Was ist der gesetzliche Anspruch, dass kleine Kinder Demokratie erlernen?
• sie sind werdernde mündige Bürger*innen, die das Recht besitzen, an alle ihr Leben betreffenden Entscheidungen mitzubestimmen (SGB VIII)
Was ist der sozialpädagogische Anspruch, dass kleine Kinder Demokratie erlernen?
• Kindern soll Mündigkeit gegeben werden, um sie zu freien und selbstbestimmten Individuen zu machen
Was ist die Prozessqualität nach Sturzenhecker?
• Achtung vor Erwachsenen, aber keine Dominanz ihrerseits
• symmetrische Kommunikation, Verhandlungen
• Gleichberechtigung, Recht auf Unterschiedlichkeit, Wertschätzung
• Räume und Medien für Kommunikation
• Kinder darin unterstützen, aus diffusen Vorstellungen konkrete Positionen zu entwickeln
• Respekt vor Interessen und Fähigkeiten der Kinder
• Konflikt nicht als Störung, sondern als selbstverständlichen Bestandteil der Kommunikation sehen
• Soz. Päds. sollen selbst politisch erfahren und engagiert sein
• Entscheidungen dürfen zurückgenommen und verändert werden
• Ergebnisse dürfen revidiert werden
• Fehler dürfen gemacht werden
• rationale Argumentation
• Erklären und Begründen des eigenen Standpunkts
• reales Entscheidungsrecht in ernsten, wichtigen und relevanten Fragen
• Partizipation bedeutet auch, Partizipation zu verweigern (Freiwilligkeit)
Was ist die Strukturqualität nach Sturzenhecker?
• Kinder müssen ihre Rechte kennen und einfordern
• Partizipation muss sich am Leben der Kinder orientieren
• es braucht ein Konzept, ab wann und wie Kinder selbstbestimmt werden
• man braucht Zeit, Geld und Raum
• Erwachsene sollen neutral agieren
• Partizipation muss öffentlich geschehen
• Infos müssen für alle zugänglich sein
• es braucht reale Entscheidungsoptionen und Alternativen, Transparenz, Beeinflussbarkeit und Ergebnisoffenheit
• Dokumentation, Evaluation und Reflexion
• es braucht einen gekonnten Umgang mit dem Paradox der Mündigkeit
• Zugang zu Partizipation dem Alter entsprechend
• abgesehen davon: Regelmäßigkeit
Was spricht für Partizipation von Kindern?
• Stärkung des Vertrauens der Kinder in die Fachkräfte
• Gemeinschaftsentscheidungen können besser nachvollzogen werden
• besserer Zusammenhalt zwischen Kindern und Fachkräften
• bessere Ergebnisse von Entscheidungen durch Vielfalt von Perspektiven
• genaue Interessensverwirklichung der Kinder
• mehr Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein seitens der Kinder
• Kinder lernen ihre Rechte und Wege der Demokratie kennen
Was spricht gegen Partizipation von Kindern?
• mehr Zeitaufwand
• mehr materielle und personelle Ressourcen
• mehr organisatorischer Aufwand
• Kinder sind noch nicht weit genug entwickelt für komplexe Meinungen und Entscheidungen
• Überforderung der Kinder durch Verantwortungsdruck
• nicht alle Kinder haben Interesse an allen Entscheidungen
Was ist die bedeutende Frage der Politik?
Wie viel Kontroverse verträgt die Demokratie?
(z. B. extreme Parteien, Corona-Pandemie)
Was beschreibt das Paradox der Mündigkeit?
• man möchte die unmündigen Kinder zur Mündigkeit bringen - das kann man aber nicht, ohne gegen die Grundsätze der Selbstbestimmung zu verstoßen
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