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by Janek S.

Corporate Governance & IT-Governance


Wie kann Governance für unser Haus definiert werden?

→ Beschreibung möglicher Umsetzungs-Themen

→ Beschreibung möglicher Umsetzungs-Themen

- Grundsätzlich: Formulierung neuer Ziele, bspw. Einrichtung einer Projektgruppe/Expertenteams zur Aufnahme des Ist-Zustandes und daraus folgender Ableitung des Soll; Weiterentwicklung des Controllings

- Warum (IT-)Governance: GF/UL muss vorgebildet sein für neue Ziele und die Awareness für Governance-Gedanken und anstehende Veränderungen haben. Zur Umsetzung der Strategie ist eine Koordinationsfunktion, die Governance, nötig. Ziel ist langfristige Wettbewerbsfähigkeit, begleitend dazu – keine leichte Aufgabe

– vielfach auch die Notwendigkeit des Austauschs der „alten Garde“ (diejenigen, die statt konstruktiver Diskussion eine gezielte Blockadehaltung einnehmen), Einstellung neuer Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter

- Wandel/Veränderung/Governance nötig, um Ziele zu erreichen

- weiteres wichtiges Argument für Governance: Nachhaltigkeit. Zudem: Erhöhung von Moral/Ethik/Transparenz (etwa bezügl. Datennutzung) durch gute Governance

→ Hintergrund: Kunden erwarten neben einem guten Produkt weitere Aspekte/Kompetenzen, wenn sie nicht vorhanden sind/erfüllt werden, dann werden Kunden mittel-/langfristig wahrscheinlich abwandern

- Ziel der Governance: alles auf Unternehmensziele ausrichten, Erzielen eines größtmöglichen Wertbeitrags für das Unternehmen insgesamt. Governance ist Legitimation für die gesamte Koordination aller Aktivitäten von strategischer bis operativer Ebene (operative Prozesse), um Zielkonflikte zu vermeiden und die zahllosen „Puzzleteile“, aus die ein Unternehmen besteht, in der VUCA1-Welt zusammenzuhalten und auszurichten für bestmögliche Wettbewerbsfähigkeit. Es ist zu vermuten, dass es viele aktuelle Probleme nicht geben würde, hätte man eine Governance-Funktion schon viel früher eingeführt (Notwendigkeit der Governance-Funktion).

- Beispiel Vertrieb: Richtlinien erstellen für unterschiedliche (anwendungsfallbezogene) Verträge (einschließlich Rahmenverträge) und ihre Gestaltung

- Beispiel HR: Entwicklung eines Plans zur Einstellung von Personal mit Governance- und IT-Governance-Kenntnissen → Rekrutierungsprozesse mit beteiligten Fachabteilungen

Die Position der IT


Welche Auswirkungen hat dies auf Prozesse, Daten, Systeme?

→ Sammlung aller Informationen zur Klärung dieser Fragen und damit zur weiteren Planung der IT-Funktion und zur Gestaltung der IT-Strategie


- Aufnahme des Ist-Zustandes

- Analysiert werden müssen:

→ Prozesse: Erschließen von Optimierungspotentialen via Lean Management, Kaizen, Business Process Reengineering usw.

→ Daten: sind sie intern vorhanden oder müssen sie extern beschafft werden?

Existiert ein Datenkatalog? Ist die Bedeutung in Prozessen/Kritikalität/ Wichtigkeit geklärt? Sind Fragen des Datenformats (→ Schnittstellen) geklärt? Ist die Frage der Datensicherheit geklärt?

→ Systeme: Katalog mit Systemen (IT-Asset-Register)


- Schrittweise Verbesserungen im Rahmen eines fortlaufenden Prozesses zur

Behebung von Defiziten, Priorisierung der Entscheidungen, dort, wo es „am

meisten weh tut“ (wann sind welche Änderungen zum Erhalt der

Wettbewerbsfähigkeit wichtig?)

* Schaffung einer speziellen Orga-Einheit/CIO (IT-Governance), CISO, Datenschutzbeauftragter)

* priorisierte Liste der Aktivitäten (Prozesse überarbeiten, Datenqualität

verbessern, Systeme auf den Prüfstand stellen – Interoperabilität,

Funktionalität)

* rechtliche Fragen/Vorgaben/Regulierungen: Juristen, ggf. ext. Kanzleien

* verbesserte Zusammenarbeit zw. FB und IT; CIO als IT-Architekt, Trennung der

CIO-Rolle von der Leitung des IT-Betriebs

* IT-Controlling → Kostenkontrolle

* Einrichtung von internen „IT-Key-Account-Managern“: wichtige Kunden und

deren Anforderungen an die IT – Rückkopplung in unsere IT zur Umsetzung


- IT muss als „Einheit“ auf-/umgebaut werden. Ziel: modular, flexibel, skalierbar

