Prüfungsleistung:
Klausur 66,7% der Modulnote
Vertiefungsseminar “Ausgewählte psychische Störungen” Referat 33,3% der Modulnote
Klausur: 90 Min, Multiple Choice und offene Fragen ca 50/50
Themen der Vorlesung ohne Termin 10. 13.01
Präsenzprüfung ohne Hilfsmittel
Inhalte laut Modulhandbuch
▪ Definitionen, Konzepte und Modelle der Klinischen Psychologie
▪ Spektrum der angewandten Klinischen Psychologie
▪ Quantifizierung psychopathologischer Symptome anhand diagnostischer
Klassifikationssysteme (ICD, DSM, ICF in den jeweils gültigen Revisionen)
▪ Verhaltensdiagnostik, funktionale Bedingungsanalyse und Verhaltensmodifikation
▪ Rahmenbedingungen der Psychotherapie, Behandlungssettings, rechtliche Aspekte in
Deutschland
▪ Ätiologische Modelle und therapeutische Prinzipien der Richtlinienverfahren (Deutschland)
KLINISCHE PSYCHOLOGIE UND PSYCHOTHERAPIE TERMINE / THEMEN
1. Mo,
14.10.2024 9:00 - 11:30 Kennenlernen, Einführung, Organisation und allgemeine Hinweise zu den Leistungsnachweisen
Gegenstand der Klinischen Psychologie und Psychotherapie
2. Mo,
21.10.2024 9:00 - 11:30 Diagnostik, Mikroanalyse und Diagnosestellung
3. Mo,
04.11.2024 9:00 - 11:30 Vertiefung Kognitive Verhaltenstherapie mit Fokus auf Ansätze der „Dritten Welle“
4. Mo,
11.11.2024 9:00 - 11:30 Vertiefung Gesprächstherapie mit Fokus auf Focusing und KOP- Therapie
Interpersonelle Psychotherapie
5. Mo,
18.11.2024 9:00 - 11:30 Vertiefung Psychodynamische Verfahren – inkl. Videobeispiele zum tiefenpsychotherapeutischen
Vorgehen
6. Mo,
25.11.2024 9:00 - 11:30 Vertiefung Systemische Psychotherapie, Zwischenfeedback
7. Mo,
02.12.2024 9:00 - 11:30 Paartherapie u. Informationen zur Klausur
8. Mo,
09.12.2024 9:00 - 11:30 Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen
9. Mo,
16.12.2024 9:00 - 11:30 Psychotherapie mit älteren Menschen, Evaluation
10. Mo,
13.01.2025 9:00 - 11:30
Internetbasierte psychologische Interventionen und
„Neue“ Behandlungsformen
Fragen zur Klausur, Austausch zu beruflichen Erfahrungen
Mo,
10.02.2025 13:00 - 14:30 Klausur
—->VORLETZTER TERMIN 10. termin 13.01 IST NICHT KLAUSURRELEVANT
Was gehört alles zum Gegenstand der Klinischen Psychologie und Psychotherapie
▪ Definition und Spektrum der Klinischen
Psychologie
▪ Definition von Psychotherapie
▪ Formen der Anerkennung von
Psychotherapie
▪ Ziele der Psychotherapie
▪ Wirkfaktoren der Psychotherapie
▪ Settings in der Psychotherapie
Bennen Sie eine Definition der “Klinischen Psychologie”
Definition „Klinische Psychologie“ (Baumann & Perrez, 2005):
Die Klinische Psychologie ist diejenige Teildisziplin der Psychologie, die sich mit psychischen Störungen und den psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten in der Forschung, der Diagnostik und Therapie beschäftigt. Dazu gehören unter anderem die Themen:
Ätiologie (=Ursachen) und Bedingungsanalyse
Klassifikation und Diagnostik
Prävention (=Maßnahmen und Strategien, die darauf abzielen, Krankheiten oder gesundheitliche Probleme zu verhindern, bevor sie auftreten), Psychotherapie und Rehabilitation (=Die Rehabilitation umfasst Maßnahmen, die darauf abzielen, die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität von Menschen wiederherzustellen oder zu verbessern, die durch eine Krankheit, Verletzung oder Behinderung beeinträchtigt sind. Das Hauptziel der Rehabilitation ist es, den Betroffenen zu helfen, ein möglichst selbstständiges und erfülltes Leben zu führen, sei es durch die Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten oder die Anpassung an bleibenden Einschränkungen).
