Arbeitsdefinitionen Emotion
Reisenzein u Horstmann
o Bewusste episodische psychische Zustände
o Charakteristische Erlebnisqualität und Objektgerichtet
o Ausdruck subjetive, physiologisch, behaviorale Ebene
o Auslöser: Wahrnehmung/Gedanken an Objekte/Ereignisse
Arbeitsdefinition Izard
o Neuronale Schaltkreise, Reaktionssystem, Zustand -> motiviert, organisiert Kognition
o Enthält Information mit
§ vorheriger und folgender Kognition/Interpretation
§ Ausdrücke/sozialkomminikative Signale
o Motiviert vielleicht
§ Annäherung/Vermeidung
§ Kontroll/Regulationshandlungen
o Kann sozial/Beziehungsbezogen sein
Arbeitsdefinition Levenson
o Kurzlebige psychologisch-physiologisches Phänomen effizienter Weg zur anpassung an Umweltbedingungen
o Keine Stimmung -> ausgedehnter, weniger intensiv, nicht konkret bezogen
Emotion und Motivation
Dimensionale Konzeptionen von Emotionen
- Einordnung quantitativer Ausprägungen( Überlappung auf Dimensionen möglich)
o Modell nach Wundt
§ Bipolare dimensionen; Lust-Unlust, Erregung-Beruhigung, Spannung- Lösung
· Jedes Gefühl Gemisch aller drei Dimensionen
§ Zeitdimension -> Veränderung von Gefühlen
o Circumplex Modell des Affekts
§ Aktivierung- Deaktivierung
§ Pleasant-Unpleasant
Kategoriale Konzeptionen
- inhaltliche Abgrenzung von einzelnen Emotionen
o Basis Emotionen, welche universell und kulturübergreifend gleichen mimischen Ausdrucks sind
§ Basis Emotionen nach Ekman: Trauer, Freude, Ärger, Furcht, Ekel, Überraschung
§ Zentrale Merkmale einer Basis Emotion:
· Distinktheit(Gesichtsausdruck, Physiologie, auslösende Stimuli, subjektive Erfahrung, kognitive Prozesse)
· Automatisierung(Bewertung, Aktivierung)
· Universalität (bei anderen Primaten )
Emotions Komponenten
- Subjektive Erlebniskomponente (nicht objektivmessbar)
- Physiologische Komponente (objektiv messbar)
- Verhaltenskomponente (inkl. Gesichtsausdruck)
o Müssen nicht zwingend alle Auftreten
Auslöser von Emotionen (inkl Experimentell)
- Außergewöhnliche Ereignisse (aber auch alltägliches) besonders menschliche Interaktion
- Gedanken, Substanzen Tätigkeiten
o Besonders beim Eingriff in dopaminerge Systeme
- Experimentelle Emotionsinduktion
§ Filmausschnitte
§ Bilder
§ Musik
§ Imagination/Erinnerung
§ Nachstellen Gesichtsausdrücken
§ Experimentelle Situation
Messung des Subjektiven Erlebens von Emotion
§ Fragebogenverfahren/Selbstbericht (Intensität Dauer Häufigkeit)
· Am validesten bei aktuellem Erleben
§ Dimensionaler Ansatz (PANAS, auch mit Bildern(Self-assesment Manikin), semantisches Differential)
§ Kategorialer Ansatz (Differential Emotions Scale)
· Vgl dimensionaler und kategorialer Emotionsbegriff
Messung Verhaltensmaße und Physiologische Aspekte von Emotionen
o Verhaltensmaße
§ Stimmlicher Ausdruck
§ Mimik (standardisiertes facial coding system, Elektromyographie…)
o Biologie/Physiologie (Nicht sehr spezifisch)
§ Autonomes NS und endokrines System(Herzfrequenz, Hautleitwert)
§ Zentrales NS (EEG,fmrt…)
§ (Muster der Gesichtsmuskulatur-> Facial feedback)
§ Schreckreflex
Nutzen von Emotionen Überblick
- Ohne Emotionen:
o Antisoziales Verhalten
o Verhaltensregulation und Entscheidungen beeinträchtigt
- Emotionale Intelligenz assoziiert mit Erfolg in mehreren Lebensbereichen
