Welche Einheiten für Strahlung kennen Sie, die im Pflanzenbau relevant sind?
- Energie: J(Joule), 1 J = 1 Ws,
- Leistung: W(Watt), 1 W = 1 J s^-1,
- Einheit für Strahlung: 1 W m^-2 = 1 J m^-2 s^-1 = 4.6 µmol m-^2 s^-1,
- PAP: Photosynthetically active radation, Einheiten W m^-2 oder PPFD,
- PPFD: Photosynthetic photon flux density, Einheit μmol Photonen m^-2 s^-1,
Was versteht man unter photoperiodischer Reaktion?
Photoperiodismus:
- bezeichnet die Abhängigkeit von Wachstum, Entwicklung und Verhalten bei Pflanzen von der Tageslänge (Photoperiode),
- Die minimale Leistungsdichte beträgt hierbei etwa 10^-2 bis hinunter zu 10^-3 W/m²,
– es kann bereits Vollmondlicht (≈ 5 · 10^−3W/m²) wirksam sein,
Welche drei Arten von Pflanzen, bezogen auf die photoperiodischer Reaktion kennen Sie?
Langtagspflanzen:
—> mehr als zwölfstündiger Beleuchtung, warten mit Beginn/Intensivierung etwa der Blütenbildung, bis Tageslänge bestimmte Stundenzahl überschreitet,
- Fakultative:
—> Pflanzen wie Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Gräser,
- Obligate:
—> Zuckerrüben, Spinat, Mohn,
Kurztagspflanzen:
—> bis die Tage (tägliche Beleuchtungsdauer) eine bestimmte zeitliche Länge unterschreiten
—> Mais, Reis, Zuckerrohr, Baumwolle,
—> Sojabohnen, Reis,
Tageslängenneutrale:
—> Gurke, Bohnen, Tomate,
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Licht und Keimung?
- unterschiedliche Lichtintensitäten beziehungsweise-spektren, die als Startschuss für die Keimung dienen,
- Es gibt zwei verschiedene lichtabhängige Keimungsarten:
—> Dunkelkeimer und Lichtkeimer,
Lichtkeimer:
—> haben eine flache Aussaat (Gräser, Senf, Gartenkresse, Karotte)
Dunkelkeimer:
—> haben eine tiefere Aussaat (Ackerbohne, Kürbis, Lupinen, Fuchsschwanz)
Wie unterscheiden sich traditionelle und moderne Getreidesorten hinsichtlich der Blattstellung und welche Effekte
ergeben sich daraus für die Ertragsbildung ?
Moderne Sorte:
- viele fast vertikale Blätter („erektophil“),
—> Optimierte Lichtinterzeption mit relativ wenig Blattmasse,
Landsorten (traditionelle Sorte):
- viele horizontale Blätter („planophil“),
Welche Auswirkungen hat Strahlungsüberschuss auf Nutzpflanzen?
UV-B Strahlungsüberschuss führt zu:
- weniger Stomata,
- reduzierter Höhe, zurückgehender Größe,
- reduzieter / verringerte Blattflächendichte,
- gekräuselte / sich windende Blätter,
- Kleinere Internodien (blätterlose Abschnitt einer Sprossachse),
- Erhöhte Verwzeiwungsgefahr,
Welche phänologischen Änderungen beobachten wir in Deutschland aufgrund des Temperaturanstieges?
Hitzestress:
- Ein Auftreten von hohen Temperaturen, die zu irreversiblen
Ertragseinbußen führen,
- Negative Ertrags Effekte sind bei Getreidearten am höchsten im Zeitraum, um den Blütezeitpunkt,
- Verschiebung der Phänologie (Wachstums- und Entwicklungsphasen) im Jahr,
—> Zeit des Blühens verändert sich, Ährenschieben finder später statt,
Wie berechnet man die Temperatursumme im Pflanzenbau?
- Temperatursumme = Gesamt (Tagesmitteltemperatur-Basistemperatur),
Erklären Sie die Begriffe Vernalisation und Stratifikation? Welche physiologische Bedeutung haben diese Phänomene?
Vernalisation:
- Definition:
—> Spezifische Förderung des Schossens / der Blütenbildung einer
Pflanze durch eine mehr oder minder lange Kälteperiode (oder Kältebehandlung) im Temperaturbereich von ca.–2 bis +5 °C,
- Physiologische Bedeutung:
—> Verhindert den Beginn der generativen Phase in der für die Pflanze ungünstigen Zeit vor Wintereinbruch,
Stratifikation
—> Kältebehandlung von Samen zur Überwindung der Dormanz und Herstellung der Keimfähigkeit (z.B. bei sommer-annuellen Arten oder Bäumen),
—> Verhindert Keimung in der für die Pflanze ungünstigen
Zeit vor Wintereinbruch,
Welche Wachstumsphasen sind besonders anfällig für Hitzestress und welchen Folgen hat dieser?
- in der reproduktiven Phase um den Blütezeitpunkt (sensible Phase),
—> Führt zu Denaturierung der Proteine und negative Ertragseffekten,
Nennen und erklären Sie unterschiedliche Anpassungsmechanismen an Hitzestress!
- Evaporatorative Kühlung,
—> Ausscheidung von Wasser führt Verdampfen von solchem und somit zu einer Absenkung der Umgebungstemperatur,
- Hitzestress führt zu Denaturierung von Proteinen,
—> HSP fördern die Wiederherstellung oder den Abbau von denaturierten Proteinen,
- Zeitpunkt der Blütephase wird verändert (Jahreszeit/ Tageszeit),
—> Blüte vor und nach dem Auftreten von Hitzewellen, Öffnen der Blüte während der kühleren Tageszeit z.B früh morgens,
- Wahl geeigneter Kulturen, Sätermin anpassen, Sortenwahl, Bewässerung, Beschattung,
Nennen Sie agronomische Maßnahmen zur Anpassung an Hitzestress!
- Sä-Termin anpassen,
- Sortenwahl / Wahl geeigneter Kulturen,
- Bewässerung,
—> evaportative Kühlung,
- Beschattung / Veränderung des Mikroklimas,
—> Agroforstsysteme,
Welche unterschiedlichen Stressreaktionen beobachten wir bei Pflanzen unter Kältestress und Froststress?
Kältestress:
—> Ungefähr ab <10°C,
—> Artenabhängig,
—> Membranschäden, Akkumulation von ROS und Ca2+, Anschwellen von Chloroplasten, weniger Stärkekörner, Lipidablagerungen, zelluläre Kälteschäden,
Froststress:
—> Ungefähr ab <0°C,
—> Eisbildung,
—> Eiskristallbildung, Dehydration, Zellkollabation, Zunahme von gelösten Stoffen,
Welchen Anpassungsmechanismen an Froststress kennen Sie?
- Eisbindende Proteine:
—> Eiskristallwuchs wird modifiziert,
Welchen agronomischen Maßnahmen zur Vermeidung von Kälte und Frostschäden kennen Sie?
Frostschutzberegnung:
—> Verhindert Spätfrostschäden im Obst-, Wein- und Gemüsebau, Nutzung der Kristalllisationswärme,
Abdecken:
—> Bei intensiven Kulturen z.B. Feldgemüs, Verlängerung der Vegetationsphase,
Nennen und erklären Sie unterschiedliche Funktionen von Wasser in Pflanzen!
Nährstoffaufnahme:
- Wasser kann als polarer Stoff gut Nährstoffe lösen, sodass es von
den Pflanzen aufnehmbar ist (Löslichkeit in Wasser dafür obligatorisch),
—> Zwei Mechanismen der Nährstoffaufnahme:
1. Massenfluss durch Transpiration,
2. Diffusion durch Konzentrationsgradienten,
Photosynthese:
- Lichtenergie, um Wasser zu spalten benötigt,
- Wasser als Elektronenquelle,
Turgor:
- Druck um Zellen aufrecht zu erhalten, sonst schlappe Blätter,
- Hypertonischer, Isotonischer und Hypotonischer Zustand der Vakuole,
Transpiration:
- Nährstofftransport,
- Kühlung,
- Verdampfung von Wasser durch die Stomata der Pflanzen,
Kühlung:
- Anpassungsmechanismus durch Hitzestress,
Erklären Sie, welche Funktion Wasser bei der Aufnahme von Nährstoffen spielt
- Wasser kann als polarer Stoff gut Nährstoffe von einem Salzkristall lösen, sodass gelöste, Anionen und Kationen vorliegen, die von den Pflanzen als Nährstoff aufgenommen werden können, die wieder in zwei Mechanismen erfolgen,
—> Transpiration erzeugt einen Sog, der Nährstoffe in Wurzelnähe in die Pflanze bringt (Massenfluss),
—> Konzentrationsgradient für P, K, N entsteht durch Diffusion,
Erklären Sie den Begriff nutzbare Feldkapazität!
