Materielles Vergütungssystem bedeutet ?
angemessene Entlohnung der MA, Anreize für Leistung sowie Bindungsinstrument
Die Personalvergütung verfolgt im Wesentlichen drei Ziele
angemessener Gegenwert für bereits erbrachte und noch zu erbringende Leistungen. Um Lohngerechtigkeit herbei-zuführen, sind v.a. Leistungslöhne besonders geeignet
durch zukünftige Leistungen nicht definierte Arbeitsverträge zu erfüllen. Teilweise kann dieses Ziel für genau bestimmbare Leistungen mit Akkord- & Prämienlöhnen als Leistungslohnformen verfolgt werden. Besser geeignet ist jedoch Einsatz einer gespaltenen Vergütung (fixe + variable Komponente)
Im Unternehmen zu bleiben und nicht zu wechseln. Zur Zielerreichung eignen sich am besten Soziallöhne, von denen starke Bindungswirkungen ausgehen können.
Soziallohn ?
Teil der Vergütung im Rahmen einer sozialgerechten Entgeltgestaltung durch Berücksichtigung des Alters und der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit, des Familienstands oder der Zahl der Kinder Fixe Vergü
Fixe Vergütung ?
Vertraglich vereinbarte Basisvergütung, die rglm gezahlt wird und sich an den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes orientiert.
Stellt eine Art Garantielohn dar, die keinen konkreten Bezug zur erbrachten Leistung hat
Wird i.d.R. dort angewendet, wo eine analytische Arbeitsbewertung im Sinne von Quantifizierbarkeit und Vielgestaltigkeit nicht möglich ist
Basis-, Grund- und Garantielohn
Arten der Personalvergütung
Vorteil fixen Vergütung ?
Festes Einkommen garantiert
Gefahr entfällt, überhastet zu arbeiten und Gesundheit zu gefährden
Bei vorübergehenden Schwächen kein empfindlicher Lohnverlust
leichte Entwicklung und Pflege sozialer Beziehungen
einfache Lohnbemessung und -bewertung
Nachteile fixe Vergütung
subjektiv empfundene Ungerechtigkeit engagierter MAs
keinen Anreiz Leistung zu steigern
Variable Vergütung
leistungsabhängige Entlohnung
wird nur dann ausgezahlt, wenn bestimmte Leistungen erbracht bzw. Ziele erreicht werden
Aus Unternehmersicht erfüllen v.a. die leistungsorientierten variablen Vergütungssysteme die Funktion, Leistungsanreize zu setzen und MA zu motivieren
Erfolgsbeteiligung
Erfolgsabhängige Entlohnung der Belegschaft/ Gruppe, nicht des einzelnen MA
Ein wichtiges Instrument der Motivation im Rahmen der materiellen Vergütungssysteme ist die MAbeteiligung
MA zusätzlich zu Lohn und Gehalt eine erfolgsabhängige Zuwendung erhalten
Erfolgsbeteiligungen sind zu unterscheiden von den Leistungslohnsystemen. Während sich beim Leistungslohn die Ermittlung des variablen Lohnanteils direkt aus der Leistung des einzelnen MA ergibt, wird bei den Erfolgsbeteiligungen ein Anteil für die Gesamtbelegschaft (bzw. für ein Profitcenter o. Gruppe) ermittelt. Dieser wird dann nach einem bestimmten Verfahren auf die einzelnen Mitarbeiter umgelegt. Erfolgsbeteiligungen basieren i.d.R. auf einzelvertraglichen oder betrieblichen Vereinbarungen zwischen Unternehmen und MA
Kapitalbeteiligung
Z.B. Belegschaftsaktien
materielle Mitarbeiterbeteiligung bzw. vermögenswirksame Kapitalbeteiligung
Unternehmensgewinne stärker wachsen als Arbeitslöhne (Hintergrund)
Sofern MA über eine Unternehmensbeteiligung – bspw über Unternehmensaktien – verfügen würden, könnten sie stärker von dieser Gewinnentwicklung profitieren.
Ziel einer Beteiligung ist es, Interessenskonflikte zwischen Anteilseignern und den MA zu minimieren und Verbundenheit der MA mit der Unternehmung zu erhöhen
Von Kapitalbeteiligungen können bedeutende Anreize für die Beschäftigten ausgehen. So kann sich eine Mitarbeiterbeteiligung positiv auf …
... die Produktivität
die Innovationskraft
die Rentabilität der Unternehmen
Außerdem können von ihr positive Beschäftigungsauswirkungen im einzelnen Unternehmen und somit für die gesamte Volkswirtschaft ausgehen. Eine MAbeteiligung kann all diese unternehmerischen Erfolgsfaktoren durch motivierte MA stark positiv beeinflussen
Positive Motivationseffekte der Beschäftigten entstehen durch …
Anreizstruktur, um durch höhere persönliche Leistung des Einzelnen den Unternehmenserfolg zu steigern
dadurch verbesserte individuelle Einkommenssituation zu erzielen.
