Wechselkurssysteme
vollständig flexible Wechselkurse
- Wechselkurs ausschließlich durch Angebot/Nachfrage bestimmt
kombinierte Wechselkurssysteme
- flexible Wechselkurs innerhalb einer Bandbreite
- fixe Wechselkurse mit häufiger Anpassung
vollständig fixe Wechsellkurse
- staatlich vorgegebner fixer Wechselkurs
Vor-/ Nachteile vollständig flexibler Wechselkurssysteme
+ Wechselkurs spiegelt fundamentale ökonomische Verhältnisse wieder
+ keine Kosten / Interventionen durch Zentralbanken
- volatile Wechselkurse -> Unsicherheit bei internationalen Investments
Kaufkraftparität
Nachfrage nach Währung (damit der Wechselkurs) wird hauptsächlich durch Güternachfrage bestimmt
-> wegen Güterpreisparität: Preis eines Gutes soll in allen Währungsräumen letztendlich ident. sein (in friktionslosen Märkten)
P.USD=P.EUR * S(USD/EUR)
tatsächliche Friktionen in den Märkten
Transportkosten
nicht transportfähige Güter
Service (zB Gewährleistung etc.)
Sprachbarrieren/Rechtssysteme
Absolute Kaufkraftparität
Kaufkraft eines Warenkorbs soll sich so einpendeln, dass Kaufkraft in 2 Währungsräumen identisch ist (Annahme der friktionslose Märkte)
-> Güterpreisparität für Warenkorb
P.USD * S(EUR/USD) = P.EUR
-> ausschließlich langfristige Erklärung
Gründe die gegen absolute Kaufkraftparität sprechen
nur Fokusierung auf Gütermärkte
Friktionen (Transportkosten, Services, Sprachbarrieren/Rechtssysteme)
nicht transportfähige/handelbare/vergleichbare Güter
Güterpreise hängen stark von Einkommens-/ Lohnniveau ab
Wahl eines vergleichbaren Warenkorbs
Relative Kaufkraftparität
Relative Kaufkraft in 2 Währungsräumen ist konstant -> langfrisitige Differenz im Preis der Güterkörbe
-> Berücksichtigung der Güterpreisabhängigkeit aufgrund Lohnunterschiede
-> Inflation ist ausschlaggebend
P.USD * S(EUR/USD) = K * P.EUR
ST(EUR/USD) = S(EUR/USD) * (1 + iEUR)^t/(1 + iUSD)^t
-> Währung mit hoher Inflation wertet langfristig ab
Gründe die für nur bedinge Aussagekraft relativer KKP sprechen
Friktionen (Transportkosten, nicht transportfähige Güter, Services, Sprachbarrieren/Rechtssysteme)
Betrachtung ausschließlich güterinduzierter Transaktionen
(Wechselkurs bildet sich jedoch aus Gesamtnachfrage/-angebot nach Währung)
Ungedeckte Zinsparität
Anlage in Fremdwärhung sollte gleiche Rendite wie Anlage im Inland haben
-> andernfalls Abitrage mgl.
-> Betrachtung der Gesamtnachfrage nach Währung
-> zieht den Wechselkurs mit ein
N.EUR * (1 + rEUR)^T = N.EUR * S(USD/EUR) * (1 + rUSD)^T * 1/ ST(USD/EUR)
-> ST(USD/EUR) = FT(USD/EUR)
Gedeckte Zinsparität
Forward-Preis entspricht dem Erwartungswert des zukünftigen Spot-Wechselkurses
-> Einbezug der Zinsen
-> bei Abweichung wäre Abitrage möglich
Annahmen Zinsparität
vollkommene Kapitalmobilität
vollkommene Substituierbarkeit von Wertpapieren
Devisenmarkteffizienz (alle relevanten Informationen sind eingepreist)
Internationaler Fisher-Effekt
reale Rendite in beiden Währungsräumen ist identisch
-> Zshg. zwischen relativer KKP und ungedeckter Zinsparität
(1 + rUSD)/(1 + iUSD) = (1 + rEUR)/(1 + iEUR)
Gründe weshalb trotz “Zinsparität” Investoren im Ausland anlegen
Diversifikationseffekte durch Anlagen im Ausland
abweichende Einschätzung im Vgl. zur Marktmeinung
in der Realität führt eine Zinserhöhung zur Aufwertung da die Nachfrage steigt
Gründe die gegen die Annahme von Wechselkurserklärungsmodelle sprechen
Safe Haven Überlegung
Einflussnahme der Notenbanken auf eigene Währung
attraktive Investitionsmöglichkeiten
Möglichkeiten der Zentralbanken
Stützung der eigenen Währung (Aufwertung der eigenen Währung)
-> Kauf eigene Währung, Verkauf Fremdwährung
-> limitiert durch Umfang der Devisenreserven
Künstliche Abwertung der eigenen Währung
-> Verkauf eigene Währung, Ankauf Fremdwährung
-> limitiert durch Inflationsdruck
Ansatzpunkte für Wechselkursprognosen
Gleichgewichtsbeziehungen: Inflationsdifferenz (KKP), Zinsdifferenz (ungedeckte Zinsparität)
Zahlungsbilanzen -> Handelsbilanzdefizit -> höchstwahrscheinlich Abwertung, falls nicht mit Kapitalzuflüssen ausgeglichen
Asset Market Approach -> Bewertung der Attraktivität der Anlagen
ökonomische Zeitreihenmodelle
Antizipation des Verhaltens der Zentralbanken
Identifikation wiederkehrender Ereignisse
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