- Die nutzbare Feldkapazität (nFK) beschreibt den Wasseranteil des Bodens der gegen die Schwerkraft gehalten werden kann und für die Pflanzen verfügbar ist, also den Wassergehalt zwischen dem Welkepunkt und der Feldkapazität in Prozent,
- 0% nFK: die mittelgroßen Poren sind ausgetrocknet, Pflanzen sind nicht mehr in der Lage dem Boden Wasser zu entziehen (Welkepunkt WP),
- 100% nFK: Pflanzenverfügbares Wasser kann in den gefüllten mittleren Bodenporen einige Tage gehalten werden,
- > 100% nFK: Der Boden hat mehr Wasser aufgenommen als er langfristig speichern kann. Überschüssiges Wasser versickert in tiefere Schichten („Totwasser“, da nicht mehr für Pflanzen aufnehmbar),
- Boden kann mehr Wasser aufnehmen als die Feldkapazität angibt,
deshalb liegt der Wertebereich zwischen 0 und (je nach Bodenart) >250 Prozent,
Erklären Sie den Begriff Wasserpotenzial!
- Wasserpotenzial (Ψ) beschreibt den Energiezustand von Wasser als Druckeinheit (MPa),
- Freies Wasser auf Meereshöhe bei 1013 hPa und 25°C hat ein Wasserpotenzial Ψ = 0 MPa,
- Wasser bewegt sich immer vom höheren zum niedrigeren Wasserpotenzial hin (Gravitationspotenzial),
Beschreiben Sie die Bewegung von Wasser im Boden-Pflanze-
Atmosphäre Kontinuum!
- Das zu Boden fallende Wasser reichert trockene Böden (Wasserpotential: <-1,5 MPa) mit Wasser an, sodass deren Wasserpotential steigt (-0,1 bis -1,5 MPa). Ist das Wasserpotential innerhalb des Wurzelraumes (-0,3 bis -2 MPa) ausreichend gering, folgt dieses dem Konzentrationsgradienten und wird in die Wurzel aufgenommen. Da das Wasserpotential in den photosynthetisch aktiven Bereichen der Pflanze noch geringer ist (-1,5 bis -3 MPa) folgt das steigt es dem Konzentrationsgradienten entlang in diese Bereiche auf und wird von dort aus wieder an die Atmosphäre (-10 bis < -100 MPa) abgegeben,
—> Ψ-Gradient des feuchten Bodens liegt bei -0,1 bis -1,5 MPa,
—> Ψ-Gradient der Wurzel liegen bei -0,3 bis -2 MPa,
—> Ψ-Gradient der Blätter bei -1,5 bis -3 MPa,
—> Ψ-Gradient der Atmosphäre ist bei -10 bis <-100 MPa,
- Trockenstress entsteht, wenn der Gradient für Wasserpotenzial nicht ausreicht, um Wasser aufzunehmen,
Erklären Sie den Zusammenhang zwischen volumetrischem Wassergehalt und Wasserpotenzial in unterschiedlichen Böden!
- Wasserspannung ist durch die verschiedene Bodenkörnung verschieden, weshalb auch die nFK und Welkepunkt zwischen Sand,-Schluff,-und Tonböden verschieden sind.
- Permanenter Welkepunkt enthält viel Wasser (über 30%). Trotz dessen kann die Pflanze das Wasser nicht aufnehmen, weil es sich in den Feinporen befindet,
- Sandboden kann gegen die Schwerkraft nur sehr wenig Wasser halten nFK <10%, Schluffboden unter 40% und Tonboden unter 50%,
???
Nennen und erklären Sie unterschiedliche Anpassungsmechanismen an Trockenstress! 1
Wurzelarchitektur:
- Tiefe Wurzel mit vielen Wurzelhaaren und Bildung des Aerenchmy fördern die Wasseraufnahme,
—> Aber metabolische Kosten. Konflikt Nährstoff- und Wasseraufnahme,
Sukkulenten:
- Kurzlebige Wurzelmeristeme. Deterministisches Wachstum, Bildung vieler Lateralwurzeln fördern Wasseraufnahme und Erschließung eines größeren Raumes (z.B Kakteen),
Mykorrhiza:
- Symbiose einer höheren Pflanze mit einem Pilz,
—> Vergrößerung der Wurzeloberfläche durch Hyphen,
—> verbesserte Nährstoff- (P) und Wasseraufnahme,
Hydraulischer Lift (biol. Wasserpumpe):
- bei hoher Transpiration am Tag,
- Wurzel hat ein niedrigeres Potential, als der Boden → Wasser bewegt sich in die Pflanze. Durch niedriges Matrixpotential entzieht die Pflanze Wasser dem Unterboden,
Osmotische Anpassung:
- Pflanze akkumuliert osmotisch wirksame Substanzen (Osmolyte) wie Prolin oder Zucken,
—> Diese senken als Schutz der Zelle vor dem osmotischen Druck, das osmotische Potential ab,
Nennen und erklären Sie unterschiedliche Anpassungsmechanismen an Trockenstress! 2
Düngung:
- Management gegen Trockenstress,
- Transpiration, Assimilattransport, Wurzelwachstum, Porenvergrößerung,
—> Hohe Wasserspeicherung im Boden, größeres Bodenvolumen,
- Pflanzen verlieren durch Gasaustausch viel Wasser,
-> bei Trockenstress suboptimal,
- Anpassung: C4- und CAM Pflanzen,
—> C4: räumliche Trennung der Photosynthese- Teilprozessen,
—>CAM: Zeitliche Trennung in Tag und Nacht der Teilprozesse,
Abscisinsäure (ABA):
- wird bei Trockenstress ausgeschüttet und reguliert Schließung der Stomata, um Transpiration geringer zu halten,
Aquaporine:
- Wasserleifähigkeit der Wurzel. Bis zu 60% des Wassers der Wurzel wird damit symplastisch transportiert. Transportieren auch Nährelemente, sonst Nährstoffmangel und Trockenstress,
Was versteht man unter hydraulischem Lift?
- Der hydraulische Lift ist im Prinzip eine biologische Wasserpumpe, die durch die Wurzeln von Pflanzen ermöglicht wird. Hierbei wird Wasser meist aus tieferen und feuchteren Bodenschichten (geringe Nährstoffverfügbarkeit) durch die Wurzel in flachere und trockenere Bodenschichten (hohe Nährstoffverfügbarkeit) transportiert,
- Oft bei Tiefwurzler wie Bäume oder Nutzpflanzen wie C4 Pflanzen,
Unterscheiden Sie zwischen isohydrischen und anisohydrischen Nutzpflanzen!
Isohydrische (hydrostabile) Pflanzen:
- halten den Wassergehalt des Gewebes bei Wassermangel aufrecht,
- starke stomatäre Regulierung,
—> Lupine, Mais, Erbse, Zuckerrohr, Pappel,
Anisohydrischen (hydrolabilen) Pflanzen:
- Verringertes Wasserpotential (ψ) bei Wassermangel,
- keine ausgeprägte stomatäre Regulierung. Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen trotz niedrigem Wasserpotenzial,
—> Gerste, Soja, Klee , Sonnenblume, Weizen, Mandel,
Was versteht man unter der ‚Ackerkrume‘?
- Die Ackerkrume ist der A-Horizont (ca. 30 cm tief),
—> also der Humusreiche Oberboden,
Welchen Einfluss hat die Bodenfeuchte auf die Bodenbearbeitbarkeit?
- Die Bodenfeuchte wird in pF ausgedrückt. Die Werte gehen von
7 (trocken und fest) bis hin zu Minus Unendlich (flüssig und gesättigt),
- Die optimale Bodenbearbeitbarkeit liegt ca. bei pF 4-3,5.
—> Halbfeste, feuchte Böden,
Vergleichen Sie konventionelle und pfluglose Bodenbearbeitungsverfahren hinsichtlich der Wirkungen auf Bodenerosion, Unkrautbekämpfung, Bodenleben, Kosten, Stickstoffmineralisierung,Humusbilanz, Wasserhaltevermögen und Bodenbelüftung
Nennen Sie Ursachen und Wirkung der Bodenerosion!
- Wasser und Winderosion tragen Boden ab,
—> Auswehung / Auswaschung Feinboden, organischer Substanz, Abnahme Wasserkapazität, Akkumulation Bodenmaterial mit geringer Qualität,
Ursachen:
- fehlende Vegetation, verdichtete Böden, pflügende Bodenbearbeitung, Hanglage,
Wassererosion:
—> Bodenverschlammung, Wasser kann nicht mehr versickern, fließt ab und nimmt kleine Bodenpartikel mit sich mit,
Winderosion:
—> Bodenpartikel werden durch Wind abgetragen,
Nennen Sie Ursachen und Wirkung für Bodenverdichtungen!
- Mechanischer Druck durch das Befahren von (nassen) Böden,
—> durch Radlast und Kontaktflächendruck folgt Bodendruck auf Ackerkrume und Unterboden,
—> Beeinträchtige Speicherung und Leitung von Wasser, Sauerstoff, Nährstoffen,
—> schlechtere Wuchsbedingungen, verminderte Erträg,
Nennen Sie Ursachen und Wirkung der Versalzung!