MA wird zum Mitgesellschafter, wodurch von einem sensibilisierten Kostenbewusstsein der MA auszugehen ist, da vermeidbare und zusätzliche Kosten das Betriebsergebnis verschlechtern würden
Beschäftigten lernen, unternehmerisch im Sinne des Unternehmens zu denken
wird angenommen, dass MAbeteiligung der Auslöser für höhere Identifikation der MA mit dem Unternehmen ist und eine geringere Ausfallquote durch Krankheit die Folge ist
höhere Bindungswirkung kommt
Anerkennung bzw. die Kritik
Regelmäßiges Feedback durch die Führungskraft erhöht die Motivation.
regelmäßige, unmittelbare Rückmeldungen von Führungskraft
bewusster Umgang mit diesem Instrument ist erforderlich, um die MA positiv zu beeinflussen.
Persönliche bzw. fachliche Anerkennung durch eine Führungsperson kann eine starke Motivationswirkung haben, sofern sie richtig eingesetzt wird.
Durch die Anerkennung soll in der Folge die gewünschte Verhaltensweise des MA wiederholt werden, während die Kritik eine Verhaltenskorrektur bewirken soll.
Insbesondere bei von Herzberg wird die Bedeutung des Arbeitsinhalts und die Anerkennung durch Vorgesetzte betont. Wesentliche positive Effekte des Führungsinstruments Kritik und Anerkennung sind zusammenfassend:
Kritik korrigiert die Leistungen oder das Verhalten der MA
Kritik vermeidet künftige Fehler und stärkt Selbstvertrauen der MA
Kritik ermöglicht MA sachlich begründete Selbstbeurteilung
Kritik trägt zur Entwicklung und Förderung der MA bei
Anerkennung steigert das Selbstwertgefühl der MA und vermittelt ihnen ein Erfolgserlebnis
Anerkennung erhöht Zufriedenheit mit eigenem Arbeitsbereich
Anerkennung ermutigt die MA zu weiteren anerkennenswerten Leistungen
Anerkennung setzt bei den MA neue Kräfte frei, die weitere Leistungssteigerungen bewirken
Anerkennung vermindert Fluktuationsbereitschaft der MA
Delegation
Übertragung von Verantwortung und Kompetenzen für die Erfüllung von Aufgaben an die MA durch die Führungskraft
Hauptsächlich soll durch Delegation eine Entlastung für die Führungspersonen erreicht werden
Die Delegation von Aufgaben an Mitarbeiter bietet zudem weitere Vorteile:
Durch Delegation von Entscheidungs-verantwortung können kreative Potenzial und die Detailkenntnisse der MA genutzt werden
Durch die erhöhte Eigenverantwortlichkeit der MA steigt auch die Motivation
Insb die Motivation zur konstruktiven Problemlösung und Erfüllung der Aufgaben steigt und kann sich auf das Unternehmen positiv auswirken
Abgeschlossene Aufgabenkomplexe haben ebenso positive Wirkung auf Motivationseffizienz
Die Überschaubarkeit nimmt zu, wodurch eine bessere Ermittlung und Zuordnung von Ergebnissen möglich ist.
Jobsicherheit
immaterieller Anreiz, v.a. in Krisenzeiten und erhöht Loyalität des MA zum Unternehmen
Sicherheit vor Unsicherheit der meisten MA
Rationalisierungen der letzten Jahre zeigen jedoch, dass immer mehr Unternehmen nicht bereit sind, MA eine Anstellung zu garantieren. Somit wird indirekt kein Anreiz mehr gesetzt, dass MA sich dem Unternehmen gegenüber loyal verhalten.
Es wird nicht mehr die Loyalität belohnt, sondern meist nur mehr die Leistung.
Viele Unternehmen tendieren dazu Kernbereich zu schaffen, in dem Anstellungen relativ sicher sind. Rund um diesen Kernbereich werden Aufgaben häufig durch Angestellte mit befristeten Arbeitsverhältnissen, über Arbeitsleasing-firmen oder durch Outsourcing erledigt, aber auch bei dieser Entscheidung kommt es wieder ganz auf den Wirtschaftsbereich an, in welchem ein Unternehmen tätig ist. Es kann sinnvoller sein, einen großen Kernbereich zu haben – oder eher einen kleinen Kernbereich und dafür einen größeren Bestand an bedarfsorientiert kurz- bis mittelfristig Beschäftigten zu haben.
