Begriff Erziehung
zielt ausgehend von den Anforderungen der Gesellschaft auf die Strukturierung des Denkens, Fühlens und Handelns.
Bezogen auf das Feld des Sports:
Vermittlung von
Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen und Kenntnissen,
die man zum Sporttreiben in einer Gesellschaft braucht.
Begriff Bildung
geht von den individuellen Möglichkeiten und Wünschen des Einzelnen aus
und zielt auf die Lebensgestaltung des Subjekts.
auf den Sport bezogen heißt das,
dass das Individuum in die Lage kommt,
sich in der Vielfalt sportlicher Angebote zurechtzufinden,
einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und
Sport sinnvoll in seinen Lebensalltag zu integrieren
Doppelauftrag Schulsport
Doppelauftrag des Schulsports
2 Aufgaben pädagogischen Handelns
= Grundlage für den Doppelauftrag des Schulsports:
Erschließung der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur sowie
Entwicklungsförderung durch Bewegung, Spiel und Sport
Sozialer Wandel
= langfristige strukturelle Veränderungen der Gesellschaft,
Haben zu einer Überwindung traditioneller Werte und Muster im Nachkriegsdeutschland geführt
z.B. von der Ständegesellschaft des Mittelalters zur pluralistischen Gesellschaft der Moderne
z.B. der Umbruch von der deutschen Nachkriegsgesellschaft zur modernen/ postmodernen Gesellschaft der 1990-er und 2000-er Jahre bezeichnet.
Die moderne Gesellschaft ist durch die sozialen Wandlungsprozesse in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielfaltiger und bunter, aber auch ambivalenter und riskanter geworden.
Differenzierung
Begriff Differenzierung
Moderne Gesellschaften zeichnen sich durch eine zunehmende gesellschaftliche Differenzierung aus,
die zu einer Aufspaltung gesellschaftlicher Teilsysteme führt,
z.B. die Trennung von Arbeit und Freizeit oder Erziehung und Religion.
Damit verbunden ist eine stärkere Rollendifferenzierung, die den Individuen unterschiedliche, vielfach neue Kompetenzen abverlangt
Merkmale sozialen Wandels in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts (8)
Merkmale sozialen Wandels in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Digitalisierung
Individualisierung
Hierarchisierung
Enttraditionalisoerung
Globalisierung
Migration
Dynamisierung
Enttraditionalisierung
Formen der Lebensführung schwinden
traditionelle Muster und Leitbilder verlieren ihre
verbindliche (sozial-kontrollierende) Funktion
orientierende (entlastende) Funktion
führt zu einer
Freisetzung aus traditionellen Bindungs- und Kontrollmechanismen
einer stärkeren Pluralisierung möglicher Lebensmuster
Individuum kann immer weniger auf klassische Familien- und Arbeitsbiografien zurückgreifen
Individuum ist zunehmend selbst für seine Biografe verantwortlich
d.h.: Ende der traditionellen Normalbiografie:
Erfahren von Risiken und
die Möglichkeit des Scheiterns allgegenwärtig
Pluralisierung
zunehmend vielfältige Wertesysteme und Lebensentwürfe möglich,
für die sich das Individuum aktiv entscheiden muss
Vielzahl an neuen, gesellschaftlich akzeptierten Lebensformen
(z. B. Patchwork- und Regenbogen-Familien)
Nebeneinander unterschiedlichster Wertesysteme,
in denen das Individuum sich verorten muss („Wertepluralisierung“).
Pro: Multioptionsgesellschaft
Kontra: erhöhter Druck, Verantwortung für den eigenen Lebensweg zu übernehmen
gesellschaftliche Umbrüche finden beschleunigt und zeitlich verdichtet statt
Entwicklung moderner Gesellschaften ist durch eine zunehmende Beschleunigung gekennzeichnet,
die zu immer kürzere Halbwertszeiten von Wissen und Gewissheiten
Lebenswelten
beschreibt die sozialen und kulturellen Gegebenheiten,
in denen sich das Alltagsleben junger Menschen abspielt,
z. B. Familie, Gleichaltrigengruppe und Freizeiteinrichtungen
der Schule kommt in diesem Zusammenhang eine soziale Bedeutung zu
Globalisowenig
politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zusammenwachsen der Welt
zählt zu den prägenden Trends zu Beginn des 21. Jahrhunderts
Menschen, die es aus unterschiedlichsten Gründen in andere Länder zieht.
Zunahme kultureller und ethnischer Vielfalt
Vorteil für Arbeitsmarkt
Nachteil: Kurzfristig zusätzliche Belastung des Bildungs- und Sozialsystems
treibt Entwicklungsprozesse durch neue Informations- und Kommunikationsmedien voran
Institutionalisierung
drückt aus, dass Heranwachsende immer mehr Zeit in Kindertagesstätte und Schule und damit in „öffentlicher Verantwortung“ verbringen.