- Beispiel Vertrieb: Prozesse dokumentieren, zerlegen, analysieren, optimieren; für

Teilfragen individuelle Lösungen auf Basis der möglichen vier

Optimierungsstrategien:

→ Zeit – Performance/Effizienz

→ Kosten

→ Technologien/Qualität vs. Marktanteile

→ stärkere Kundenfokussierung (bspw. Social CRM, hohe Serviceorientierung)

Die IT-Strategie und ihre Entwicklung


Wie könnte darauf aufbauend eine IT-Strategie aussehen?

IT-Strategie/-elemente

- Zukünftiger Sollzustand der IT (Beispiele):

→ stärkere Software- und Daten-Orientierung des Gesamtunternehmens

→ innovative Services für den Kunden

→ verbesserte IT in der Produktion (Aufrüstung mit IIOT)


- Grundsätzlicher Handlungsbedarf in der IT (Handlungsfelder, Beispiele):

→ ERP-System einführen/Business-Prozesse konsolidieren, optimieren

→ Cloud-Strategie entwickeln

→ Plattformen gestalten

→ Fertigungs-IT modernisieren/vernetzen


- langfristig orientierte Handlungsoptionen für die IT-/OT-Governance (Beispiele):

→ Vorgehensmodelle (Agilität)

→ Entwicklungskonzepte (DevOps)

→ Architekturmodernisierung


- Zielen und Rahmen/Grenzen für die IT-/OT-Governance (Beispiele):

→ Time-to-Market vs. „Entwicklungs-Eleganz“, KISS-Prinzip (small & simple)

→ Vorgehensmodelle/Frameworks

→ Anforderungsmanagement: Zeit-/Budget-Rahmenvorgaben, Freeze-Phasen in der Entwicklung, Regelungen für Anforderungsformulierung/Priorisierung

→ klare Benennung der Verantwortungsträger

→ Festlegung von Kennzahlen/Messgrößen für das Monitoring


- Umwandlung in einen Software- und Daten-Unternehmen erfordert:

→ modulare SW-Entwicklungen, um flexibel und skalierbar zu bleiben und kostengünstig entwickeln zu können, Speziallösungen nur dort, wo es das Produkt (Maschine usw.) zwingend erfordert

→ Entwicklungswerkzeuge festlegen

→ Entwicklungsrichtlinien festlegen (Codierung und Engineering)

Der Bezugsrahmen für die IT-Governance


Welche Zusammenhänge sind warum wichtig?


→ Beschreibung möglicher Einflussgrößen und Abhängigkeiten

- Grundsätzliche Zusammenhänge, deren Verständnis und deren Auswirkungen auf die Gestaltung der IT-/OT-Governance sind wichtig für die Ermittlung von Einflussgrößen und Abhängigkeiten

- die IT-/OT-Governance muss dann im Ergebnis so gestaltet sein, dass die nachfolgenden Punkte zum Vorteil des Gesamtunternehmens im Wettbewerb durch geeignete IT adressiert werden kann


Awareness:

→ Beachtung von Vorgaben, Best Practices

→ Beachtung des Wettbewerbs/Marktes


- Einflussgrößen:

* Stakeholder (welche Stakeholder in welcher Rolle/Position, Pflichten/Rechte

Verantwortlichkeiten)

* Kerngeschäft (Strategie → Maß der IT-Durchdringung → Handlungsbedarf)

* Strategie (→ neue Technologien, neue Konzepte, bspw. Agilität, DevOps,….,

Skills)

* Familienunternehmen (Beharrungsvermögen der Belegschaft → Change-

Management verstärken, IT-affines Mindset aufbauen; vielleicht auch eine Frage

des Standortes (ländlicher Raum vs. Großstadt → Frage der Fluktuation und

Personalgewinnung)

* B2B-Geschäft: Kunden-Vorbehalte (gegen Datennutzung, Innovationen,

steigende Kosten durch Technik-Schnickschnack oder aber auch: überzogene

Forderungen an die IT der neuen Maschinen); Lieferanten-Kompetenz: Suche

nach geeigneten Lieferanten, die neue Anforderungen aus der IT bei sich

abbilden können

* IT-Architektur: Ist-Analyse über Abteilungen hinweg, einheitliches Konzept;

Eigenschaften: skalierbar, modular (Schnittstellen, etwa in der Supply Chain),

flexibel, standardisiert (bspw. TCP/IP), offen

- Datenarchitektur: Umgang mit Daten → Data Governance

- Technologiearchitektur: Cloud/Plattformen (Umfang, Betriebskonzepte (Xaas),

….