Zielsetzung der Unternehmung ist es….
über personenunabhängige, in normative Vorgaben implementierte Systeme die individualisierte Anreizgestaltung zu steuern
Cafeteria System
Beim Cafeteria-System handelt es sich um ein standardisiertes Anreizsystem, das individuelle Wünsche der Mitarbeiter erfasst und sowohl materielle als auch immaterielle Komponenten enthalten kann.
Cafeteria System Beispiele
Durch die mit Cafeteria-Systemen verbundene Individualisierung der Entgeltformen hat jeder MA die Möglichkeit, diejenigen Anreizkomponenten zu wählen, die seinen Bedürfnissen und seiner finanziellen Situation am besten entsprechen. Dafür verzichtet er auf Leistungen, die für ihn von geringer Wertigkeit sind. Das führt sowohl zu einer bestmöglichen Motivation des MA als auch zu einer überschaubaren, da standardisierten, Ausgestaltung des Anreizsystems
Vorteil Cafeteria System für Unternehmen
Leistungs- und Zufriedenheitswirkung der Entgeltpolitik durch die optimale Aufteilung von Personalaufwendungen steigern zu können, ohne dass sie diese absolut erhöhen müssen
Bei der Auswahl der anzubietenden Leistungen sind sowohl die AG- als auch die ANseite zu berücksichtigen. Für MA sind v.a. materielle Elemente wie Barauszahlungen wünschenswert, da sie ihr Nettoeinkommen erhöhen. Aus Sicht der AG hängt die Attraktivität von freiwilligen Sozialleistungen von finanziellen Gesichtspunkten ab. Weitere Beispiele für anzubietende Leistungen sind:
Nettoeinkommen, und somit die Motivationswirkung, kann bspw durch die Nutzung von Steuervorteilen erhöht werden (z.B. zusätzliche UV).
Das Unternehmen kann aber auch Größenvorteile nutzen, bspw durch den Abschluss einer Gruppenversicherung für alle MA. Diese ist im Verhältnis zu Einzelabschlüssen preiswerter, sodass der Kostenvorteil an die MA weitergegeben werden kann.
Wer nimmt welche Vorteile lieber ?.
ältere Mitarbeiter vor allem Leistungen zur Verbesserung der Altersversorgung wählen
jüngere Mitarbeiter lieber Pkw-Angebote, Langzeiturlaub und Belegschaftsaktien bevorzugen
ZUSAMMENFASSUNG
Eine Führungskraft kann sowohl materielle als auch immaterielle Anreize für seine MA schaffen, die motivations- und leistungsfördernd wirken. Die materielle Vergütung soll zudem eine angemessene Entlohnung der MA sicherstellen und dient dem Unternehmen zugleich als Bindungsinstrument. Die materielle Vergütung wird differenziert in die fixe und die variable Vergütung, wobei insbesondere letztere üblicherweise leistungsorientiert ausgestaltet wird. Als Bemessungsgrundlage kann dabei sowohl die individuelle Leistung als auch die Unternehmens-leistung dienen. Wichtige variable Vergütungs-bestandteile sind Prämien und Provisionen sowie Erfolgsbeteiligungen. Die immateriellen Anreiz-komponenten erlangen verstärkt an Bedeutung, denn nicht für alle MA ist „mehr Geld“ ein Anreiz, ihre Arbeitsleistung zu erhöhen. Wichtige immaterielle Anreizinstrumente sind die Anerkennung und Kritik sowie die Delegation von Aufgaben durch die Führungskraft. Auch die Sicherheit des Arbeitsplatzes stellt einen immateriellen Anreiz dar. Cafeteria-Systeme sind standardisierte Anreizsysteme, die sowohl materielle als auch immaterielle Komponenten enthalten können und auf eine individualisierte Anreizgestaltung abzielen.
Was können Bestandteile einer variablen Vergütung sein?
Als Bemessungsgrundlage für die variable Vergütung dient oftmals die ...
Welche der nachfolgenden Aussagen in Bezug auf Sozialleistungen ist bzw. sind korrekt?
Welche Vorteile bietet die fixe Vergütung?
Was können Sach- und Dienstleistungen im Rahmen eines Cafeteria-Systems sein?
Welche der nachfolgenden Aussagen in Bezug auf Cafeteria-Systeme ist bzw. sind richtig?
Welche der nachfolgenden Aussagen in Bezug auf Anerkennung und Kritik ist bzw. sind richtig?
Durch Delegation soll(en) ...
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