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Gesundheitspsychologie Folien

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by 12DayFIsh

Wie ist das Modell von Einsamkeit und sozialer Kognition von Cacioppo et al augebaut?

  1. Ausgangspunkt: Soziale Faktoren und Umweltfaktoren

    • SF/UF, die Einsamkeit begünstigen: Leben in Isolation, fehlende soziale Netzwerke, ungünstige Umstände

      -> Wahrgenommene (subjektive) soziale Isolation (= Einsamkeit)

  2. Motivation sich zu Verbinden und Hypervigilanz für soziale Bedrohung führt zu Kognitiven Verzerrungen

    • Hypervigilanz: erhöhte soziale Wachsamkeit, stärkere Wahrnehmung von negativen sozialen Signalen

    • V.a. bei Verstärkter Einsamkeit mehr…

      • Unsicherheit in Beziehungen

      • Misstrauen

  3. Kognitive Verzerrungen

    • Bestätigungsbias/Confirmation Bias

      • Interpretation von Information zu Bestätigung Einsamkeits-/Minderwertigkeitsgefühle -> Suchen Bestätigung für eigene negative Erwartung

    • Aufmerksamkeitsbias/Attention Bias

      • Fokus auf negative oder uneindeutige soziale Hinweise

      • missachten von positiven Signalen

        = Stärkung der eigenen Unsicherheit in sozialen Situationen

    • Gedächtnisbias

      • Erinnerung an soziale Interaktionen kann verzerrt sein

      • Einsame Menschen neigen dazu, sich stärker an negative Erlebnisse zu erinnern

        = Negativer Einfluss auf Wahrnehmung zukünftiger sozialer Interaktionen

  4. Negative Verhaltensweisen

    • Aufgrund verzerrter Wahrnehmung vermehrt negative Verhaltensweisen wie Rückzug, komisches/feindseliges Verhalten etc. -> Einsamkeit weiter verstärkt

  5. Abwärtsspirale über die Zeit

    • Verstärkung kognitiver Verzerrungen und negativer Verhaltensweisen

    • Chronifizierung der Einsamkeit

      • Kann in psychische und physische Gesundheitsprobleme münden


Welche fünf Stufen der Evidenzbasierung existieren?

  • Fünf Stufen, wobei Stufe 1 = schlechteste Evident, Stufe 5 = beste Evidenz

    • Schlechteste Evidenz -> Qualität und Gewissheit am geringsten

  1. Begründungen, die auf bekannte Therapiemechanismen beruhe

    • Überlegungen zu angenommenen Wirkmechanismen

    • Z. Bsp. man nimmt an, dass soziale Unterstützung mit Depressionen helfen könnte (theoretisch) und setzt deshalb bei der Therapie auf soziale Utnerstützung

  2. Fall-Serien, Fall Kontrollstudien, Studien mit historischen Kotrollen

    • Von vorhandenen Ergebnissen wird retrospektiv untresucht, wie sich Personen mit unterschiedlichen Outcomes bezüglich eines Outcomes unterscheiden

    • z. Bsp. Man untersucht retrospektiv wieiviel soziale Unterstützung Menschen mit und ohne Depression vor der Entwicklung der Krankheit erhalten haben

  3. Nicht-randomisierte, kontrollierte Kohoertenstudien

    • Längsschnittlich, Beobachtungsstudie

    • Stichprobe wird bezüglich eines bestimmten Merkmals aufgeteilt und dann der weitere Verlauf beobachtet

    • z. Bsp. Man teilt eine Stichprobe in Menschen mit viel und Menschen mit wenig soziale Unterstützung ein und schaut dann, bei wem sich eine Depression entwickelt

    • Kausalaussagen NICHT zulässig!

  4. Randomized Control Trials (RCT) oder Beobachtungsstudien (korrelative Studien) mit drammatischen Effekten

    • Goldstandard

    • Wichtigstes Studiensdesign zum nachweis der Wirksamkeit einer Intervention

    • Z. Bsp. Eine Gruppe von depressiven Menschen erhält soziale Unterstützung, Kontrollgruppe von depressiven Menschen nicht -> beobachten, wie sich dies entwickelt

  5. Systematisches Review (Metaanalyse) von Randomized Control Trials

    • Synthesie vieler RTCs im systematischen Review

    • Wichtigste Evidenzquelle


Welche gesundheitspsychologische Outcomes im klinischen Kontext können bei Interventionsstudien untersucht werden?

  • Gesundheitsrelevantes Verhalten

    • Fokus auf Erkrankungsmanagement und spezifischen Verhaltensweisen

  • Funktionale Limitationen

    • Messung ob P tägliche Aktivitäten (Activities of Daily Living, ADLS) ohne Einschränkungen durchführen können

  • Schmerzen, Symptome und Körperfunktionen

    • Erfassung von Schmerzintensität, Symptome oder körperlichen Einschränkungen, welche mit einer Krankheit zusammenhängen

  • Rollenfunktion

    • Bewertung der Rolle der betroffenen Person in ihrem sozialen und beruflichen Leben

    • Einschätzung der emotionalen und körperlichen Gesundheit im Alltag

  • Stress und Wohlbefinden

    • Untersuchung von Stressbewältigungsstrategien von Patient:innen

    • Fokus auf Einsatz von maladaptiven Strategien sowie Anwendung von positiven Coping Mechanismen

  • Gesundheitsbezogene Lebensqualität

    • Bewertung der Lebensqualität, entweder allgemein oder bezogen auf eine spezifische Krankheit

    • Wichtig für ein umfassendes Verständnis des Gesundheitszustands

  • Subjektive Gesundheit

    • Berücksichtigung der subjektiven Wahrnehmung der eigenen Gesundheit

    • Kann ein besserer Prädiktor für Gesundheitsverläufe sein als rein objektive medizinische Kriterien

  • Patient-reported outcomes (PRO)

    • Subjektive Berichte von Patient:innen zu Gesundheit und Lebensqualität

    • Ergänzen traditionelle klinische Indikatoren und ermöglichen ganzheitliche Eischätzung des Gesundheitszustands

    -> Betrachtung von möglichst vielen Outcomes/Kriterien wünschenswert, aber auch von Fragestellung abhängig


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