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Psychotherapieschulen Begleitheft

TG
by Tank G.

Diskutieren Sie die Gründe, die es für die Veränderung der Psychodynamischen Psychotherapie und die Entstehung einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie gab.

Kapitel 7.2 → Objektbeziehungs- und Bindungstheorien (S. 111-112)

Die Frage kann auf Basis des gegebenen Dokumenten Inhalts beantwortet werden.

Die Veränderung der Psychodynamischen Psychotherapie und die Entstehung einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie lassen sich auf mehrere Gründe zurückführen:

1. **Weiterentwicklung der Psychoanalyse**: Die Psychodynamische Psychotherapie gründet auf der Psychoanalyse und ihren Weiterentwicklungen. Diese Weiterentwicklungen führten zu neuen Ansätzen und Methoden, die spezifischer und oft auch kürzer in der Anwendung waren 9.

2. **Bearbeitung unbewusster Konflikte**: Ein zentrales Prinzip der Psychodynamischen Psychotherapie ist die Bearbeitung lebensgeschichtlich begründeter unbewusster Konflikte. Diese Konflikte und die damit verbundenen psychischen Störungen werden in einer therapeutischen Beziehung unter besonderer Berücksichtigung von Übertragung, Gegenübertragung und Widerstand bearbeitet 9.

3. **Anpassung an moderne Bedürfnisse**: Die tiefenpsychologisch fundierte Therapie entstand auch als Antwort auf die Notwendigkeit, die Therapieformen an die modernen Bedürfnisse und Gegebenheiten anzupassen. Dies beinhaltete eine stärkere Fokussierung auf das Hier und Jetzt sowie eine strukturiertere Vorgehensweise in den Therapiesitzungen 9.

4. **Unterschiedliche Interventionstechniken**: Je nach Verfahren wird stärker im Hier und Jetzt oder im Dort und Damals gearbeitet. Die Stundeninhalte sind je nach Verfahren strukturierter (Technik: Fokussierung) oder unstrukturierter (Technik: freie Assoziation), und der Therapeut greift jeweils auf eine stärker aktive oder eher zurückhaltendere Interventionstechnik zurück 9.

Diese Gründe zeigen, wie die Psychodynamische Psychotherapie sich weiterentwickelt hat, um effektiver und anpassungsfähiger zu sein, was letztlich zur Entstehung der tiefenpsychologisch fundierten Therapie führte.

Vergleichen Sie die Therapien von Ellis und Beck miteinander. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es?

Kapitel 11.3 (S. 167)

Die Therapien von Albert Ellis und Aaron Beck weisen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede auf.

**Gemeinsamkeiten:**

1. **Kognitive Ansätze:** Beide Therapien basieren auf der Annahme, dass dysfunktionale Kognitionen (Denkmuster) zu emotionalen und Verhaltensproblemen führen.

2. **Ziel der Therapie:** Sowohl Ellis als auch Beck zielen darauf ab, diese dysfunktionalen Kognitionen zu identifizieren und zu verändern, um die psychischen Probleme der Patienten zu lindern.

3. **Aktive Rolle des Patienten:** In beiden Ansätzen spielt der Patient eine aktive Rolle im therapeutischen Prozess und wird dazu angeleitet, seine Denkmuster zu hinterfragen und zu verändern.

4. **Therapeutische Techniken:** Beide verwenden Techniken wie das Hinterfragen und Überprüfen von Gedanken und Überzeugungen, um dysfunktionale Kognitionen zu korrigieren 26 2726.

**Unterschiede:**

1. **Theoretischer Hintergrund:** Ellis' Rational-Emotive Therapie (RET) basiert auf der Annahme, dass irrationale Überzeugungen (beliefs) die Hauptursache für emotionale Probleme sind. Becks kognitive Therapie hingegen fokussiert sich auf typische Denkfehler und automatische Gedanken, die in negativen Situationen aktiviert werden 26 2726.

2. **Terminologie und Struktur:** Ellis verwendet das A-B-C-Schema (Activating event, Belief, Consequence), um die Entstehung emotionaler Reaktionen zu erklären. Beck spricht von typischen Denkfehlern wie Übergeneralisierung und dichotomem Denken 26 2726.

3. **Fokus der Therapie:** Während Ellis stärker auf die Identifikation und Veränderung irrationaler Überzeugungen abzielt, legt Beck mehr Wert auf die Erkennung und Modifikation automatischer Gedanken und zugrunde liegender Denkmuster 26 2726.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Ansätze kognitive Elemente betonen und ähnliche Ziele verfolgen, jedoch unterschiedliche theoretische Schwerpunkte und methodische Ansätze haben.

