens am Arbeitsmarkt

 

Risiken

 

Unternehmen:

·      Vergrößerte Abhängigkeit von der Bereitschaft der Beschäftigten

·      Qualifizierungsaufwand (Vertretungsflexibilität, Führungskräfteschulung)

·      Einführungs- und Verwaltungsaufwand (Zeiterfassung/Organisation)

·      „Insolvenz“-Risiko bei Arbeitszeitschulden der Beschäftigten

 

Beschäftigte:

·      Leistungsverdichtung durch Wegfall von Leerzeiten

·      verstärkte Fremdbestimmung

·      Erhöhung der „unsocial hours“

·      Wegfall von Zuschlägen

·      verstärktes Gefühl der Kontrolle

·      veränderte Aufgaben; Qualifizierungsbedarf

·      Insolvenz-Risiko (v.a. bei Langzeitkonten)

Wie lauten die arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen für die Gestaltung von Schichtplänen (Übung)?

Schnelle Rotation von Früh- und Spätschichten:

•            Schlafdefizite in Frühschichten nehmen mit der Länge der Frühschichtphase zu

o   Vor allem jüngere Schichtarbeiter verzichten zugunsten der Freizeit auf Schlaf.

o   Menschen können oft nicht früher als gewohnt einschlafen

•            Längere Spätschichtblöcke behindern soziale Kontakte.

 

Frühschichtbeginn nicht zu früh (vor allem bei Zweischichtbetrieb):

•            Je später die Frühschicht beginnt, desto geringer das Schlafdefizit.

•            Auch Aspekte wie Verkehrsanbindungen, Mahlzeiten mit der Familie und betriebliche Notwendigkeiten berücksichtigen.

 

Nicht mehr als drei Nachtschichten hintereinander:

•            Der Biorhythmus kehrt sich bei mehreren hintereinanderliegenden Nachtschichten nicht um, sondern wird deformiert.

•            Schlafdefizit und Unfallgefahr nehmen mit der Länge der Nachtschichtphasen zu.

•            Belastungen durch Nachtarbeit müssen durch Ruhephasen ausgeglichen werden.

•            Nach jeder Nachtschichtphase mindestens 24 Stunden frei!

 

Keine Anhäufungen von Arbeitszeiten:

•            Längere Arbeitszeiten verursachen überdurchschnittliche Ermüdung. Je länger die Arbeitszeit, desto mehr Zeit wird zur Erholung benötigt.

•            Mehrere lange Arbeitstage hintereinander ermöglichen zwar prinzipiell Freizeitblöcke, gleichzeitig wird jedoch ein größerer Anteil aus dem Freizeitblock benötigt, um die angehäufte Ermüdung abzubauen.

 

Beschäftigtenorientierte Flexibilisierung und Individualisierung der Arbeitszeit:

•            Schichtwechselzeiten vom Arbeitsweg abhängig gestalten

•            Flexible Übergabezeiten

•            Gleitzeit mit Absprache

 

Geblockte Wochenendfreizeiten anstreben:

•            Wenigstens zwei zusammenhängende freie Tage am Wochenende.

•            Das Wochenende ist für Schichtarbeiter von besonderer Bedeutung, da soziale Kontakte unter der Woche durch Spät- oder Nachtschicht eingeschränkt werden.

 

Freizeit planbar machen:

•            Schichtpläne sollten übersichtlich und durchschaubar geplant werden.

•            Kurzfristige Änderungen sollten möglichst vermieden werden.

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Marie D.

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