Was ist das betriebliche Rechnungswesen?
Die Abbildung von wirtschaftlichen Zuständen und Prozessen eines Unternehmens in Geldeinheiten.
Welche vier Hauptzwecke hat das betriebliche Rechnungswesen?
Dokumentation, Rechenschaftslegung, Entscheidungsunterstützung und Erzeugung von Rechtsfolgen.
Was ist der Unterschied zwischen internem und externem Rechnungswesen?
Internes Rechnungswesen ist für die Unternehmensführung; externes Rechnungswesen für externe Stakeholder.
Welche Aufgaben hat das interne Rechnungswesen?
Planung, Steuerung und Kontrolle des Unternehmensprozesses.
An welche Zielgruppen richtet sich das externe Rechnungswesen?
An Eigentümer, Gläubiger, Arbeitnehmer, Staat und interessierte Öffentlichkeit.
Welche zwei zeitlichen Bezüge gibt es im Rechnungswesen?
Retrospektiv (Vergangenes) und prospektiv (Zukunft).
Was sind pagatorische Rechnungen?
Rechnungen, die an die Zahlungsströme eines Unternehmens gebunden sind.
Was sind kalkulatorische Rechnungen?
Rechnungen, die auf Realgüterbewegungen basieren, unabhängig von tatsächlichen Zahlungsströmen.
Welche zwei Rechnungstypen gibt es bezüglich der Zahlungsströme?
Pagatorische und kalkulatorische Rechnungen.
Was ist eine Bestandsgröße?
Der Bestand eines Gutes zu einem bestimmten Zeitpunkt, wie z.B. Kassenbestand.
Was ist eine Stromgröße?
Die Veränderung eines Bestands in einem bestimmten Zeitraum.
Was versteht man unter dem Begriff “Zahlungsmittelbestand”?
Kassenbestand und jederzeit verfügbares Bankguthaben.
Was ist das Geldvermögen?
Zahlungsmittelbestand plus Geldforderungen minus Geldverbindlichkeiten.
Was versteht man unter Reinvermögen?
Geldvermögen plus Sachvermögen.
Was sind Einzahlungen und Auszahlungen?
Einzahlungen erhöhen den Zahlungsmittelbestand, Auszahlungen verringern ihn.
Was sind Einnahmen und Ausgaben?
Einnahmen erhöhen das Geldvermögen, Ausgaben verringern es.
Was sind Erträge und Aufwendungen?
Erträge erhöhen das Reinvermögen, Aufwendungen verringern es.
Was bedeutet “Bestandsveränderung” im Rechnungswesen?
Differenz zwischen Anfangs- und Endbestand eines Gutes.
Was ist der Unterschied zwischen Einzahlungen und Einnahmen?
Einzahlungen wirken sich direkt auf den Zahlungsmittelbestand aus, Einnahmen auf das Geldvermögen.
Was ist der Unterschied zwischen Auszahlungen und Ausgaben?
Auszahlungen beeinflussen den Zahlungsmittelbestand, Ausgaben das Geldvermögen.
Nenne ein Beispiel für eine Einnahme ohne Einzahlung.
Ein Zielverkauf, bei dem das Geld später fließt.
Nenne ein Beispiel für eine Einzahlung ohne Einnahme.
Erhalt eines Bankkredits.
Was ist eine Aufwand ohne Ausgabe?
Abschreibung einer Maschine.
Was ist eine Ausgabe ohne Aufwand?
Kauf einer Maschine.
Welche Bedeutung haben Bestände und Stromgrößen im Rechnungswesen?
Sie erfassen und analysieren Veränderungen von Vermögenswerten und Schulden über die Zeit.
Was regelt das Handelsgesetzbuch (HGB) bezüglich der Buchführung?
Die Buchführungspflichten und Abschlussvorschriften für Kaufleute.
Was ist die derivative steuerrechtliche Buchführungspflicht?
Buchführungspflicht, die sich aus anderen Gesetzen ableitet, z.B. bei Kaufleuten.