THEMENÜBERGREIFEND: Vergleichen Sie die Verfahren der vier im Modul behandelten

Grundorientierungen: Psychodynamische Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Humanistische Psychotherapie und Systemische Psychotherapie. Wie lassen sie sich jeweils als Gruppe von den anderen unterscheiden? Stellen Sie diese Verfahrensgruppen vergleichend einander gegenüber und beziehen Sie die Kriterien (1) Welt- und Menschenbild, (2) die angenommenen Ursachen psychischer Störungen, (3) die Beziehung zwischen Hilfesuchendem und Therapeuten und (4) die übergeordneten Ziele der Therapie mit ein. Sie können dazu auch eine Tabelle anfertigen.

Die Frage kann auf Basis des gegebenen Dokumenten Inhalts beantwortet werden. Hier ist ein Vergleich der vier Grundorientierungen der Psychotherapie anhand der genannten Kriterien:

### Psychodynamische Psychotherapie

1. **Welt- und Menschenbild**: Mensch als von unbewussten Konflikten und Trieben gesteuert.

2. **Angenommene Ursachen psychischer Störungen**: Unbewusste Konflikte, frühkindliche Erfahrungen.

3. **Beziehung zwischen Hilfesuchendem und Therapeuten**: Therapeut als neutraler Beobachter, Übertragung und Gegenübertragung sind zentral.

4. **Übergeordnete Ziele der Therapie**: Aufdeckung und Bearbeitung unbewusster Konflikte, Einsicht in eigene psychische Prozesse.

### Verhaltenstherapie

1. **Welt- und Menschenbild**: Mensch als Produkt von Lernprozessen, Verhalten ist erlernt und kann verlernt werden.

2. **Angenommene Ursachen psychischer Störungen**: Fehlgeleitete Lernprozesse, maladaptive Verhaltensmuster.

3. **Beziehung zwischen Hilfesuchendem und Therapeuten**: Therapeut als Coach, aktive Zusammenarbeit, klare Struktur.

4. **Übergeordnete Ziele der Therapie**: Veränderung des problematischen Verhaltens, Erlernen neuer, adaptiver Verhaltensweisen.

### Humanistische Psychotherapie

1. **Welt- und Menschenbild**: Mensch als grundsätzlich gut und wachstumsorientiert, Selbstverwirklichung als Ziel.

2. **Angenommene Ursachen psychischer Störungen**: Blockaden in der Selbstverwirklichung, inkongruente Erfahrungen.

3. **Beziehung zwischen Hilfesuchendem und Therapeuten**: Therapeut als einfühlsamer Begleiter, authentische Beziehung, bedingungslose positive Wertschätzung.

4. **Übergeordnete Ziele der Therapie**: Förderung der Selbstverwirklichung, Abbau von Inkongruenzen, authentisches Leben.

### Systemische Psychotherapie

1. **Welt- und Menschenbild**: Mensch als Teil eines sozialen Systems, Probleme entstehen in Interaktionen.

2. **Angenommene Ursachen psychischer Störungen**: Dysfunktionale Kommunikations- und Interaktionsmuster innerhalb des Systems.

3. **Beziehung zwischen Hilfesuchendem und Therapeuten**: Therapeut als Moderator, Fokus auf das System und die Beziehungen darin.

4. **Übergeordnete Ziele der Therapie**: Veränderung der Interaktionsmuster, Verbesserung der Kommunikation innerhalb des Systems.

### Vergleichstabelle

| Kriterium | Psychodynamische Psychotherapie | Verhaltenstherapie | Humanistische Psychotherapie | Systemische Psychotherapie |

|-----------|---------------------------------|--------------------|-----------------------------|----------------------------|

| Welt- und Menschenbild | Unbewusste Konflikte und Triebe | Produkt von Lernprozessen | Grundsätzlich gut, Selbstverwirklichung | Teil eines sozialen Systems |

| Ursachen psychischer Störungen | Unbewusste Konflikte, frühkindliche Erfahrungen | Fehlgeleitete Lernprozesse | Blockaden in der Selbstverwirklichung | Dysfunktionale Kommunikations- und Interaktionsmuster |

| Beziehung Therapeut-Hilfesuchender | Neutraler Beobachter, Übertragung | Coach, aktive Zusammenarbeit | Einfühlsamer Begleiter, authentische Beziehung | Moderator, Fokus auf System |

| Übergeordnete Ziele | Aufdeckung unbewusster Konflikte | Veränderung problematischen Verhaltens | Förderung der Selbstverwirklichung | Veränderung der Interaktionsmuster |

Referenz: 47, 6, 47 48, 32 33, 7 8, 4.

Author

Tank G.

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