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by Dilara B.

Welche Beispiele an Symptomen der lexikalisch-semantischen Störungen gibt es?

Phonologische Fehlbenennungen (Paraphasien):

− ungenaue Wiedergabe der phonologischen Form des Wortes, z. B. „Vitalator“ statt „Ventilator“ oder „Sitallit“ statt „Satellit“.

—>Hinweis auf Unsicherheiten mit der Wortform


Semantisch-taxonomische Fehlbenennungen:

− Oberbegriffe (Hyperonyme), z. B. „Vogel“ statt „Pfau“

− Alternative Lexeme aus demselben semantischen Feld (Kohyponyme), z. B. „Tasse“ statt „Becher“

− Umwegleistungen in der Objektbenennung, z. B. „kleines Huhn“ statt „Küken“


Semantisch-thematische Fehlbenennungen:

− Funktionale Umschreibungen, z. B. „Gläser zum Sehen“ statt „Brille“

− Benennung des Ganzen statt eines Teils, z. B. „Schlauch“ statt „Feuerlöscher“ oder

− Benennung von Farb-, Form- oder Materialmerkmalen, z. B. „ist schwarz“; „ist rund“; „ist schwer“

− Verbale Assoziationen, z. B. „Weihnachten“ statt „Tanne“; „hat meine Oma“

− Benennung des Gegenteils (Antonym), z. B. „hell“ statt „dunkel“.


Regelgeleitete Fehlbenennungen:

− Wortneuschöpfungen (Neologismen)

− durch Komposition, z. B. „Luftpuppe“ statt „Drachen“

− durch Derivation, z. B. „Hopser“ statt „Känguru“.


Sonstige Reaktionen:

− Wortabbruch

− Verwendung allgemeiner (unspezifischer) Bezeichnungen, z. B. „Ding“; „Dingsda“; „Zeug“; „Kram“ für Objekte oder „tut / macht“ statt eines spezifischen Verbs

− Lautmalereien, z. B. „Kikeriki“ statt „Hahn“

− Verbales Suchverhalten, z. B. „wie heißt das noch mal?“

− Ausweich- oder Vermeidungsantwort, z. B. „ich weiß was“; „guck‘ mal da“

− „Weiß ich nicht“.


Nichtsprachliche Reaktionen:

− Schweigen

− Gefüllte Pausen oder Füllsel, z. B. „äh“

− Gestik, andere Bewegung.

Welche Diagnostikmtehoden im Bereich Lexikon/ Semantik gibt es?

1. Untersuchung des rezeptiven (=Verstehenswortschatz) Wortschatzes

-Wort-Bild-Zuordnungen (Zeigen auf eine Bildauswahl nach verbaler Vorgabe eines Wortes)

-Satzverständnis über Satzplausibilität prüfen (z.B. Stimmt das? – Die Kuh macht miau oder Können Bäume fliegen?)


2. Untersuchung des produktiven Wortschatzes

-Bildbenennung => quantitative (Wortschatzgröße) und qualitative Auswertung (Art der Fehlbenennungen, nutzt das Kind Abrufhilfen und wie wirksam sind diese)

-Schnellbenennverfahren (Rückschlüsse auf die Abrufbarkeit und Benenngeschwindigkeit, Anzeichen für Wortfindungsstörungen)

-Doppeltes Benennen zur Überprüfung der Benennkonsistenz (fluktuierender Wortabruf ist Kardinalsyndrom für eine Wortfindungsstörung)

-Benennen nach Vorgabe einer Definition, Benennen von Gegensätzen oder Synonymen

-Benennen nach phonologischen Vorgaben (Finden von Reimen, von Wörtern mit gleichem Anlaut oder gleicher Silbenzahl.

-Sätze ergänzen (Lückensätze zum Überprüfen von Abrufhilfen, z.B. Heute scheint die …)

-Aufgaben zur taxonomischen Organisation (Nennen von Oberbegriffen, Hyperonymen, Definition von Begriffen, Assoziieren (z.B. Nenne mir alles, was dir zu Zoo einfällt.)


3. Untersuchung der Spontansprache

-tlw. zeigen sich Wortabrufprobleme erst in der Spontansprache und nicht auf Einzelwortebene


4. Nonverbale Aufgabenstellungen

- Bilder/Realgegenstände kategorisieren, nach bestimmten Merkmalen sortieren

Förderbaustein: Selbstmanagement. Welche Trainingsmethoden gibt es?

Frag nach! Training des Monitoring des Sprachverstehens


1. Zuhören / Zuhörverhalten aufbauen

  • schlechtes und gutes Zuhören kontrastieren (z.B. aufstehen vom Stuhl, dazwischen reden)

  • gemeinsam besprechen: “Wie hörst du gut zu?”

  • Visualisierung mit Hilfe von Piktogrammen


    2. Schaffen einer Fragekultur

  • Leitsatz: „Fragen ist toll!“

  • Spezifisches Verstärken und Loben von Nachfragen („Da hast du genau nachgefragt.“)

  • Modellfunktion für Nachfragen

  • Aufklären und Einbeziehen des Umfeldes


3. Was ist Wissen? Was ist Nichtwissen?

  • Erarbeitung des Konzepts “Raten”/ “Nichtwissen”

  • Sicherung mit Piktogrammen

  • Übung mit Rätseln:

    < Weißt du – oder rätst du?

    <Wenn du etwas nicht weißt, was kannst du tun? <Fragespiele wie „Wer wird Millionär?” mit jeweiliger Angabe, ob man die Antwort weiß, nicht weiß oder unsicher ist


4. Spezifisches Nachfragen trainieren

  • Erkennen von und Reagieren auf nicht- oder missverständliche Äußerungen mit:

    <Akustische Unzulänglichkeiten (störende Geräusche, zu schnell, zu leise)

    <Inhaltliche Unzulänglichkeiten (Mehrdeutigkeiten, unmögliche Anweisungen)

    <Zu hohe Komplexität/ Wortschatz


Umsetzung:

  • Ein akustische Störung einbauen, während der wichtige Teil einer Aufgabe erläutert wird

  • Eine Mehrdeutigkeit / einen offensichtlichen Fehler in eine Aufgabe einbauen

  • Unbekannte Fachbegriffe verwenden

    <metasprachlich reflektieren, warum Verständnis schwierig war

    <fördert das Zuhören, baut eine Fragehaltung auf, trainiert das Nachfragen


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Dilara B.

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