Unterschied zur Lexik
abgeschlossenes System während Lexik unendlich ist
Bedeutung von Grammatik für das LuL von Sprachen?
„Wohl kaum ein anderes Thema ist in der Geschichte des Fremd-
sprachenunterrichts so kontrovers diskutiert worden wie die Rolle der Grammatik.“
viele SuS denken, FSU ist nur Grammatik (altes Bild der GÜM)
Begriff Grammatik (4 Bedeutungen)
“Öffnet bitte eure Grammatik auf Seite 5”
-> grammatische Beiheift, Teil des Lehrwerks
-> Subjonctif in verschiedenen Paragraphen je nach Lektion
-> pädagogische Grammatik
“Machst du immer noch so viele Grammatikfehler?”
-> individuelle Grammatikkentnnisse eines Lernenden
-> internalisierte Grammatik
“Zum Nachschlagen benutze ich die Grammatik von Confais”
-> Grammatik im Sinne eines Nachschlagewerks
-> alle Infos zum Subjonctif gesammelt in einem Paragraph
-> linguistische Grammatik
“Grammatik ist nötig, wenn man eine Fremdsprache korrekt sprechen will”
-> grammatische Regelsyste einer Sprache
-> inhärente grammatik
Bedeutung von Grammatik für das Lernen und Lehren von Sprachen: Methoden sagen was?
GÜM: große Bedeutung der Grammatikunterweisung
Direkte Methode: Grammatikunterweisung nicht nötig
Argument gegen Grammatikunterricht
ommunikationsprobleme basieren weitaus mehr auf Wortschatz- als auf Grammatikdefiziten
es findet kein automatischer Transfer von der Regelkenntnis
(Kompetenz, knowing what) zur Sprachproduktion (knowing how) statt
Annahme des Konstruktivismus: jeder Lernender konstruiert sein Wissen selbst und übernimmt es nicht 1:1 aus einem Regelwerk -> lineare grammatikalische Progression in Lehrwerken nicht vertretbar
Funktion vor der Form
Argument für Grammatikunterricht
analytisch-kognitive Lernertypen profitieren von Grammatikunterricht
Grammatisch korrekte Aätze sichern Verständlichkeit
Durch Grammatik können bisher niht gehörte Sätze gebildet werden
Grammatikunterricht heute
Funktion vor der Form (message before accuracy)
Absage an ein Verständnis von Grammatik als Selbstzweck -> dienende Funktion der Grammatik (auch von Bildungsstandards gefordert)
angemessene grammatische Metasprache
Grammatik verknüpft an kommunikativ relevante Inhalte -> kontextualisierte Vermittlung
Deduktion vs Induktion
Deduktion: am Anfang steht die Präsentation der Regel, danach
folgen Beispiele, in denen die Regel angewandt wird
Induktion: Lehrkraft stellt SuS ausgewählte Sprachdaten zur
Verfügung und lässt sie die Regeln selbst entdecken -> Konstruktivismus
Vorteile induktives Verfahren
Regeln, die die SuS selbst entdecken, sind subjektiv bedeutsamer und werden deshalb besser memoriert
die SuS sind aktiver beteiligt und damit motivierter
das selbstständiges Entdecken fördert die Lernerautonomie
der Ansatz eignet sich für Lerntypen, die Problemlösung bevorzugen
Nachteile induktives Verfahren
vergleichsweise hoher Zeitaufwand
hohe Ansprüche an die Vorbereitung der Stunde, weil passende Beispiele gefunden und die Lernenden gezielt geführt werden müssen
manche SuS ziehen es vor, dass ihnen die Lehrkraft direkt die Regel nennt
Vorzüge des deduktiven Verfahrens
vergleichsweise geringer Zeitaufwand
es respektiert die Intelligenz älterer SuS, die keine lange
Entdeckungsreise benötigen
es unterstützt analytische Lernertypen
es ermöglicht der Lehrkraft, bei auftretenden Grammatik-
problemen schnell eine Erklärung zu geben
Nachteile des deduktiven Verfahrens
es fördert den lehrerzentrierten Frontalunterricht
es ist demotivierend und langweilig
die Metasprache der SuS ist nicht immer ausreichend für das
Verständnis der Erläuterungen
Erklärungen werden nicht so leicht memoriert wie selbstständige Entdeckungen
Fünf-Phasen-Modell des Grammatikunterrichts nach Zimmermann
Präsentation und Erarbeitung des Neuen
Sicherung und Kognitivierung (z.B. der Grammatikregel)
Einübung (durch Wiederholung und eng an die Grammatikregel angelehnte Übungen)
Transfer (durch Übertragung der Struktur auf andere Zusammenhänge)
Anwendung (durch eigenständige Nutzung der Struktur in anderen Kontexten)
-> dienende Funktion hier nicht im Vordergrund
-> Fokus auf einzuführender Struktur
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