Der GER..
Gemeinsame Europäische Referenrahmen für Sprachen
Basis für die Entwicklung der zielsprachlichen Lehrpläne, Lehrwerke, Prüfungen
Primat: Muttersprache +2
kein Curriculum, sondern geschaffen, um Curricula, Lehrwerke und Tests miteinander zu vergleichen
Kann Beschreibungen
A: Elementare Sprachverwendung
B: Selbstständige Sprachverwendung (B1 nach 4 Jahren in Realschule, B2 nach Abitur)
C: Kompetente Sprachverwendung
GER für Sprachen (2001): vier Kompetenzbereiche
Wissenskompetenz
Handlungskompetenz
Lernkompetenz
Persönlichkeitskompetenz
Die Bildungsstandards
länderübergreifend
KMK
legen fäcerpsezifisch fest, was die SuS bis zu einem bestimmten Abschnitt entwickelt haben sollen
sind abschlussbezogene Regelstandards (-> Standards werden i.d.R. erreicht)
Ziele:
Qualitätsentwicklung + Qualitätssicherung
Vergleichbarkeit von Abschlüssen der Bundesländer
von Input zu Output-Orientierung -> Erfolg wird nicht an Inhalten sondern an der leistung der Lernenden gemessen -> Leitbegriff: Kompetenzen vs. Lernziele “soll”
Was sind Kompetenzen?
nach Weinert (2001)
„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.
Kompetenzbegriff im FSU
im geistesgeschichtlichen Kontext der pragmatischen und kommunikativen Wende der 1960er Jahre entstanden
begreift Sprache nicht als ein abstraktes System, sondern als eine menschliche Fähigkeit verbunden mit Wissen, Fertigkeiten und Handlungsabsichten
Etappen: vom Input zum Output
1882: Piephos Forderung nach Förderung der kommunikativen Kompetenz im FSU von 1974 macht didaktisch und methodisch Karriere, allerdings bleibt die Konkretisierung von Kompetenzziele erst mal nur Desiderat
Seit 1990er: zunehmende Forderung nach Evaluation von konkretem Unterricht und seinen Erfolgen, Fokusverschiebung zunehmend auf Output/Outcome: Umfangreiche empirische Schulvergleichsstudien wie TIMMS, IGLU und vor allem PISA (Programme for International Student Assessment)
2001: Pisa-Schock als Auslöser zur definitiven Umsetzung der schon länger eingeforderten Kompetenzorientierung: Bildungspolitik reagiert auf die aufgezeigten Defizite der Lernenden in Deutschland
2001: Veröffentichung des GeR (Europarat): erstmalige umfassende Operationalisierung des Kompetenzbegriffs in Niveaustufen (A1-C2)
5 Kompetenzbereiche im Modell der Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache
Interkulturelle Kommuniative Kompetenz (Verstehen, Handeln, Wissen, Einstellungen, Bewusstheit)
Funktionale kommunikative Kompetenz (Fokus)
Sprachlernkompetenz
Sprachbewusstheit
Text- und Medienkompetenz
Funktionale Kommunikative Kompetenz
im Modell der KMK im Rahmen der Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdpsrache
Hör/Hörsehverstehen
Leseverstehen
Schreiben
Sprechen
Sprachmittlung
+ sprachliche Mittel
Kompetenzstrukturmodell für Moderne Fremdsprachen
innerhalb des LehrplanPLUS
Interkulturelle Kompetenzen
Methodische Kompetenzen (Sprachlernkompetenz und Sprachbewusstheit in Bildungsstandards)
Text- und Medienkompetenzen
Kommunikative Kompetenzen
kommunikative Fertigkeiten (Hör- und Hörseverstehen, Leseverstehen, Schreiben, Sprechen, Sprachmittlung)
Verfügen über sprachliche Mittel (Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Intonation, Orthographie) -> dienende Funktion
Textbegriff in den Bildungsstandards
Alle mündlich, schriftlich und medial vermittelten Produkte, die Schülerinnen und Schüler rezipieren, produzieren oder austauschen, werden als „Text" verstanden; kontinuierliche und diskontinuierliche - auch (audio-)visuelle - Texte
Text- und Medienkompetenz in den Bildungsstandards
Fähigkeit, Texte selbstständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Kontexten zu verstehen, zu deuten und eine Interpretation zu begründen
Fähigkeit, die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Erstellung von Texten zur Produktion eigener Texte unterschiedlicher Textsorten zu nutzen
Text- und Medienkompetenz im LehrplanPLUS
„Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich im Sinne eines offenen Textbegriffes mit einer großen Bandbreite von auditiven, audiovisuellen, schriftlichen und visuellen Texten.
Dabei erschließen sie nicht nur deren Inhalt, sondern nehmen auch Gestaltungsmittel bewusst wahr und nutzen diese Erkenntnisse auch für die Erstellung eigener Texte
Vom ersten Lernjahr an beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler neben Sachtexten auch mit literarischen Texten und entwickeln dabei Freude am Lesen und an der kreativen Gestaltung eigener Texte in der Fremdsprache."
Kompetenzorientierung (LehrplanPLUS)
von Input zu Output-Orienteirung -> Überwindung der klassischen Unterichtsstuation des Lernens auf Vorrat (Schule bereitet mit trägem WIssen auf ein späteres Leben vor), dagegen nun nur problemorientiertes Handeln im Hier und Jetzt
Fokus liegt nicht mehr auf den Inhalten, die gelernt werden sollen, sondern auf den zu erwerbenden Kompetenzen
für die Praxis: konsequente Orientierung an klar formulierten, einheitlichen, kommunikativen Anforderungen an Lehren und Lernen in der Schule: im Vordergrund steht individuelles und erfolgreiches Handeln mit Sprache im interk. Kontext, sowie Aufbau weiterer interk. Kompetenzen und EInsichten/Erfahrungen für ein lebenslanges, zunehmend selbstständiges Fremdpsrachenlernen
Vorteile Kompetenzorientierung
mehr Differenzierung
Orientierung an lebensweltlichen Ausdrucksnotwendigkeiten und -realitäten
Nachteile Kompetenzorientierung
hohes Anforderungsprofil an Schülermotivation und alltäglicher Unterrichtsorganisation
Gefahr der Überspannung
Gefahr der Geringschätzung formalisierten Wissens (muss ich nur operativ können und nicht wissen, kann ich ja naschauen)
Teaching to the test
Kommunikative Didaktik
Darstellung zentraler Ziele wie etwa „Aufbau einer individuellen interkulturelle Handlungskompetenz. Voraussetzung dazu ist der Erwerb von sprachlichen Mitteln, um eigene Kommunikationsabsichten angemessen auf Franzosisch realisieren und in einem fruchtbaren und gelingenden Austausch mit anderen Sprechern des Französischen treten zu können"
Eine Einbettung in den geistesgeschichtlichen Kontext der kommunikativen Wende
Prinzipien, darunter primär der Lerner-, Handlungs- und Prozessorentierung mitsamt Authentizität, Angemessenheit und Kommunikationsorientierung → Privilegierung der mündlichen Fertigkeiten im FSU, weil die erwartbaren kommunikativen Anforderungen/Situationen und Kontexte mehrheitich von Mündlichkeit geprägt sind
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