Was ist die originäre steuerrechtliche Buchführungspflicht?
Eigenständige Buchführungspflicht bei Überschreiten bestimmter Umsatz- oder Gewinnschwellen.
Welche Kriterien führen zur steuerrechtlichen Buchführungspflicht?
Umsatz über 800.000 €, Gewinn über 80.000 € oder bestimmte Flächenwerte in der Landwirtschaft.
Was sind Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB)?
Normen, die sicherstellen, dass die Buchführung korrekt und nachvollziehbar ist.
Welche zentralen Grundsätze gibt es in der ordnungsgemäßen Dokumentation?
Vollständigkeit, Richtigkeit, Belegpflicht, Nachprüfbarkeit und Sicherheit.
Was besagt das Vorsichtsprinzip?
Risiken und Verluste sind frühzeitig zu erfassen, Gewinne erst, wenn sie realisiert sind.
Was ist das Realisationsprinzip?
Gewinne sind erst auszuweisen, wenn sie tatsächlich erzielt wurden.
Was ist das Imparitätsprinzip?
Verluste sind bereits bei wahrscheinlichem Eintritt zu berücksichtigen, Gewinne erst bei Realisierung.
Was ist eine Inventur?
Die Bestandsaufnahme aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens.
Was ist das Inventar?
Ein Verzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden mit Mengen- und Wertangaben.
Wann ist eine Inventur durchzuführen?
Zu Beginn und zum Ende jedes Geschäftsjahres.
Was versteht man unter dem relativen Vollständigkeitsgebot?
Alle relevanten Vermögensgegenstände und Schulden müssen in der Bilanz aufgeführt sein.
Was ist das Verrechnungsverbot in der Bilanz?
Grundsätzlich keine Verrechnung von Aktiv- und Passivposten oder von Aufwendungen und Erträgen.
Welche Bestandteile hat der Jahresabschluss für Kaufleute?
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung (GuV).
Welche Bestandteile muss der Jahresabschluss bei Kapitalgesellschaften umfassen?
Bilanz, GuV und Anhang; ggf. auch Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel.
Was ist die Bilanz?
Eine Gegenüberstellung von Vermögensgegenständen und Schulden zu einem bestimmten Stichtag.
Was ist das Eigenkapital in der Bilanz?
Die Differenz zwischen Vermögenswerten (Aktiva) und Schulden (Passiva).
Was ist ein Aktivtausch?
Eine Bilanzveränderung, bei der ein Aktivposten durch einen anderen ersetzt wird.
Was ist eine Bilanzverlängerung?
Eine gleichzeitige Erhöhung von Aktiva und Passiva.
Was versteht man unter Erfolgsermittlung durch Distanzrechnung?
Vergleich des Eigenkapitals zu Beginn und Ende der Periode.
Was ist die Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)?
Eine Aufstellung, die Erträge und Aufwendungen einer Periode gegenüberstellt.
Was ist das Gesamtkostenverfahren in der GuV?
Ein Verfahren zur Gliederung der GuV nach Arten von Erträgen und Aufwendungen.
Was ist das Umsatzkostenverfahren in der GuV?
Ein Verfahren zur Gliederung der GuV, bei dem die Umsatzerlöse den Herstellungskosten der verkauften Produkte gegenübergestellt werden.
Warum müssen Distanzrechnung und GuV zum gleichen Ergebnis führen?
Da beide Methoden den Periodenerfolg berechnen, sollten sie ohne erfolgsneutrale EK-Änderungen zum gleichen Ergebnis kommen.
Was ist das Prinzip der doppelten Buchführung?
Ein Buchführungssystem, bei dem jede Buchung eine Soll- und eine Haben-Seite aufweist, sodass immer eine Ausgleichung der Konten erfolgt.
Was ist ein Aktivkonto?
Ein Konto, das die Vermögenswerte eines Unternehmens erfasst, z.B. Kasse oder Bank.
