Einteilung der Kunststoffe
Standardkunststoffe / Massenkunststoffe:
Umfassen die in großen Mengen hergestellten Thermoplaste
z.B. PE (Polyethylen), PP (Polypropylen), PVC (Polyvinylchlorid)
Technische Kunststoffe / „Ingenieurkunststoffe“:
Besitzen gegenüber den Standardkunststoffen verbesserte mechanische, thermische und elektrische Eigenschaften
z.B. PA (Polyamid), POM (Polyoxymethylen), PC (Polycarbonat), PET (Polyethylenterephthalat)
Hochleistungskunststoffe:
Sind technische Kunststoffe mit hochwertigen Eigenschaften besonders hinsichtlich der thermischen Einsatzgrenzen
z.B. Aramide, Polysulfone (PSU, PPSU, PAR), Polyetherketone (PEK, PEEK), Polyimide (PI, PAI, PEI)
Bindungsarten - Hauptvalenzkräfte
Treibende Kraft: Ausbildung der stabilen Edelgaskonfiguration (Edelgaskonfiguration – Oktett-Regel)
Hauptvalenzkräfte dominieren die Eigenschaften der Duroplaste und Elastomere (weitmaschige, dreidimensionale/räumliche Vernetzung)
Welche Arten von chemischen Bindungen gibt es? Hauptvalenzkräfte
• Ionenbindung (NaCl)
• Atombindung (kovalente Bindung)
• Metallbindung (Cu4Sn – Bronze)
Was machen Hauptvalenzkräfte (Chemische Bindungen)?
• Bewirken den Aufbau der Makromolekülketten
• Ausbildung gemeinsamer Elektronenpaare
Kovalente Bindung
Bindungsarten - Nebenvalenzkräfte Was machen die?
Nebenvalenzkräfte dominieren die Eigenschaften der Thermoplaste
Welche Kräfte gibt es bei Nebenvalenzkräfte ?
Dispersionskräfte
Dipol-Dipol-Kräfte
Wasserstoffbrückenbindungen
Was sind Dispersionskräfte?
Kräfte zwischen unpolaren Kettenmolekülen
elektrostatische Bindungskräfte (kurze Reichweite)
zeitliche Veränderung der Ladungsverschiebung von Elektronen in der Hülle
Diese führen zu sehr kurzen Dipolkräften und somit zu Anziehungskräften
Schwache Bindungskräfte zwischen sonst inerten Molekülen
Was sind Dipol-Dipol-Kräfte?
Kräfte zwischen Kettenmolekülen und innerhalb der verknäuelten Kettenabschnitte
Gerichtete Anziehungskräfte / stärker als Dispersionskräfte
Geringere Beweglichkeit der Kettenmoleküle
Polarität bewirkt Anziehungskräfte
halten besser bebi erwärmung
Was sind Wasserstoffbrückenbindungen?
Starke Bindung zwischen positiv polarisierten Wasserstoffatomen Hδ+ und besonders elektronegativen Atomen (Bsp.: Oδ- oder Fl δ-)
Atombindung ist stark polarisiert
Erhöhung der Zähigkeit und Festigkeit
Arten von Kunststoffen
Thermoplaste
Duroplaste
Elastomere
Was sind Thermoplaste?
(thermos = warm; plastisch = formbar)
lineare Kettenmoleküle (zwischenmolekulare Kräfte) oder verzweigte Kettenmoleküle
keine chemischen Bindungen / keine Vernetzung
keine Quervernetzungen
plastisches Verhalten bei Erwärmung (verformbar/reversibel)
Abgleiten der Ketten bei Krafteinwirkung
Zwischenmolekulare Bindungskräfte (Nebenvalenzkräfte)
Nebenvalenzkräfte haben einen starken Einfluss auf die Eigenschaften des Kunststoffes
lienar ist einfacher zu verformen als verzweigt
Welche Arten von Thermoplasten gibt es?
• Amorphe Thermoplaste
• Teilkristalline Thermoplaste
Eigenschaften Amorphe Thermoplaste
• Stark verzweigte Molekülketten und lange Seitenketten
• Können keine dichte Packung annehmen, da ihre Aufbau sehr unregelmäßig ist
• Knäuelartiger, strukturloser Aufbau → in- und umeinander verschlungen
• Glasklar im nicht eingefärbten Zustand (synthetische / organische Gläser)
zb: (PC, PS, PVC)
Was sidn ELastomere
Was sind Duroplaste?
