Megatrends in der Wirtschaftsförderung
Warum Nachhaltigkeit in der Wirtschaftsförderung
Herausforderungen und Bedarfe
Strategiefeld im Fokus: Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung
Megatrends in der Wirtschaftsförderung (F. 4 - 6)
Megatrends und Wirtschaftsförderung: Nachhaltigkeit
Was heisst das? Welche Nachhaltigkeit? Wo? Was?
Nachhaltigkeit der Wirtschaftsfördermaßnahmen?
Ökologische Nachhaltigkeit des (regionalen) Wirtschaftens?
Nachhaltigkeit IN der Wirtschaftsförderung?
Ökologisches „Mainstreaming“ in der Wirtschaftsförderung bzw. den Aktivitäten?
Globalisierung
Demographsicher Wandel
Digitalisierung
Klimaschutz - ökologische Transformation - Nachhaltigkeit
Warum ist Nachhaltigkeit inzwischen ein Thema der lokalen und regionalen Wirtschaftsförderung? (F. 7 - 8)
Motive und Aktivitäten unterscheiden sich erheblich!
Pull führt zu Beratungsbedarfen (F. 9)
• Kunden und Abnehmer erwarten zunehmend ökologische
Standards der Leistungserstellung in den Unternehmen sowie
entsprechende Produkt- bzw. Dienstleistungsqualitäten
(Transparenz und Offenlegung)
• KMU brauchen Unterstützung bei der Wahl der Maßnahmen,
bei der Anpassung von Prozessen und Produkten sowie
Dokumentation/Zertifizierung etc.
• Dazu kommen Themen der Energiesicherheit -> Verfügbarkeit,
Nachhaltigkeit, Preis
Herausforderung und Bedarfe:
Anpassung des Beratungsportfolios?
Aufbau von Beratungskompetenz?
Frage der Abstimmung/Verortung im Markt und in der Region
Push fordert die Wifö als Interessenvertreterin und
Mittlerin (F. 10)
Push :
• Übergeordnet auf EU-, Bundes- und Landesebene werden
ökologische Ziele formuliert und in Klimazielen vorgegeben
• Nachhaltigkeitsstrategien (Klimaschutzpläne) der Kommunen
addressieren zunehmend auch das Gewerbe und setzen
eigene konkrete Ziele
• Der politische Druck steigt, nicht immer halten Kenntnis über
die Zielkonflikte, Hürden und Umsetzbarkeiten Schritt
Interessenvertretung der KMU oder (Ver-)Mittler politischer Ziele?
Wer operationalisiert die Ziele für die Wifö? Monitoring? Erfolgsmessung?
Strategische Wifö betreibt aus sich heraus nachhaltige
Standortentwicklung (F. 11)
Strategie/Ziele:
Viele Wifös sehen im Thema Nachhaltigkeit die Möglichkeit proaktiv:
Ansiedlung zu steuern
Gewerbegebiete zu profilieren
Akzeptanz für Gewerbe in der Nachbarschaft schaffen
Politische Ziele zu erfüllen
Wertschöpfung zu steigern und zu sichern
Verschiedene Steuerungsinstrumente als Option (Vergabe, Gewerbegebietsmanagement, Erbbaurecht u.v.m.)
Strategieentwicklung erforderlich
Dazu notwendig: Strategische Kompetenzen und strategische Freiheiten
Standortkonsens und Abstimmung der Akteure
Notizen Vorlesung bis Folie 12
Angriff auf die Grünen Politikerin in Göttingen - Landtagsabgeordnete
Es wird in der Vorlesung als gesetzt angesehen, dass es Klimawandel gibt
Mit den willigen zusammenarbeiten —> Leute, die die Realität nicht anerkennen —> Zeitverschwendung
Wir: Handeln vor Ort - in den Regionen und Kommunen werden die Weichen gestellt
Warum sollte Wirtschaftsförderung sich mit Nachhaltigkeit beschäftigen:
Attraktiver Standort für junge Fachkräfte, die daran interessiert sind in einer nachhaltigen Kommune zu arbeiten
Kleine und mittlere Unternehmen wollen sich durch die WF im Bereich der Nachhaltigkeit beraten lassen —> Transformation kommt
Workshop für solche Themen, Experten heranziehen um das Thema Nachhaltigkeit in die Region zu bringen, eine Stelle dafür schaffen
By design, by disaster —> Bin ich Pioneer und gestalte selber mit oder werde ich abgehängt und bin nicht mehr wirtschaftsfähig
Warum müssen Gewerbegebiete immer so hässlich sein? Warum nicht eine höhere Aufenthaltsqualität schaffen, dass Menschen sich dort aufhalten möchten —> Projekt, das L. Nicht umsetzen konnte und was er schade findet (Thema Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung —> Flächen Knappheit das Thema in der WF)
Megatrends in der WF
Klimaschutz ist in der WF erst in den letzten Jahren so richtig als Megatrend angekommen
Wie nachhaltig sind Fördermaßnahmen?