Was ist ein Passivkonto?
Ein Konto, das die Schulden und das Eigenkapital eines Unternehmens erfasst.
Wozu dient ein Bestandskonto?
Zur Erfassung von Vermögenswerten und Schulden; Aktiv- und Passivkonten sind Bestandskonten.
Wozu dient ein Erfolgskonto?
Zur Erfassung von Aufwendungen und Erträgen, die den Erfolg (Gewinn oder Verlust) beeinflussen.
Was versteht man unter dem Konto „Verbindlichkeiten“?
Ein Passivkonto, das die Verpflichtungen des Unternehmens gegenüber Dritten erfasst.
Was erfasst das Konto „Forderungen“?
Ein Aktivkonto, das die offenen Ansprüche gegenüber Kunden erfasst.
Was ist ein Buchungssatz?
Eine Anweisung, wie ein Geschäftsvorfall in Soll und Haben zu erfassen ist, z.B. „Bank an Kasse“.
Was bedeutet „Bank an Kasse“ als Buchungssatz?
Der Betrag wird dem Bankkonto im Soll gutgeschrieben und dem Kassenkonto im Haben belastet.
Was ist ein Eröffnungskonto?
Ein Konto, das zu Beginn des Geschäftsjahres mit den Anfangsbeständen aller Konten eingerichtet wird.
Was ist das Schlussbilanzkonto?
Ein Konto, das zum Ende des Geschäftsjahres die Schlussbestände der Bestandskonten erfasst.
Welche Funktion hat das GuV-Konto?
Es erfasst alle Erträge und Aufwendungen eines Geschäftsjahres zur Ermittlung des Unternehmenserfolgs.
Was ist ein „Journal“ in der Buchführung?
Ein Buch oder digitales System, in dem alle Geschäftsvorfälle chronologisch erfasst werden.
Was ist das Hauptbuch?
Ein Buch oder System, in dem die Geschäftsvorfälle nach Konten geordnet erfasst werden.
Was versteht man unter dem Begriff „Saldierung“?
Die Berechnung des Saldos eines Kontos, also der Differenz zwischen Soll und Haben.
Ein Geschäftsvorfall, bei dem sich nur die Aktivseite der Bilanz ändert, z.B. „Bank an Kasse“.
Was ist ein Passivtausch?
Ein Geschäftsvorfall, bei dem sich nur die Passivseite der Bilanz ändert, z.B. „Verbindlichkeiten an Eigenkapital“.
Was versteht man unter „Bilanzverlängerung“?
Ein Geschäftsvorfall, der sowohl Aktiva als auch Passiva um den gleichen Betrag erhöht.
Was ist eine „Bilanzverkürzung“?
Ein Geschäftsvorfall, der sowohl Aktiva als auch Passiva um den gleichen Betrag verringert.
Was versteht man unter einem „Neutralen Aufwand“?
Aufwendungen, die nicht unmittelbar mit der betrieblichen Leistungserstellung zusammenhängen.
Was ist ein „Betriebsfremder Ertrag“?
Erträge, die außerhalb der eigentlichen betrieblichen Tätigkeit entstehen, z.B. Mieterträge.
Was ist die Grundlage des HGB für die Buchführung?
Das HGB legt fest, dass alle Kaufleute verpflichtet sind, Bücher zu führen und Inventare zu erstellen.
Welche Bedeutung hat die Vollständigkeit in der Buchführung?
Alle Geschäftsvorfälle müssen in den Büchern erfasst und ordnungsgemäß dokumentiert werden.
Was bedeutet „Nachprüfbarkeit“ im Rahmen der GoB?
Geschäftsvorfälle müssen so dokumentiert sein, dass sie für Dritte verständlich und nachvollziehbar sind.
Was versteht man unter der „Dokumentationsfunktion“ des Rechnungswesens?
Die lückenlose Erfassung aller Geschäftsvorfälle, um den Vermögensstand nachweisen zu können.
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