Eigenschaften teilkristalloine Thermoplaste
• Nur geringe Verzweigungen, kurze / wenige Seitenketten
• Molekülketten geordnet und dicht gepackt beieinander
• Bereiche mit hohem Ordnungszustand = Kristalline Bereiche
• Bereiche mit geringem Ordnungszustand = Amorphe Bereiche
• Auch im nicht eingefärbten Zustand nie glasklar
→ Lichtstreuung an Grenzflächen führt zur Trübung
Zb.:(PE, PP, POM, PA, PET, PTFE)
Auf welchen Raktionenvirgängen basiert Herstellubg K
Polymerisation
Kettenreaktion, bei der ungesättigte Moleküle zu Makromolekülen verknüpft werden
Polyaddition:
Stufenreaktion, bei der Makromoleküle durch „Addition“ ohne Abspaltung von Nebenprodukten gebildet werden
Polykondensation
Stufenreaktion, bei der Makromoleküle unter Abspaltung von Nebenprodukten z.B. Wasser, Alkohol gebildet
Was ist Polymerisation
Es gibt mehrere Reaktionsarten:
Radikalische Polymerisation
Ionische Polymerisation (Kationische oder anionische Polymerisation)
Polyinsertion
Temperatur- und Druckabhängig
Jede Polymerisation ist durch drei Schritte gekennzeichnet:
Startreaktion
Wachstumsreaktion
Abbruchreaktion
Wa sist Polymerisation – Radikalische
Reaktion zwischen sehr reaktiven Radikalen (ungepaarte Elektronen)
Als „Starter“ dienen leicht zerfallende Moleküle
Bsp.: Benzoylperoxid
→ Bildung von Radikalen mit ungepaarten Elektronen
-> Erzeugung der Radikale durch Lichteinstrahlung —> Unterschied zu Ioniescher Polymerisation
Kettenreaktion zwischen Radikalen und bspw. C=C Doppelbindungen von Ethen
Ethen-Doppelbindungen liefern Elektronen
Polymerisation – Radikalische - Kettenreaktion
Beginn der Ketten-Wachstumsreaktion (Propagation)
→ Kontinuierliche Reaktion zwischen Radikalen und Ethenmolekülen
→ Kettenwachstum
Abbruch der Kettenreaktion durch
• Rekombination (Bildung einer Elektronenpaarbindung)
• Disproportionierung oder durch Zugabe von Radikalfängern
Polymerisation – Ionische/KAtionische
Als „Starter“ dienen Ionen
Unterscheidung zwischen:
Kationischer Polymerisation (positiv geladene Ionen) und
Anionischer Polymerisation (negativ geladene Ionen)
Kationische Polymerisation
• Als „Starter“ dienen Kationen
→ Kontinuierliche Reaktion zwischen Carbokationen und Ethenmolekülen
• Zugabe eines Anions (negative Ladung)
Was ist Polyaddition?
• Additionsreaktion: Aus zwei Molekülen wird ein zusammenhängendes Molekül
• Aufspaltung von Mehrfachbindungen
• Keine Abspaltung von Nebenprodukten (z.B. Wasser)
• Stufenreaktion
Wihtigsten Polyaddukte
Polyurethan oder Epoxidharze
(Polyaddition)
Was ist Polykondensation?
