Buffl

5. Aufmerksamkeit / Neglect

ND
by Nipu D.

Übungsfrage

Welche Beobachtungen lassen auf Störungen dieser

Aufmerksamkeitsformen schließen?

Patient*innen klagen über

▪ Verminderte Gedächtnisleistung

▪ Konzentrationsstörungen

▪ Benommenheit

▪ Rasche Ermüdbarkeit

▪ Geräuschempfindlichkeit


STÖRUNGEN DER ALERTNESS:

Patient*in ist (im Akutzustand) erschwert ansprechbar, örtlich und auf die eigene Person desorientiert

Allgemein verlangsamt

Klagen über erhöhte Ermüdbarkeit und

verringerte Belastbarkeit


Störungen der Daueraufmerksamkeit:

Aufgaben die eine längerfristige Zuwendung von Aufmerksamkeit benötigen bringen schwierigkeiten.

Patienten haben Schwierigkeiten bei anspruchsvollen Aufgaben aufmerksam zu bleiben.


STÖRUNGEN DER LÄNGERFRISTIGEN

AUFMERKSAMKEITZUWENDUNG:

 Besonders bei Daueraufmerksamkeit problematisch, da im

Alltag oft gefordert

 Viele Pausen benötigt

 Oft kann nicht mehr länger am Stück gearbeitet werden


STÖRUNG DER GETEILTEN

AUFMERKSAMKEIT:

 Schwierigkeiten, mehrere Aspekte zugleich zu beachten

 Schwierigkeiten in Situationen, in denen mehrere Dinge

zugleich verlangt werden

 Auch „automatisch“ ablaufende Prozesse wie Gehen oder

Sprechen können nur noch kontrolliert und mit viel

Aufmerksamkeitsanforderungen ausgeführt werden

 Möglichkeiten zur Kompensation von Defiziten

eingeschränkt



STÖRUNGEN DER SELEKTIVEN

AUFMERKSAMKEIT

 Erhöhte Ablenkbarkeit

 Besonders ablenkbar, wenn viele Ereignisse ablaufen

 Bei schwerer Störung: extreme Abhängigkeit von allen

Reizen der Umwelt (Reize lösen Orientierungsreaktion aus)


STÖRUNGEN DER RÄUMLICHEN

AUFMERKSAMKEIT

 Verzögertes Verschieben der Aufmerksamkeit im Raum zu

relevanten Reizen

 Verzögertes Lösen von irrelevanten Reizen











Übungsfrage

Wie kann man diese Arten der Aufmerksamkeit

untersuchen?

UNTERSUCHUNG DER ALERTNESS:

 Was wird benötigt?

 Einfache visuelle oder auditive Reaktionsaufgaben

 Mit oder ohne Warnreiz vor dem Reaktionsstimulus

 Tonische Alertness: Reaktionszeiten ohne Warnreiz; Verlauf

während der Aufgabe messen

 Reaktionszeit-Differenz zwischen den Bedingungen (mit vs.

ohne Warnreiz) → Maß für phasische Alertness


 Tests: Wiener Testsystem; Testbatterie zur

Aufmerksamkeitsprüfung

 Messungen z.B. zu Beginn und am Ende langer

neuropsychologischer Testungen geben Hinweise auf

Belastbarkeit




UNTERSUCHUNG DER

DAUERAUFMERKSAMKEIT:

 Was wird benötigt?

 Aufgaben, die die längerfristige Zuwendung von

Aufmerksamkeit benötigen

 Dichte relevanter Reize muss hoch sein

 Tests: Untertest des Wiener Testsystems:

 Reihe von 7 Dreiecken beobachten; Spitzen können nach

unten oder oben zeigen; Stimuli wechseln alle 2 Sekunden;

Reaktion erfordert, wenn drei Spitzen nach unten zeigen



UNTERSUCHUNG DER VIGILANZ

 Was wird benötigt?

 Aufgaben, die die längerfristige Zuwendung von

Aufmerksamkeit benötigen

 Dichte relevanter Reize niedrig; eintönige Aufgabe

 Tests: Untertest des Wiener Testsystems; Untertest der

TAP; mindestens 30 Minuten; visuell oder auditiv



UNTERSUCHUNG DER GETEILTEN

AUFMERKSAMKEIT

 Was wird benötigt?

 Doppelaufgaben (dual-tasks)

 Aufgaben, bei denen Proband*in/Patient*in flexibel mit

konkurrierenden Informationen umgehen muss und die

richtige Antwort auswählen muss

 Tests:

 TAP-Untertest „Geteilte Aufmerksamkeit“

 Teil B des Trail Making Tests; Differenz zwischen Teil A und

B gibt Maß für die Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsteilung an



Selektive Aufmerksamkeit:

 Aufgaben, die Selektionsprozesse erfordern (Zielreize aus

Störreizen herausfiltern)

 Wahl-Reaktions-Aufgaben zur Untersuchung der Fähigkeit,

Reaktionen auf Störreize aktiv zu unterdrücken

 Tests:

 Untertest aus WAF (Wahrnehmungs- und

Aufmerksamkeitsfunktionen), Papier-Bleistift-Test d2-R,

Stroop Test (Farbe-Wort-Interferenz-Test)



Diagnostik Testbatterien

Computerisierte Testbatterien:

 Testbatterie zur Aufmerksamkeitsprüfung (TAP)

(Zimmermann und Fimm, erstmalig 1992)

 Enthält 13 Untertests zu verschiedenen Arten der

Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis und visuelles Scanning

 Altersbereich 20-90 Jahre

 https://www.psytest.de/


 Wiener Testsystem enthält Untertests zur Aufmerksamkeit

(WAF: Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsfunktionen)



Räumliche Aufmerksamkeit:

 Bei rechtshemisphärischen Läsionen unbedingt untersuchen

 Aufmerksamkeitsfokus soll im Raum verschoben werden;

Hinweis- und Zielreize

 Tests: Untertests aus TAP und WAF

 Altersbereich 16-77 Jahre

Author

Nipu D.

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