Was sind die DSM5 Kriterien für Schizophrenie?
A. Zwei (oder mehr) der folgenden Symptome, jedes bestehend für einen erheblichen Teil einer einmonatigen Zeitspanne (oder kürzer, wenn erfolgreich behandelt). Mindestens eines dieser Symptome muss (1), (2) oder (3) sein.
Wahn.
Halluzinationen.
Desorganisierte Sprechweise (z. B. häufiges Entgleisen oder Zerfahrenheit).
Grob desorganisiertes oder katatones Verhalten.
Negativsymptome (z. B. verminderter emotionaler Ausdruck oder reduzierte Willenskraft [Avolition]).
B. Für eine erhebliche Zeitspanne seit dem Beginn der Störung sind eine oder mehrere zentrale Funktionsbereiche wie Arbeit, zwischenmenschliche Beziehungen oder Selbstfürsorge deutlich unter dem Niveau, das vor dem Beginn erreicht wurde (oder, falls der Beginn in der Kindheit oder Adoleszenz liegt, wird das zu erwartende Niveau der zwischenmenschlichen, geistigen oder beruflichen Leistungen nicht erreicht).
C. Zeichen des Störungsbildes halten durchgehend für mindestens 6 Monate an. Diese 6-monatige Periode muss mindestens einen Monat mit Symptomen (oder weniger, falls erfolgreich behandelt) umfassen, die das Kriterium A (d. h. floride Symptome) erfüllen, und kann Perioden mit prodromalen oder residualen Symptomen einschließen. Während dieser prodromalen oder residualen Perioden können sich die Zeichen des Störungsbildes auch durch ausschließlich negative Symptome oder durch zwei oder mehr Symptome manifestieren, die im Kriterium A aufgelistet und in einer abgeschwächten Form vorhanden sind (z. B. seltsame Überzeugungen, ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse).
Welche Störungsmodelle hat die VT?
Wie behandelt die VT?
Betroffene mit erhöhtem Psychoserisiko können lernen, angemessener mit belastenden Situationen (=Stressoren) umzugehen, indem sie
individuelle Stressfaktoren herausfinden und abbauen,
sozialen Rückzug abbauen,
Risikosymptome besser bewältigen und
evtl. vorhandene ungünstige Bewertungen ihrer eigenen Person und anderer Menschen verändern können.
Zudem ist für dauerhafte Bewältigung wichtig, dass Betroffene lernen, stabil zu bleiben = Risikovorbeugung.
Psychopharmakotherapie
Mittel der Wahl: Neuroleptika
Informationsvermittlung
Informationen über Schizophrenie
Informationen über Neuroleptika
Erhebung von (4-5) Frühwarnzeichen und Bewältigungsverhalten (Stressreduktion und Dosissteigerung)
Wie behandelt die ST?
Systemisch-konstruktivistische ambulante Familientherapie der Psychosen (Retzer, 2004)
Ambulante Psychotherapie im familientherapeutischen Setting
"Lange Kurzzeittherapie": wenige Sitzungen (10) über einen langen Zeitraum (1,5 - 2 Jahre)
Therapeutische Arbeit im Team (Verwendung des Einwegspiegels)
Zeitlicher Ablauf der Sitzungen:
Vorbesprechung des behandelnden Teams: Austausch von Hypothesen und Vorbereitung für die Sitzung
Interview mit der Familie: ca. 60 bis 90 Minuten
Konsultation der Therapeutin mit den Teamkolleginnen: Beratung zum Interviewprozess, Vorbereitung eines Abschlusskommentars, Zusammenfassung, Verschreibung oder einer Hausaufgabe für die Familie
Abschlusskommentar: Mitteilung an die Familie im Anschluss an die Konsultation durch die Therapeut*in
Therapeutische Interventionen:
Wiedereinführung des Exkommunizierten durch Anschluss seiner/ihrer Worte und Verhaltensweise an seine/ihre soziale Welt
Vernünftig sprechen mit einem verrückt kommunizierenden Patienten
Entkoppelung von (Un-)Verständlichkeit und (mangelnder) Absicht: gute Gründe anerkennen, sich unverständlich zu äußern!
Metakommunikation zwischen gleichwertigen Kommunikationspartnern
Infragestellung des Krankheitskonzepts
Eigenschaften in Verhaltensweisen verwandeln und Kontextualisierung symptomatischen Verhaltens
„Was genau tut oder sagt der Patient, wenn er von anderen als ‚paranoid‘ bezeichnet wird?“
„Was tut er wann, wo und wem gegenüber? Und wie reagieren seine Angehörigen, Nachbarn, Behandler ... darauf?“
Behutsame Konfliktbearbeitung
Konfliktvermeidung als sinnvoll anerkennen und bewusstes Verschieben von Konfliktlösungen
„Wir empfehlen bis auf Weiteres/vorläufig das Klären und Lösen von Konflikten bewusst noch etwas hinauszuschieben – gerade angesichts der möglichen Konsequenzen und Risiken.“
Symptomverschreibung zur Konfliktprävention (z.B. symptomatisches Verhalten bewusst zu zeigen, wenn ein bestimmter Konflikt sich ankündigt)
Verdeckte Konflikte sichtbar machen
Rückfallprophylaxe
Vorwegnahme des Vermeidbaren
„Was müsste passieren, damit das symptomatische Verhalten wieder auftritt?“
Rückfälle als „Vorfälle“ betrachten, die wertvolle Informationen über eine Entwicklung liefern
Exploration negativer Konsequenzen ausbleibender Rückfälle
Welche Modelle hat die ST?
Die Heidelberger Gruppe
Weiche Wirklichkeitskonstruktionen: Vage, unbestimmte, uneindeutige Beschreibungen (sich nicht festlegen): Was wirklich ist, steht nicht fest, sondern bleibt schwammig.
Weiche Beziehungsrealität: Kommunikation ist mehrdeutig und paradoxal (Doublebind-Charakter), was dazu führt, dass es keinen Konsens über die geltenden Positionen, Regeln und Beziehungsdefinitionen gibt.
Konflikte werden dadurch nicht möglich (oder nur verdeckt ausgetragen), weil sie einen Konsens über die gegensätzlichen Positionen voraussetzen (Dialog ist entsprechend auch nicht möglich).
Unberechenbarkeit der Familienmitglieder und deren Beziehung zueinander.
Information muss ständig unter erschwerten Bedingungen verarbeitet werden, mit der Folge einer vermehrten inneren Anspannung und Stressempfindlichkeit.
Last changed5 months ago