Chemische Reaktion zwischen vielen gleichen, aber meist verschiedenartiger Moleküle
Es müssen immer zwei unterschiedliche funktionelle Gruppen vorhanden sein
Bsp.: Diol + Dicarbonsäure → Polyester (Carbonsäureester) (1:1 Verhältnis)
Reaktion lässt sich in Stufen durchführen, d.h. sie kann unterbrochen und wieder in Gang gebracht werden
Sowohl lineare, verzweigte und vernetzte Polykondensate herstellbar
Verbindung von Monomeren unter Abspaltung eines Nebenproduktes (z.B. Wasser, Chlorwasserstoff oder Ammoniak)
→ Unterschied zur Polymerisation und Polyaddition
Wichtige Produkte der Polykondensation
• Polyamide
• Polycarbonate
• Polyester
Was ist Formänderungsverhalten – Thermoplaste
Unter Formänderungsverhalten wird die Veränderung der Form eines Bauteils unter Kraft und
Temperatureinfluss verstanden
→ Unterscheidungsmerkmal zwischen amorphen und teilkristallinen Thermoplasten
Merkmale Formänderungsverhalten
Was ist Glasübergangstemperatur Tg
Erweichung amorpher Molekülstrukturen aufgrund zunehmender Brown‘scher Molekularbewegung
→ Temperaturerhöhung
Formänderungsverhalten – Thermoplaste
Amorphe Thermoplaste
• Kunststoff liegt bei Raumtemperatur als harter Werkstoff vor
• Makromoleküle durch zwischenmolekulare Kräfte „fixiert“
• Temperatur▲→ Bewegung der Makromoleküle▲
• Temperatur▲→ Festigkeit▼→ Dehnung▲→ Zähigkeit ▲
Erweichungstemperatur (ET) oder Glasübergangstemperatur (TG)
• Geringe zwischenmolekulare Kräfte → Abgleiten der Makromoleküle bei Krafteinwirkung
• Festigkeit▼ und Dehnung▲
• Thermoelastischer, kautschukartiger Zustand
• Umformung möglich
Fließtemperaturbereich (FT)
• Keine zwischenmolekularen Kräfte
• Übergang vom thermoelastischen in den thermoplastischen Bereich
• Charakterisiert durch Fließtemperaturbereich
Zersetzungstemperatur (ZT)
• Chemischer Aufbau wird zerstört
• Charakterisiert durch die Zersetzungstemperatur
Teilkristalline Thermoplaste
• Amorphe (weiter voneinander „entferne“ Moleküle) und kristalline (eng
„gepackte“ Moleküle) Bereiche vorhanden
• Temperatur▲→ Festigkeit▼→ Dehnung▲→ Zähigkeit▲
Einsatz über GlasT aber unter KSb
• Unterhalb der ET / TG sind alle Bereiche des Kunststoffes erstarrt → Hart und sprödes Verhalten
• Für praktische Anwendungen nicht geeignet
• Temperatur▲→ Bewegung der Makromoleküle▲ zunächst in den amorphen Bereichen → geringere zwischenmolekulare Kräfte
• Unter ET wir glas
zähelastisch / hart (ZB)
• Temperatur▲→ Beweglichkeit der Molekülketten größer
• Innerhalb der kristallinen Bereiche beginnen sich die Moleküle zu bewegen
• Zwischenmolekularen Kräfte in den amorphen Bereichen vollständig aufgehoben
• Innerhalb des KSB ist der Kunststoff thermoelastisch und kann umgeformt werden → sehr enger Bereich
Was sind Ersatzmodelle – mechanisches Verhalten udn Welche 3 Arten vin Verformung/Verhalten gitb es?
Stoffverhalten unter mechanischer Beanspruchung
Mechanische Belastung bewirkt bei polymeren Schmelzen / Festkörpern eine Verformung
Drei Arten von Verformung/Verhalten:
Elastisches Verhalten
Viskoses Verhalten
Plastisches Verhalten
(Viskoelastisches Verhalten)
Merke: Keine der Verformungs-/Verhaltensarten tritt alleine auf sondern immer überlagert!
