Welche drei Dimensionen elterlichen Verhaltens gibt es?
Wärme:
emotionale Zuwendung der Eltern gegenüber dem Kind. Eltern zeigen Liebe, Zuneigung und sind einfühlsam. Sie unterstützen das Kind emotional und vermitteln ihm das Gefühl, geschätzt und geliebt zu werden.
Kontrolle:
Setzen von Regeln und Erwartungen sowie deren Durchsetzung. Eltern legen klare Grenzen fest und regulieren das Verhalten des Kindes durch Anleitung, Bestrafung oder Belohnung.
Involviertheit:
Involviertheit beschreibt, wie aktiv und engagiert Eltern im Leben ihres Kindes sind. Es bedeutet, dass die Eltern sich für die Aktivitäten, Interessen und das Wohl des Kindes interessieren und daran teilnehmen.
Welche vier Erziehungsstile unterscheidet Baumrind?
Autoritativer Stil: Hohe Wärme und hohe Kontrolle. Kinder zeigen am ehesten das erwünschte Verhalten. Es bestehen gute Beziehungen zu Erwachsenen und Peers, die Kinder sind freundlich und selbstständig. In der Adoleszenz gibt es eine hohe soziale Kompetenz und wenig Drogenmissbrauch.
Autoritärer Stil: Hohe Kontrolle, aber wenig Wärme. Die Kinder passen sich weniger gut an und sind weniger selbstständig. Widerstand gegen Autoritäten.In der Adoleszenz sind sie sehr gehorsam gegenüber Erwachsenen, haben jedoch wenig Selbstbewusstsein. Der Schulerfolg ist schlechter als beim autoritativen Erziehungsstil.
Permissiver Stil: Hohe Wärme, aber geringe Kontrolle. Schlechtere psychologische Anpassung, jedoch ein hohes Selbstbewusstsein. Sie benehmen sich schlecht und es gibt oftmals einen Drogenmissbrauch.
Vernachlässigender Stil: Geringe Wärme und geringe Kontrolle. Schlechteste psychologischen Anpassung. Die Kinder haben eine niedrige soziale Kompetenz. In der Adoleszenz gibt es häufig Drogenprobleme und eine Delinquenz
Was sind Schlafprobleme im Kindesalter und wie können sie entstehen?
Die Prävalenz für regelmäßiges aufwachen beträgt bei 1-2J 20%, bei 3J 14% und bei 4J 8%. 56% der 1-2J wachen einmal pro Woche auf, 24% 2-4 Nächte pro Woche und 20% 5-7 Nächte pro Woche. Bei langem Stillen oder Schlafen im Elternbett bzw. Elternzimmer persistieren die Probleme.
Ein zentraler Auslöser bei Schlafproblemen ist die Selbstregulation. Die Intervention dafür erfolgt anhand folgender Schritte: Abklärung der Entwicklungsgeschichte – Schlaftagebuch – schrittweises Shaping.
Wie sieht eine Geschwisterbeziehung aus?
Ambivalenz - Mischung positive und negative Gefühle
Zuneigung zu Geschwistern und Konkurrenz um Aufmerksamkeit der Eltern
junge Geschwister binden sich eng an ältere Geschwister
keine Evidenz für idealen Altersabstand
Welche Maßnahmen können Verhaltensauffälligkeiten bei der Geburt eines Geschwisters mindern?
Verhaltensauffälligkeiten können durch Einbeziehung des älteren Kindes in die Pflege des Neugeborenen, besondere Aufmerksamkeit für das ältere Kind und Vorbereitung auf die Geburt des Geschwisters gemindert werden.
Was führt zur Abnahme der Geschwisterbeziehung im Laufe der Kindheit?
Die Beziehung zwischen Geschwistern nimmt oft ab, wenn individuelle Interessen zunehmen, die Zeit für gemeinsame Aktivitäten geringer wird und wenn Konflikte entstehen.
Wie beeinflusst Scheidung die Kinder?
Kinder aus Scheidungsfamilien haben einen schlechteren Schulerfolg, mehr Verhaltensauffälligkeiten, mehr psychische Anpassungsprobleme und ein schlechteres Selbstkonzept als Kinder in Zwei-Eltern-Familien. Diese Unterschiede sind meistens klein, für Volksschulkinder sind sie nicht signifikant. Der Hauptunterschied liegt in Bezug auf den Verhaltensauffälligkeiten. Diese sind zwar meist noch im Normbereich, sind jedoch signifikant häufiger und auch klinisch auffällig.
Welche Herausforderungen gibt es bei alleinerziehenden Eltern?
Bei alleinerziehenden Eltern sind die Kinder aggressiver und zeigen eher schlechtes Benehmen in der Grundschule. Sie haben auch einen schlechteren Schulerfolg. Als Jugendliche zeigen sie mehr delinquentes Verhalten, mehr Schwangerschaften und mehr Schulabbrüche. Alleinerziehende Mütter sind weniger liebevoll, nutzen mehr physische Bestrafungen, weniger kognitive Stimulation und verwenden weniger begründende Erziehungsmaßnahmen. Insgesamt gibt es mehr Konflikte zwischen Müttern und Kindern.
Welche Herausforderungen gibt es bei Patchworkfamilien?
die Intensität hängt von der Konflikte vom Alter der Kinder ab: Im Vorschulalter gibt es wenige Probleme, auch in der späten Adoleszenz, da die Kinder wissen, dass sie in naher Zukunft die Familie verlassen werden. Im Schulalter wird der neue Partner nicht als erziehungsberechtigter akzeptiert, sondern als Eindringling in die Eltern-Kind-Beziehung empfunden. Stabilisierungen von Veränderungen in der Familie zeigen sich nach etwa zwei Jahren.
Welche Auswirkungen hat die Berufstätigkeit der Mutter auf Kinder?
Bei einer berufstätigen Mutter gibt es in Persönlichkeit, Sozialverhalten und kognitiver Entwicklung des Kindes keinen Unterschied. Töchter berufstätiger Mütter haben höhere Bildungs- und Berufsziele und sehen Männer und Frauen eher als gleichberechtigt an. Bei Söhnen ist dieser Unterschied ebenfalls signifikant, jedoch kleiner. In höheren Schulstufen haben Söhne von berufstätigen Müttern schlechtere Schulleistungen, bei Töchtern besteht kein Effekt.
Wie wirkt sich Kinderbetreuung auf Kinder aus?
Kinder in einer Kinderbetreuung erwerben wichtige soziale Kompetenzen im Umgang mit Peers. Frühe Studien ließen Defizite in der Eltern-Kind-Beziehung bei Kindern in frühen Tagesbetreuungen vermuten, neuer Studien bestätigen dies jedoch nicht. Negative Konsequenzen sind in manchen Fällen bei häufigem Wechsel der Fremdbetreuer und schlechter häuslicher Fürsorge zu erkennen. Die kognitive und sprachliche Entwicklung hängt nicht mit dem Umfang, sondern mit der Qualität der Betreuung zusammen.
Wärme: Emotionale Zuwendung, Fürsorge und positive Reaktionen gegenüber dem Kind.
Kontrolle: Festlegung von Regeln, Erwartungen und Durchsetzung von Verhaltensnormen.
Involviertheit: Das Ausmaß, in dem Eltern aktiv im Leben des Kindes beteiligt sind und Interesse zeigen.
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