—> Kapillarer Aufstieg, Dünger, Bewässerung,
- Kapillarer Aufstieg, Salz sammelt sich im Boden an und steigt durch den kapillaren Aufstieg mit den Wasser nach oben, wo das gelöstes Salz kristallisiert durch Evaporation/Transpiration,
Folgen:
—> versalzung des Oberbodens, gestörte Nährstoff- und Wasseraufnahme, verlangsamtes Wachstum,
Nennen Sie Ursachen der Bodenversauerung!
Saurer Regen:
- Durch Verbrennung fossiler Brennstoffe, Eintrag von Schwefel-
und Salpetersäure,
Stickstoffdüngung:
- Freisetzung von H+ bei Nitrifikation, Ausscheidung von H+
durch Wurzeln bei Aufnahme von NH4+,
Nennen Sie Ursachen der Schwermetallbelastung in Böden!
- durch Klärreste,
- Ausgangsgestein,
- Industrielle Abwässer,
- Bergbau,
- Düngemittel,
Nennen und beschreiben Sie physikalische Bodenmeliorationsmassnahmen!
Tiefenlockerung:
- Mechanischer Aufbruch verdichteter Stellen im Unterboden,
- Lockerung unterhalb der Pflugsohle in 60-90cm Tiefe,
- Oft in Verbindung mit Kalkung zur Stabilisierung der Lockerung,
Drainage:
- gezielte Entwässerungsverfahren zur Verhinderung von z.B. Wurzelfäulen,
Nennen und beschreiben Sie chemische Bodenmeliorationsmaßnahmen!
Kalkung (CaCO3):
- Verbesserung des Bodengefüges, Nährstoffverfügbarkeit und Förderung des Bodenlebens, pH-Effekt,
Gipsen (CASO4):
- Verbesserung des Bodengefüges, kein pH-Effekt,
Entsalzung:
- Entsalzung durch Auswaschung
Biokohle:
- Bindung von organischen und anorganischen Schadstoffen,
—> Wunderwaffe, Verbesserung der Bodenstruktur und Wasserhaltevermögen,
Nennen und beschreiben Sie biologische Bodenmeliorationsmaßnahmen!
Organische Substanz:
- Biologische Funktion: Energiequelle und Nährstoffquelle,
- Chemische Funktion: KAK, pH-Puffer und Komplexierung von Kationen,
- Physikalische Funktion: Struktur/Stabilität, Wasserhaltevermögen und therm. Eigenschaften,
Mulchen:
- Erosionsschutz,Zufuhr von Nährstoffen,Erhöhung der organischen Substanz,
- Stimulation des Bodenlebens,Verbesserung der hydrologischen Eigenschaften,
- Verbesserung der thermischen Eigenschaften,
- Unterdrückung von Beikräutern,
Phytosanierung:
- Einsatz von Pflanzen zur Beseitigung von Schadstoffen im Boden durch:
--> Extraktion,Stabilisierung,Degradation,Stimulation von Mikroorganismen,Volatilisation,
Pionierpflanzen:
- z.B. (Jatropha curcas -> Wüste),
—> Angepasst an sehr nährstoffarme Böden / marginale Standorte,
—> Sehr trockenstresstolerant,
–-> kommt mit 200 mm Niederschlägen aus, Salzstresstolerant,
—> Eignet sich zur Wiederbegrünung von degradierten Flächen,
Nennen Sie die wichtigsten Klimagase für die Landwirtschaft und deren Treibhauspotenzial!
- Methan, CH4, GWP = 21-28,
- Kohlenstoffdioxid, CO2, GWP = 1,
- Lachgas, N2O, GWP= 265-310,
- GWP= Global Warming Potential,
—> alle drei haben eine große Bedeutung, Lachgas und Methan nochmal deutlich stärker als CO2,
Beschreiben Sie Grundzüge der mikrobiellen Methanogenese und die dafür erforderlichen Umweltbedingungen!
- Biopolymere wie Proteine und Polysaccharide wie Cellulose werden über Oligomere in Monomere, (z.B. Aminosäuren und Kohlenhydrate) gespalten. Lipide werden hierbei in ihre Komponenten (z.B. Fettsäuren) abgebaut,
- Bakterien vergären diese Spaltprodukte zu einfachen Carbonsäuren und zu Alkoholen,
- Syntrophe, acetogene Bakterien nutzen einen Teil dieser Verbindungen und setzen sie zu Acetat und C1-Verbindungen um,
Warum entsteht ausgerechnet beim Reisanbau so viel Methan?
- Durch die Überflutung kommt es zur Limitierung der Sauerstoffdiffusion,
- Absenkung des Redox-Potenzials,
—> Gute Bedingungen zur Methanbildung,
- Mikroorganismen in der Rhizosphäre der Pflanze produzieren Methan,—> generell beherbergt der Schlamm viele Methan produzierenden Bakterien,
Beschreiben, Sie wie Methan in einem Reisfeld gebildet und an die Atmosphäre abgegeben wird!
- Methan wird in der Reis Rhizosphäre produziert und oxidiert,
Drei Wege wie Methan aus der Rhizosphäre entweicht:
1. Diffusion aus der Wassersäule,
2. In Form von Bläschen aufsteigend (z.B. durch tierische Aktivität),
3. Wurzeln brauchen Sauerstoff (Kanalausbildung im Stängel): Transport von O2 aus Atmosphäre in die Wurzeln, aber CH4 kann ebenfalls mit austreten,
Warum entsteht bei der Wiederkäuerhaltung Methan und welchen Möglichkeiten zur Emissionsminderung kenne Sie?
- Wiederkäuer wie die Kuh haben ein Verdauungssystem aus verschiedenen Mägen,
- Im Magen Pansen: Ansammlung aller Nahrung
--> Bakterien spalten Cellulose auf,
- Kühe ernähren sich von mikrobakteriellem Protein
--> beim Prozess entsteht Methan,
Emissionsminderung:
Management
Fütterung
Pansenflora
Verlängerte Laktation
Verbesserte Futterqualität
Biologische Kontrolle von
Methanogenen
Weniger Tiere
Pflanzenzüchtung
Antibiotika
Tierzüchtung
Futtersupplementierung
(z.B. Tannine, Monensin)
Mikrobielle Genetik /
Gentechnik
Verbesserte
Grünlandwirtschaft
Enzyme und Probiotika
Alternative
Tierproduktionssysteme
Wie entsteht Lachgas in Böden und welche Einflussfaktoren kennen Sie?
- Lachgas allgemein hat anthropogene Quellen (Landwirtschaft und Verbrennung von Biomasse) und natürliche Quellen (Gewitter),
- Düngung und Niederschlag spielen wichtige Rollen,
- Lachgas N2O entsteht durch Mineralisierung, Nitrifikation und Ammonifikation von org. N, das z.T. als N2O als Gas aufsteigt,
Einflussfaktoren:
—> Redoxpotential, N-Gehalt, C-Gehalt, Düngung, Management, Bodenart, mikrobielle Aktivität, Temperatur und Wasserhaushalt,
Nennen Sie Maßnahmen zur Minderung von Lachgasemissionen im Ackerbau!
Düngungsrate:
- Bedarfsgerechte Düngung, keine Überdüngung,
Düngerform:
- Ammonium oder Nitrat / mineralisch oder organisch,
Düngungszeitpunkt:
- Versorgung dann, wenn die Pflanze auch N aufnimmt,
Düngerplatzierung:
- Teilflächenspezifische Düngung, platzierte Düngung,
Düngung von Nitrifikationshemmern:
- Nitrifikation von NH4+ -> NO3- mit Teilschritt der Ausgasung von N2O wird verhindert,
Welche Arten von Respiration kommen in pflanzenbaulichen Systemen vor?
- Durch Pflanzen CO2-Fixierung durch Photosynthese und Abgabe von CO2 durch autotrophe Respiration,
Vergleichen Sie die Kohlenstoffbilanz von Böden in natürlichen und agrarischen Ökosystemen!
- Böden in natürlichen Ökosystems speichern in i.d.R. mehr Kohlenstoff als landwirtschaftlichen Nutzfläche,
—> Kohlenstoffbilanz von Nutzflächen anhängig von Management
Nennen Sie Faktoren, die den Aufbau organischer Substanz in landwirtschaftlichen Böden fördern!
- Dauerkulturen,
- Humusmehrende Kulturarten,
- Konservierende Bodenbearbeitung,
- Verbleib von Ernterückständen,
- Geringe Abbauarbeit der Biomasse,
- Stabile Bodenaggregate,
Welche Auswirkungen hat Klimawandel auf die Phänologie von Nutzpflanzen?
- Änderungen der mittleren Temperatur zwischen 1959-2009 auf +1,5°C,
- Die Phänologie (Entwicklungszeit) von Hafer hat sich verändert (-14 Tage),
- Verschiebung der Phänologie von Winterweizen,
- Temperaturanstieg und Sorteneffekte,
—> Zeit bis zur Reife verkürzt bei steigenden Temperaturen,
- Fehlender Kältereiz insbesondere in wärmen und gemäßigten Klimazonen problematisch,
—> Entwicklungsstadien verschieben sich nach vorne,
Welche abiotischen Stressfaktoren verursacht der Klimawandel für den Pflanzenbau?
