Was für gutartige Veränderungen am Genital gibt es im Überblick?
Was ist das Humanes Papillomvirus (HPV)?
Auch: Feigwarzen, Feigblattern, Feuchtwarzen, Genitalwarzen
ca. 200 bekannt, ca. 40 kommen anogenital vor
Unterteilung in:
Niedrigrisikotypen (z. B. 6 und 11)= Condylomata acuminata
Hochrisikotypen (z. B. 16 und 18)= Vulva-/Vaginal-/Zervixkarzinom, Peniskarzinom, Karzinome des Mundes / Kehlkopfes
Was sind Papillome?
häufigsten benignen epithelialen Tumore im Bereich der Vulva
meistens werden die verschiedenen Typen der humanen Papillomavieren (HPV) indiziert
Entzündlich, sexuell übertragbare Erkrankung der Vulva
Echte Neoplasien, in deren Pathogenese die HPV als Promotoren wirken
I.d.R. Warzen ähnliche Tumore, die in Gruppen angeordnet sind
Sie sind weiß, blass rosa oder hochrot
Spitze Kondylome (Condylomata acuminata)
CAVE: Abgrenzung zur Pathologie (Candylomata late (Lues) und Condylomata plana)
Übergang in ein Karzinom wahrscheinlich nicht möglich
Was sind Bartholinzysten?
mit Schleim gefüllt
rechts oder links des Introitus
häufigste Vulvazysten
können sich infizieren (Bartholinitis, Bartholin-Abszess)
dann i.d.R. OP-Indikation
Was ist eine Endometriumhyperplasie? Was sind Symptome? Therapie? Risikofaktoren?
Verdickung des Endometriums (durch Proliferation)
Frauen verbleiben in der ersten Zyklushälfte (durch erhöhte Östrogene), zweite Hälfte mit Gestagen setzt nicht ein
Ursache: Östrogendominanz mit relativem Gestagenmangel (= Ungleichgewicht des Hormonspiegels)
Ohne Atypien: keine Entartung
Mit Atypien: Entartung
CAVE: Gebärmutterhalskrebsrisiko (Beobachtung)
Symptome:
Vaginale Blutung (zyklusunabhängig bzw. postmenopausal)
Typisch: Postmenopausenblutung
Therapie (individuelle Entscheidung)
Endokrine Therapie (Gestagene)
Kürretage / Endometriumablation
Hysterektomie (insbesondere bei Atypien)
Ursache:
Übergewicht (CAVE: Risiko); mehr Fett= mehr Produktion von Östrogen
Hormonersatztherapie in der Menopause; CAVE Blutungen nach der Menopause
Risikofaktoren
pathologisch erhöhten Östrogenproduktion durch:
Ovulationsstörungen (Follikelpersistenz)
PCO-Syndrom
Östrogen-produzierenden Tumoren (Granulosazelltumor, Thekazelltumor)
Langzeit-Östrogentherapie ohne kompensatorische Gestagengabe (Kunstfehler!!!)
Erhöhte Aromatase-Aktivität im Fettgewebe adipöser Frauen
Was ist ein Uteruspolyp?
Uteruspolyp (Endometriumpolyp)
Gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut
Am häufigsten zwischen 40. und 60. LJ
KEINE Krebsvorstufe
Häufig begleitender Uterus myomatosus
Selten Unterbauchschmerzen
Infertilität (Auswirkung auf Kinderwunsch durch Sitz des Polyps vor dem Uterus (Spermien kommen nicht durch) + wo Polyp sitzt findet keine Einnistung statt + Schleimhaut verändert)
Diagnostik:
Spekulumeinstellung (ragen sehr selten aus der Zervix heraus
Ultraschall manchmal darstellbar
Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie)
Was ist ein Uterus myomatosus?
Uterus myomatosus
Gutartige Wucherung der Gebärmuttermuskulatur
Hoher bindegewebiger Anteil (daher auch gerne Fibroleiomyome, fibroids)
Kompression des umgebenden Muskelgewebes (Pseudokapsel)
ca. 20-30% bei Frauen > 30. LJ
Wachstum nur bei östrogener Stimulation
Wachsen i.d.R. nur bei Frauen, die einen Zyklus haben (gutartige Myome). Ansonsten möglicher Hinweis auf bösartige Erkrankung.
