Definition Belger
Belger oder Belgen (lateinisch Belgae) ist die Bezeichnung, die der römische Feldherr und Autor Gaius Iulius Caesar den gallischen Stämmen nördlich der Flüsse Sequana (Seine) und Matrona (Marne) gab. Ihr Siedlungsgebiet lag ursprünglich zwischen Seine und Rhein. Caesar unterschied die Belger von den Galliern und Aquitaniern, den anderen Stammesgruppen in dem von Rom als Gallien bezeichneten Gebiet, welches das heutige Frankreich samt einiger angrenzender Gebiete umfasste.
Der heutige Staat Belgien, der so erst seit 1830 existiert, wurde historisierend nach den teilweise im heutigen Gebiet ansässigen Belgern benannt; eine durchgehende historische Verbindung von den Belgern zu den heutigen Belgiern existiert nicht.
Wer waren die Kokosaten, und wo siedelten sie?
Die Kokosaten waren ein Volk in Aquitanien. Ihr Siedlungsgebiet lag vermutlich im heutigen Gebiet des französischen Departements Landes.
Wer waren die Tarbeller, und wo lebten sie?
Die Tarbeller waren ein Volk in Aquitanien, ihr Siedlungsgebiet lag vermutlich im Bereich des heutigen Departements Landes, nahe der Atlantikküste.
Wer waren die Bigerrionen, und wo war ihr Siedlungsgebiet?
Die Bigerrionen siedelten im heutigen Bigorre, einem Gebiet in den französischen Pyrenäen.
Wo lebten die Ptianier?
Die Ptianier waren ein aquitanisches Volk, ihr Siedlungsgebiet ist weniger genau bekannt, wird jedoch im südwestlichen Gallien vermutet.
Wer waren die Vokaten?
Die Vokaten waren ein Volk in Aquitanien, die genaue Lage ihres Siedlungsgebietes ist nicht eindeutig geklärt.
Wo lebten die Tarusaten?
Die Tarusaten siedelten im Gebiet des heutigen Departements Landes in Südwestfrankreich.
: Wer waren die Elusaten?
Die Elusaten waren ein kleines Volk in Aquitanien. Ihr Siedlungsgebiet lag vermutlich im heutigen Departement Gers.
Wer waren die Gaten?
Die Gaten waren ein Volk in Aquitanien, über ihre genaue Lage und Geschichte ist nur wenig bekannt.
Wo siedelten die Ausker?
Die Ausker lebten im Gebiet des heutigen Departements Hautes-Pyrénées in den Pyrenäen.
: Wer waren die Garunner, und wo lebten sie?
Die Garunner siedelten entlang der Garonne, einem wichtigen Fluss in Südwestfrankreich.
Was weiß man über die Sibulaten?
Die Sibulaten waren ein Volk in Aquitanien, ihr genauer Standort ist nicht bekannt, wird aber im Südwesten Galliens vermutet.
Was passierte mit den Viromanduern nach dem Ende des Gallischen Kriegs?
ach dem Gallischen Krieg waren die Viromanduer kein eigenständiges Volk mehr.
Wer waren die Veragrer?
Die Veragrer waren ein keltischer Stamm, der im Gebiet des heutigen Kantons Wallis in der Schweiz siedelte.
Wo befand sich das Siedlungsgebiet der Veragrer?
Die Veragrer siedelten im Mündungsgebiet der Dranse in die Rhone.
Wie hieß der Hauptort der Veragrer, und wie wird er heute genannt?
Ihr Hauptort war Octodurum, das heutige Martigny.
Welche Nachbarstämme hatten die Veragrer?
Die Nachbarn der Veragrer waren die Seduner und die Salasser. Weitere Stämme im Wallis waren die Ceutronen, Caturiger und Nantuaten.
Welchen wichtigen Pass kontrollierten die Veragrer?
Die Veragrer kontrollierten den Pass des Großen Sankt Bernhard (mons Poeninus).
Was geschah 57 v. Chr. während des Gallischen Kriegs mit den Veragrern?
57 v. Chr. wurden die Veragrer und ihre Hauptstadt Octodurum von den Römern unter dem Legaten Servius Sulpicius Galba angegriffen und besetzt.