Epidemiologie (=Die Epidemiologie erfasst, wie häufig Krankheiten oder Gesundheitsprobleme in verschiedenen Bevölkerungsgruppen auftreten). (Inzidenz=Hier werden in der betrachteten Zeitspanne die Anzahl neu Erkrankter gewählt. Prävelenz=Die Gesamtzahl aller Erkrankten zum Untersuchungszeitpunkt), Gesundheitsversorgung und Evaluation.
Klinische Psychologie umfasst die Erforschung, Diagnostik und Therapie der Gesamtheit psychischer Störungen bei Menschen aller Altersstufen. Aufbauend auf den wissenschaftlichen Grundlagen der Psychologie mit ihren Teildisziplinen ist es ein Charakteristikum der Klinischen Psychologie, dass sie enge Beziehungen zu vielen anderen Wissenschaftsdisziplinen aufweist, insbesondere zur Psychiatrie, der Soziologie, den neurobiologischen Fächern (einschließlich der Gebiete Genetik und Psychopharmakologie), der Neurologie und anderen medizinischen Fächern.
Ziele der Psychotherapie
Bennen Sie die Ziele der Psychotherapie
▪ Leidensreduktion
▪ Reduktion von Symptomatik
▪ Veränderung kritischer belastender
oder für die Person oder andere
gefährlicher Verhaltens-, Emotions-
und Einstellungsmuster
▪ Erlernen von Fähigkeiten zur
erfolgreichen Lebens- und
Problembewältigung
Ich gehe jetzt zur
Psychotherapeutin. Wenn sie
gut ist, dann hab ich in der
Arbeit keine Probleme mehr. —> Ziel ist meist nicht eine völlige
Symptomfreiheit oder Beseitigung jeglicher
Belastungen und Herausforderungen,
vielmehr eine deutliche Verbesserung der
Lebensqualität
Welche Wirkfaktoren in der Psychotherapie bennent Grawe 1995, 1997, 1998:
Basierend auf einer Metaanalyse kontrollierter Wirksamkeitsstudien (Grawe, 1998) hängt
der Erfolg einer Therapie ab von:
1. Therapeutische Beziehung
2. Ressourcenaktivierung
3. Problemaktualisierung
4. Motivationale Klärung
5. Problembewältigung
Wie sehen die Wirkfaktoren in der Psychotherapie nach Grawe 1995, 1997, 1998 aus?
Therapeutische Beziehung:
▪ Therapeutische Beziehung hängt
signifikant mit dem Therapieerfolg
zusammen (Priebe & McCabe, 2008)
▪ Stabiler positiver sozialer Kontakt
→ heilende Wirkung und positiver
Einfluss auf Motivation
▪ Interaktion beeinflusst die
therapeutische Beziehung und ist
auch therapeutische Technik
Ressourcenaktivierung
▪ Explizite oder implizite Nutzung von
Stärken, Fähigkeiten, Potenzialen,
Möglichkeiten, etc. zur Erreichung der Ziele
Problemaktualisierung
▪ Aktivierung der interpsychischen
Repräsentation des Problems auf
verschiedenen Modalitäten (sensorisch,
emotional, kognitiv, behavioral, somatisch)
▪ „Prinzip der realen Erfahrung“ (Grawe, 1995)
Motivationale Klärung
▪ Vermittlung eines funktionalen
Verständnisses der eigenen
Problematik → Störungsmodell
▪ Therapeut*in unterstützt aktiv
durch den Einsatz bzw. Erwerb
bestimmter Strategien
➢ hier oft Fokus bei Aus- und
Fortbildung
➢ Deutliche Unterschiede in der
Umsetzung zwischen
verschiedenen Schulen
Welche Settings in der Psychotherapie gibt es?
