Was verstehen Sie unter Verschwiegenheitspflicht?
Bedeutet, dass ich keine Informationen über den Patienten weitergeben darf. Ausnahmen sind Ärzte bei übergaben im KH, Meldepflichtige Krankheiten, wenn der Sanitäter vom Patienten aus der Pflicht entbunden wird, wenn höherwertiges Interesse besteht. Genau heißt es: Die Offenbarung von Wahrnehmungen rund um den Patienten müssen nicht nur im Zusammenhang mit seiner Erkrankung stehen, müssen aber ein berechtigtes Interesse des Betroffenen verletzen, um einen Strafbestand zu erfüllen.
Was wissen Sie zum Transport mit Radiojod behandelten Personen?
· Kontakt so kurz und gering wie möglich halten
· Zügiger Transport
· Alle Ausscheidungen einpacken und im KH abgeben
Beschreiben Sie das Aufgabengebiet des Rettungssanitäters!
Versorgung und Betreuung kranker, verletzter und sonstiger hilfsbedürftiger Personen, die medizinisch indizierter Betreuung bedürfen, vor und während des Transports, einschließlich der fachgerechten Aufrechterhaltung und Beendigung liegender Infusionen nach ärztlicher Anordnung sowie der Blutentnahme aus der Kapillare zur Notfalldiagnostik, die Übernahme sowie die Übergabe des Patienten oder der betreuten Person im Zusammenhang mit einem Transport.
Hilfestellung bei auftretender Akutsituationen einschließlich der Verabreichung von O2 eine qualifizierte Durchführung von Lebensrettenden Sofortmaßnahmen sowie die Sanitätsdienstliche Durchführung von Sondertransporten.
Was wissen Sie zum Niederspannungsunfall und welche Maßnahmen sind dabei zu treffen? Wie verhalten Sie sich bei einem Hochspannungsunfall und welche Maßnahmen sind dabei zu treffen?
Niederspannungsunfälle:
Def:
Bei einer Durchströmung des menschlichen Körpers mit elektrischem Strom einer Spannung von weniger als 1000 Volt spricht man von Niederspannungsunfällen.
Maßnahmen:
· Stromquelle abschalten
· Unter Berücksichtigung des Eigenschutzes Folgeverletzungen vermeiden
Hochspannungsunfälle:
Bei Hochspannungsunfällen kommt es zur Durchströmung des menschlichen Körpers mit elektrischem Strom einer Spannung von mehr als 1000 Volt.
· Auf das Eintreffen eines Fachmannes warten
· Für freie Atemwege sorgen
· O2 Gabe
· KH
Wie ist ein Revers anzuwenden und wer darf unterschreiben, wer nicht? Welche Maßnahmen ergreift der Rettungssanitäter?
Ein Revers ist ein Dokument, um den Rettungssanitäter abzusichern. Er soll vom Patienten unterschrieben werden, wenn dieser Behandlung oder den Transport verweigert.
Unterschreiben dürfen nur Personen ab 14 Jahren und solche, die geistig zurechnungsfähig sind. Dem Patienten müssen eventuelle Folgen seiner Ablehnung erklärt werden.
Der Sanitäter liest die relevante Stelle vor, oder gibt dem Patienten zum Lesen. Der Sanitäter sollte immer einen Zeugen haben. Wird die Unterschrift verweigert, so ist dies zu dokumentieren und von einem Zeugen bestätigen zu lassen.
Was verstehen Sie unter Triage? Wie wird der Behandlungsraum unterteilt? Was wissen Sie über das Patientenleitsystem?
Triage:
Der Begriff „Triage“ kommt aus dem Französischen und bedeutet Auswahl, Selektion oder Auslese. Im englischsprachigen Raum wird auch der Begriff „Sorting“ und im Deutschen „Sichtung“ verwendet.
Unter Triage versteht man die Einteilung von Verletzten entsprechend ihrem Verletzungsgrad in Gruppen. Ziel dieses Sortierens ist es, den Behandlungsablauf am Schadensort unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Ressourcen an Menschen und Materialien im Sinne aller Verletzten zu optimieren und die höchstmögliche Überlebensrate für die Opfer zu erreichen.