* Skills: neue Qualifikationsaspekte für das IT-Personal →

Trainings/Weiterbildungen konzipieren

IT-Service-Level-Agreements


Wie könnte ein IT-SLA konkret ausgestaltet sein, beispielsweise für einen Predictive- Maintenance-Service (es kann aber auch jeder andere IT-Service herangezogen werden, den Sie in „Ihrer“ Ausgestaltung von RKS zuvor definiert haben)?


Predictive Maintenance (Waschsalon, B2B-Angebot):


Serviceinhalt

Serviceinhalt → Servicespezifikation (Beschreibung aller Service-Ausprägungen und deren Inhalt) – Bereitstellung von „Wartung nach Bedarf“ auf Basis von interpretierten Gerätedaten

→ Definition der erfassbaren Wartungsfälle (welche Störung ist überwachbar)

→ Festlegung von Laufzeiten für die Vereinbarung (6 Monate),

→ Formulierung der Pflichten des Kunden bei Nutzung der Geräte (zur

Vermeidung von Streit über die „Schuldfrage“ bei Störungen oder auch Problemen mit der Kunden-Infrastruktur, bspw. gestörtes Netz ermöglicht keine Datenübertragung)

→ Regelung der genutzten Daten (welche Informationen in welchem Intervall mit welcher Genauigkeit und Detailliertheit, Aufbewahrungsfristen für kundenbezogene Daten), grundsätzliche Zustimmung zu anonymisierter Datensammlung bei Kauf des Geräts (auch ohne Nutzung von Services) über entsprechende AGB-Klauseln

→ Kündigungsmodalitäten (zum Quartalsende), Eskalations- und Kommunikationswegen bei Unstimmigkeiten (konkrete Ansprechpartner N.N. in der Fachabteilung Kundenservice oder Vertrieb und der IT)

→ freie Wahl des Servicepartners bei Reparaturen aus Menge an zertifizierten Partnern



Beispiel Abomodell für Waschmaschine/Spülmaschine usw. (B2C-Angebot):

Umfang umfasst:

* Serviceinhalt

→ Datenerfassung kundenseitig: Voraussetzung Internet-Anschluss (Rechte und Pflichten

→ Datenübertragung und Anzeige über App (Aktuelle Wäsche, Wasch-Historie, Gerätestatus, Füllstand Betriebsmittel, Bestelloption usw.)

→ Verknüpfung mit Datenschutz-Aspekten

IT-Risikomanagement


Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um den IT-Risikomanagement-Prozess

durchführen zu können?

- Corporate Governance und IT-Governance müssen etabliert sein, ebenso ein unternehmensweites Risikomanagement und seine langfristigen Ziele (strategische Ebene) → Festlegung grundsätzlicher Zielsetzungen, Handlungsrahmen und

-spielräume (betrifft insbes. den grundsätzlichen Umgang mit Risiken aus der Digitalisierung/die Risikoneigung und die Risikotragfähigkeitsgrenze,

Prüfintervalle)

- relevante Vorgaben müssen bekannt sein und verstanden werden → Ableitung von Verpflichtungen und Optionen

- Ursache-Wirkungs-Beziehungen müssen verstanden werden → detaillierte Kenntnis über die Systeme und Daten, Prozesse und Verantwortlichkeiten (sowohl im Risikomanagement selbst, als auch in der Gesamtorganisation allgemein) sowie Folgewirkungen

- Daten müssen in geeigneter Form vorliegen, um analysier- und auswertbar zu sein (bspw. Protokolle von Ereignissen mit Zeitstempeln, Userkennungen usw.)

- geeignete Methoden und Werkzeuge müssen eingeführt, akzeptiert und etabliert (eingeübt) sein → beispielsweise Umgang mit spezieller Software oder speziell programmierten Excel-Sheets

- grundsätzlich muss beim gesamten Personal das Bewusstsein für Risiken vorhanden sein, das Risikomanagement muss akzeptiert sein (es darf nicht als Belastung, sondern als zentraler Bestandteil zur Unternehmenssicherung verstanden werden)

- Vereinbarung darüber, dass Angemessenheit und Wirksamkeit aller Aspekte proaktiv und zyklisch überprüft werden sollen (vor dem Hintergrund der personellen und finanziellen sowie ggf. weiteren Limitationen in einem KMU) → Ziel: laufende Verbesserung des Risikomanagements selbst, aber auch der gesamten Organisation

- Dokumentation aller angesprochenen Punkte im Risikomanagement-Handbuch (freigegeben durch die Unternehmensleitung)

Internes Kontrollsystem


Wie sähen typische Kontrollen für die IT bei RKS aus, welche betriebswirtschaftlichen

Kontrollen werden damit gleichzeitig mit abgebildet?

