sieben Unterschiede von Eigen- und Fremdkapital
Unterschied zwischen Aktien und Anleihen
unter Aktie versteht man ein Wertpapier, welches seinen Inhaber einen Anteil an einer Aktiengesellschaft mit Rechten verbrieft
-> man wird Anteilseigener eines Unternehmens eigener Wahl
unter Anleihe versteht manein sogenanntes zinstragendes Wertpapier (auch Schuldverschreibung/Rentenpapier), bei dem ein Unternehmen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt bekommt und diese mit Zinsen zurückzahlt
-> mit einer Anleihe wird man kein Teileigentümer!
Grundkapital einer Aktiengesellschaft
wird in Aktien aufgeteilt und bildet neben z. B. Gewinnrücklagen das Eigenkapital
Welche Aktien gibt es und worin unterscheiden sie sich?
es gibt die sog. Stammaktien und die Vorzugsaktien
unterscheiden sich hauptsächlich in Rechten und Vorteilen:
-> grob gesagt, ist eine Stammaktie mit einem Stimmrecht behaftet, während man bei einer Vorzugsaktie bspw. auf dieses verzichtet und stattdessen eine höhere Dividende bekommt
die Stammaktie ist die gebräuchlichste Form der Aktie
Welche Rechte verbriefen Stammaktien?
Recht auf Anteil am Bilanzgewinn (in Form einer Dividende)
Recht auf Anteil am Liquidationserlös
Teilnahme an sowie Rederecht und Stimmrecht auf der Hauptversammlung
Recht zur Stellung von Anträgen
Auskunftsrecht
Recht auf Bezug junger Aktien
Welche Rechte verbriefen Vorzugsaktien (im Gegensatz zu Stammaktien)?
räumen andere Vor- und Nachteile ein
beispielsweise:
Mehrstimmaktien
höherer Dividendenanspruch gepaart mit Abwesenheit des Stimmrechts
Unter Dividende versteht man den Gewinn einer Aktiengesellschaft, der an die Aktionäre ausgeschüttelt wird
Haben Aktien eine Laufzeit wie Anleihen?
Nein, Aktien haben keine begrenzte Laufzeit.
(Sie können jedoch in Insolvenz gehen und/oder sich auflösen.)
Was versteht man unter Börsen?
eine Börse ist ein nach bestimmten Regeln organisierter Markt für standardisierte Handelsobjekte
-> führt Angebot und Nachfrage – vermittelt durch Börsenmakler oder Skontroführer (während festgelegter Handelszeiten) – zusammen
Aktien können beispielsweise an Börsen gehandelt werden
Definition eines Börsenganges (oder IPO)
ist der Prozess, bei dem ein privates Unternehmen seine Aktien erstmals der Öffentlichkeit zum Kauf anbietet
-> dabei wird das Unternehmen von einem "privaten" zu einem "öffentlichen" Unternehmen, dessen Aktien an einer Börse gehandelt werden
Kapitalbeschaffung durch Börsengang (IPO)
Erläuterung zur Dürchführung des Börsengangs:
https://www.studysmarter.de/studium/bwl/unternehmensgruendung/boersengang/
weitere Vorteile eines Börsenganges
trägt wesentlich zur Wachstumsfinanzierung bei und erhöht die Liquidität des Unternehmens
gesteigertes Interesse der Medien und der öffentlichen Sichtbarkeit, was wiederum die Reputation des Unternehmens verbessern kann
die empirischen IPO-Phänomene
Underpricing
Zyklizität
Kosten des Börsengangs
Langfrist-Performance
Was versteht man unter “Underpricing”?
Der Bookbuildingpreis liegt meist deutlich unter dem ersten Handelskurs
In ökonomisch guten Zeiten wird der Markt mit IPOs überflutet, in schlechten Zeiten geht die Anzahl der Börsengänge stark zurück
Was gilt für Kosten des Börsengangs?