Triage Gruppen:
I. Rot: akute vitale Bedrohung-Sofortbehandlung
II. Gelb: Schwer verletzt/erkrankt-dringende Behandlung
III. Grün: leicht verletzt/erkrankt-spätere (ambulante) Behandlung
IV. Blau: geringe Überlebenschance- betreuende (abwartende)Behandlung
Behandlungsraum:
Der Behandlungsraum sieht je nach Anzahl der Verletzten anders aus.
GSE 1 (6-10 Verletzte) Jeder Patient wird von einer RD-Mannschaft versorgt
GSE 2 (11-25 Verletzte) Im Behandlungsraum entsteht eine Materialachse und Patienten aller Gruppen liegen zusammen.
GSE 3 (4) (über 25 Verletzte) Der Behandlungsraum wird in die Triagegruppen unterteilt. Es gibt also für jede Gruppe eine eigene Materialachse. Außerdem sind die räumlich getrennt.
Personenleitsystem (PLS):
Das PLS ist ein System, um möglichst schnell und effizient Patienten einzuteilen und ihnen zu helfen. Es besteht aus einer Anzahl von orangen Umhängetaschen auf welcher Informationen zur Behandlung, Triage Gruppe, Warnung, „kontaminiert“, Hinweise des Patienten eingetragen werden können. Innerhalb dieser Tasche befinden sich Behandlungs- und Identifikationsprotokoll, ein Schild mit Aufschrift „dringend“ und eines mit Aufschrift „verstorben“.
Was verstehen Sie unter Hilfeleistungspflicht?
Personen, die Kraft ihres Amtes zur Hilfeleistung verpflichtet sind, können sich grundsätzlich nicht darauf berufen, es sei ihnen eine erforderliche Hilfeleistung nicht zumutbar gewesen. Dazu zählt auch das Sanitätspersonal! Die Hilfeleistung ist insbesondere dann nicht zumutbar, wenn sie nur unter Gefahr für Leib oder unter Verletzung anderer ins Gewicht fallender Interessen möglich wäre.
Was verstehen Sie unter Sorgfaltspflicht? Erklären Sie den Begriff „Persönliche Einsatzbereitschaft“!
Sorgfaltspflicht:
Das Sanitätspersonal hat bei der Versorgung und Betreuung von Patienten gewissenhaft vorzugehen und zum Wohle des Patienten die erworbenen Kenntnisse nach dem aktuellen Stand der Sanitätshilfe anzuwenden.
Persönliche Einsatzbereitschaft:
· Ausgeschlafen
· Nicht beeinträchtigt
· Geistig in der Verfassung, in jedem nur erdenklichen Notfall richtig handeln zu können.
Wer darf den Tod feststellen? Wann darf ein Rettungssanitäter „vorläufig“ den Tod feststellen?
Grundsätzlich darf der Tod nur von einem Arzt festgestellt werden.
Das Rettungsdienstpersonal braucht aber trotzdem in bestimmten Situationen keine Maßnahmen mehr zu ergreifen. Dies ist bei Verletzungen, die nicht mit dem Leben mehr vereinbar sind oder bei eindeutigen Verwesens Veränderungen der Fall.
Was verstehen Sie unter Dokumentationspflicht?
Grundsätzlich ist jede Maßnahme am Patienten lauf SanG vom Sanitäter zu dokumentieren. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Aufzeichnungspflicht besteht auch die Notwendigkeit der Datenerfassung für die Verrechnung der erbrachten Leistung an die Krankenkassen und zur statistischen Auswertung von Daten.
Was wissen Sie bei Gefahrenguttransporten über die Warntafeln mit spezieller Kennzeichnung? Was wissen Sie zum Verhalten bei einem Gefahrengutunfall?
Warntafeln:
Zur Kennzeichnung von Straßenfahrzeugen mit gefährlichen Gütern müssen ab bestimmten Mengen des Gefahrenguts orangefarbene Warntafeln angebracht sein. Die Gefahrennummer ist zwei- oder dreistellig. Die Nummern weisen auf die Kennzeichnung der Gefahren hin.
