DEFINITION PSYCHISCHE GESUND heute WHO FRAGT SIE AB IN DER KLAUSUR
Fachkraft-Kind-
Bindung
Was hat einfluss auf die entwicklung der Kinder?
• Fachliche Kompetenz
• Einrichtungsqualität
(Montie, Xiang &
Schweinhart, 2006)
Fachkraft-Kind-Bindung
welche kompetenz wird gefordert, um eine gute fachtkraft-kind-bindung zu entwickeln? gute Bindungsbeziehungen dienen als basis für…?
• Geforderte Kompetenz:
Interaktions- und
Beziehungsgestaltung (Pramling,
1990; Tietze & Viernickel, 2007)
• Gute Bindungsbeziehungen:
Basis für Entwicklungs-, Lern-
und Bildungsprozesse bei
Kindern (vgl. Becker-Stoll, 2007;
Pramling, 1990; Tietze &
Viernickel, 2007; Wadepohl &
Mackowiak, 2016)
Fachkraft-kind-beziehungen
nenne wichtige faktoren für kindliche entwicklungs- und lernprozesse
kompetente
Beziehungsgestaltung und hohe
Interaktionsqualität
(vgl. z.B.
Pramling, 1990; Textor, 2007)
Beziehungen - allgemein
• Bindungstheorie wird auch hier
herangezogen! (vgl. hierzu Glüer,
2013)
• Grundlegende Annahmen sind auch
hier übertragbar (Ahnert, 2004,
Ahnert, 2007)
• Fachkraft dient als sichere Basis (vgl. hierzu
Becker-Stoll, 2010; Drieschner, 2011;
Kirschke & Hofmann, 2014)
• Sichere emotionale Basis (feste
Bezugsperson) in der Kita =>
Bildungsangebote können genutzt
werden (Becker-Stoll, 2010)
Zusammenhänge zwischen
Fachkraft-Kind-Bindung und
weiteren Merkmalen in der
Entwicklung
• Sichere Bindung korreliert positiv mit:
• Kooperations- und
Bildungsbereitschaft (Glüer,
• Explorationsverhalten
• Positiven Interaktionen zwischen
Kindern (vgl. hierzu Lamb, 1998)
• Kindlicher Lernmotivation
• Späterer Schulfreude
• Schulengagement (Ahnert &
Harwardt, 2008)
• Positiver Einfluss von guten Kind-
Erzieherinnen/Lehrerinnen-
Beziehungen:
• auf die Motivation und
Leistung von Kindern (vgl. z.B.
Commodari, 2013; Ahnert,
Milatz, Kappler &
Schneiderwind, 2013;
Harwardt-Heinecke, Milatz &
Ahnert, 2014)
• sowie auf deren soziale
Kompetenz (vgl. z.B. Vu,
201
• Positive Fachkraft-Kind-
Beziehung im Kindergarten:
höhere sozial-emotionale als
auch kognitive Fähigkeiten
(Peisner-Feinberg et al. 2001)
Wie entsteht eine
sichere Fachkraft-
Kind-Bindung?
Erzieherinnen-
Kind-
• Es wird hier ein erweiterter
Bindungsbegriff benutzt
• Professionelle Beziehung- und
Bindungsgestaltung enthält 5
Facetten:
• Zuwendung
• Sicherheit
• Stressreduktion
• Explorationsunterstützung
• Assistenz (Booth et al.,
2003; Ahnert, 2007, 2010)
• Diese Faktoren können das
Ausmaß einer sicheren Erzieherin-
Kind-Bindung bestimmen
• Fragen die, die Faktoren
verdeutlichen:
• Ist die Kommunikation
zwischen Erzieherin und Kind
liebevoll (Zuwendung)?
• Kann die Erzieherin dem Kind
ein Gefühl von Sicherheit
geben (Sicherheit)?
Ist es der Erzieherin möglich, dem Kind
bei der Regulation seiner negativen
Emotionen, Irritationen und Ängste zu
helfen (Stressreduktion)?