: Was war das Ergebnis des Gegenangriffs der Veragrer auf die Römer?
Der Gegenangriff der Kelten auf die Römer scheiterte in der Schlacht von Octodurum.
Wann und unter wem gelang den Römern die endgültige Unterwerfung der Veragrer?
Die endgültige Unterwerfung der Veragrer gelang den Römern unter Augustus.
: Wer waren die Piktonen, und wo lag ihr Siedlungsgebiet?
Die Piktonen waren ein keltischer Stamm in Gallien. Ihr Siedlungsgebiet lag südlich der unteren Loire.
Wie hieß der Hauptort der Piktonen, und wie wird er heute genannt?
Ihr Hauptort war Lemonum oder Limonum, das heutige Poitiers.
Wie hieß eine weitere Stadt im Gebiet der Piktonen laut Ptolemäus?
Eine zweite Stadt hieß Ratiatum, das heutige Rezé.
Wer waren die Nachbarn der Piktonen?
Nordwestlich: die Namneten
Östlich: die Biturigen
Südöstlich: die Lemoviken
Südwestlich: die Santonen
Was geschah im Jahr 56 v. Chr. während der Feldzüge Caesars?
Caesar befahl den Piktonen und Santonen, ihm Schiffe für den Kriegszug gegen die Veneter und ihre Verbündeten zur Verfügung zu stellen.
Welche Rolle spielten die Piktonen 52 v. Chr. im Gallischen Krieg?
Der Arvernerfürst Vercingetorix konnte die Piktonen zur Teilnahme am gesamtgallischen Krieg bewegen. Sie stellten 8000 Krieger für das Entsatzheer von Alesia.
Wie verhielten sich die Piktonen ab 51 v. Chr. gegenüber den Römern?
Ab 51 v. Chr. schlugen sie sich auf die Seite der Römer.
Was geschah 51 v. Chr. in Lemonum mit dem Anführer der Piktonen, Duratius?
Duratius wurde wegen seiner Romtreue vom Führer der Andecaven, Dumnacus, in Lemonum belagert, aber durch Caesars Legaten Gaius Caninius Rebilus und Gaius Fabius befreit.
: Zu welcher römischen Provinz gehörten die Piktonen seit Augustus?
Die Piktonen gehörten seit Augustus zur Provinz Gallia Aquitania.
Wodurch war die Münzprägung der Piktonen beeinflusst?
Die piktonische Münzprägung war stark von mediterranen Vorbildern beeinflusst, insbesondere durch barbarisierte Darstellungen von Nymphenköpfen.
Welche Wirtschaftszweige waren für die Piktonen bedeutend?
Wichtige Wirtschaftszweige der Piktonen waren Fischfang, Schiffbau, Öl- und Weinbau.
Wann hielt das Christentum Einzug im Gebiet der Piktonen, und welcher bedeutende Kirchenlehrer stammt aus Poitiers?
Das Christentum hielt früh Einzug; der Kirchenlehrer und Bischof Hilarius von Poitiers starb 367.
as wurde 1844 bei Avanton im ehemaligen Siedlungsgebiet der Piktonen entdeckt?
1844 wurde der Goldblechkegel von Avanton aus der Bronzezeit bei Feldarbeiten entdeckt.
Wer waren die Bellovaker?
Die Bellovaker waren ein belgischer Volksstamm in Nord-Gallien, der das heutige Département Oise in Frankreich bewohnte.
Wann werden die Bellovaker erstmals schriftlich erwähnt?
Sie werden erstmals von Julius Caesar in seinem Werk De Bello Gallico erwähnt.
Was berichtet Caesar über die Bellovaker im Jahr 57 v. Chr.?
Die Bellovaker zogen sich vor Caesars Legionen in ihre Stadt Bratuspantium zurück.
Welche Stadt wurde nach der Niederlage der Bellovaker ihre Hauptstadt?
Nach ihrer Niederlage wurde Caesaromagus, das heutige Beauvais, zur Hauptstadt der Bellovaker.
Was ist über die Lage von Bratuspantium bekannt?
Die genaue Lage von Bratuspantium ist unklar, aber Historiker vermuten, dass es sich um den heutigen Ort Breteuil im Département Oise handeln könnte.
Warum wird Breteuil als Bratuspantium vermutet?