➔ Viskoelastisches Verhalten
Beispiel Ersatzmodell:
Ersatzmodelle – mechanisches Verhalten
• elastisch ≠ dehnfähig
• elastisch = „rückstellend“
• Jeder Spannung (Kraft/Fläche) ist eine Dehnungsantwort zugeordnet
• Spannung proportional zur Antwort = ideal-elastisches Verhalten
• Proportionalitätsgröße = Elastizitätsmodul E = Federsteifigkeit
• Elastisches Verhalten = Streckung von Valenzwinkeln der Polymerkette bei Belastung und deren „Zurückschnappen“ bei Entlastung
Viskos = Muster einer bleibenden, irreversiblen Verformung nach einer Belastung
→ Polymerketten gleiten aneinander ab oder fließen aneinander vorbei
Nach der Belastung findet keine Rückstellung statt,
→ Ketten bleiben im neuen Zustand
Dehnungsgeschwindigkeit 𝜺ሶ bei Belastung wird durch den Fließwiderstand η (η = eta = Viskosität) bestimmt
Vernetzungen der Duromere / Elastomere führen zu vernachlässigbarem viskosen Verhalten (geringes aneinander abgleiten)
Nebenvalenzbindungen führen zu ausgeprägtem viskosen Verhalten bei Thermoplasten
Bespiel:
• Plastisch = bleibend verformt, Zustand nach viskosem Verhalten
Zusätzlich zum Abgleiten von Ketten und Entschlaufungen treten Risse an kovalenten Bindungen auf
Nachdem die Haftreibung (Ersatzmodell), bzw. die ersten kovalenten Bindungen gerissen sind (Polymere) treten weitere Deformationen auf (weniger Kraft wird benötigt)
Plastisches Verhalten in Realität nicht vorhersagbar! D.h. man kann nicht berechnen wann die ersten Risse auftreten!
→ Daher werden (meist Thermoplaste) als nichtlinear-viskoelastisch bezeichnet
Überlagerung von Verformungs- /Verhaltensarten
Bei vernetzten Kunststoffen meist nur elastisches (zurückstellend) Verhalten; in Abh. der Belastungshöhe /Temperatur → Anteile von viskosem / plastischem Verhalten
Bei unvernetzten Kunststoffen nicht ausschließlich irreversibel plastisches Verhalten, sondern aufgrund der Verschlaufungen → teilweise elastisch (zurückstellend)
Viskoelastisches Verhalten ist bei Thermoplasten auch im festen Zustand zu beobachten
Spontane Dehnungsantwort auf die Valenzwinkeländerung
→ resultiert aus Elastizitätsmodell E der Feder
Zeitverzögerte Dehnung (Abh. von η) durch Abgleiten der Ketten unter Last
→ resultiert aus dem Dämpfer
Beispiel:
Welceh Physikalischen Eigenschaften sidn für uns Wichtig?
Dichte
Wärmeleitfähigkeit
Spezifische Enthalpie
Spezifische Wärmekapazität
Elektrische Leitfähigkeit
Physikalische Eigenschaften – Dichte/spezifisches Volumen
Vergleichsweise geringe Dichten zwischen 0,9 – ca. 2 g/cm³
Veränderungen aufgrund der Brown‘schen Molekularbewegung
Amorph:
• Dichte sinkt mit steigender Temperatur linear
• Ab Tg können Ketten freier schwingen und die Dichte sinkt weiter linear
Teilkristallin:
• Unterhalb von Tg ebenfalls lineares Verhalten
• Zwischen Tg und Tm (Schmelztemp.) keine lineare Abnahme der Dichte
→Unterschiedliche Dichteänderungen (amorphe / teilkristalline Bereiche)
• Oberhalb von Tg lineares Verhalten
Physikalische Eigenschaften – Wärmeleitfähigkeit
• Wärmeleitfähigkeit als Maß für die Fähigkeit Wärme zu transportieren
• Geringe Wärmeleitfähigkeit bei Kunststoffen im Bereich zwischen 0,15 – 0,5 W/mK
• Leitfähigkeit von elektrischem Strom sehr gering
• Durch Zugabe von Füllstoffen kann sich die Wärmeleitfähigkeit von Kunststoffen deutlich verändern
• Durch das Schäumen (Beimengung von Gasen) kann die Wärmeleitfähigkeit noch weiter reduziert werden
Physikalische Eigenschaften – Wärmeleitfähigkeit - Ursachen (Pro/Contra)
Ursachen für schlechte Wärmeleitfähigkeit:
• Das Fehlen von frei beweglichen Elektronen (wie bei Metallen)
• Nachteil: Wärme nur schwer in den Kunststoff einzubringen und wieder abzuführen!
