Wie lautet die Definition von Beschichten?
Beschichten:
Fertigen durch Aufbringen einer fest haftenden Schicht aus formlosen Stoff auf ein Werkstück; maßgebend ist der unmittelbar vor dem Beschichten herrschende Zustand des Beschichtungsstoffes.
Aus welchen Zuständen kann beschichtet werden?
aus dem flüssigen Zustand
Schmelztauchen (Feuerverzinken)
Lackieren (kathodische Tauchlackierung)
aus dem körnigen oder pulverförmigen Zustand
Elastostatisches Beschichten (Pulverbeschichten)
thermisches Spritzen
aus dem gas- oder dampfförmigen Zustand
Physical Vapour Deposition (PVD)
Chemical Vapour Deposition (CVP)
aus dem ionisierten Zustand
Elektrolytisches Abscheiden
Eloxieren
Was sind Anwendungsfelder von Beschichtungen?
Dekorative Schichten
Korrosionsschutz
Verschleißreduzierung
Welche Eigenschaften bringen die Nanobeschichtungen mit sich?
Grenze Substrat und Schicht voneinander ab
Substrat (= zu beschichtendes Bauteil):
Übernahme der Tragfunktionen
Belastbarkeit durch ausreichende Festigkeit
Schicht:
Minderung von Reibung und Verschleiß
Schutz vor chemischen und korrosiven Angriffen
Optische und dekorative Wirkung
Härtesteigerung
=> Ein Verbundkörper mit optimalen Eigenschaften resultiert aus der geeigneten Kombination eines Substrats und einer Schicht
Beschreibe das Tauchen
Tauchen -> Beschichten aus dem flüssigen Zustand
Beschichtungsstoff gelangt an alle Oberflächen
(keine Schattenbereiche)
Sehr gleichmäßige Schichtdicken bis zu 300µm erreichbar
Einfaches Verfahrensprinzip und sehr gute Automatisierbarkeit
Vergleiche das konventionelle Tauchen und das Schmelztauchen
Was sind Gestaltungsrichtlinien beim Feuerverzinken?
Bei Rohrkonstruktionen Entlüftungen zum Einfüllen und Ablaufen des Zinks vorsehen:
Einhalten der Mindestlochdurchmesser
Positionierung entsprechend der Bauteillage beim Eintauchen
Günstigste Position der Bohrungen in den Ecken
Schnell verdampfende Feuchtigkeit in der Luft führt zu hohem Überdruck
-> Gefahr der explosionsartigen Bauteilzerstörung
Beschreibe die Vorgehensweise des Kathodischen Tauchlackieren
Vorgehensweise:
Eintauchen des Bauteils in das elektrostatische Lackbad
Negativ geladene Lackpartikel bewegen sich zum Bauteil
Entladung und Anhaften der Partikel an der Oberfläche
Was sind Gestaltungsrichtlinien beim kathodischen Tauchlackieren?
Vermeiden von Luftblasen beim Eintauchen
Vorsehen einer Möglichkeit des Abfließens von Rückständen
Beschreibe das Coil Coating
Verfahren zur ein- oder beidseitigen Beschichtung von flachen Stahl- oder Aluminium-Bändern
Ergebnis ist ein Verbundwerkstoff aus einem metallischen Trägermaterial mit einer organischen Beschichtung
Übliche Beschichtungsstoffe sind Lacke oder Kunststofffolien
Beschreibe das Pulverbeschichten
Verfahren bei dem ein elektrisch leitfähiger Werkstoff mit Pulverlack überzogen wird
Pulverlacke bestehen im Allgemeinen aus körnigen Partikeln (1-100µm) und basieren meist auf Epoxid- oder Polyesterharzen
Der Prozess gliedert sich in die Oberflächenvorbehandlung, die Applikation und die Vernetzung (sog. Einbrennen)
Was sind Gestaltungsrichtlinien beim Pulverbeschichten?
Vermeidung von Explosionen beim Innenbeschichten von Hohlkörpern:
Problem: Konzentrationsanstieg von Beschichtungsstoffen in der Luft
-> Entstehung gefährlicher und explosionsfähiger Atmosphären mit Gasen, Dämpfen, Nebeln oder Stäuben von Beschichtungsstoffen
=> Schutzmaßnahme: Sicherstellung der ausreichenden Entlüftung
Vorsehen von ausreichend Entlüftungsbohrungen
Vermeidung von Hohlkörpern (Zerlegung eines Körpers in mehrere offene Bauteile)
Wie lautet die Grundregel aller Oberflächentechnologien?
Die Gestaltung des Werkstücks muss sicherstellen, dass alle festen, flüssigen und gasförmigen Medien den Oberflächenbereich auf einfachem Weg erreichen und wieder verlassen können.
Was sind Gestaltungsrichtlinien beim thermischen Spritzen?
Ansenken von Bohrungen zur Vermeidung von:
Materialanhäufungen im Bereich der Bohrung
der Bildung von Luftblasen
unvollständiger Benetzung der Bohrungsinnenflächen
Beschreibe das Physical Vapour Deposition (PVD)
PVD -> Beschichten aus gas- & dampfförmigen Zustand
Aufbringen dünner Schichten durch physikalische Überführung des Beschichtungsmaterials in die Dampfphase und anschließender Kondensation an der Oberfläche
Nenne Anwendungsbeispiele für das PVD
Beschreibe das Chemical Vapour Deposition (CVD)
Abscheidung des Beschichtungsmaterials aus der Gasphase unter Bildung von Feststoffprodukten und flüchtigen Nebenprodukten
Nenne Anwendungsbeispiele für das CVD
Was sind Gestaltungsrichtlinien des PVD/CVD-Beschichten?
Vakuumtauglichkeit und Temperaturbeständigkeit der Bauteile sicherstellen
(CVD: 500-1500°C / PVD: 100-500°C)
Geeignete Spannmöglichkeiten vorsehen um Bauteile während der Beschichtung halten und führen zu können
(z.B. Rotation von rotationssymmetrischen Bauteilen)
Scharfe Innen- und Außenkanten durch Radien entschärfen
(Richtwert Radius ≥ 1,6mm)
Einbringen von in Hohlräumen eingeschlossenen Gasen und Verschmutzungen in die Beschichtungskammer vermeiden
Vergleiche die Schichtbildung bei Bohrungen bei PVD vs. CVD
Wie werden Hinterschneidungen beschichtet?
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