In der Nähe von Breteuil wurden Ruinen einer alten Stadt gefunden, die bis ins 16. Jahrhundert als „Bransuspans“ bezeichnet wurden.
Wer führte 51 v. Chr. die letzte gallische Revolte der Bellovaker gegen Caesar an?
Der Häuptling Correus führte die Revolte gemeinsam mit dem Atrebaten-König Commius an.
Was geschah mit den Bellovakern nach ihrer Unterwerfung durch Rom?
Ihr Siedlungsgebiet wurde Teil der römischen Region Gallien und später in die Provinz Gallia Belgica integriert.
Wo befand sich das Winterlager der Legion des Quaestors Marcus Licinius Crassus im Jahr 54 v. Chr.?
Es lag im Siedlungsgebiet der Bellovaker, etwa 25 römische Meilen (37 km) von Samarobriva, dem heutigen Amiens, entfernt.
Warum kann Caesaromagus nicht mit Bratuspantium gleichgesetzt werden?
In Beauvais wurden keine archäologischen Spuren einer vorrömischen Befestigung oder Siedlung gefunden.
Wer waren die Atrebaten?
Die Atrebaten waren ein antiker Volksstamm der Belgae, ein gallisch-germanisches Mischvolk.
Wo lag das Siedlungsgebiet der Atrebaten auf dem gallischen Festland?
Sie bewohnten das Gebiet um Nemetocenna/Nemetacum, das heutige Arras im Département Pas-de-Calais.
Wann und in welcher Schlacht wurden die Atrebaten von Caesar besiegt?
Sie wurden 57 v. Chr. in der Schlacht am Sabis (vermutlich die Sambre oder Selle) besiegt.
Wer wurde nach der Niederlage der Atrebaten von Caesar zu ihrem König gemacht?
Commius wurde von Caesar als König der Atrebaten eingesetzt.
Wo siedelten die Atrebaten in Britannien?
Ein Teil der Atrebaten wanderte unter Commius um 50 v. Chr. nach Süd-Britannien aus und bildete dort ein eigenständiges Reich.
Welche römische Stadt ging aus der Hauptstadt der Atrebaten in Britannien hervor?
Calleva Atrebatum (heute Silchester) wurde ihre Hauptstadt und ein römisches Klientelkönigreich.
Wer waren die bekanntesten Könige der Atrebaten in Britannien?
Commius, Tincomarus, Eppillus und Verica.
Wer waren die Moriner und wo siedelten sie?
Die Moriner waren ein keltischer Volksstamm, der im sumpfigen Küstengebiet zwischen Dünkirchen und Le Touquet-Paris-Plage lebte.
Wann wurden die Moriner von den Römern unterworfen?
Julius Caesar unterwarf die Moriner 53 v. Chr.
Was war die Civitas der Moriner?
Ihre Civitas war Taruenna (heutiges Thérouanne).
Welche Hafenstadt gehörte zum Gebiet der Moriner?
Die Hafenstadt Bononia (heutiges Boulogne-sur-Mer).
Was geschah mit den Morinern nach ihrem Aufstand 30–29 v. Chr.?
Der Aufstand wurde von den Römern niedergeschlagen.
Wer waren die Menapier?
: Die Menapier waren ein keltisch-germanisches Mischvolk im belgischen Gallien.
Welche Bedeutung hat der Name „Menapier“?
Der Name wird auf keltische Worte für „Wasser“ zurückgeführt, da ihr Siedlungsgebiet sumpf- und wasserreich war.
Wo siedelten die Menapier?
: Sie lebten in den Niederungen von Niederrhein, Maas, Schelde und Leie im heutigen Belgien, den Niederlanden und Norddeutschland.
Was war ihr Hauptort und wohin wurde er verlegt?
: Ihr Hauptort Castellum Menapiorum (heute Cassel) wurde später nach Turnacum (Tournai) verlegt.
: Wann wurden die Menapier von den Römern unterworfen?
Sie wurden um 52 v. Chr. von Julius Caesar unterworfen.
Wer waren die Ambianer und wo siedelten sie?
Die Ambianer waren ein keltischer Stamm, der an der Somme im Nordosten Frankreichs siedelte.
Was bedeutet der Name „Ambianer“?