Trockenstress:
- Ertragsverluste, Dürremagnituden nehmen zu,
- Zunehmende Hitzeperioden im Sommer, Blühphase besonders sensibel,
—> Aber: Veränderten Phänologie und Bestandes Temperatur mildern den Effekt,
Temperatur im Bestand:
- Temperatur im Bestand (Roggen) geringer als in der Umgebungsluft, evaporative Kühlung, größerer Temperatureffekt bei besserer Wasserversorgung
Unwetterschäden (Hagel-, Sturm-und Hochwasserschäden)
Lager von Getreiden
Kälteschäden/Auswinterung
Wie kann Klimawandel Schädigung von Nutzpflanzen durch Insekten, Unkräuter und Krankheiten beeinflussen?
Insekten:
- Höhere Temperatur führt zu erhöhtem Metabolismus und Futterumsatz und zu veränderter Populationsdynamik,
Krankheiten:
- Durch Extremwetter, wärmere Winter, Trockenheit, veränderte Luftfeuchtigkeit, verändertes Niederschlagmuster und durch erhöhte CO2-Konzentration,
Unkräuter:
- Ausbreitung thermophiler und spät auslaufender Beikräute,
Beschreiben Sie mögliche negative und positive Folgen des Klimawandels auf die Erträge von Nutzpflanzen!
- Erhöhte CO2 Konzentration verbessert Erträge teilweise,
- Trend zu erkennen, dass mit steigender Temperatur die Erträge abnehmen,
—> Wirkt sich meist negativ auf Erträge auswirken
Welche Rolle spielt CO2 bei der Schätzung der Auswirkungen des Klimawandels auf Erträge von Nutzpflanzen?
- Berücksichtigung des CO2-Effekts:
—> Ertragssteigerung in Nordeuropa und Ertragsminderung in Südeuropa,
Welche Effekte hat eine erhöhte CO2 Konzentration auf Erträge und Photosynthese von Nutzpflanzen?
Erträge:
- Es sind Ertragssteigerungen über mehrere Arten hinweg zu beobachten, wobei die Effekte bei Vorhandensein anderer Stressoren diesen CO2-Effekt verringern,
- Sorghum (C4-Pflanze) weist geringeren CO2-Effekt auf,
- Wenn Nutzpflanzen erhöhten CO2 Konzentrationen ausgesetzt werden, ist eine Erhöhung der Photosyntheserate zu beobachten, welche bei C3-Pflanzen höher ausfällt als bei C4-Pflanzen,
Warum reagieren C4-Pflanzen anders auf erhöhte CO2 Werte als C3-Pflanzen?
- C3-Pflanzen haben das Enzym RubisCo und C4-Pflanzen haben PEP und zusätzlich eine CO2-Pumpe, weshalb sie einen geringeren Profit an erhöhter CO2-Konentration aufweisen,
—> C3-Pflanzen: Rubisco bindet CO2,
—> C4-Pflanzen: PEP-Carboxylase bindet Bicarbona,
Welche Auswirkungen haben erhöhte CO2-Konzentrationen auf Qualität pflanzlicher Erzeugnisse? Wie erklären Sie diesen Effekt?
- CO2 hat zwar erst mal einen positiven Effekt auf den Wachstum, aber der Klimawandel nicht (Wetterextreme, Wasserknappheit),
- Erhöhte CO2-Konzentration vermindert die Menge an Nährstoffen, auch Phytat,
- Erhöhte CO2-Konzentration erhöht Kohlenhydratproduktion,
--> Veränderung chemischer Zusammensetzung,
--> auf Kosten der Nährstoffe werden mehr Kohlenhydrate gebild,
- Verminderter N-Konzentration,
—> Höhere Biomasseproduktion bei gleichem N-Angebot, Verdünnungseffekt, Geringere stomatäre Leitfähigkeit führt zu verminderter N-Aufnahme,
—> Verringerter Proteingehalt, verminderte Backqualität von Weizen,
Wie entsteht Ozon in der Troposphäre und welche Effekte hat es auf Pflanzenwachstum und Erträge?
Entstehung:
- Photochemische Entstehung,
- NO2 → (unter UV-Strahlung)→NO + O; O + O2→ (unter UV-Strahlung)→ O3,
Abbau:
O3 + NO → O2 + NO2
Effekt auf Pflanzenwachstum:
- Ozon ist ein Oxidationsmitte,
—> Reduzierte Photosynthese und Oxidativer Stress,
—> Ertragsverluste,
Welche physiologischen Effekte hat Ozon auf Pflanzen und warum wirkt es phytotoxisch?
- Ozon ist ein Oxidationsmittel und sorgt für die Bildung freier reaktiver Sauerstoffradikale. Die Pflanze wird oxidativem Stress ausgesetzt,
- Bildung von sichtbaren Symptomen, z.B. braune Flecken auf den Blättern,
- Schließen von Spaltöffnungen,
—> weniger Gasaustausch,
- Reduzierter Pflanzenwachstum in Blättern und Wurzeln,
—> Es reduziert die Photosynthese Leistung und beschleunigt die Blattalterung. Die Pflanze wird außerdem anfälliger für Stressfaktoren wie z.B. den Angriff von Krankheitserregern,
—> weniger Ertrag
Wie beeinflusst Ozon den photosynthetischen Gasaustausch?
- Ozon beeinflusst die Öffnung der Stomata und somit reduziert er den Gas- und Wasseraustausch der Pflanze, welcher unter anderem für die Photosynthese unerlässlich ist,
—> Zelltod, Beschädigt Photosyntheseapparat, reduzierte Biomasse, reduzierter Blattflächenindex
Welchen Anapassungsmechanismen haben Pflanzen an erhöhte Ozonkonzentrationen?
Exklusion:
- Stomataschluss,
—> limitiert auch photosynthetischen Gasaustausch,
Entgiftung:
- ROS-Entgiftung (reaktive Sauerstoffspezies/ Ozon) durch Antioxidantien,
—> Energieaufwand für Synthese von Antioxidantien,
Wie beeinflusst Ozon die Qualität pflanzlicher Erzeugnisse?
- Sichtbare, marktwertminderne Schäden
—> z.B. Nekrosen bei Blattgemüse oder Chalkiness (Kreidigkeit) bei Reis,
- Erhöhte Proteinkonzentration bei gleichzeitig vermindertem Protein- und Stärkeertrag,
Beschreiben Sie wie die Spurengase Ozon und CO2 hinsichtlich der Wirkung auf Ökosysteme und Nutzpflanzenbestände interagieren!
- Erhöhte Kohlenstoffdioxid- und Ozonkonzentrationen in der Atmosphäre tragen als Treibhausgase zum (anthropogenen) Klimawandel bei,
- Höhere Erträge und niedrigerer Proteingehalt bei erhöhtem CO 2,
- Niedrigere Erträge und erhöhter Proteingehalt bei erhöhtem Ozon,
- Kompensationseffekt wenn beides (O2 und Ozon) erhöht vorliegt, komplexe Interaktion von Wachstums- und Stressfaktoren,
Erklären Sie in welcher Form Pflanzen Stickstoff aufnehmen!
- Pflanzen nehmen mineralisiertes Nitrat (NO3-) oder Ammonium (NH4+) auf,
- Bestandteil von Proteinen(Aminosäuren), des Chlorophylls und von Sekundärmetaboliten,
Nennen und beschreiben Sie die unterschiedlichen Stickstoffinputs in pflanzenbaulichen Systemen!
- Atmosphärische Deposition (Nitrat/Ammonium),
- mineralische N-Düngung,
- organische N-Düngung,
- mikrobielle Bindung von gasförmigen N2,
Nennen und beschreiben Sie die unterschiedlichen Stickstoffumsetzungsprozesse in pflanzenbaulichen Systemen!
N-Umsetzung:
- Durch Klima (Niederschläge, Temperatur),
- Management (Bodenbearbeitung, Düngung, Fruchtfolge) ,
- Boden (C/N-Verhältnis, Redoxpotential, Bodenorganismen, Bodenart),
- Organisch gebundener N wird mineralisiert (umgekehrt immobilisiert) zu Ammonium, Nitrifiziert zu Nitrat (umgekehrt NO3-Ammonifikation),
Nennen und beschreiben Sie die Quellen von Stickstoffverlusten in pflanzenbaulichen Systemen!
- Durch Auswaschung und Ausgasung,
- Ammoniak-Volatilisierung bei hohem pH-Wert,
- N2 und N2O Emission durch Denitrifikation,
- NO3- ist im Gegensatz zu NH4+ im Boden mobil und wird leicht
verlagert,
Erklären sie die Rolle von Mikroorganismen bei Stickstoffumsetzungsprozessen!
