Begriff des kritischen Denkens

• selbstgesteuertes, selbstdiszipliniertes, selbstüberwachtes, selbstkorrigierendes Denken

• selbstgesteuert —> Selbstständigkeit im Denken: stellt nur eine Voraussetzung für kritisches Denken dar und noch keine hinreichende Bedingung

• rational —> vernünftiger Umgang mit unserem (Un)wissen: Welches Wissen sollte bei dieser Entscheidung berücksichtigt werden?

• skeptisch —> dem vorhandenen Wissen grundsätzlich skeptisch gegenüber stehen und es kontinuierlich auf Schwachstellen prüfen

• kritisches Denken als Persönlichkeitsmerkmal —> gewohnheitsmäßige Haltung im Umgang mit Fakten, Daten und Theorien, die von Genauigkeit, Sorgfalt und Umsicht geprägt ist —> Entscheidungen nicht vorschnell, aber vorurteilsfrei treffen

  
  

• Interpretieren

• Analysieren

• Evaluieren

• Schlussfolgern

• Begründen

• Selbstregulieren

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Intellektuelle Normen sind Kriterien, die es immer dann anzuwenden gilt, wenn man die Qualität eines Gedankengangs überprüfen will.

• Klarheit —> kann ein Gedanke noch besser herausgearbeitet werden? —> Fehlt die Klarheit, können wir nicht bestimmen, ob eine Aussage richtig oder wichtig ist

• Richtigkeit —> stimmt die Aussage im Sinne von “kann sie nachgeprüft werden?” —> eine Aussage kann zwar klar sein, aber nicht zutreffend

• Exaktheit —> spezifische Formulierung

• Relevanz —> ist die Aussage mit der zugrunde liegenden Fragestellung verknüpft?

• Tiefgang —> werden die komplexen Aspekte der Frage aufgegriffen?

• Vernetzung —> wurde das Problem auch aus anderen Perspektiven betrachtet?

• Logik —> folgt die Schlussfolgerung aus den angeführten Punkten?

Universelle Normen bilden die Grundlage des kritischen Denkens. Im weiteren Prozess werden diese Normen auf die einzelnen Elemente des Denkens angewendet

• Die Absicht —> welche Absicht wird verfolgt?

• die Fragestellung —> ist das Thema eindeutig und ohne parteinahme formuliert?

• die Information —> Werden relevante Tatsachen/Erfahrungen/Informationen angeführt und sind diese überprüfbar und exakt?

• die Interpretation —> gibt es eine Argumentationslinie, die gut erkennen lässt, auf welchem Weg sie zu ihren zentralen Schlussfolgerungen gelangen?

• die Konzepte —> werden Konzepte ; Schlüsselbegriffe und zentrale Ideen ausführlich erläutert?

• die Annahmen

• die Auswirkungen

• die Standpunkte —> werden auch abweichende Standpunkte und Argumentationslinien berücksichtigt?

Kritisches Denken ist in letzter Konsequenz auch mit der Persönlichkeit verknüpft und die individuellen Eigenschaften der Person spielen auch eine Rolle

• Bescheidenheit —> beruht auf der Erkenntnis, das man nicht mehr behaupten sollte, als man weiß

• Mut —> Ideen, die wir emotional stark ablehnen, mutig und fair die Stirn zu bieten

• Anteilnahme —> sich bewusst in die Lage von anderen versetzen und zu verstehen, “Wahrheit” ist nicht gleich dem Abbild der eigenen Haltung

• Unabhängigkeit —> selber denken lernen und die eigenen Denkprozesse beherrschen

• Aufrichtigkeit —> der eigenen Denkhaltung treu bleiben und die intellektuellen Normen konsewuent befolgen

• Beharrlichkeit —> Suche nach objektiven Einsichen und Wahrheiten trotz Problemen, Hindernissen und Frustrationen aufrechterhalten

• Vertrauen in die Vernunft —> Leute ermutigen, durch die Entwicklung ihres rationalen Denkvermögens zu eigenen Schlussfolgerungen zu gelangen

• Gerechtigkeitssinn —> alle Standpunkte gleich behandeln, ungeachtet der eigenen Gefühle und Interessen

1. ein Auslöser führt zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und Wahrnehmung

2. Dadurch finden in einer Erkundungsphase Überlegungen und das Denken in Bezug auf das erkannte Problem statt

3. In der Integrationsphase werden die recherchierten Informationen in Ideen und Konzepten zusammengefasst um

4. In der Phase der Auflösung des Problems eine Erprobung durch Handeln in der Praxis zu ermöglichen

   
   

• Dogmatismus —> unveränderbares und unkritisches Festhalten an Überzeugungen

• Populismus —> einfache Lösungen propagieren und damit Komplexität außer Acht lassen : Anspruch auf Rationalität wird aufgegeben oder offen bekämpft

• versteckte Interessen —> die Interessen lenken die Zielsetzungen in die Bahnen von bestimmten Interessensgruppen: tritt insbesondere bei Widersprüchen zwischen dem Ergebnis des kritischen Denkens und den Interessen der Fördergeber auf

• Bequemlichkeit —> unkritische Übernahme von vorhandenen Positionen : eine bereits vorhandene Position unkritisch zu übernehmen, ist einfacher, als eine eigene, durchdachte Position zu entwickeln

Kritisch Denkende wenden die intellektuellen Normen routinemäßig auf die Elemente des Denkens an und vervollkommen so ihre intellektuellen Tugenden

1. Meinungen zu Themen versprühen, die uns nicht interessieren

2. Meinungen zu unbeantworteten Fragen versprühen

3. Wir tendieren dazu, voreilige Antworten auf komplexe Fragen zu geben

Meinungslosigkeit ist kein Zeichen von geistiger Beschränktheit, sondern viel eher ein Zeichen von Intelligenz.