• Vorteil: Anwendungen im alltäglichen Gebrauch (Handgriffe, Dämmstoffe)
Physikalische Eigenschaften – Elektrische Leitfähigkeit
Physikalische Eigenschaften – Spezifische Enthalpie
• Angaben zur Enthalpie werden zur Auslegung von Extrusionsanlagen benötigt
→ Ermittlung des Zeit- und Leistungsbedarfes zur Fertigung (Aufheizen / Abkühlen)
• Die spezifische Enthalpie h [kJ/kg] ist ein Maß für den Wärmeinhalt einer Masseneinheit eines Stoffes bei einer bestimmten Temperatur und Druck
• Stark temperaturabhängig
• Teilkristalline Thermoplaste besitzen aufgrund der Energie die zum Aufschmelzen der Kristallite (im Schmelzebereich) erforderlich ist, einen deutlich höheren Wärmeinhalt als amorphe Thermoplaste
→Zur Auslegung von Plastifizier- und Kühleinrichtungen benötigt man für teilkristalline Thermoplaste daher in etwa die doppelte Leistung, um den gleichen Durchsatz zu erzielen
Physikalische Eigenschaften – Spezifische Wärmekapazität cP
• Die spezifische Wärmekapazität entspricht der Ableitung der spezifischen Enthalpie nach der Temperatur
• Wärmekapazität im Bereich zwischen 0,4 und 2,7 kJ/kg∙K
• Entspricht den Quotient aus zugeführter Wärmeenergie und Temperaturerhöhung
• Entspricht dem Bedarf an Wärme in kJ zur Erhöhung der Temperatur um ein Kelvin
• Abhängigkeit der spezifischen Wärmekapazität vom Kristallisationsgrad
• Kontinuierlicher Anstieg der spez. Wärmekapazität
• Phasenübergang im Bereich der Kristallitschmelztemperatur
→ Zugeführte Wärme wird dazu genutzt, umiKristallite aufzuschmelzen
→ hier nur geringer Anstieg der Temperatur
Rheologische Eigenschaften – Grundlagen
Beschreibt das Fließverhalten von Stoffen unter Einwirkung äußerer Kräfte
Rheologie für die Herstellung von Kunststoffprodukten von Bedeutung, da sowohl flüssige Phasen (unter Wärmezufuhr) und Abkühlphasen durchlaufen werden
Eindimensionale Strömungen von Kunststoffschmelzen
Kunststoffschmelzen werden meist geschert
z.B. in der Rohrströmung eines Fließkanals oder
Durch Schleppkräfte in einer Verarbeitungsschnecke
Rheologische Eigenschaften – Scheerung Rohrströmung/Scherströmung
→ Scherung eines Volumenelementes in der Schmelze durch Geschwindigkeitsunterschied v
Rohrströmung/Scherströmung
• Schergeschwindigkeit 𝛾ሶ an Kanalwand am größten
• Schergeschwindigkeit 𝛾ሶ in der Kanalmitte gleich Null (s. Geschwindigkeitsunterschied)
τ = „aufgeprägte Belastung“
𝜸ሶ = „Belastungsantwort
Rheologische Eigenschaften – Scheerung
Zwei-Platten-Modell / Schleppströmung
• In einer Schleppströmung mit linearem Geschwindigkeitsprofil ist die Schergeschwindigkeit konstant
• Durch die Platte induzierte Schubspannung:
• Entstehende Schergeschwindigkeit: Geschwindigkeit mit denen die deformierten Flüssigkeitsteilchen voneinander abscheren:
• Widerstand gegen das Fließen (eta = η = Viskosität)
Rheologische Eigenschaften – Darstellung Fließverhalten in Flüssigkeiten
• Darstellung des Zusammenhangs zwischen Schubspannung τ (y-Achse) und Schergeschwindigkeit 𝜸ሶ (x-Achse) → Fließkurve
• Darstellung des Zusammenhangs zwischen Viskosität η (y-Achse) und Schergeschwindigkeit 𝜸ሶ (x-Achse) → Viskositätskurve
glas ist Hochviskos bei T=20C
Wasser ist Niedreigviskos
Rheologische Eigenschaften – Fließ- und Viskositätskurve einer newtonschen Flüssigkeit
zb. Wasser, Mineralöl
• Proportionalität zwischen Schubspannung und Schergeschwindigkeit
• Quotienten der Wertepaare τ und 𝜸ሶ konstant
• Viskosität einer Newton‘schen Flüssigkeit unabhängig von der Schergeschwindigkeit
Rheologische Eigenschaften – Fließ- und Viskositätskurve einer nicht-newtonschen / strukturviskosen Flüssigkeit