Gefahrengutunfall:
· Informationen über den gefährlichen Stoff an die Leitstelle übermitteln
· Auf Selbstschutz und Schutz der Bevölkerung achten
· Warnen der betroffenen
· Ggf. Räumung des Gefahrenbereichs
· Ggf. mit Einsatzleiter der Feuerwehr eine Stelle für die Übernahme des dekontaminierten Patienten vereinbaren
Unterschied zwischen leerer Warntafel und Warntafel mit Zahlen:
Leere Warntafel : Das Fahrzeug ist mit Gefahrengut beladen
Warntafel mit Zahlen: Das Fahrzeug ist mit Gefahrengut Das Umverpackung ist beladen.
Was ist bei der „Unterbringung auf Verlangen“ zu beachten? Was ist bei der „Unterbringung ohne Verlangen“ zu beachten?
Voraussetzungen:
· Eigene Leben oder Gesundheit gefährdet
· Eigen- oder Fremdgefährdung
· Keine andere Behandlung möglich
Unterbringung auf Verlangen:
· Volljährig
· Mündige Minderjährige
· Unmündige Minderjährige-> Zustimmung des Erziehungsberechtigten
Unterbringung ohne Verlangen:
· Polizeiärzte
· Berechtigte Ärzte einer Primärversorgungseinheit
· Im öffentlichen Dienst stehende Ärzte
· Gefahr im Verzug->Organe der öffentlichen Sicherheit->Beamte begleitet den Transport
Welche Arten von Strahleneinwirkungen gibt es? Wie schützen Sie sich? Was müssen Sie beim Heimtransport von mit Radiojod behandelten Personen beachten?
Arten von Strahleneinwirkungen:
· Äußere Bestrahlung (Röntgenstrahlung)
· Verunreinigung der Körperoberfläche (Kontamination)
· Aufnahme durch Verschlucken, Einatmen oder über Wunden (Inkorporation)
3A-Regeln:
· Abstand: möglichst großer Abstand zur Strahlenquelle
· Abschirmung: vorhandene Deckung ausnutzen
· Aufenthaltsdauer: kurze Einsatzzeit im gefährdeten Bereich
Patienten mit Verdacht auf eine Kontamination sind vollständig zu entkleiden, alles verwendete Material ist zu sammeln und zu verpacken, um eine Verschleppung der Gefahrstoffe zu verhindern. Eine enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und weiteren Fachdiensten ist erforderlich.
Transport von Personen mit Radiojod:
Nennen Sie die erforderlichen Angaben für eine Notarzthubschrauber-Alarmierung!
· Genaue Ortsangaben
· Witterungsverhältnisse
· Landemöglichkeiten (25x25Meter)
· Optische Kennung des Landeplatzes
· Indikation für Alarmierung
· Anzahl der Betroffenen
· Funkrufbezeichnung der Einsatzfahrzeuge vor Ort
Beschreiben Sie die Sonderstellung der Rettungsfahrzeuge nach dem Kraftfahrzeuggesetz!
Zu den Sonderrechten der Fahrzeuge des Rettungsdienstes führen §$26 und 26 Straßenverkehrsordnung aus: Die Lenker von Fahrzeugen, die nach den kraftfahrrechtlichen Vorschriften mit Leuchten mit blauem Licht oder blauen Drehlicht und mit Vorrichtungen zum Abgeben von Warnzeichen mit aufeinanderfolgenden verschiedenen hohen Tönen ausgestattet sind, dürfen diese Signale nur bei Gefahr im Verzuge, z.B. bei Fahrten zum und vom Ort der dringenden Hilfeleistung oder zum Ort des sonstigen dringenden Einsatzes verwenden.
Die Befreiung von Straßenverkehrsregelungen mit der Folge z.B. der Weiterfahrt trotz roter Ampel oder der Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit setzt ein besonders umsichtiges Fahrverhalten des Sanitätseinsatzfahrers voraus. Er muss die von ihm in Anspruch genommenen Sonderrechte den anderen Verkehrsteilnehmern durch eingeschaltetes Blaulicht und Einsatzhorn signalisieren, damit diese sich möglichst frühzeitig auf die besondere Fahrweise einrichten können. Zudem werden die anderen Verkehrsteilnehmer dadurch verpflichtet, freie Fahrt zu schaffen. Die Fahrt mit Sondersignalen erlaubt nicht „blindlings“ oder „auf gut Glück“ z.B. in eine Kreuzung bei rotem Ampellicht zu fahren. Der Fahrer muss sich vielmehr davon überzeugt haben, dass ihn alle anderen Verkehrsteilnehmer wahrgenommen und sich seine Absicht eingestellt haben.