Nitrifikation:
- Chemotrophe Mikroorganismen gewinnen Energie aus der schrittweisen Oxidation von Ammoniak/Ammonium,
Dentrifikation:
- Mikroorganimen nutzen Nitrat als Elektronenakzeptor für oxidativen
Energiestoffwechsel,
N-Fixirung:
- Mikroorganismen können unter hohem Energieaufwand elementaren N binden in Symbiose mit den Rhizomen der Pflanze,
—> Knöllchenbakterien, Nitrogenasekomplex sehr sauerstoffempfindlich, Schutz durch Leghämoglobin,
Erklären Sie die Grundzüge einer Stickstoffbedarfsermittlung
Maximale Zufuhr an N berechnen, um Umweltschäden zu verhindern:
1. N-Bedarf verschiedener Ackerkulturen ermitteln (ortsspezifisch)(Erwarteter Ertrag x N-Gehalt),
2. Verfügbares N ermitteln für Nmin zu Beginn der Vegetationsphase und die erwartete Nachlieferung während der Vegetation (Mineralisierung,atmosphärische Desposition),
3. N-Verluste ermitteln in der Nitratauswaschung und durch gasförmige Verluste,
4. Zu düngende Menge ist zu berechnen:
- Gesamtbedarf(Erwarteter Ertrag x Bedarf) - verfügbarer N + N-Verluste = Zu düngende Menge,
- z.B. Gesamtbedarf = 250 kg/ ha; Verfügbares N = 100 kg /ha; Gesamtverluste = 20 kg /ha,
→Zu düngende Menge = 170 kg/ ha (250-100+20),
Beschreiben Sie, wie eine Stickstoffdüngung bei Getreide in der Regel durchgeführt wird!
- In Form von 3.Gaben, eine zu Beginn der Wachstumsphase, Mitte der Wachstumsphase und biologischem Maximum (N-Bedarf der Pflanzen),
Nennen Sie invasive und nicht-Invasive Methoden zur Bestimmung der Stickstoffversorgung von Nutzpflanzen!
Invasive:
- Nmin-Analyse: Probeentnahme zum Vegetationsbeginn,
--> Düngeempfehlung,
Nicht Invasiv:
Blattgrüne als N-Indikator: blassgrün = Stickstoffmangel,
--> Düngung bis dunkler Grünfärbung,
Warum sollte die Nitrifikation in pflanzenbaulichen Systemen limitiert werden und welche Methoden kennen Sie?
Aus betriebswirtschaftlichen und ökologischen Gründen sinnvoll:
- Nitrifikation kann zu Bodenversauerung führen und ist die Quelle von N-Verlusten,
Methode:
- ‚Düngung‘ von Nitrifikationshemmern,
—> Hemmung des Enzyms Ammonium-Monooxygenase von Nitrosomonas Bakterien,
—> Kommerzieller Einsatz z.B. von Dicyandiamid (DCD) oder 3,4-dimethypyrazolphosphat (DMPP),
- Biological NitrificationInhibition,
—> Ausscheidung von nitrifikationshemmenden Wurzelexsudaten,
—> Beispiel Brachialakton (Brachiariahumidicola),
Erklären Sie, welchen Funktionen Samen für die Pflanze / für die Landwirtschaft erfüllen?
Pflanze:
- Reproduktion,
—> Samen als Teile des reproduktiven Zyklus,
- Speicherung und Verteilung von Erbinformation,
—> Saatgut kann genetisches Material lange Zeit konservieren und
geographische Verteilung erleichtern,
- Nährstoffreservior für den Keimling,
—> Saatgutreserven liefern Nährstoffe während den ersten Tagen der
Wachstumsphase,
Landwirtschaft:
- Pflanzenproduktion,
—> Saatgut als Produktionsfaktor,
—> Samen sind oft das primäre Produkt,
- Nahrungsmittel/Futter,
—> Kohlehydrate, Öl, Protein,
- Speicherung Erbinformation,
—> In situ und ex situ Konservierung von genetischen Ressourcen,
—> Ressource für die Züchtung,
Beschreiben Sie den Grundaufbau eines Getreidesamens!
- Getreidekeim, Innenkörper des Samens, Samenschale, Fruchtschale,
- Oberhaut → äußere Fruchthaut → innere Fruchthaut → eigentliche Samenschale → Samenhaut → Aleuron-Schicht → Getreidekeim → Innenkörper des Samens → Samenschale → Fruchtschale,
Nennen Sie unterschiedliche Verfahren zur Saatgutbehandlung und erklären Sie diese kurz
Beizung:
- Jedes Verfahren für die Zugabe von Materialien zum Saatgut,
—> z.B Mikronährstoffe und Keimfördere,
Pelletieren:
- Erhöhung der scheinbaren Samengröße und des Gewichts und Änderung der Samenform für mechanische Aussaat,
Vorkeimung:
- Keimung der Samen in belüftetes Wasser bis zum Austritt der Keimwurzel,
Priming:
- Hydratisierung vor der Aussaat zur Verbesserung der Etablierung von Sämlingen,
Biologische Behandlungen:
- Saatgutbehandlung mit nützlichen Mikroorganismen,
—> z.B. Bacillus Komplex zur Kontrolle von Fusarium,
Differenzieren Sie zwischen insitu und ex situ Konservierung von genetischen Ressourcen!
In situ:
- Anbau im Feld (natürliches Umfeld),
—> Vorteile:
Dynamisch, Anpassung an Umweltveränderungen, Erhalt von traditionellem Wissen,
—> Nachteile:
Aufwändig, schwer zu kontrollieren, unsicher, riskant,
Ex situ:
- Genbanken (kalte Konservierung),
Welches sind die Routineaufgaben einer Genbank?
- Langfristige Lagerung,
- Sicherungs-Duplikate,
- Regenerierung und Charakterisierung,
- Informationsmanagement,
- Test auf Krankheiten,
- Verteilung,
Beschreiben Sie das Prinzip und den Zweck der Kryokonservierung!
- Langfristige Lagerung von pflanzlichem Gewebe bei-196°C zur Konservierung genetischer Ressourcen,
—> Großer Aufwand,
—> Flüssiger Stickstoff notwendig,
Beschreiben Sie das Sicherungssystem für die Sammlungen der
internationalen Genbanken
- Svalbard Global seed vault: Back-up System für Genbanken,
—> gesamte genetische Vielfalt an Nutzpflanzen gespeichert,
—> im Permafrost für weniger Kühlungsaufwand,
Welche internationalen Verträge regeln den Zugang zu genetischen Ressourcen und wie unterscheiden sich diese?
International Treaty on Plant Genetic Resources for Food and Agriculture:
- Multilaterales System, das Zugang, Teilhabe, Rechte von Landwirten und nachhaltige Nutzung reguliert,
- Seit 2001 in Kraft,
- > 150 Länder,
- Gilt für > 60 Nutzpflanzenarten, die im Annex aufgeführt sind,
- Genbanken teilen Ressourcen auf
- Grundlage eines Standard Material Transfer Agreement (SMTA),
- Bei kommerzieller Nutzung Rückfluss von Gewinnbeteiligungen an das multilaterale System vorgesehen,
Nagoya Protokoll:
- Internationaler Rechtsrahmen, der Zugang, zu allen genetischen Ressourcen regelt, die nicht im ITPGRFA erfasst sind,
- Regelt den Zugang und die Teilhabe an Vorteilen der Nutzung von genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen bzgl. deren Nutzung,
- Anreiz für den Erhalt der biologischen Vielfalt in biodiversitätsreichen Herkunftsländern,
- Seit 2010 in Kraft,
- Derzeit von ca. 130 Ländern ratifiziert,
- Für Nutzer Verpflichtung zur Dokumentation der Herkunft genetischer Ressourcen,
- Zuständig in Deutschland: Bundesamt für Naturschutz,
Global Crop Diversity Trust:
- Weltreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt, nachhaltige Finanzierung des internationalen Systems zur Konservierung genetischer Ressourcen
(CGIAR - Genbanken und Svalbard Seed Vault),
Was versteht man unter Gentechnik und wie ist diese in Deutschland reguliert? 1
- Mit dem Begriff "Gentechnik" werden Verfahren bezeichnet, mit denen das Erbgut von Organismen künstlich verändert werden kann. Dabei kann zum Beispiel das Erbgut des Organismus neu kombiniert oder Teile des Erbguts eines anderen Organismus übertragen werden. Die gentechnische Übertragung der Erbinformation erfolgt entweder direkt (zum Beispiel durch Mikroinjektion, Mikroprojektil Beschuss) oder über so genannte Vektoren, wie zum Beispiel Viren und Bakterien.
Grüne Gentechnik:
- Gentechnische Verfahren in der Landwirtschaft, die zur Pflanzenzüchtung und in der Tierzucht eingesetzt werden,
Rote Gentechnik:
Gentechnische Methoden in der Medizin zur Entwicklung von diagnostischen und therapeutischen Verfahren sowie zur Herstellung von Arzneimitteln für Menschen und Tiere,
Graue oder Weiße Gentechnik:
- Die Nutzung gentechnisch veränderter Mikroorganismen zur
Herstellung von Enzymen oder Chemikalien für industrielle
Zwecke, die Ernährungswirtschaft- und die Futtermittelkette,
in der Mikrobiologie und der Umweltschutztechnik,
Was versteht man unter Gentechnik und wie ist diese in Deutschland reguliert? 2
In Deutschland:
- Verbot des Anbaus von gentechnisch veränderten Organismen (GVO),
—> Seit 2012 kein kommerzieller Anbau mehr,
—> Auch EU-zugelassenen GVO werden in Deutschland nicht angebaut,
- Kennzeichnungspflicht für GVO in Lebensmitteln,
—>Lebensmittel, die mehr als 0,9% GVO enthalten müssen gekennzeichnet werden,
—> Nicht kennzeichnungspflichtig sind tierische Produkte, bei denen Tiere mit GVO gefüttert wurden,
—> Gentechnisch veränderte Futtermittel gelten als unbedenklich,
- ‘Ohne Gentechnik‘ Label,
—> Freiwilliges Label,
—> Kennzeichnet den kompletten Verzicht auf GVO auch in der Tierfütterung,
- Neue Züchtungsmethoden (Genome Editing),
—> Nach einem Urteil des Europäischen Gerichthof 2018 gilt auch Genome Editing als Gentechnik,
—> derzeit keine Chance für diese Technologie in Deutschlan,
Erklären Sie, welche (grundsätzlichen) Ziele man mit dem Einsatz der Gentechnik im Pflanzenbau / in der Grundlagenforschung verfolgt!