Aufpassen mit der Kritik —> Was durch Maßnahmen in Mindsets passiert, ist oft nicht messbar - wenn eine physische Sache nach sechs Jahren vergammelt, dann wirkt es überhaupt nicht nachhaltig, aber vielleicht wurde vieles angeschoben und sensibilisiert
EU werden Belege geprüft, aber keine richtig gute Kontrolle, was bewirken, die Projekte - Was bewirkt wird steht nicht wirklich im Vordergrund
Wirkung von Projekten kann oft nicht gemessen werden, weil das nicht daran liegt, wie viele Menschen gekommen sind, sondern was in den Menschen bewirkt wird
Ökologische Nachhaltigkeit des (regionale) Wirtschaftens?
Nachhaltigkeit in der WF. —> z.B. schon papierfreies Büro
Warum ist Nachhaltigkeit ein Thema der regionalen WF?
Pull: Anforderungen aus den Unternehmen —> Kunden wollen, dass sich WF sich damit beschäftigt und sie dann beraten werden können
Unternehmen müssen sich anpassen, um am Markt zu bestehen und erfolgreich zu sein
Push: Politische Vorgaben - politische Vorgaben für die WF werden immer stärker
z.B. Klimaschutzplan, den die WF auch mit tragen muss
WF oft mit Erwartungen zu tun, die nicht erfüllt werden können —> WF stehen unter Druck, z.B. dass sie alle Unternehmen darzubringen sollen, dass die CO2 neutral handeln sollen
Mittler Rolle
Strategie: Grüne Gewerbegebiete, Profilierung
Wohngebiet an Gewerbegebiet, Wie kann man die Akzeptanz des Gewerbegebiets hochhalten?
Nachhaltigkeits-Zertifizierungen —> teilweise zu viele und zu unübersichtlich —> wird sich selber regeln, wenn eine Zertifizierung nicht mehr nachgefragt wird, regelt der Markt das selber
Unterschieden wird zwischen:
Kunden getrieben —> wünsche mir Zertifizierung oder du bist nicht mehr mein Zulieferer
Gesetzgebung sagt —> ihr müsst Zertifizierungen machen
.. aber am Ende kommt es aufs gleiche raus
Oft Verlagerung —> Beispiel Zementwerk und dann wird das Problem nur verlagert und es kommen noch lange Transportwege dazu
Komplexität überfordert den einzelnen (F. 16)
“Gemeinsam statt alleine” (F. 17)
Notizen:
Man kann nicht zu allen Bereichen Kompetenzen in der Wirtschaftsförderung haben. Man hat nicht immer direkt Beratungskompetenz, nur wenn man zu einem Thema sprechfähig ist
Corona Situation —> WF die gut sind hatten da viel zu tun!! Wenn niemand bei der WF anruft, Zeichen dafür, dass die Unternehmen denken, dass die WF ihnen nicht helfen kann
Selbstverständnis einer modernen Wirtschaftsförderung „Gemeinsam statt alleine“
Partner sind sehr relevant
Querschnittsthemen müssen immer mitgedacht werden
Zwischenfazit: Fünf Thesen (F. 18)
1. Das Thema Nachhaltigkeit ist ein Thema der integrierten Wirtschaftsförderung par excellence:
• Die Einzelorganisation wird überfordert, daher
• Abstimmung im Netzwerk statt alle für sich
• Wichtige Frage ist: wer kann was (am besten) beitragen?
2. Ökologisches Mainstreaming ist immer möglich und notwendig
3. Nicht alle müssen alles machen, aber der Weiterbildungsbedarf liegt auf der Hand
4. Wir betreten Neuland, inkl. der Forschung. Daher muss und wird es demnächst eine stärkere Vernetzung auf nationaler Ebene geben.
Strategiefeld im Fokus:
Nachhaltige Gewerbeflächenentwicklung
Steuerungsinstrumente im nachhaltigkeitsorientierten Liegenschaftsmanagement:
Überblick: Mögliche Aspekte
Steuerungsinstrumente Vergabekritierien (generell)
Steuerungsinstrumente Gewerbegebietsmanagement
Steuerungsinstrumente Erbbaurecht (vorsicht exotisch)
Trimodal - Gewerbegebiete —> Wasser, Straße und Schiene
Brown-Field —> Wie können Flächen, die ohnehin schon genutzt wurden wieder herstellen und recyceln, z.B. alte Gewerbestandort, Brachflächen
Green-Field
Schlaue Unternehmen und Regionale Engagement von Unternehmen setzten sich ein z.B. für die Aufenthaltsqualität im Gewerbegebiet
Handwerksbetriebe brauchen in Großstädten eine Möglichkeit sich anzusiedeln —> im Gewerbegebiet in die vertikale zu gehen - zu stapeln
Positive externe Effekte
Man muss über Flächen verfügen, um Vergabekritierien zu entscheiden
WF als Standortentwicklung begreifen, dann gehören private Flächen auch dazu und nicht nur städtische Flächen verkaufen
Folie 24:
Absehbares Mitarbeiterwachstum —> Wer sieht das ab? Sehr schwierig
Praktischer und pragmatischer Ansatz, aber auch nicht unumstritten - wie wird das bemessen
Überblick: Mögliche Aspekte (F. 20)
Integretiertes Versorgungskonzept mit erneuerbaren Energien, gegebenenfalls unter Einbeziehung der eigenen Stadtwerke oder neuer Ansätze der Wasserstoffwirtschaft
Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität sowohl bei den anzusiedelnden Unternehmen als auch auf den Verkehrsflächen
Integriertes Abfallkonzept, gegebenenfalls sogar Kreislaufwirtschaft
Verkehrskonzept, dass den Klima- und Umweltschutz in Einklang bringt mit den Anforderungen der Unternehmen
Bestmögliche Einhaltung des Wasser- und Immissionsschutzrechtes
Nutzung von Verbundbeziehungen zwischen ansiedelbaren Unternehmen, z.B. die Nutzung von Abwärme eines Unternehmens für allg. Zwecke
Breitbandversorgung für digitale Anwendungen und eine bessere Steuerung der Energienutzung.