- Überlebensfunktion (coping)
Soziale Funktionen Kommunikativ und Koordinativ
Überlebensfunktionen(coping)
o Ausrichten von motiviertem Verhalten (Vermeiden Annähern)
o Physiologische Komponente bahnt Anpassungsreaktionen (zb. fight or flight) Schnelle Reaktion
o Rückmeldung über aktuellen Zustand -> Regulation Handlung u Ziele
o Erweitern Gedanken und Aufmerksamkeit unterstützung beim Lernen (von Fähilgkeiten)
Soziale Funktionen (Kommunikativ)
o Zeigen von Verhaltensintentionen
o Förderung sozialer Interaktion
o Teilen einer Situationsbewertung
o Anzeige von Beziehungswünschen
Soziale Funktionen (Koordinativ)
o Stützen von Gruppenkohäsion
o Definition von akzeptablem Verhalten
o Strukturierung von Gruppen -> Ermöglicht kollektives Handlung
è Soziale Funktionen setzen Erkennbarkeit von Emotionen vorauss
Historische Entwicklung der Emotionsforschung
o Antike: Leib-Seele Problem
o Stoiker: Affekte unterdrücken da Hemmung der Vernunft
o Descartes/Kant: Einflussfaktor auf Handlungsplanung
§ 1900 Großes interessen
§ 1920/30 Behaviorismus u WK.
§ 1960 Wieder Boom
Evolutionstheorie
o Darwin:
§ Evolutionsvorteil Mimik (Phylogenetische Entwicklung)
§ Emotionen gekoppelt an überlebensförderliche/-gefährdende Verhalten
§ Bestimmte bei allen Menschen vorhanden
o Basisemotionen (iEkmann) -> Angeborene Zustände automatisch durch Signalreiz ausgelöst
o Affektprogramm (angeboren, neuronale Reaktion auf Reize triggert Emotionskomponenten)
§ Distinkt für unterschiedliche Basisemotionen
- Behavioristisch-Lerntheoretischer Ansatz
o Emotionen erworben durch klassische/instrumentelle Konditionierung (zb Furchtkonditionierung, Zwei-Faktorentheorie)
§ Alllerdings nur Assoziation mit Stimulus und nicht Emotion selbst gelernt ?
James Lange Theorie
§ Physiologisch Reaktionen=Ursache von Emotionen (nicht Folge
· Sowohl hinreichend als auch notwendig für Emotion
§ Emotionsauslösender Reiz -> einzigartige körperliche Reaktion= Bewusste Empfindung
è Prüfung/Kritik:
· Worcester: fehlender Bewertungsprozess zw. Reiz und Emotion
· Cannon; Körperliche Reaktion nicht notwendig
o Durchtrennte Cranialnerven bei Katzen
o Verzögerte physiologische Reaktion
o Nicht jede spezifische Emotion = spezifisches physiologisches Reaktionsmuster
§ Tlw Hinweise aber nicht alle
o Körperliche Reaktion (zb Adrenalin) führen nicht zu spezifischer Emotion
· nicht hinreichend und notwendig aber stützend für emotionales Erleben
Cannons Theorie
§ Physiologische Reaktion ist unspezifisch
§ Emotionen zentralnervöse Prozesse (nicht peripher)
· Subkortikal (Besonders Thalamus) (rudimentär)
· Kortikal (bewusst)
§ Pfade der Emotionserkennung:
· Reiz -> Sensorische Kerne Thalamus
· Sensorische Kerne Thalamus -> Kortex und Efferente Kerne des Thalamus
· Bidirektionaler Austausch zwischen Kortex und Efferenten Kernen
· Efferente Kerne -> physiologischer/Motorischer Ausdruck
è Kritik: Genaue Loki (Thalamus und seine Kerne) überholt
Facial Feedback Hypothese
§ Emotionen als propriozeptives Feedback von Gesichtsmuskulatur
· Hardliner: Gesichtsmuskulatur= Ursache
· Soft: Gesichtsmuskulatur=Stärker
§ Studie von Strack (Cartoons sind Witziger wenn Muskulatur kongruent mit Lächeln(Stift zwischen Zähne vs Lippen)
· Replizierbarkeit inzw. Fraglich?