Der Name bedeutet „jene von den zwei Seiten“ und bezieht sich auf ihr Siedlungsgebiet an beiden Seiten der Somme.
Wann und mit wie vielen Kriegern beteiligten sich die Ambianer am Widerstand gegen Caesar?
Im Jahr 51 v. Chr. beteiligten sie sich mit 10.000 Kriegern am Widerstand gegen Caesar.
Was war die Hauptstadt der Ambianer?
Ihre Hauptstadt war Samarobriva, das heutige Amiens.
Welche Rolle spielten Münzen der Ambianer nach der römischen Invasion?
Die Ambianer prägten eine stabilisierte Währung, die sich als Vorbild für andere belgische Stämme erwies.
Wer waren die Viromanduer?
Die Viromanduer waren ein keltischer Volksstamm, der im Nordosten des heutigen Frankreichs lebte und zu den Belgae gehörte.
Wo lag das Hauptsiedlungsgebiet der Viromanduer?
Ihr Hauptsiedlungsgebiet lag im heutigen Vermandois, im Nordosten Frankreichs.
Wie hieß die Hauptstadt der Viromanduer, und was ist ihr heutiger Name?
: Die Hauptstadt hieß Augusta Viromanduorum und wird heute Saint-Quentin genannt.
Welche weitere Siedlung wurde von den Viromanduern bewohnt?
Die Stadt Arras wurde ebenfalls in der Antike von Viromanduern bewohnt.
Wer waren die Nachbarstämme der Viromanduer?
Zu den Nachbarstämmen gehörten die Atrebaten, Eburonen und Nervier.
Mit welchen Stämmen verbündeten sich die Viromanduer im Jahr 57 v. Chr.?
: Sie schlossen ein Bündnis mit den Nerviern und Atrebaten, um sich gegen die Legionen Julius Caesars zu verteidigen.
Wie viele Krieger konnten die Viromanduer für den Widerstand gegen Caesar aufstellen?
Sie stellten 10.000 bewaffnete Krieger.
: In welcher Schlacht wurden die Viromanduer besiegt?
Sie wurden in der Schlacht an der Sambre von den Römern besiegt.
: Was geschah mit den Viromanduern nach ihrer Niederlage?
Einige flüchteten mit den Atrebaten nach Britannien, andere unterwarfen sich den Römern.
Welche bedeutenden Heiligtümer hatten die Arverner?
Die Arverner hatten zwei bedeutende Heiligtümer:
Ein Quellheiligtum bei Augustonemetum (Clermont-Ferrand).
Einen großen gallischen Tempel auf dem Puy-de-Dôme, geweiht dem Gott Dumias (Mercurius nach der Interpretatio Romana).
Wer war Mercurius Dumias, und welche Besonderheit ist mit ihm verbunden?
Mercurius Dumias war der Hauptgott der Arverner. Der Bildhauer Zenodorus fertigte eine Kolossalstatue von ihm an, die 400.000 Sesterzen kostete.
Welche Rolle spielte der fränkische Historiker Gregor von Tours in Bezug auf den Tempel der Arverner?
regor von Tours sah den Tempel auf dem Puy-de-Dôme noch gut erhalten.
Welche bekannten Persönlichkeiten stammten aus dem Stamm der Arverner?
uernius: König im 2. Jahrhundert v. Chr., Vater von Bituitus.
Bituitus: König bis 121 v. Chr., Sohn von Luernius.
Congonnetiacus (Contoniatus): Klientelkönig, Sohn von Bituitus.
Celtillus: Vater von Vercingetorix, Bruder von Gobannitio.
Gobannitio: Onkel von Vercingetorix.
Vercingetorix: Führte 52 v. Chr. den Gallieraufstand gegen die Römer an.
Was geschah um das Jahr 256 mit dem Tempel der Arverner?
: Der alemannische König Chrocus plünderte das Gebiet der Arverner und den Tempel von Mercurius Vasso Galate.
Wie werden die Arverner in den Asterix-Comics dargestellt?
In den Asterix-Comics sprechen die Arverner das „s“ wie ein „sch“ aus.
Wer waren die Arverner?
Die Arverner waren ein keltischer Stamm, der in der heutigen französischen Region Auvergne lebte.