Steuerungsinstrumente Vergabekritierien (generell) (F. 22 - 24)
Beispiel Köln?
Generelle Vorteile aus kommunaler Sicht
Generelle Nachteile
Generelle Vorteile aus kommunaler Sicht:
Gezielte stadtentwicklungspolitische Steuerung der Ansiedlung
Nutzung der Potentiale durch den Wettbewerb interessierter Unternehmen
Perspektivisch angelegte Verwirklichung der kommunalen Ziele
Einbindung von Zielgruppen, welche die hohen Bodenpreise nicht bedienen können (KMU, Handwerk -> Daseinsvorsorge)
(Potenziell enormer) Imagegewinn für viele -> Standortattraktivität!
Generelle Nachteile:
Dauerhafter politischer Standortkonsens eher selten
Hoher Verwaltungs- und Abstimmungsaufwand
Konflikte mit vergabe- und beihilferechtlichen Anforderungen
Reduzierung der Einnahmen aus der Vermarktung bei Verwendung eines kommunalen Höchstpreises
Überschätzung der Qualität und Quantität von interessierten Unternehmen
Bewertung und Gewichtung der Kriterien anspruchsvoll
Einhaltung/Überwachung der Kriterien noch anspruchsvoller
Im nachhaltigkeitsorientierten Kontext basierend auf der Idee der “Eco-Industrial Parks”
—> die Unternehmen profitieren von Agglomerationseffekten
Informationen,
Materialen,
Energie,
Infrastruktur
Fläche
Humankapital/Personalpooling (Spezialisten, Azubis)
usw.
…bis hin zu einer Kreislaufwirtschaft
In Deutschland häufig in direkter Ableitung der so genannten
Quartiersmanagements (etwa im Rahmen „Soziale Stadt“):
Bewohneraktivierung -> Aktivierung der Gewerbetreibenden
Stadtteilkoordination -> Koordination von Aktivitäten, v.a. auch Vernetzung
Projektinitiierung -> Initiierung von Projekten (Identifikation „gemeinsamer“ Interessen)
Mittelakquisition -> Fördermittelakquise
Öffentlichkeitsarbeit
Erfolgskontrolle
Berichterstattung
In der Praxis sind zahlreiche Ziele eines Gewerbegebietsmanagement – oft in Kombination - beobachtbar:
• Entwicklung eines nachhaltigen Gewerbegebietsmanagements
• Entwicklung eines nachhaltigen Wassermanagements
• Entwicklung eines nachhaltigen Abfallmanagements
• Entwicklung eines Energiekonzeptes
• Entwicklung nachhaltiger städtebaulicher Strukturen
• Entwicklung einer nachhaltigen Verkehrsnutzung
• Entwicklung eines sozialen Konzeptes
• V.a. aber die Funktion des „Kümmerers“
In der Praxis sind aber auch erhebliche Herausforderungen
beobachtbar:
Akzeptanz bei den Unternehmen (die richtigen Themen zur richtigen Zeit für die richtigen Adressaten!)
Verortung (klare Empfehlung: enge Anbindung an die/ Teil der Wirtschaftsförderung)
Erwartungsmanagement/Zeithorizont
—> Erhebliche Herausforderungen an Personal, Konzept und die Wirtschaftsförderung im Hintergrund
????
Fazit: Fünf Thesen (32)
1. Egal welche Maßnahmen gewählt werden, es bedarf der größten Unterstützung, eines Standortkonsenses!
2. Vergabekriterien sind eine Option, wenn attraktive Flächenreserven auf einen klaren und realistischen politischen Plan treffen
3. Gewerbegebietsmanagement braucht die eierlegende Wollmilchsau vor Ort, die auf eine kritische Masse williger Unternehmen trifft, passende Themen identifiziert und auf Unterstützung sowie Einbettung in die Wirtschaftsförderung zählen kann
4. Erbaurecht als Steuerrungsinstrument wird nur im Einzelfall eine Rolle spielen können
5. Ob die Akteure wollen oder nicht: das Thema kommt. Und immer an Gorbi denken: „wer zu spät kommt, …“
Ausblick (F. 33)
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