Transaktionskosten des Unternehmens für den Börsengang sind relativ hoch
3-5 Jahre nach einem Börsengang fällt zumeist eher durchschnittlich aus
Kapitalbeschafffung durch (effektive) Kapitalerhöhung
ordentliche Kapitalerhöhung: Ausgabe von jungen Aktien zur Beschaffung neuen Eigenkapitals
bedingte Kapitalerhöhung: Kapitalerhöhung tritt nur in dem Maße ein, in dem von einem Umtausch- oder Bezugsrecht Gebrauch gemacht wird (z.B. bei Wandelanleihen), Höhe ungewiss
genehmigtes Kapital: Ermächtigung des Vorstandes Eigenkapital zu emittieren
-> durch Hauptversammlung (mit 3/4-Mehrheit), für längstens 5 Jahre
-> Kapital kann innerhalb dieses Zeitraums ohne weitere Konsultation der HV (jedoch mit Zustimmung des Aufsichtsrates) erhöht werden, Zeitpunkt ungewiss
Wikipedia Eintrag dazu:
Auswirkung der Dividendenzahlung auf den Aktienkurs
in perfekten Kapitalmärkten sinkt der Aktienkurs um den Betrag der ausgezahlten Dividende, wenn die Aktie „ex-dividend“ gehandelt wird (unter Vernachlässigung der üblichen Marktbewegungen)
der sog. Ex-Tag
Ex-Tag ist an Börsen der Handelstag, an welchem der Aktienkurs einer Aktie um die Dividende oder das Bezugsrecht gekürzt wird.
Was gilt für Dividenden?
können nicht von der Steuer abgesetzt werden, d.h. die Ausschüttung erfolgt aus Nachsteuererträgen
-> das Unternehmen, was die Dividende zahlt, hat sie bereits von der Steuer absetzen lassen und der Aktionär muss diese als Einkommen versteuern
können nicht zur Insolvenz führen, d.h. es sind keine Zahlungsverpflichtungen
-> Unternehmen müssen keine Dividenden auszahlen und können dementsprechend, wenn sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, die Dividendenzahlung ausfallen lassen (ohne dass dies als Insolvenzgrund gilt)
Tendenz zur Glättung von Dividenden im Zeitablauf (Dividend smoothing)
Dividenden haben „verbindlichen“ Charakter Aktionären gegenüber
-> die regelmäßige Auszahlung von stabil bleibenden Dividenden sorgt bei den Aktionären für ein Gefühl von Sicherheit und Vorhersehbarkeit, was die Attraktivität der Aktie erhöhen kann
Unternehmen tun sich deshalb schwer diese zu kürzen
-> dies führt zu langfristig möglichst stabilen Dividenden
Signalwirkung von Dividenden
bei besserem Kenntnisstand des Managements über das Unternehmen können Dividendenveränderungen ein Signal des Managements über die Erwartung der zukünftigen Gewinne des Unternehmens sein
Einfluss von Steuerpräferenzen von Investoren
Dividenden sind in vielen Ländern mit einem höheren Steuersatz belegt als Kapitalgewinne
-> Kapitalgewinne, die ein Investor durch den Verkauf von im Kurs gestiegenen Aktien (durch ein Aktienrückkaufprogramm) erzielen kann
Besteuerung kann je nach Investorentyp (Privatanleger oder institutioneller Anleger) variieren
„Dividend puzzle“: Dividenden bleiben trotz ihres steuerlichen Nachteils ein weiterhin verwendetes Mittel der Ausschüttungspolitik
-> eigentlich sollte es dem Investor als Eigentümer des Unternehmens gleichgültig sein, ob er Dividenden erhält oder diese in das Unternehmen reinvestiert werden
-> Steuerpräferenzen führen zum Klienteleffekt, bei dem das Unternehmen die Dividendenpolitik den Steuerpräferenzen des Aktionärklientels anpasst
Steuerarbitrage
Arbitrage ist in der Wirtschaft die ohne Risiko vorgenommene Ausnutzung von Kurs-, Zins- oder Preisunterschieden zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten zum Zwecke der Gewinnmitnahme
empirische Beobachtung: Zunahme des Handelsvolumens bei Ankündigung und um den ExDividenden-Termin herum
Erklärung: Niedrig besteuerte Investoren kaufen Aktien vor dem Ex-Dividenden-Termin und verkaufen sie hinterher wieder
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