Die gewaltsame Enteignung der Bauern.
Die Annahme, dass Märkte immer sozialen Voraussetzungen unterliegen.
Institutionen sind aufgrund sich selbst verstärkender Rückkopplungseffekte stabil.
Wenn Sozialversicherungen je nach Gruppen unterschiedliche Leistungen bereitstellen.
Arbeitnehmer bekommen ungedeckte Kredite, obwohl sie gar kein entsprechendes Einkommen haben.
Die Finanzierung durch Börsenkapital in der Gründungsphase.
…schneller und weniger gerecht verlaufen.
-Aufteilung der Produktion eines Gutes, in verschiedene Arbeitsgänge, die von Arbeitern mit spezialisierter Ausbildung unabhängig voneinander ausgeführt werden, d.h. auch fachliche Spezialisierung
-Produktivitätssteigerung durch Spezialisierung/Arbeitsteilung, (größere Geschicklichkeit, Wechselzeiten bei Übergang von einem Arbeitsschritt zum nächsten werden minimiert) ==> neue Maschinen werden durch Fachwissen einzelner Arbeiter:innen erfunden, d.h. Fortschritt
-Arbeitsteilung unterscheidet und begründet die industrielle Produktion von der in kleinen Handwerksbetrieben und der Landwirtschaft, dort ist sie schwieriger zu organisieren ==> Massenbedarf der Bevölkerung kann befriedigt werden
==> Arbeit(steilung) schafft damit Effizienz & Wachstum & Wohlstand ==> Arbeitsteilung und freie Märkte erhöhen Produktivität der Arbeit
-Außerdem trägt die „natürliche Neigung des Menschen“ zum Tausch zur Kapitalismusentstehung bei; er ist das Ergebnis der Eigenliebe des Menschen - Neigung zum Tausch kommt daher, da wir unsern eigenen Wohlstand damit maximieren
-Dabei gilt:Je größer der Markt, desto mehr Arbeitsteilung ist möglich, da es in einem kleinen Dorf nicht genug Menschen gibt, um jeden Arbeitsprozess aufzuteilen und Menschen könnten von der Ausführung einer sehr spezifischen Arbeit nicht leben, d.h. auch je größer der Markt, desto größer der Anreiz sich zu spezialisieren
==> negiert Marx: die Puritaner und ihre Ideen und damit auch der Geist das Kapitalismus seien bereits vor der Industrialisierung existent gewesen, d.h. Ideen gehen dem Kapitalismus voraus: Ideen sind nicht wie bei Marx der Überbau / die Folge von ökonomischer Situationen und Trennungen
-Kapitalismus ist nicht die Folge von Vertreibung und Blutgesetzgebung, sondern ist aus einer Gesinnung heraus entstanden und basiert auf rationaler Arbeitsorganisation & rationaler Kapitalverwertung
o Weber entdeckt im Protestantismus die ethnischen Grundlagen für den neuzeitlichen Kapitalismus
o Puritanische Lebensauffassung führte zu bürgerlicher, rational-ökonomischer Lebensführung, Fleiß, Sparsamkeit – Wiege des modernen Wirtschaftsmenschen
o Kapital hat einen strukturellen Vorteil durch Besitz – schafft einfacher sich zu organisieren
o Kann ausgeglichen werden, wenn das Kollektiv der Arbeitnehmer sich zusammenschließt
==> Kapitalismus kann reformiert werden aufgrund demokratischer Wahlen & Gesetze
o Ziel der Arbeiterklasse politischer Einfluss, um soziale Ungleichheiten zu mindern.
o Machtressourcen = Fähigkeit der Akteure andere zu bestrafen oder zu belohnen (Korpi 1985: 33) – je mehr Machtressourcen, desto eher kann eine Gewerkschaft die Situation der Arbeitnehmer verbessern / Macht als Ressource, die zur Durchsetzung der eigenen Gruppeninteressen mittels positiver oder negativer Anreize zunächst kollektiv mobilisiert oder aufrecht erhalten werden muss - geht nicht immer um tatsächlich ausgeübte Macht, oft auch um von der Gegenseite erwartete Handlungen
-Deutschland ist eine CME und ein korporatistisches System, d.h. Arbeitnehmer:innen können ihre Interessen durchsetzen, wenn sie ihre Interessen bündeln und sich gemeinsam organisieren (mithilfe des Wohlfahrtsstaates und der Sozialgesetzgebung)
-Gewerkschaften beteiligen sich an der Politik, sind sich ihrer Machressourcen bewusst und versuchen diese anzuwenden
-Gewerkschaften in Dt. relativ homogen und deswegen auch besser in der Lage ihre Interessen zu bündeln und vereint durchzusetzen
==> bei starker Organisation kann es zu politischer und korporatistischer Teilhabe der Arbeitnehmer kommen, was einen Machtausgleich zur Folge hat, d.h. Arbeitnehmer sind in Deutschland verhältnismäßig stark
-die instrumentelle Macht basiert auf „Instrumenten“, die für „Lobbying“ eingesetzt werden können.