- Awareness-Trainings

- Logische Zugangsregelungen für die IT-Infrastruktur, zentrale Anwendungssysteme und Daten(-banken) → Berechtigungssystem, IAM

- Absicherungen gegen Nutzung fremder Systeme (Laptops, Smartphones usw.) im Unternehmensnetzwerk

- Aufgabentrennung (sog. Segregation of Duty, SOD) → Achtung: Ressourcenknappheit, bspw. können Stichprobenkontrollen durch die vorgesetzte Stelle nicht besetzte Rollen, die normalerweise die SOD-Aufgabe wahrnehmen würden, ersetzen

- Kontrollen in der Software- und Systementwicklung (auch im Engineering, System development life cycle controls) → auch hier: Achtung: Ressourcenknappheit

- Change-Management-Kontrollen → keine unkontrollierten Änderungen an den Systemen (betrifft auch die Engineering- und Manufacturing-IT) → auch hier: Achtung: Ressourcenknappheit, mögliche Lösung wären Team-Abstimmungen und Peer-Reviews vor Produktivsetzung mit Dokumentation aller Vorgänge

- Physische Sicherheitsbarrieren für Gebäude/Räume mit IT (einschließlich Produktions-IT)

- Backup und Recovery-/Business-Continuity-Maßnahmen → ggf. über externe Dienstleister; hierunter fallen auch die Notstromversorgung und alternative Internet-Anbindungen

- Kontrollen für Vollständigkeit, Richtigkeit, Zulässigkeit (auch rechtlich, bspw. Datenschutz) und Genauigkeit → Abstimmungen innerhalb und zwischen den Anwendungssystemen, bspw.:

* Eingabe-/Erfassungs-, Verarbeitungs- und Ausgabekontrollen im Finanzbuchhaltungsbereich (bzw. anderen relevanten Bereichen, etwa Auftragseingang, Versand)

* betrifft aber auch die Produktions-IT, etwa durch Absicherung gegen Eingabe ungültiger Werte in eine Maschinensteuerung.

- weitere Kontrollen aus betriebswirtschaftlicher Sicht, die den Aufbau des IKS selbst flankieren:

* Klärung der Frage, woher finanzielle Mittel zur Zahlung von Schäden stammen (→ Risikotragfähigkeit)

* qualifiziertes Personal → Schulungen (s.o.)

* Vertragsgestaltung (etwa bei Kauf von Anwendungssystemen oder dem Abschluss von (Cloud-)Services mit entsprechend zugesicherten Eigenschaften

IT-Prüfung


Wie sähen darauf aufbauend typische Anforderungen an eine IT-Prüfung aus und

welche Rechte und Pflichten haben die beiden Parteien (Prüfende und Geprüfte)

dabei?

– die IT-Prüfung muss so geplant und durchgeführt werden, dass die ITFehlerrisiken aller (einschließlich Produktion/Steuerung) eingesetzten IT-Systeme zutreffend beurteilt werden können

– Während der Prüfung muss festgestellt werden, ob das Unternehmen durch die Einrichtung eines wirksamen internen Kontrollsystems (IKS) in der IT

(einschließlich OT: Maschinen- und Anlagensteuerung) auf die festgestellten Risiken der verwendeten IT-/OT-Systeme angemessen reagiert hat

– Um zu verstehen, wie die Leitungsebene in Fertigung/Steuerung zur Risikobeurteilung kommt und wie sie über die Einrichtung eines IT-/OTKontrollsystems zur Begrenzung möglicher Auswirkungen dieser Risiken entscheidet, müssen alle wesentlichen Regelungen untersucht werden, die auf die Feststellung und Analyse von relevanten IT-Risiken gerichtet sind

– wesentliche Voraussetzung für eine gute Prüfungsdurchführung:

* aktive Mitwirkung der Fachabteilungen – hier also insbesondere auch die Produktionsbereiche bzw. Leitwarte(n)

* kein Machtgefälle zwischen Prüfendem und Geprüftem

* Vorliegen aller relevanten Dokumente (Der Prüfende hat im Rahmen seines Prüfungsauftrags aufgrund der sog. „Audit Charter“ das Recht, alle notwendigen Dokumente und anderen Formen von Nachweisen anzufordern. Im Gegenzug hat der Geprüfte – die Fachabteilungen – alle Informationen bereitzustellen und eine sog. „Vollständigkeitserklärung“ abzugeben)

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Janek S.

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