- Gezielte Einkreuzung von Merkmalen mithilfe von Genmarkern, gezielte Veränderung im Erbgut von Nutzpflanzen,
- Entwicklung von transgenen Nutzpflanzen,
—> Funktionsverluste: Ausschalten von unerwünschten Stoffwechselwegen,
—> Funktionsgewinne: Hinzufügen vom Merkmalen, die nicht im natürlichen Genpool einer Art vorkommen (z.B. Golden Rice mit Vitamin A),
Erklären Sie das Prinzip der Pflanzentransformation mit
Agrobacterium tumefaciens!
1. Klonierung eines Gens aus dem Spenderorganismus,
2. Insertion in ein Plasmid,
3. Agrobacterium tumefaciens nimmt das Plasmid auf,
4. Infektion des Zielorganismus mit transformiertem Agrobacterium,
5. Agrobacterium integriert das Gen in den Zielorganismus,
Nennen Sie Beispiele für gentechnische veränderte Pflanzen und deren potenziellen Nutzen!
Bt-Pflanzen:
- So modifiziert, dass sie sich vor herbivoren Larven schützen durch Protein Bt(war vorher in Pflanzenschutzmitteln enthalten),
Herbizidtoleranter Mais:
- Schutz vor Glyphosat,
Amflora:
- Kartoffel ohne Amylose als erneuerbarer Rohstoff für Industrie (Zulassung gestoppt),
Golden Rice:
- Enthält Beta-Carotin im Endosperm und ist die Vorstufe von Vitamin A für Humanernährung (besonders gut für Entwicklungsländer: Vitamin A-Defizit verursacht Sehschwäche),
„Floral Dip“ bei Arabidopsis:
- Nutzen für die Antibiotika-Produktion,
Kallusinduktion bei Getreidesamen:
- Induktion von undifferenzierten Zellen, aus denen nach der Transformation neue Pflanzen regeneriert werden können. Nennen Sie mögliche Kritikpunkte am Einsatz von GVO!,
Nennen Sie mögliche Kritikpunkte am Einsatz von GVO!
Gesundheitliche Aspekte:
- Expression von Allergenen Proteinen,
- Risiken durch Antibiotikaresistenzen,
- Bildung von unbekannten Proteinen,
Ökologisch Aspekte:
- Auskreuzung von GVO in andere Sorten,
- Auskreuzung von GVO in wilde Verwandte von Nutzpflanzen ,
- Negative Folgen für Biodiversität (Herbizidtoleranz, BT-Toxine),
Sozioökonomisch Aspekte:
- Große Konzerne kontrollieren GVO Saatgut,
- Benachteiligung von Kleinbauern und Züchtungsfirmen,
Erklären Sie kurz das Prinzip der Genomeditierung mittels CRISPR/CAS 9!
- Cas9 Protein erkennt geführt von der guideRNA eine spezifische DNA-Sequenz und schneidet dort,
- Bei der Reparatur des Schnittes entstehen Fehler → Mutation,
- An der Schnittstelle können auch neue definierte DNA-Abschnitte
eingefügt werden,
- Nach der Erzeugung der Mutation wird das Cas9 Protein nicht mehr benötigt und kann ausgekreuzt werden,
- Es verbleibt nur eine gezielte Mutation in der Pflanze,
- Diskussion um „Off target Effekte”,
- Gezielte Veränderungen im Erbgut ohne dass FremdDNA in der Pflanze verbleib,
Vergleichen Sie die Erzeugung einer Mutation per radioaktiver Bestrahlung und per Genomeditierung
Bestrahlung:
- Erlaubt,
-Viele zufällige Mutationen,
—> Auswahl von erwünschten Phänotypen,
—> Rückkreuzungen zur Eliminierung unerwünschter Mutationen,
Genomeditierung:
- Nicht erlaubt,
- Erzeugung einer gezielten Mutation,
—> Eliminierung des cas9- Proteins durch Auskreuzung oder Segregation,
—> Analyse möglicher Off-Target Mutationen,
Wie unterscheidet sich die Genomeditierung von der klassischen Gentechnik?
Erklären Sie den Zusammenhang zwischen Flächenbedarf der Landwirtschaft und Biodiversität
- Hoher Flächenanteil der Landwirtschaft,
—> dominante Auswirkungen auf Ökosysteme und Biodiversität,
- ABER: Rückgang der Agrarflächen in Deutschland, Ausweitung von Siedlungs-und Verkehrsflächen,
- Verdrängung von natürlichen Ökosystemen und somit auch der Biodiversität,
Erklären Sie den Begriff genetische Erosion und nennen Sie Beispiele!
- Verlust von genetischer Diversität innerhalb einer wilden oder domestizierten Pflanzen- oder Tierpopulation,
- Rückgang der Biodiversität durch das Aussterben von Pflanzen-
und Tierarten,
—> z.B. es gibt 7000 Nutzpflanzen, aktuell werden aber nur 150 weltweit angebaut und nur 15 von denen liefern 90% der menschlichen Energie Monokulturen,
Was versteht man unter Agrobiodiversität und welche Komponenten gehören dazu?
- Vielfalt der Agrarökosysteme,
- Arten und Sortenvielfalt (auch Begleitflora und Fauna),
- Genetische Ressourcen,
- Bodenorganismen,
- Nützlinge,
- Begleitflora und Fauna,
- Wilde verwandte von Kulturarten,
—> Komponete: Bestäuber, Prädatoren und Parasiten, Herbivoren, Non-Crop Vegetation,Erdwürmer, Bodenfauna und Bodenmikrofauna,
Nennen Sie Funktionen der Agrobiodiversität für den Pflanzenbau und erläutern Sie diese mit Beispielen!
Bestäubung:
- Viele landwirtschaftliche Nutzpflanzen sindFremdbestäuber,
- Ertragssteigerungen durch Bestäubungsleistung von Insekten,
- ‚Ökosystemdienstleistung‘ durch Bestäuber,
Biologische Schädlingskontrolle:
- Räuberische Insekten und Spinnentiere als natürliche Gegenspieler von Schädlingen,
- Schaffung von Habitaten und / oder gezielte Ausbringung,
- Einsatz vor allem im Ökolandbau,
Nährstoff-Recycling:
- Kein linearer Zusammenhang zwischen Diversität der Bodenorganismen und Bodenfunktion aufgrund von funktioneller Redundanz,
- ABER: stabilere Bodenfunktion bei höherer Biodiversität,
Komplementäre Ressourcennutzung (integrierte Reis-Fisch-Kultur)
Ertragsstabilität:
- Analyse von Erträgen und Produktionsmitteleinsatz bei Fruchtfolgen mit zwei-,drei oder vierjähriger Rotationslänge (USA),
- Höhere Ertragsstabilität bei längerer, diverserer Fruchtfolge,
Quelle genetischer Vielfalt für Züchtung (Wildpflanzen->Landsorten->Hochleistungssorten)
Diversität in der Ernährung
Nennen und erklären Sie Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität im Pflanzenbau und erläutern Sie diese mit Beispielen!
Ökolandbau:
- Relative Unterschiede zwischen der ökologischen und konventionellen Landwirtschaft hinsichtlich der mittleren Abundanz blütenbesuchender Insekten,
Fruchtfolgen
Kleinteilige Agrarstrukturen:
- Für eine höhere Kulturpflanzen - Vielfalt,
Mischkulturen:
- z.B. Agroforstsysteme und Weizen/Ackerbohnen-Gemenge→höhere Diversität,
Sortenmischungen:
- Höhere Ertragsstabilität und Toleranz gegen abiotische /biotische Stresse im Vergleich zu reinen Sorten,
- Vor allem im Ökolandbau,
- ABER: Probleme mit geltendem Sortenrecht (Einheitlichkeit und genetische Stabilität von Saatgut),
Blühstreifen:
- Streifenförmige Einsaat von Saatgutmischungen blühender Pflanzen am Ackerrand,
- Blütenangebot für Insekten und Bestäuber,
- Habitat für Nützlinge,
- Staatliche Förderung,
Konservierende Bodenbearbeitung
Nutzung von ,orphan crops ́ (selten genutzte Nutzpflanzen)
Nutzung von wilden Verwandten
Nutzung der genetischen Vielfalt
Nutzung von neuen Züchtungstechnologien
Domestizierung neuer Nutzpflanzen
Nennen und beschreiben Sie unterschiedliche Verfahren, um aus Pflanzen Energie zu gewinnen!
