Was sind bei der Trinkwasserhygiene Kleinanlagen?
Speicher- oder Durchflusstrinkwassererwärmer und Vorwärmstufen in
Einfamilienhäusern
Zweifamilienhäusern
Anlagen vergleichbarer Größe, z. B. Büro-, Verwaltungsgebäuden,
bei denen der Trinkwassererwärmer <= 400 l und der Inhalt <= 3 l in jeder Rohrleitung zwischen dem Abgang Trinkwassererwärmer und Entnahmestelle ist.
Eine eventuelle Zirkulationsleitung wird nicht berücksichtigt.
Was sind bei der Trinkwasserhygiene Großanlagen?
Wohngebäuden, Hotels, Altenheimen, Krankenhäusern, Bädern, Sport- und Industrieanlagen, Campingplätzen, Schwimmbädern und Anlagen,
bei denen der Trinkwassererwärmer mehr als 400 l hat und/oder die Rohrleitung zwischen Abgang Trinkwassererwärmer und der am wei testen entfernten Entnahmestelle mehr als 3 l Inhalt hat.
Was beinhaltet die DIN EN 806?
Technische Regel für Trinkwasserinstallation
806-1 Allgemeines
806-2 Planung
806-3 Berechnung
806-4 Installation
806-5 Betrieb
Was beinhaltet die DIN EN 1717
Technische Regel zum Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen und allgemeine Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen zur Ver hütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen
Was beinhaltet die DIN 1988?
Technische Regel für Trinkwasser-Installationen
1988-100 Schutz des Trinkwassers
1988-200 Planung
1988-300 Berechnung
1988-500 Druckerhöhungsanlagen mit drehzahlgeregelten Pumpen
1988-600 Feuerlösch- und Brandschutzanlagen
Welche anforderungen werden an Dezentrale Durchfluss-TWE hinsichtlich der TW- Hygiene gestellt?
Keine solange das nachfolgende Rohrleitungsvolumen <= 3l ist.
Darüber muss z.B. mit selbstregelnden Temperaturhaltebändern nachgesteuert werden.
Welche Anforderungen werden an Bauteile und Rohrleitungen in der Trinkwasserinstallation gestellt?
Sie müssen den anerkannten Regeln der Technick entsprechen.
Das wird z. B. mit einem DIN/DVGW- oder DVGW- Zertifizierungszeichen gewährleistet.
Was ist bei der Trinkwasserzirkulation zu beachten?
Die Temperaturen im Zirkulationskreislauf bzw. im System mit selbstre gelnder Begleitheizung dürfen nicht mehr als 5 K unter die Speicher austrittstemperatur fallen.
Bei Wasservolumen <= 3 Liter kann auf Zirkulationsleitungen oder selbst regelnde Begleitheizungen verzichtet werden. Es darf aber dadurch nicht die Ausstoßzeit von max. 30 sec. mit 55°C unterschritten werden.
Wie lange darf die Trinkwasserzirkulationspumpe maximal abgeschaltet werden?
max. 8 Stunden in 24 Stunden
Wie sind Trinkwassersicherheitsventiele zu montieren?
Leitungen zu Sicherheitsventilen unmittelbar an durchströmte Kalt wasserleitungen zum TWE anschließen.
Was ist bei der Leitungsführung nach Wohnungswasserzählern zu beachten?
Da keine Zirkulationsleitungen eingebaut werden können, muss das Wasservolumen in dieser Leitungsstrecke <= 3 Liter sein.
Wozu dient der Trinkwasserfilter?
Damit aus dem Versorgungsnetz keine Feststoffpartikel eingespült werden, sind nach DIN 1988-200 mechanische Filter einzubauen.
Wie hoch muss die Temperatur am TWE bei Kleinanlagen sein?
Reglereinstellung am TWE auf 60 °C empfohlen. Bei geringeren Tem peraturen ist der Betreiber auf das Gesundheitsrisiko hinzuweisen. Keine Temperaturen unter 50 °C einstellen.
Wie hoch muss die Temperatur am TWE bei Großanlagen sein?
Reglereinstellung am TWE auf >= 60 °C, damit die Austrittstemperatur eingehalten wird.
Was ist bei der Übergabe und Inbetriebnahme von Trinkwasseranlagen zu beachten?
Bei der Übergabe und Inbetriebnahme ist dem Betreiber eine Doku mentation, Betriebsanleitung und Inspektions- und Wartungsunterla gen zu übergeben. Außerdem ist der Betreiber in seine Anlage einzu weisen.
Ist eine Legionellenschaltung immer notwendig?
Nein. Bei Trinkwasserspeichern, die kontinuierlich mit 60 °C betrieben wer den, ist eine Aktivierung der sog. „Legionellenschaltung“ aus energeti scher und hygienischer Sicht nicht notwendig.
Welche Schwachpunkte sind oftmals ursächlich für eine bakterielle Kontamination?
Trinkwassererwärmer
zu groß bemessen
mit Speicherschichtungen bzw. zu großer Mischzone
Parallelschaltung von mehreren Speichern, die keinen hydraulischen Abgleich haben und deshalb keine gleichmäßige Entnahme bzw. einzelne Speicher überhaupt keinen Wasserwechsel haben,
Zirkulationspumpen und Hydraulik
falsch ausgelegte Zirkulationspumpen
falsch eingestellte Drehzahlen
Rückflussverhinderer mit zu großen Druckverlusten oder mehrere hintereinander angeordnet, wie z. B. hinter Zirkulationspumpen und bei Sammelsicherungen im Strangabsperrventil
Strangabsperrventile ohne hydraulischen Abgleich, weder manuel les Drosselventil noch Thermostatventil vorhanden
Regelthermostate mit zu großer Schalthysterese
Zentralmischer
Einbau von Zentralmischern, die auf vorwiegend ungeeignete Tem peraturen im System (meist 45 °C) eingestellt sind,
Membranausdehnungsgefäße
Einbau von ungeeigneten Membranausdehnungsgefäßen ohne Durchströmung bzw. ohne DVGW-Prüfzeichen,
Wasserbehandlung
Einbau von ungeeigneten Wasserbehandlungsanlagen
Wasserbehandlungsanlagen, wie z. B. Enthärtungs- oder Dosieran lagen, die weder gewartet werden noch in Funktion sind, weil kein Regeneriersalz oder Dosiermittel nachgefüllt wurde
Dämmung
mangelhafte Dämmung sowohl bei Warmwasser- als auch bei Kalt wasserleitungen
Erwärmung von Kaltwasser
bei Bevorratung von Kaltwasser in Geräten, Apparaten usw. in war men Räumen
Leitungsanlage
Stagnationswasser in „Totstrecken“, wie z. B. Leitungen zu Be- und Entlüftern, zum Sicherheitsventil, zu Entleerungen oder nicht mehr benötigten Entnahmestellen
Feuerlöschanlage
Feuerlöschleitungen „nass“, in denen kein ausreichender Wasser wechsel stattfindet und lediglich „Alibiwaschtische“ angeschlossen sind.
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