Bildungslanschaft
Vernetzung der verschiedenen Bildungsakteure einer Kommune,
um die individuellen Bildungsbiografen der Heranwachsenden bestmöglich fördern zu können
Ausgestaltung erfolgt unterschiedlich,
z.B. schulzentriert, kooperationszentriert, multidimensional, …
Bildungsmodalitäten
Bildungsmodalotäten im Kontext von Bewegung, Spiel und Sport
Formale Bildungsprozesse in Formalen Settings
Sportunterricht
Formale Bildungsprozesse in Non-formalen Setting
Schwimmunterricht im Verein
Informelle Bildungsprozesse in Formalen Settings
Ganztagssport
Schulsportfeste
Informelle Bildungsprozesse in Non-Formalen Settings
Sport im Jugendzentrum
Generation von Egotaktikern
Egotaktiker:innen
fragen die soziale Umwelt ständig sensibel nach Informationen darüber ab, wo sie selbst in ihrer persönlichen Entwicklung stehen
bedeutet nicht das junge Menschen grundsätzlich egoistisch sind,
Sie nutzen vor dem Hintergrund dynamisierter LebensWelten fexibel die Chancen, die sich ihnen bieten.
pragmatische Ordnungssucher
möchten Ordnungen und Ordnungsmöglichkeiten entdecken,
die halbwegs funktionieren und ihnen beim Aufwachsen helfe
(ähnlich Egokaktiker)
Sowohl-als-auch-Generation
Heranwachsende beziehen sich in unsicheren Zeiten
Einerseits auf traditionelle Werte, wie
Sicherheit, Pfichtbewusstsein, Freundschaft und Familie.
Andererseits werden diese konservativen Werte „jedoch umgedeutet bzw. symbolisch aktualisiert zu ich-bezogenen Entfaltungswerten und einem individualistischen Leistungsethos
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soziales Setting
u. a. durch die Faktoren Ort, Zeit, Aktivität, teilnehmende Personen und Rolle beschrieben
Lebenswelt
umfasst die vielfältigen, individuellen und sozialen, naturbedingten und kulturellen Gegebenheiten, in die das menschliche Leben eingebettet ist.
mediale, kulturelle und sportliche Lebenswelten für viele Heranwachsenden eine zentrale Bedeutung
Zentrale Lebenswelten: Familie, gleichaltrigengruppe, virtuelle Lebenswelten, Schule, öffentliche Räume
Kindheit und Jugend sind zunehmend institutionalisiert und pädagogisiert
Wandel des Bildungssystems:
stattliche Bildungseinrichtungen neu ausgerichtet (Strukturwandel des Erziehungs- und Bildungssystems)
ausweitung des öffentlichen Bildungsauftrages (lebenslanges Lernen)
Verzahnung der Bildungslandschaft
Angebots-Nutzen-Modell
Schulsystem erfassen regelmäßig empirisch ihre eigenen Leistungen über zentrale Lernstanderhebungen und externe Schulleistungsvergleiche
umfassender Bildungsgebriff:
Bildungserfolg nicht mehr allein dem schulischen Bildungssystem zugeschrieben, sondern vielmehr einer systematischen Verzahnung unterschiedlicher Bildungsanbieter und -angebote.
Lernmodalitäten
integrative Betrachtungsweise der Lernmodalitäten (Heim)
unterscheidet formale und non-formale Rahmenbedingungen
unterscheidet formelle und informelle Bildungsprozesse
Beispiele:
Sportunterricht: formeller Bildungsprozesse in einem formalen Setting
freie Bewegungsspiel in der Kindertagesstätte: informeller Bildungsprozess unter formalen Bedingungen
Gruppenhelferausbildung: formalisierter Bildungsprozess in einem non-formalen Setting
Gespräch unter Jugendlichen in einer Wettkampfpause: informellen Charakter unter non-formalen Bedingungen
Planungsebenen für Bewegung Spiel und Sport in Ganztagsschulen
Kommunale Schul-, Jugendhilfe- und Sportentwicklung
Leitlinien der kommunalen Bildungsplanung
Schulprogramm
Profil der Einzelschule
Ganztagskonzept
Bewegungs- und Sportkonzept
schulsport
Soziokulturelle Rahmenbedingungen
Reflexionsfragen
???
Viele Möglichkeiten
?
Verbringen mehr Zeit in der Schule
Schulen = formales Setting und formales lernen
Ganztag = formales Setting und non formales lernen
Sportverein = informelles Setting und bin formales lernen
Meisten Angebote = Sportangebote
verknüpft Vereine mit Schulen
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