Thermochemische Umwandlung:
- Verbrennung (Heizwärme),
- Pyrolyse (flüssiger Brennstoff),
Pyrolyse:
- Spaltung organischer Verbindungen bei hohen Temperaturen unter Ausschluss von Sauerstoff,
- Spaltung von Bindungen innerhalb der Moleküle,
- Keine Verbrennung durch Sauerstoffausschluss,
Biologische Umwandlung:
- Biogas,
- Fermentation (Heizwärme),
- Verzuckerung (Ethanolgewinnung als flüssigen Brennstoff),
Öle, Fette:
- Umesterung (Biodiesel),
- Bioenergie durch Lignin,
Beschreiben Sie die Anforderungen an die Zusammensetzung der Biomasse bei thermochemischen und biologischen Verfahren der Bioenergiegewinnung
- Langsam —> Briketts,
Ganzpflanzen:
- Mittel —> Häcksel,
- Schnell —> gemahlen,
Biodiesel:
- Nach Ölmühle entweder als Presskuchen oder als Methanol zur Wiederaufreinigung,
Nennen Sie Energiepflanzen, die primär für die Gewinnung von (i) Ethanol, (ii) Biogas und (iii) Direktverbrennung genutzt werden!
i. Ethanol:
—> aus zucker-oder stärkehaltigen Feldfrüchten,
ii. Biogas:
—> aus organischen Abfällen oder nachwachsenden Rohstoffen,
iii. Direktverbrennung:
—> Lignin,
Erläutern Sie den Anbau von Miscanthus (Etablierung, Nutzungsdauer, Ernte)!
Etablierung:
- Rhizompflanzung,
—> Etablierungssicher, in den Händen der Landwirte, nur ein Klon wird verbreitet, 1-2 Pflanzen qm,
- Setzlingpflanzung,
—> Aufwändige Vermehrung, aber neue Klone, 1-2 Pflanzen qm,
Nutzungsdauer:
- mehrjährige Kultur, ab dem 3. bis 20. Ertragsjahre,
Ernte:
- Ernte bei minimalem Wassergehalt,In der Regel Februar/März; als Ballen oder Häcksler,
Bewerten Sie die Umweltwirkungen des Anbaus von Miscanthus!
Schlecht:
- Konkurrenz um hochwertige Ackerstandorte mit Nahrungsmittelproduktion,
Gut:
- CO2-neutrale Energieproduktion,
- Aufbau organischer Substanzim Boden,
- Dauerhafte CO2-Bindung,Erhöhung der Biodiversität,
- Rückzugsraum für Nützling und Tiere,
- Hochwasser / Erosionsschutz,
Erklären Sie ökologische Vorteile des Anbaus der durchwachsenen Silphie!
- Konkurrenz mit Nahrungsmittelproduktion,
- Geringere Biogasausbeute als bei C4,
- Gräsern–>höherer Flächenbedarf
- Lange Blütezeit, „Bienenweide“,
- Habitat für diverse Fauna,
- Schutz vor Erosion und Nährstoffauswaschung,
Erläutern Sie den Anbau der durchwachsenen Silphie (Etablierung, Bestanddesführung, Ernte)!
- Planzung,
—> 50 x 50 cm, 20 - 40 000 Pflanzen ha,
—> Mitte April bis Mitte Juli,
—> Gemüse / Erdbeerpflanzmaschinen,
—> Ertragssicherer als Säen und derzeit weiterverbreite,
- Direktsaat,
—> Evtl. Probleme mit Keimfähigkeit,
—> Probleme mit amorphem Saatgut,
—> 10-20 kg ha, 10 x 50 cm, Ablagetiefe 5-15 mm,
—> Etablierung ist kosten- und arbeitsintensiv
Nutzungsdauer etwa 15 Jahre
- Einsatz von Maishäckslern,
- Meist eine Ernte pro Jahr am Ende der Blütephase (September),
- Manchmal zwei Ernten zur Ausnutzung der günstigen chemischen
Zusammensetzung von junger Biomasse,
- Eine Ernte ökologisch günstiger,
Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Erntezeitpunkt und Biogasausbeute bei der Silphie!
- Einfluss des Erntezeitpunktes,
—> Ernte nach Blütezeit ökologisch günstiger,
—> späte Ernte ergibt mehr Biomasse aber schlechtere Verdaulichkeit,
—> deswegen manchmal zwei Ernten um die chemisch günstigere junge Biomasse zu ernte,
- Geringerer Methanertrag als bei Mais aber auch niedrigere laufende Kosten,
Beschreiben Sie Standortansprüche von Jatropha curcas!
- Angepasst an sehr nährstoffarme Böden / marginale Standorte,
- Sehr trockenstresstolerant kommt mit 200 mm Niederschlägen aus,
- Salzstresstolerant,
- Toleriert keinen Frost,
- Eignet sich zur Wiederbegrünung von degradierten Flächen,
- Resistent gegen Schädlinge aufgrund der Pestizid Wirkung von
Phorbolestern (Karzinogen),
Wägen Sie ökologische Vor und Nachteile des Anbaus von
Jatropha curcas ab!
-Möglicherweise Pflanzung großer Monokulturen
- Nutzung marginaler Standorte,
- Begrünung von degradierten Flächen,
- Geringe Konkurrenz mit Nahrungsmittelproduktion,
- Geringe Inputs von Agrochemikalien,
- CO2 neutrale Kraftstoffproduktion,
Erklären Sie die Begriffe Fruchtfolgefeld und Fruchtfolgeglied
Fruchtfolge:
geregelte Abfolge von Kulturpflanzen auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche
Fruchtfolgefeld:
ist die kleinste Einheit einer Fruchtfolge
Fruchtfolgeglied:
die Aufeinanderfolge von Fruchtfolgefeldern,
bestehend aus mindestens einer Blattfrucht („tragend“) und einer
Halmfrucht(„abtragend“)
Welche Elemente finden Sie in einer Fruchtfolge und was ist ihr Zweck?
Hauptfrüchte:
- Produktion während der Hauptvegetationsphase,
Zwischenfrüchte:
- Nährstoffbindung, Erosionsverhinderung, Humusaufbau, Bestandshygiene,
Untersaaten:
- Humusaufbau, Unkrautunterdrückung, Stickstofffixierung,
Welchen Faktoren beeinflussen die Gestaltung einer Fruchtfolge?
- Standortbedingungen,
- Rechtliche Faktoren,
- Betriebswirtschaftliche Folgen,
- Pflanzenschutz,
- Nährstoffbilanz,
- Bodenfruchtbarke,
Welche Standortfaktoren beeinflussen die Fruchtfolgegestaltung?
Klima/Wetter:
- Temperaturen, Niederschläge,
Boden:
- Bodenart, Bodenfruchtbarkeit, Wasserhaushalt,
Topographie:
- Hackfrüchte auf hängigem Boden ungünstig, Zwischenfrüchte zur
Erosionsvermeidung,
Erklären Sie die Bedeutung von Leguminosen für die Nährstoffbilanz einer Fruchtfolge
- Leguminosen sind wichtige Stickstofflieferanten/ -fixierer im Wurzelraum der Pflanzen und zählen als Feldfutter,
Nennen Sie Beispiele für Humusmehrer und Humuszehrer!
Hummusmehrer:
- Feldfutter: Leguminosen, Ackergras, Kleegrasgemenge,
- Körnerleguminosen,
- Zwischenfrüchte,
Humuszehrer:
- Hackfrüchte: Kartoffeln, Rüben (intensive Bodenbearbeitung),
- Mais,
- Getreide & Ölpflanzen,
Warum sollten in Fruchtfolgen kulturspezifische Anbaupausen eingehalten werden?
- Die Einhaltung von Anbaupausen gewährleistet den Pflanzenschutz,
—> verminderter Schaderregerdruck,
- Jährlicher gleicher Monokultur,
--> Anbau würde Wahrscheinlichkeit eines Befalles von Schaderreger erhöhen,
Nennen Sie Beikraut-fördernde und Beikraut-unterdrückende Eigenschaften von Nutzpflanzen!
Beikrautunterdrückende Eigenschaften:
- Schnelle Entwicklung,
- Pflanzkulturen,
- Dichter Bestand,
- Ernte vor Aussamen der Beikräuter,
- Möglichkeit zur mechanischen Beikrautkontrolle,
—> z.B. Kohl, Kartoffel,
Beikrautfördernde Eigenschaften:
- Langsame Entwicklung,
- Sähkulturen,
- Durchlässiger Bestand,
- Ernte nach Aussamen der Beikäuter,
- Fehlende Möglichkeit der mechanischen Beikrautkontrolle,
—> z.B. Möhre, Zwiebel,
Welche Kategorien von Agroforstsystemen kennen Sie?
Was sind Agroforstsysteme?