• Sucht das Kind Unterstützung bei der
Erzieherin, wenn es verunsichert ist?
Ermutigt die Erzieherin das Kind bei
der/zur Exploration
(Explorationsunterstützung)?
• Wenn das Kind bei schwierigen
Aufgaben an seine Grenzen stößt,
sucht es bei der Erzieherin nach Hilfe?
Akzeptiert es ihre Hilfe (Assistenz)?
(Ahnert, 2007a).
Sind diese Facetten für
alle Altersgruppe
gleich wichtig? Was ist
ihre Meinung?
• Assistenz
• Wichtigkeit der 5 Facetten
ändert sich mit dem Alter:
• Zuwendung ↓
• Stressreduktion ↓
• Sicherheit ↓
• Assistenz ↑
• Explorationsunterstützu
ng ↑(Ahnert, 2006,
2007, 2010)
PFEIL nach unten= nimmt ab mit alter
pfeil nach oben = nimmt zu mit dem alter
Faktoren, die die
Bindungssicherheit
beeinflussen
was ist die grundlage?
• Grundlage: um „wirksame
Beziehungsstrukturen“ in der
Kita zu schaffen:
Partnerschaftliche
Zusammenarbeit von
PädagogInnen und
Erziehungsberechtigten (Eltern)
(vgl. hierzu Kirschke & Hofmann,
2014)
• Häuslicher vs. institutioneller
Betreuungskontext
• Eingeschränkt: Feinfühligkeit
gegenüber einem bestimmten Kind
• Gruppenbezogene Empathie
• Sensitivität und Responsivität
gegenüber Gruppe unter
Berücksichtigung des Individuums
• Gruppengröße
• Geschlecht (vgl. z.B. Ahnert et al.,
2006; Ahnert, 2008)
Sicherung einer
hohen
Betreuungsqualität
Sicherung der
Betreuungsqualität durch:
• Die Gruppengröße
• Anzahl der
Betreuungspersonen
• Stabilität der
• Beachtung von
Geschlechtsunterschieden
(Rosenkranz, 2010)
Erreichung von
Bindungssicherheit durch:
• Ermutigung, Unterstützung sowie
Hilfeleistungen durch die
Erzieherinnen
• Empathie der Erzieherinnen
• Ausrichtung des
Erzieherinnenverhaltens auf die
Gruppe unter Berücksichtigung
der Bedürfnisse des Kindes
(Ahnert, 2008)
• Viel gemeinsame Zeit (Becker-
Stoll, 2017)
Zusammenfassung
• Im Bereich der Frühpädagogik
erleichtert bindungstheoretisches
Wissen den Fachkräften:
• Beziehungen zu den ihnen
anvertrauten Kindern
aufzubauen,
• diese besser zu verstehen und
• Explorationsprozesse von
Kindern zu unterstützen
• Folge: Bildungs- und Lernprozesse
werden positiv beeinflusst (vgl.
hierzu Lengning, 2018)
Eingewöhnung
und Bindung
• Bindungserfahrungen beeinflussen:
• Die Loslösung von der Mutter
• Die Erkundung der neuen Umgebung
• Den Verlauf der Beziehungsaufnahme
zur pädagogischen Fachkraft
• Das Verhalten bei der Abwesenheit
der Mutter
• Die Wiederannäherung bei der
Abholung (Niedergesäß, 2005)
Eingewöhnung und Bindung bei einem Kind das eine Sichere Bindung hat
• Kind sitzt auf dem Schoß der Mutter
• Lässt sich langsam auf das Spiel der Erzieherin
ein
• Spielt zunächst zu den Füßen der Mutter
• Spielt dann mit Mutter und Erzieherin
• Lässt sich irgendwann von Fachkraft füttern
und wickeln im Beisein der Mutter
• Erzieherin kann zur sicheren Basis werden
• Bezugsperson kann dann spazieren gehen,
sollte aber erreichbar sein, um Stress zu
regulieren, Kind hat dadurch Vertrauen, dass
Mutter im Notfall da ist
• Im Idealfall: Mutter und Erzieherin werden zu
zwei sicheren Häfen (vgl. hierzu z.B.
www.nifbe.de)
und Bindung bei einem Kind mit Unsicher-vermeidender Bindung
wie reagiert die mutter die möglicherweise auch einen unsicher vermeidenden bindungsstil hat?
