Optionen der Organisation von Wirtschaftsförderung - Vor- und Nachteile
Was man von anderen lernen kann…
Ausgangslage (F. 4)
Die Erwartungen an Wirtschaftsfördereinrichtungen werden ambitionierter, vielfältiger und komplexer
Wirtschaftsförderung soll:
- tolle Unternehmen ansiedeln und halten
- Gewerbesteuereinnahmen erhöhen und Fachkräfte sichern
- zusammenführen und individuell beraten
- Moderator, Initiator, Motor, Broker, Botschafter, Kümmerer, Netzwerker sein…
Ausgangsthesen (F. 5)
1. Schwierigkeiten und Defizite liegen nur zu einem (kleinen?) Teil in der Organisationsstruktur
2. Viele Herausforderungen ergeben sich auf inhaltlichem,
konzeptionellen und schlicht finanziellem Gebiet
3. Aber: Änderungen der Organisationsstruktur können notwendig sein, um:
Innovationen Raum zu geben
Inhaltliche Veränderungen auch nach außen überzeugend vermitteln zu können
Neue Partnerschaften einzugehen
Lernzettel:
—> Viele Schwierigkeiten resultieren aus inhaltlichem, konzeptionellem und finanziellem Defizit statt aus der Organisationsstruktur.
Potentiale einer veränderten Organisationsstruktur
Raum für Innovationen
Überzeugende Vermittlung inhaltlicher Veränderungen nach außen
Neue Partnerschaften
Organisation der kommunalen Wirtschaftsförderung - ein erster Überblick (F. 6,7)
Verwaltungsinterne vs. verwaltungsexterne Lösungen
In der Praxis überwiegen in der kommunalen Wifö weiterhin die Ämterlösungen!
—> Kommunale WF = Ämterlösung
Regionale Wirtschaftsförderungen sind in der Regel als GmbHs organisiert, um verschiedene Träger berücksichtigen zu können oder generell mehr Akteure einbinden zu können!
—> Regionale WF = GmbHs
Nicht selten sind auch Kombinationen („Doppellösungen“), d.h. es wird versucht, durch die Auslagerung bestimmter Bereiche die Vorteile beider Optionen zu vereinen. Oft geschieht dies allerdings auf den Ebenen kommunal/regional, nicht ohne neue Konflikte
Mehr als 1/3 der Wirtschaftsförderungen sind privatrechtlich organisiert
Praxis: überwiegend Ämterlösungen (ca. 1/3 privatrechtlich organisiert)
Die Ämterlösung (F. 8)
Privatrechtliche Gesellschaft (F. 9)
Tabelle:
Verwaltungsintere Lösung vs. GmbH-Lösung (F. 10)
Die modifizierte Ämterlösung nach Kruse/Hogrebe (F. 11)
Die modifizierte Ämterlösung nach Kruse/Hogrebe (F. 12)
Best Practice Erkenntnisse
Kein Aufbruch ohne Veränderung in der Organisation (F. 13)
Organisatorische Veränderungsprozesse führen nicht per se zu besserer Wirtschaftsförderung, aber ohne sie kann nur schwer eine Aufbruchsstimmung initiiert und kommuniziert werden.
Dualismus vermeiden (F. 14)
Wenn neue Einheiten geschaffen werden (z.B. GmbH-Gründung), dann Dualismus durch:
Abgrenzung („moderne Wifö“ versus „Amt“), auch in Hinblick auf
− Ausstattung,
− Bezahlung,
− öffentliche Anerkennung
Kompetenzüberschneidung oder prestigeorientierte bzw. anders mangelhafte Kompetenzzuweisung
vermeiden!
Problem: „Moderne WiFö“ vs. Amt
Ausstattung, Bezahlung, öffentliche Anerkennung
Kompetenzüberschneidung oder oder prestigeorientierte bzw. anders mangelhafte Kompetenzzuweisung
GmbH braucht echte Beteiligung (F. 15)
Eine GmbH kann ihre Vorteile ausspielen, wenn auch Akteure an (finanzieller) Beteiligung interessiert sind und so:
eine finanzielle Basis schaffen
ihre Akzeptanz bzw. den Vertrauensvorschuss dokumnetieren
Und sich auch Inhaltlich/konzeptionell einbringen
—> Die Kommune oder kommunale Unternehmen sind dafür oft zu wenig…
Standing schlägt Struktur (F. 16)
Wichtig ist die politische Rückendeckung, nach außen und vor allem innen!
—> Genießt die Wirtschaftsförderung einen prioritären Stellenwert und zwar nachhaltig?
—> D.h., gibt es einen Standortkonsens oder lässt sich dieser Organisieren (gerade auch in Hinblick auf eine neue Struktur!)?
Wichtig: politische Rückendeckung nach außen und innen
Wirtschaftsförderung muss Verwaltung durchdringen (unabhängig von der Organisationsform) (F. 17)
Will Wirtschaftsförderung erfolgreich sein, muss die Verwaltung insgesamt folgende Voraussetzungen erfüllen:
1. Kundenorientierung
2. Selbstverständnis als unverzichtbarer Teil der Wirtschaftsförderung (nicht nur Stadtplanung und Bauen)-> unternehmensfreundliche Verwaltung
3. Dies ist ohne Zweifel ein Prozess, der durch geeignete Organisation unterstützt werden kann…
Die richtigen Überzeugungstäter*innen müssen sich zusammentun (F. 18)
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