- gemeinsamer Anbau von mehrjährigen Gehölzen und landwirtschaftliche Nutzpflanzen,
- signifikante Wechselwirkung (ökologisch oder ökonomisch),
Agrisilvikulturelle Systeme:
- Bäume+ einjährige Kulturpflanzen,
Silvopastorale Systeme:
- Bäume + Weidewirtschaft,
Agrosilvopastorale Systeme:
- Bäume + Weidewirstschaft + Nutzpflanzen,
Erklären Sie den Begriff ‚Land Equivalent Ratio‘!
- Gibt an wie viel Fläche Reinkultur notwendig wäre, um den gleichen Ertrag wie in Mischkultur zu erhalten,
Beschreiben Sie mögliche Konkurrenz und Synergien hinsichtlich der Strahlungsnutzung in Agroforstsystemen!
Konkurrenz:
- Photosynthetisch aktive Strahlung (PAR) wird zum großen Teil durch Baumkronen abgefangen und erreicht somit darunter liegende Kulturen nicht,
Synergien:
- Strahlungsabfang kann in trockenen Klimazonen darunter liegende Kulturen vor Strahlungschäden und Transpirationsverlusten schützen,
Beschreiben Sie mögliche Konkurrenz und Synergien hinsichtlich der Wassernutzung in Agroforstsystemen!
- Erstrecken sich die Wurzeln auf zu große Bereiche und haben diese ähnliche Tiefen wie die darunter liegenden Nutzpflanzen, kann eine Konkurrenz um die vorhandenen Wasserreserven die folge sein,
- Bäume können als hydraulischer Lift dienen und den Nutzpflanzen so für diese eigentlich nicht nutzbares Wasser und darin gelöste Nährstoffe verfügbar machen (In der Nacht),
Beschreiben Sie mögliche Konkurrenz und Synergien hinsichtlich der Nährstoffnutzung in Agroforstsystemen!
- Wurzeln der Bäume und Nutzpflanzen fallen in großem Teil der Wurzelzone zusammen,
- Als Nährstoffpumpe dienende Bäume. Neben dem Schutz vor Strahlung können herabfallende Äste als zusätzlicher Schutz und zudem als Nährstoffquellen dienen. Wurzeln dienen als Nährstofffixierer und Transportsystem. Zudem wird die Bodenbiodiversität gefördert,
—> gesunder Boden,
Nennen Sie biotische Stressfaktoren in Pflanzenbau mit Beispielen!
Un- /Beikräuter:
- Monokotyle, Dikotyle, Parasitierende Unkräuter,
Tierische Schaderreger:
- Insekten, Milben, Nematoden, Schnecken, Nagetiere, Vögel,
Pathogene:
- Pilze, Bakterien, Viren, Chromista,
Beschreiben Sie die Prinzipien des integrierten Pflanzenschutzes!
1. Vorbeugung:
- durch Ackerbauliche Maßnahmen,
2. Überwachung:
- des Befalls mit Schadorganismen,
3. Schadschwellenprinzip:
- als Entscheidungsgrundlage für Maßnahmen,
4. nicht-chemische Methoden:
- biologische/ physikalische Verfahren bevorzugen,
5. Begrenzung:
- der Maßnahmen auf ein notwendiges Maß,
6. Wirkungsspektrum:
- soll eng sein mit wenig Nebenwirkungen,
7. Resistenzen:
- gegen Pflanzenschutzmassnahmen vermeiden,
8. Dokumentation:
- des Erfolgs von Pflanzenschutzmassnahmen,
Erklären Sie kurz einige pflanzenbaulich Maßnahmen des Pflanzenschutzes!
Fruchtfolgen:
- Gezielte Fruchtfolge zur Erhaltung der Bodendiversität,
- Kultivierungsverfahren,
- Resistente Sorten,
- Ausgewogene Düngung,
- Hygienemaßnahmen,
- Nützlinge fördern,
Erklären Sie kurz einige Verfahren des biologischen Pflanzenschutzes!
Insektenviren:
- Granuloviren gegen Apfelwickler,
Insektenpathogene:
- Bacillus thuringiensis,
Nützlinge:
- Raubmilben Phytoselulus gegen Spinnmilben,
Naturstoffe:
- Insektizid aus Niembaum,
Chemische Botenstoffe:
- Pheromonfallen gegen Traubenwickle,
- Schädlingskomplexe greifen Nervensystem, Chitinsynthese, Darmepithel oder die Entwicklung an,
Erklären Sie die Wirkungsweise von Glyphosat!
- Glyphosat blockiert die Synthese von drei aromatischen Aminosäuren,
- Tiere / Menschen können diese Aminosäuren nicht bilden,
—> keine Toxizität,
- Kontaktherbizid,
—> dringt über die Blätter ein,
Beschreiben Sie, wie sich Glyphosat im Boden verhält!
Glyphosat- Adsorption im Boden :
- Bei pH 4-8 liegt Glyphosat als mono- oder divalentes Anion vor,
- hohe Affinität zu trivalenten Kationen wie Al3+ oder Fe3+,
- Geringe Mobilität im Boden,
- Ähnliches Sorptionsverhalten wie Phosphat,
Beschreiben sie die Wirkungsweise von Neonicotinoiden und erklären Sie, warum sie in der EU heute weitestgehend verboten sind!
- Synthetisch hergestellte Wirkstoffe, die auf die Nervenzellen von Insekten wirken,
- Aufnahme über die Wurzeln → Transport in die Blätter,
- Häufig als Saatgutbeizmittel verwendet,
- Aufnahme auch durch Bienen und andere Nicht-Schadinsekten,
—> Daher seit 2018 in der EU verboten,
Mineralstoffe:
- Phytophtora, Pilze, Bakterien, Echter Mehltau, Nacktschnecken,
Metaboliten:
- Insekten, Käfer, Läuse, Schadinsekten,
Mikro-Organismen:
- Raupen, Pilze, Oomycot,
Erklären Sie, warum im Pflanzenbau Kupfer eingesetzt wird und welche Risiken sich daraus ergeben können!
Anwendung im Pflanzenschutz:
- Cu = essentieller Mikronährstoff,
- Einsatz verschiedener Kupferverbindungen als Fungizid / Bakterizid seit >100 Jahren auch im Ökolandbau,
- Wirkungsmechanismus: Interaktion mit Nukleinsäuren, Blockade von Enzymaktivitäten, Energietransportsyteme, Integrität der Zellwände,
Risiken:
- Phytotoxizität,
- Förderung von Kupferresistenten Pathogenstämmen,
- Anreicherung im Boden hat negative Effekte auf Bodenleben,
- Auswirkungen auf Lebensmittelqualität bei CuKonzentration > 5 mg / kg,
Welche Ursachen für Schwermetallbelastung in landwirtschaftlichen Böden kennen Sie?
- Böden,
- Industrie,
Nennen Sie Mechanismen der Anpassung an Schwermetallbelastung bei Pflanzen!
Zelluläre Anpasssungsmechanismen:
- Bindung an die Zellwand,
- Verminderter Influx,
- Aktiver Efflux,
- Speicherung in der Vakuole,
- Chelatbildung in der Zellwand,
- Chelatbildung im Zytoplasma,
Welche Funktion erfüllt die Vakuole in Pflanzen?
- Zellorganelle zur Speicherung von überschüssigen / toxischen
Ionen du Metaboliten,
- Spezifische Transporter,
- Protonenpumen schaffen einen elektrochemischen Gradienten,
- Passiver Wasseraustausch durch Kanäle (Aquaporine),
Was sind Phytochelatine und welche Funktion erfüllen sie?
- Phytochelatine (PC) sind Tripeptide, die Schwermetalle binden,
—> Entgiftug,
- Biosynthese aus Glutathion durch Bindung von Schwermetall an PC-Synthase induziert,
Erklären Sie, warum Eisentoxizität vor allem im Reisanbau ein Problem ist!
Eisentoxizität:
- Belastung von Pflanzen durch eine übermäßige Aufnahme von
Eisenverbindungen aufgrund einer hohen Konzentration im Boden,
—> Schädigung der Pflanze,
- Bei geringem Sauerstoffgehalt wird Fe3+ zu Fe2+ reduziert, was für Pflanzen löslich ist
—> oxidativer Stress
- Bei Nassreisfeldern ist Limitierung von Sauerstoff hoch,
—> viel Fe2+,
- Nährstoffungleichgewicht,
Was ist die Fenton-Reaktion und wozu führt sie?
- Es entsteht ein Hydroxid- Radikal, das sehr giftig ist und mit Antioxidanten reagiert,
Beschreiben Sie die Funktion von Ferritin!
- Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein,
- Kommt in fast allen lebenden Organismen vor,
Welches sind die Ursachen für Arsenbelastung im Pflanzenbau?
- Arsenbelastung durch Grundwasser,
- Durch Bergbau,
- Durch geothermisches Wasser,
In welchen Formen kommt Arsen in Pflanzen vor und welche Form ist giftiger?
- Im Boden ist vor wiegend die giftigere Form, das anorganische Arsen zu finden, im Wasser sind überwiegend organische Arsenverbindungen,
Wie können Pflanzen Arsen entgiften?
- Entgiftung durch arsenit thiol Komplexe,
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