Deutlich häufiger als newtonsche Flüssigkeiten
Kunststoffschmelzen gehören zu der Gruppe der nicht-newtonschen und genauer zu den strukturviskosen Flüssigkeiten
→ Trotz newtonscher Bereiche innerhalb der Fließkurven
Bei der Verarbeitung von Kunststoffschmelzen (hohe Viskositäten) werden deutlich höhere Drehmomente benötigt → zur Überwindung des Gegendruckes
Lange Molekülketten → Stärkere „Verschlingung“ → höheres Molekulargewicht → schwerer abzuscheren → höhere Viskosität
Übliche Darstellung In K-Technik
Rheologische Eigenschaften – Fließ- und Viskositätskurve einer nicht-newtonschen / strukturviskosen Flüssigkeit - VErarbeitungsprozess
Bei der Verarbeitung ist es entscheidend zu wissen, wie sich das Material unter Scherbelastung verhält
Geschwindigkeitsgradienten zwischen Schichten → Scherung des Materials
Grad der Scherung innerhalb des Fluids = Schergeschwindigkeit
Bereich 1:
• Viskosität bei sehr geringen Schergeschwindigkeiten = Nullviskosität oder erster newtonscher Bereich
Bereich 2 (Übergangsbereich)
• Steigende Schergeschwindigkeiten ruft Ausrichtung der Kettenmoleküle in Fließrichtung hervor, Entwirrung der Knäuelstruktur
• Je größer die Entwirrung, desto besser können die Molekülketten abgleiten
→ Abnahme des Fließwiderstandes mit steigender Scherung → sinkende Viskosität
Bereich 3:
• Maximale Ausrichtung erreicht, eine Erhöhung der Schergeschwindigkeit hat keinen Einfluss mehr auf die Viskosität
Rheologische Eigenschaften –Carreau-Ansatz:
Ansatz zur Beschreibung des Fließverhaltens / Viskosität
Beschreibung von Polymeren ohne newtonsches Plateau nicht möglich
Rheologische Eigenschaften- Einflüsse auf das Fließverhalten durch:
1. Temperatur
2. Druck
3. Molmasse
4. Füllstoffe
Rheologische Eigenschaften- Einflüsse auf das Fließverhalten durch: . Temperatur
• Temperaturerhöhung → Steigerung der Brown‘schen
• Molekularbewegung → leichteres Abgleiten
• Somit wird der Viskositätsverlauf zu geringeren Werten verschoben und
• Der Übergang zwischen newtonschen – strukturviskosem Bereich verschiebt sich zu höheren Schergeschwindigkeiten
• Kurven um 45° verschoben
Rheologische Eigenschaften- Einflüsse auf das Fließverhalten durch: . Druckeinfluss:
• Bei der Schmelze handelt es sich um ein kompressibles Fluid
• Trotz der Brown‘schen Molekularbewegung werden die Molekülketten näher aneinandergedrückt
• Bei höherem Druck steigt die Viskosität und die thermoplastische Schmelze fließt schlechter
• Verschiebung der Viskositätskurven um 45°
• Einfluss des Druckes deutlich geringer als von der Temperatur
Rheologische Eigenschaften- Einflüsse auf das Fließverhalten durch: . Molmasseneinfluss
• Einfluss der Molmasse auf die Fließeigenschaften einer Polymerschmelze
• Schmale Molmassenverteilungen haben einen schärferen Übergang vom newtonschen – strukturviskosen Bereich als Schmelzen mit uneinheitlicher Verteilung (kurze und lange Ketten)
• Kurze Ketten weisen erst bei höheren Schergeschwindigkeiten ein ausgeprägtes strukturviskoses Verhalten auf
Rheologische Eigenschaften- Einflüsse auf das Fließverhalten durch: . Füllstoffeinfluss
• Es existieren eine Vielzahl von Füllstoffen / Zusatzstoffen
• Weichmacher: Verringerung der Nebenvalenzkräfte durch „Eindringen“ zwischen die Polymerketten
→ Einfacheres Abgleiten, dehnfähigeres Verhalten
• Hoher Weimacheranteil → Verschiebung der Viskositätskurven um 90° nach unten
• Steigender Füllstoffanteil reduziert die Fließfähigkeit bis hin zum vollständigen Verhindern
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