• Kind signalisiert keine Trennungsangst
• Es hat Angst, hat aber gelernt, diese nicht zu
zeigen
• Mütter meinen häufig, dass keine
Eingewöhnung notwendig ist und sich das Kind
überall sicher fühlt
• Zeichen von hoher emotionaler Unsicherheit
• Kinder sind meist leicht zu handhaben => es
wird sich meist wenig um sie gekümmert
• Aber: Sie haben großen Stress, werden häufig
krank (vgl. hierzu z.B. www.nifbe.de)
und Bindung bei einem Kind mit unsicher-ambivalenter Bindung und wie reagiert die mutter mit einem ebenfalls unsicher-ambivalenten Bindungsstil ?
Unsicher-ambivalente Bindung:
• Bindungssystem ist stark aktiviert
• Erkundungsverhalten kann nicht
gezeigt werden
• Ambivalent gebundene Mütter
sitzen an der Tür, ihnen fällt
Trennung schwer
• Animieren ihr Kind, mit der
Erzieherin zu spielen, senden aber
Doppelbotschaften „Mama kommt
gleich wieder, du brauchst keine
Angst zu haben, dass Mama dich
vergisst“ => Angst wird beim Kind
ausgelöst (vgl. hierzu
Gruppenarbeit
• 6 Gruppen: 3 Fallbeispiele
• Bitte überlegen und diskutieren Sie:
• Welches Bindungsmuster könnte diesem Fallbeispiel zugrunde liegen? (Bitte beachten: In der Praxis
häufig Mischformen)
• Wie wird sich das
Trennungsverhalten dieser Kinder zeigen? Wie werden die Kinder und die Mütter
die Trennung erleben?
• Wie wird sich die
Abholsituation der Kinder
gestalten? Was vermuten sie?
fallbeispiele folgen 1. max , 2. mia, 3. ida
1. Fallbeispiel
Max „kann sich leicht von seiner Mutter trennen, erkundet interessiert die neue Umgebung, beteiligt sich allmählich am Spiel der anderen Kinder sowie mit den ErzieherInnen und stellt darüber langsam Vertrauen zu diesen her. Ab und zu rückversichert er sich von der Anwesenheit der Mutter, benutzt diese so als sichere Basis für seine Erkundungen und für Trost. Die Erfahrungen in Spiel- und anderen Situationen mit den ErzieherInnen (z.B. beim Essen) stellt allmählich eine Basis für das Kind dar, sich von der Mutter zu lösen, die neue Umgebung zu erkunden, sich in schwierigen Situationen bei den ErzieherInnen Unterstützung zu holen und sich von ihnen bei Bedarf trösten zu lassen. Die Mutter scheint dem Kind
den Raum für die Erkundung der neuen Umgebung gut lassen zu können, steht zur Verfügung, wenn ihr Kind ihr zwischendurch von seinen Entdeckungen berichtet. Sie tröstet ihr Kind bei Bedarf, hält sich aber sonst im Hintergrund, wie mit den ErzieherInnen vereinbart.“ (Nidergesäß, 2005;
Anmerkung: leicht verändert)
2. Fallbeispiel
• Mia „kann sich … leicht von der Mutter trennen, erkundet …
interessiert die neue Umgebung und versucht sich recht schnell am Spiel der anderen Kinder sowie mit den ErzieherInnen zu beteiligen. Es fällt ihr jedoch nicht so leicht, sich auf Situationen mit mehreren
Kindern einzulassen. Sie rückversichert sich aber kaum von der
Anwesenheit der Mutter. Sie scheint als sichere Basis für ihre
Erkundungen wenig Bedeutung zu haben. Sehr schnell holt Mia sich bei den ErzieherInnen in schwierigen Situationen Unterstützung,
