Grundlagen des JA (VL 2)

• wird allgemein als Sonderrecht der Kaufleute definiert

• umfasst spezielle Vorschriften, die sich auf einen subjektiven Anknüpfungspunkt beziehen, die sog. Kaufsmanneigenschaft

• nach Handelsrecht ist Kaufmann, wer ein Handelsgewerbe betreibt (vgl. §1 HGB - Istkaufmann) oder

• wer in das Handelsregister eingetragen ist

-> ein Handelsgewerbe ist grundsätzlich jeder Gewerbebetrieb, außer dieser gestaltet sich so, dass er nicht kaufmännisch geführt werden muss

-> im Endeffekt wird der Kaufmann also als jemand beschrieben, der einen Betrieb kaufmännisch leitet

• selbstständige, auf Dauer ausgelegte Tätigkeit (nachhaltige Tätigkeit)

• mit dem Ziel, Gewinn zu erwirtschaften

• beteiligt am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr

• keine Land- oder Forstwirtschaft

• kein freier Beruf

• keine sonstige selbstständige Arbeit

-> beispielsweise schließen diese Punkte Lehrer, Rechtsanwälte, Ingenieure, … aus

• der Formkaufmann wird (laut § 6 HGB) zu einem solchen, weil er die entsprechende Rechtsform besitzt – selbst wenn faktisch kein Handelsgewerbe vorliegt

  -> die Form des Unternehmens macht also den Kaufmann aus

• Einzelunternehmen

• Personengesellschaften:

  • GbR, OHG, KG

  • AG & Co. KG, SE & Co, KG, GmbH & Co. KG

• Kapitalgesellschaften

  • AG, SE, GmbH, UG, Ltd

  • KGaA

• Genossenschaften

• Vereine, Stiftungen

• der wesentliche Unterschied liegt in der Haftung und der rechtlichen Struktur:

  • Personengesellschaften basieren auf der persönlichen Mitarbeit und dem Vertrauen der Gesellschafter

    -> die Gesellschafter haften in der Regel unbeschränkt mit ihrem gesamten Vermögen

  • Kapitalgesellschaften sind rechtlich eigenständige Einheiten

    -> die Haftung der Gesellschafter beschränkt sich in der Regel auf ihre Einlage in das Unternehmen

    -> das bedeutet, dass das persönliche Vermögen der Gesellschafter in der Regel nicht zur Begleichung von Unternehmensschulden herangezogen werden kann

• spielen eine wichtige Rolle, da sie Vorteile verschiedener Rechtsformen kombinieren

  -> können beispielsweise die Haftungsbeschränkung einer GmbH mit den flexibleren Strukturen einer Personengesellschaft vereinen -> dies kann für Unternehmer attraktiv sein, die sowohl die Haftungsbeschränkung als auch die Möglichkeit zur Einbeziehung von Gesellschaftern oder Investoren nutzen möchten