o Emotions /Furchttheorie (LeDoux)
§ Amygdala als Schlüsselstruktur
§ Subkortikaler(quick and dirty?) und kortikaler Pfad
§ Dorsolateraler Präfrontalkortex (bewusstes Erleben)
- Schachters kognitiv-physiologische Emotionstheorie (Bindeglied Kognitiv und Biologische Theorien)
o Physiologische Erregung + kausale Interpretation (kognitiv) Emotion
§ Körperliche Erregung notwendig aber unspezifisch
§ Kausale Interpretation
· 1. Situation emotionsrelevant?
· 2. Körperempfindung durch Situation ?
o Experiment:
§ Placebo vs Adrenalin x Information (keine Info, Erklärung über Wirkung, Fehlinformation)
§ Wartephase -> andere Versuchsperson euphorisch/ärgerlich
· Wenn Arousal durch Adrenalin erklärbar ist, weniger emotionale Erregung, als wenn keine Erklärung für Arousal
· Allerdings nur bei Euphorie und nicht bei Ärger
Keine signifikante Unterscheidung Placebo und Missinformation (kritisch)
Basics Kognitiver Bewertungstheorien
o Einschätzung der Situation ist Entscheidend
§ Appraisal= Bewertungsprozess der Situation (veränderbar)
· Löst Emotionen aus (nicht Situation) Gleiche Situation unterschiedliches Appraisal = andere Emotion (Vorteil gegenüber peripherphysiologischer Erklärung)
· Ohne vorherige Bewertung keine Emotion
· Emotion ist ein Prozess
o „Ultimatives“ Ziel alle Emotionen durch zusätzliche Dimensionen zu erklären
o Berücksichtigung interindividueller Unterschiede (Yay) a
Einschätzungstheorie der Emotionen(Arnold)
§ 1. Wahrnehmung-> Einschätzung (schnell): bedrohlich vs förderlich
§ 2 Einschätzung -> Emotion(automatisch,unmittelbar): liking vs disliking = Emotion
§ 3 Emotion-> Handlung: Annäherungs vs Vermeidungstendenz
Berwertungstheorie von Lazerus
§ Primäre Bewertung (persönliche Relevanz der Situation)
· Irrelevant vs positiv vs negativ
· Motivationaler Charakter (je nach Passung zu eigenen Motiven)
§ Sekundäre Bewertung (Ressourcen zur Bewältigung, copin )
· Ja, nein, unsicher
· Wenn relevant und Ressourcen unsicher -> Angst/Furcht
Kritik und Grenzen Kognitiver Theorien
o Bewertung nicht hinreichend ( auch andere Beiträge zb. Arousal)
o Eher Modulation statt Ursache
o Tlw überlappende Bewertungsmuster für versch, Emotionen
o Bewertungsprozesse Alters/Entwicklungsabhängig
§ Emotionswissen (Fähigkeit Emotionales Empfinden zu kategorisieren)
o Attribution(ebenfalls bedeutsam);
§ Selbe Valenz(zb positiv) und unterschiedliche Ursache( selbst vs andere ) = unterschiedliche Emotion (Stolz vs Dankbarkeit)
§ Kritik :
o Affektives oft schneller als Kognitives
o Auch durch unbewusste Reize auslösbar (auch Bewertung unbewusst möglich ?)
o Unterscheidung Kognition und Bio irreführend (ohne Bio keine Kognition
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