Für die Anfahrt zur Einsatzstelle bestimmt die Leitstelle, ob mit oder Gebrauch von Sondersignalen zu fahren ist. Der Fahrer des Rettungsfahrzeuges muss dieser Weisung, sofern die mangelnde Angemessenheit der Anordnung nicht offensichtlich ist, nachkommen. Beim Patiententransport in eine Versorgungseinrichtung entscheidet der für den Patienten verantwortliche Sanitäter über die Dringlichkeit und somit über die Verwendung von Sondersignalen.
Definieren Sie die Begriffe „Großunfall“ und „Katastrophe“! Worin liegt der Unterschied?
Großunfall:
· Zeitlich begrenzt
· Örtlich begrenzt
· Keine (infra-)strukturellen Schäden
Ein Großunfall liegt vor, wenn anzunehmen ist, dass das Ereignis mit den örtlichen personellen und materiellen Kräften und Mitteln nicht bewältigt werden kann, aber keine erklärte Katastrophensituation vorliegt.
Katastrophe:
· Örtlich unbegrenzt
· (infra-) strukturelle Schäden
Eine Katastrophe ist eine Ausnahmesituation, in der die täglichen Lebensgewohnheiten der Menschen plötzlich unterbrochen sind und die Betroffenen infolgedessen Schutz, Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinische und soziale Fürsorge oder anderes Lebensnotwendiges benötigen.
Was verstehen Sie unter „Persönlicher Schutzausrüstung“? Welche Gefahren drohen beim Einsatz?
Persönliche Schutzausrüstung:
· Schutzbrille
· Uniform (Einsatzjacke, Einsatzhose, Einsatzschuhe, Polohemd)
· Helm
· Handschuhe
· Maske
· Infektionskleidung
Gefahren beim Einsatz:
· Rauch
· Giftige (toxische) Gase
· Flüssigkeiten
· Ein- oder Absturzgefahr
· Patient
· Ansteckende Krankheiten
· Angstreaktionen
· Elektrizität
· Explosionen
· Verkehr
Erklären Sie die Begriffe Schadensraum, Schadensplatz und Sanitätshilfsstelle! Erklären Sie die Gliederung einer SanHiSt!
Schadensraum:
Ist der Raum innerhalb der Absperrung
Schadensplatz:
Ist der Platz des eigentlichen Unfalls
Sanitätshilfsstelle:
· Triageraum
· Behandlungsraum
· Transportraum
· Sammelstelle Unverletzte
· Sammelstelle Tode
· Material- und Meldestelle
Auf welche Besonderheiten haben Sie als Rettungssanitäter im Umgang mit älteren Patienten zu achten?
· Deutlich sprechen
· Auf Sprachtempo achten
· Geduldig bleiben
· Kurze Sätze bilden
· Nur eine Frage stellen
· Immer nur eine Anweisung geben
Wie wird der Behandlungsraum unterteilt?
· 5-10 verletzte: Jeder Patient wird von einer Mannschaft versorgt
· 11-25 verletzte: Es wird eine Materialachse aufgebaut und alle Patienten rundherum gelegt, es gibt keine direkte örtliche Trennung der Triage gruppen
· 25+ verletze: Für jede Triage gruppe wird örtlich getrennt eine Materialachse aufgebaut
Erklären Sie den sachlichen Unterschied zwischen Großunfall und Katastrophe und stellen Sie den Bezug zur Legaldefinition der Katastrophe gemäß OÖ-Landeskatastrophenhilfegesetz her!
Es ist erst eine Katastrophe, wenn Sie von der Behörde zu einer solchen erklärt wird!
Das Landeskatastrophenhilfegesetz regelt:
· Die Zuständigkeit der Organisationen
· Wer eine Katastrophe ausrufen darf
· Die Alarmpläne um Katastrophenfall und die Koordination der Einrichtungen
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