-Wie misst man instrumentelle Macht?
o Ressourcen der instrumentellen Macht: Geld(geschenke) an Politiker:innen, persönliche Kontakte & Netzwerke, revolving door (ehem. Minister werden Vorstände und andersherum), Wahlkampf- und Parteispenden (Indikatoren)
-Lobbyismus in Brüssel inklusive Kontakt und Beeinflussung von Firmen in Richtung Politik
o MEPs oft unwissend über das Gesetz an sich - sind froh, wenn Experten (in dem Fall die Lobbyisten) ihnen eine Richtung vorgeben
o in Fragen der Digitalisierung sind MEPs oft auf Verteter der Konzerne angewiesen
o große Platform-Power der Tech-Konzerne hinsichtlich der Wiederwahl der Politiker, können Stimmung im Netz machen, etc.
-Governance ist die Koordinierung ökonomischer Aktivitäten – dabei spielen neben Markt und Staat, die Firmen(-hierarchie), Netzwerke und Verbände eine wichtige Rolle in der Herstellung wirtschaftlicher und sozialer Ordnungen
o LME: Koordination durch den Markt: Governance-Typen Markt & Firmenhierarchie dominieren (USA, UK, CAN, NZ, IR) - eher Shareholder-Modelle
o CME: Koordination durch strategische Interaktion (mit Gewerkschaften, Kapitalgebern, anderen Unternehmen und dem Staat): Governance-Typen Staat, Verbände & Netzwerke dominieren (GER, JAP, CH, NL, BEL, SW, NOR, DK, FIN, Ö) - eher Stakeholder-Modelle
-LMEs und CMEs: langfristig können beide eine gute ökonomische Performanz nachweisen
o Wirtschaftswachstum, Pro-Kopf-Einkommen, Arbeitslosenquote
-Komparative Leistungsvorteile und Nachteile der LMEs/CMEs
o LME: radikale Innovation, Flexibilität und Maximierung allokativer Effizienz (Preismechanismus), aber: Einkommensungleichheit, residuale Sozialpolitik
o CME: inkrementelle Innovation, soziale Stabilität und gerechte Einkommensverteilung; aber: weniger Flexibilität und Intransparenz.
==> Positive Korrelation zwischen Koordinierungsgrad Arbeitsbeziehungen & Corporate Governance
==> Komplementarität: Positive Effekte auf Wirtschaftswachstum
-Zunehmende Deregulierung&Liberalisierung der Finanzmärkte – damit Bedeutungszunahme von Finanzinstitutionen, Finanzakteuren und Finanzprofiten – sowohl im staatlichen Sektor, als auch in Privathaushalten
-Finanzialisierung gilt als neues Regime der Kapitalakkumulation und äußert sich in Unternehmen im Shareholder Value Modell - mit globalen Bestrebungen
-Waren werden Geldbeträge zugeordnet – es wird aber nur mit dem Betrag gehandelt, nicht mit der Ware – Vermögenswerte werden weiterverkauft, nicht die Waren selber
o Die Abkehr von der klassischen Produktionsindustrie hin zur vermehrt virtuellen finanzinstrumentbasierten Wirtschaft
o Zentrale Annahme: Aufstieg des Finanzsektors hat dazu geführt, dass deren Akteure und Prinzipien einen immer größeren Einfluss auf andere Bereiche außerhalb des direkten Marktgeschehens haben.
o Es steigen aber auch Nicht-Finanzunternehmen und private Haushalte in die Finanzmärkte ein – wodurch das System umfassender wird
o Loslösung Finanzwirtschaft von der Realökonomie – Beispiel der Wandel des Geschäftsmodells der Banken
o Strukturelle Macht des Finanzsektors zeigt sich darin, dass er immer mehr politische Entscheidungen, Konsumverhalten und Unternehmensstrategien beeinflussen kann
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