Ambulante Behandlung:
▪ 1-3 Sitzungen pro Woche (abhängig
von der jeweiligen Richtlinientherapie)
▪ Sitzungsdauer 50 Minuten
▪ Häufig Einzeltherapie
▪ Zumeist auf einzelnes
therapeutisches Verfahren gestützt
Stationäre Behandlung:
▪ Komplexes Therapieprogramm mit
verschiedenen Therapiekomponenten
▪ z. B. störungsspezifische Gruppentherapie,
psychoedukative Gruppen, Ergotherapie,
Entspannungsgruppen, …
Für Ambulante Behandlungen gibt es auch Tagesklinische Modelle —> Dies sind dann Stationäre Behandlungen
Einzeltherapie:
▪ Erwartung der/des Patienten/in sich nur einer Person anzuvertrauen
▪ von Therapeutenseite aus leichter kontrollierbar
▪ mehr Raum für eine individuelle Gesamtstrategie (v.a. bei multiplen Problemen,
Komorbidität)
▪ leichtere Realisierung einer individuellen Beziehungsgestaltung
▪ Interventionen sind besser individualisierbar (z.B. Konfrontation)
▪ in Krisensituationen individuelles Eingehen möglich
Gruppentherapie (Paar-/ Familientherapie)
▪ 5-9 Teilnehmer
▪ offene vs. geschlossene Gruppen
▪ spezifische Themen, z. B. Entspannungsgruppen, Psychoedukation, …
▪ direkte Aktivierung interpersonelle Probleme und Bearbeitung (v.a. Paar- und Familientherapie)
▪ leichtere Umsetzung bestimmte Techniken (z. B. Rollenspiele, psychoedukative Elemente)
▪ wechselseitig Ressourcenaktivierung (z. B. Motivation, Verstärkung)
▪ Modellwirkung durch andere Teilnehmer (aber auch Gefahr dysfunktionaler Vorbilder)
▪ Versorgungseffizienz bzw. Kosteneffektivität
▪ Organisatorische Probleme: Räumliche, ggf. auch personale Bedingungen (Kotherapeut/in) —-> Kombination von Einzel- und Gruppentherapie möglich
Bennen Sie Indikationen (=Hilfsmittel die gewisse informationen anzeigen sollen) für stationäre Therapie
▪ Vorliegen eines stark „organisch“ geprägten subjektiven
Krankheitsmodells sowie bei chronischem Krankheitsverhalten
▪ Stark belastendes und problemverstärkendes Milieu, chronische
Überlastung
▪ Dramatische Krankheitsverlaufe mit vitaler Bedrohung (Suizidalität)
oder gleichzeitige Indikation einer medizinischen Behandlung (z.B.
bei Patienten mit komorbider Herzerkrankung)
▪ Erkrankungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ohne
bisherige stabile Arbeits- oder Beschäftigungsverhältnisse
▪ Viele erfolglose ambulante Vorbehandlungen
Bennen Sie Vorassetzungen für eine Psychotherapie
▪ Krankheitswertigkeit (Diagnose)
▪ Leidensdruck - der Wunsch, etwas zu
verändern (Therapiemotivation)
▪ grundsätzliche Bereitschaft, sich mit den
Gefühlen und Erleben zu beschäftigen
und sich dabei unterstützen zu lassen
▪ Ausreichend gute Prognose
(Wirtschaftlichkeitskriterium)
▪ Altersbeschränkung gibt es nicht:
Psychotherapie kann in jedem
Lebensalter hilfreich sein
Spektrum der Klinschen Psychologie
Was weißt du dazu? / Wie sieht ein Gliederungsvorschlag der Klinischen Psychologie aus?
Nach Baumann & Perrez, 2005 :
Sieht ein Gliederungsvorschlag der Klinischen Psychologie so aus:
Störungsbezogene Aspekte:
—>Intra- und interpersonelle Perspektive
—>Gestörte Funktionen, Funktionsmuster und Systeme
Störungsübergreifende Aspekte:
—>Grundlagenbezogene Inhaltsbereiche
—>Anwendungsbezogene Inhaltsbereiche
Merk dir auch Wittchen und Hoyer 2011
Ableitung aus der Definition Psychotherapie
“—>Professionelle Anwendung von wissenschaftlich begründeten, empirisch gesicherten Methoden zur Behandlung von psychischen Störungen
Wie würden Sie dies einem Laien erklären?
Und was ist die Aufgabe und Zusammensetzung des wissenschatlichen Beirats Psychotherapie (WBP)?
Wissenschaftlich fundierte Psychotherapie muss sollte folgendes beeinhalten:
▪ Prinzipien der Wissenschaftlichkeit
▪ Validität der Therapiekonzeption bzw.
Therapietheorie
▪ Wirksamkeit der Therapie
▪ Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie
(WBP): Beurteilung der Wirksamkeit von
randomisierten klinischen Studien
▪ Therapierational
▪ Allgemeine methodische Qualität
▪ Interne Validität
▪ Externe Validität
▪ Outcome/Wirksamkeit
Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie erstellt unter anderem nach Paragraph 8 des Psychotherapeutengesetzes Gutachten zur wissenschaftlichen Anerkennung von Psychotherapieverfahren.