sowie recht bald bei Bedarf Trost, eher wie von der noch anwesenden Mutter. Die Mutter scheint diesen Prozess mit Wohlwollen zu
betrachten.“ (Niedergesäß, 2005; Anmerkung: leicht verändert)
3. Fallbeispiel
Ida „kann sich recht lange kaum von ihrer Mutter lösen, sie klebt förmlich an ihrem Rockzipfel. Sie scheint wenig an der neuen Umgebung interessiert. Wenn sie etwas Interessantes entdeckt hat, versucht sie die Mutter zu überreden, mit ihr gemeinsam das Neue zu erkunden. Der Mutter fällt es schwer, ihrem Kind dies abzuschlagen, trotz der gegenteiligen Verabredungen mit den ErzieherInnen. Dieses Kind kann sich zwar im Laufe eines längeren Prozesses doch allmählich von seiner Mutter
lösen, kehrt jedoch häufig zu ihr zurück. Es kann sich schwer auf längere Erkundungen und Spiele in Entfernung von der Mutter einlassen. Es gelingt Ida weiterhin sehr schwer, sich auf eine Beziehung zu den ErzieherInnen einzulassen. Es scheint kaum möglich, eine Basis für eine Trostbeziehung zu ihnen in Anwesenheit der Mutter herzustellen.“
(Niedergesäß, 2015; Anmerkung: leicht verändert).
Fachkräfte die Trennungs- und
Abholsituationen unterstützen?
• Bitte überlegen Sie, wie man mit der Mutter arbeiten könnte, um ihr Verhalten unter einer bindungstheoretischen Perspektive
zu verändern? Wie könnten Sie der Mutter eine Rückmeldung geben, was sie anders machen sollte (ohne sie zu verletzen)?
• BITTE GETRENNT FÜR UNSICHER-
VERMEIDEND UND UNSICHER-
AMIBIVALENT
• 20 Minuten
Was pädagogische
Fachkräfte immer
beachten sollten
• Brauchen Eltern Hilfe und
Unterstützung?
• Gewährleistung durch die
pädagogische Fachkraft möglich?
• Verweis an eine
Beratungsinstitution?
• Brauchen Eltern Unterstützung bei
der Trennung?
• Ist ein sorgsamer Umgang mit der
Trennungsangst der Bezugsperson
gegeben?
• Existiert eine Vertrauensbeziehung
zwischen pädagogischer Fachkraft
und Bezugsperson? (Ostermayer,
2018
Es ist wichtig, zu
bedenken…
• Eigene Bindungserfahrungen
haben Einfluss auf
• Wahrnehmung
• Beobachtung
• Interpretation von
Beobachtetem
• Und auf
Verhaltenstendenzen
• => Reflektion der eigenen
Bindungsgeschichte der
pädagogischen Fachkräfte
wünschenswert
Bindung der (früh)-
Bindung im
Erwachsenenalter
• Bindungsmuster neigen zur
Stabilität (Main, Kaplan &
Cassidy, 1985)
• Veränderung Richtung
Unsicherheit: Traumatische
Erfahrungen,
Krankheit…(Zimmermann, 1997)
• Richtung Sicherheit: durch
intensive Reflexion und neue,
sichere Bindungserfahrungen
(Bowlby, 1980)
Bindung und
Fürsorgeverhalten
• Sichere Bindung => flexibles
• Unsicher-vermeidende Bindung =>
Distanziertes Fürsorgeverhalten
• Unsicher-ambivalente Bindung =>
Vages Fürsorgeverhaltenverhalten
• Desorganisierte Bindung =>
Dysreguliertes Fürsorgeverhalten
(vgl. hierzu, Beetz 2014)
Schlussfolgerung
• In der Ausbildung und Arbeit
frühpädagogischer Fachkräfte
sollte:
• über bindungstheoretische
Angebote informiert werden
• die Möglichkeit zur Testung
der Bindungsrepräsentation
gegeben werden
• Und Angebote zur
Bearbeitung in Form von
Beratung oder Therapie
vermittelt werden (Beetz,
2014
Last changeda month ago