Was ist ein Myom? Was ist die vorliegende Pathogenese?
gutartige Geschwülste, die aus glatter Muskulatur und einem bindegewebigen anfiel bestehen
Besitzen keine echte Kapsel
Jedoch Uterusmuskulatur als auch periphere Myomgewebe kapselartig angeordnet
Sodass Myomknoten aus dem umgebenden Myometrium leicht zu enukleieren sind
Sind primär kugelrund (können aber durch mechanische Einwirkungen andere Formen annehmen)
gehören zu den größten Tumoren unserers Körpers
Pathogenese:
Wachstum der Myome ist an die Funktion der Ovarien gebunden
Es gibt keine Uterusmyome bei Kindern oder Neuentstehungen von Myomen in der Postmenopause
Entstehung ist multifakturiell
1. genetische Faktoren
2. Hormonelle Dysregulation
Myomgewebe= höhere Konzentration von Östrogen- und Progesteronrezeptoren
Verhältnis zugunsten der Östrogenrezeptoren verschoben
Möglicherweise besteht ein Defekt in der Progesteronrezeptordynamik
Bedeutung eines relativen Übergewicht der Östrogene für das Myomwachstum
Fehlen Östrogene schrumpfen noch nicht regressiv veränderte Myome stark
Postmenopause
Wochenbett
Therapie mit GnRH- Analoga
Was sind Wachstumsformen und daraus resultierende Symptome bei uterinen Myomen?
Was für einen Einfluss haben Myome auf die Schwangerschaft?
Frühschwangerschaft
Infertilität (Nidationsstörung)
Frühabort
2. / 3. Trimenon
Schmerzen
Kapselschmerz bei Wachstum des Myoms
Minderdurchblutung gestielter Myome
Fehlgeburt
Blutungen in der Schwangerschaft, vorzeitige Plazentalösung
Geburtshindernis (Abhängig Größe des Myoms)
Postpartal: Uterusatonie (CAVE: PPH)
Wie ist die Therapie des Uterus myomatosus?
Medikamentöse Therapie (empfohlen bei Kinderwunsch)
Operative Therapie:
Organerhaltend (laparoskopische oder offene Myomenukleation) oder Nicht organerhaltend (Hysterektomie)
Interventionelle Therapie
Hochfokussierter Ultraschall (High Focussed Ultrasound) = verkochen durch viel Energie
Embolisation der A. uterina (Uterine Artery Embolisation)= dadurch kommt weniger Blut an, wird kleiner
CAVE: Nicht empfohlen bei Kinderwunsch
Was ist ein Saktosalpinx (auch Hydrosalpinx)?
sackförmiger, deformierter Eileiter, der am Ampullenende verschlossen und zystisch ausgeweitet ist
Ausweitung des Eileiters durch Aufstau wässrigen Sekrets
Kann klinisch unauffällig sein, ggf. Unterleibschmerzen
Entält die Flüssigkeit… Eiter= Pyosalpinx, Blut= Hämatosalpinx
Was sind Zysten?
Raumforderungen an den Eierstöcken
Was für funktionelle Zysten gibt es?
Follikelzysten= ausbleibende Ovulation, Persistenz des Graaf-Follikels
Polyzystische Ovarien= Störung der hypothalamisch-hypophysär-ovariellen Funktionsachse (Folge: verminderte Fertilität)
Corpus-luteum-Zyste= Einblutung in das Corpus luteum
Endometriose-Zysten= Endometrioseherd am Ovar, zyklische Einblutung
Paraovarial-Zysten= Rudimente des Wolff-Ganges / Mesonephrons (embryonale Strukturen)
Wie gestaltet sich die Therapie bei funktioneller Zysten?
Was ist die Bedeutung von Zysten? Was ist ihr „Krankheitswert“?
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