Zusammensetzung: der WBP besteht aus 12 Mitgliedern, von denen jeweils sechs von der BPtK (=Bundespsychotherapeutenkammer) , sechs von der BÄK (=Bundesärztekammer) berufen werden. Für jedes Mitglied wird ein(e) persönliche(r) Stellvertreter(in) berufen.
▪ Übung: Einschätzung der Fundierung
Hintergrund: Ihr/e beste/r Freund/in ist dringend auf der Suche
nach einem Psychotherapieplatz. Leider kann sie/er im Rahmen
der regulären kassenärztlichen Versorgung in absehbarer Zeit
keinen Platz bekommen. Nun ist er/sie auf der Suche nach
Alternativen über eine ihm/ihr völlig unbekannten
Therapieansatz gestolpert und bittet nun Sie um Ihre
Einschätzung.
▪ Aufgabe: Wählen Sie einen Ihnen eher weniger bekannten/
unbekannten Therapieansatz aus und recherchieren Sie anhand
der Ihnen bekannten Aspekte. Vielleicht können Sie den Ansatz
einer Ihnen bekannten Schule/ Richtung zuordnen? Zu welcher
fachlich fundierten Einschätzung gelangen Sie? Warum?
Kunsttherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die die Möglichkeit der realen Ausgestaltung der inneren Wahrnehmung, der Bilder der Psyche, in direkter Anbindung an die Sinne bietet. Gegenstand der Kunsttherapie sind Materialien und Ausdrucksformen der bildenden Kunst. Hierbei sind der Gestaltungsprozess und das schöpferische Resultat gleichermaßen dialogischer Bezugspunkt kunsttherapeutischen Arbeitens. Im Gestaltungsprozess wird das eigene Erleben, sowie die bewusste Erkenntnis angesprochen. Psychische, sinnliche und intellektuelle Anteile werden aktiviert und in Bewegung gebracht. Gleichzeitig findet eine geistig-seelische und leibliche Auseinandersetzung mit den entsprechenden Inhalten statt.
Anwendungsbereiche der Kunsttherapie sind ambulante und stationäre Einrichtungen der Psychiatrie, Psychosomatik, Rehabilitation, Heilpädagogik etc. Bewährt hat sie sich als Möglichkeit intensiver Selbsterfahrung, sowie als eigene Psychotherapieform. Innerhalb diverser Psychotherapieschulen wird sie als Methodenerweiterung verwendet.
wenig wissenschaftliche Befunde
Begriffsdifferenzierung
Bitte nehmen sie sich eine Begriffsdifferenzierung einmal für folgende Begriffe vor:
Psychotherapieverfahren
Psychotherapiemethoden
Psychotherapeutische Techniken
Psychotherapieverfahren:
▪ Umfassende Theorie der Entstehung und
Aufrechterhaltung von psychischen
Störungen
▪ Einsatz in einem breiten Spektrum
verschiedener psychischer Störungen
▪ z.B. Psychoanalytisch begründete
Psychotherapie, Verhaltenstherapie,
Gesprächspsychotherapie, Systemische
Therapie
Psychotherapiemethoden:
▪ Theorie der Entstehung und
Aufrechterhaltung mind. einer psychischen
Störung
▪ z.B. EMDR, Hypnotherapie,
Neuropsychologische Therapie
Psychotherapeutische Techniken:
▪ Konkrete Vorgehensweise im Rahmen der
Anwendung eines PT-Verfahrens oder einer
PT-Methode
▪ z.B. Achtsamkeitsübungen,
Entspannungsverfahren, Rollenspiele
Was ist Psychotherapie?
Benennen Sie Beispiele psychotherapeutischer Ansätze und Bezeichnungen (Corsini, 1978)
Nennen Sie eine Definition der “Psychotherapie”
Definition der Psychotherapie nach Strotzka 1969 :
Anerkennung von Psychotherapieverfahren und Psychotherapiemethoden
Wie läuft das ab?
Psychotherapeutische Richtlinienverfahren in Deutschland
Welche gängigen Therapieformen gibt es?
Bilder merken
Wie sieht die Anerkennung aus ?
Wirkfaktoren in der Psychotherapie
Bewerten sie ambulante und stationäre Behandlung
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