Wo befand sich der Hauptort der Arverner?
er Hauptort der Arverner war Gergovia, später ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. Augustonemetum (heute Clermont-Ferrand).
Was bedeutet der Name „Arverner“?
: Der Name „Arverner“ leitet sich vom gallischen Wort arueriatis ab, was nach gegenwärtigem Forschungsstand „der Genugtuung gibt“ bedeutet.
: Wann wurden die Arverner erstmals erwähnt?
Die Arverner wurden erstmals im 6. vorchristlichen Jahrhundert erwähnt, als sie mit anderen keltischen Stämmen in Italien einfielen.
Wer war Bituitus, und was geschah mit ihm?
Bituitus war ein König der Arverner, der 121 v. Chr. die Allobroger gegen die Römer unterstützte. Er wurde von den Römern besiegt und gefangengesetzt.
: Welche Rolle spielte Vercingetorix in der Geschichte der Arverner?
Vercingetorix, der Sohn des Arvernerkönigs Celtillus, führte 52 v. Chr. den großen Gallieraufstand gegen die Römer an. Er errang einen Sieg in der Schlacht von Gergovia, unterlag jedoch in der Schlacht um Alesia.
Welche Rolle spielten die Treverer in den Thronfolgekämpfen nach Neros Tod?
: Nach Neros Tod unterstützten die Treverer zunächst Lucius Verginius Rufus, der gegen den Aufstand des Gaius Iulius Vindex kämpfte. Später stellten sie sich auf die Seite von Vitellius gegen Otho, was zur Ermordung des Prokurators Pompeius Propinquus führte. Führende Treverer wie Iulius Classicus und Alpinius Montanus unterstützten Vitellius auch militärisch.
Wie verhielten sich die Treverer während des Bataveraufstands?
: Zunächst kämpften die Treverer unter Iulius Classicus gegen die Bataver unter Iulius Civilis, wechselten aber später die Seiten. Führende Treverer wie Classicus und Tutor verbündeten sich mit Civilis, planten die Unabhängigkeit Galliens und ermordeten den römischen Legaten Dillius Vocula.
Welche Strafe verhängten die Römer nach der Niederschlagung des Bataveraufstands über die Treverer?
: Nach dem römischen Sieg wurden die treverischen Reitereinheiten aufgelöst, ihre Mitglieder anderen Einheiten zugeteilt. Die Stammesaristokratie wurde vollständig neu organisiert, und die Treverer verloren ihre politische Bedeutung.
Welche Ereignisse führten zum Ende des Bataveraufstands?
Quintus Petillius Cerialis besiegte die gallischen Aufständischen in mehreren Schlachten, darunter eine bei Rigodulum, wo Iulius Valentinus gefangen genommen wurde. Augusta Treverorum wurde eingenommen, und die Treverer ergaben sich, wodurch die Stadt verschont blieb.
Welche führenden Persönlichkeiten der Treverer waren am Bataveraufstand beteiligt?
Am Bataveraufstand beteiligt waren Iulius Classicus, Iulius Tutor, Alpinius Montanus und Iulius Valentinus. Sie planten die Abspaltung eines unabhängigen Galliens und führten militärische Aktionen gegen die Römer.
Welche Auswirkungen hatte der Bataveraufstand auf die politische Rolle der Treverer?
Nach der Niederschlagung des Aufstands wurden die Treverer politisch bedeutungslos. Ihre Stammeseliten wurden ersetzt, und sie spielten keine Rolle mehr in der römischen Politik.
Wie veränderte sich die Beziehung der Treverer zu den Römern unter der flavischen Dynastie?
Die Flavier hegten offenbar einen Groll gegen die Treverer. Sie verloren Gebiete, die dauerhaft der Provinz Germania superior zugeteilt wurden, und keine Treverer wurden in dieser Zeit im römischen Militär nachgewiesen.
Welche wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen erlebten die Treverer nach der Niederschlagung des Aufstands?
Nach der Niederschlagung des Aufstands begann eine Phase verstärkter Romanisierung. Augusta Treverorum entwickelte sich zu einem wichtigen Zentrum mit Monumentalbauten wie Amphitheater und Tempeln. Die Treverer erlebten über 150 Jahre Frieden und Wohlstand.
Welche Gottheiten verehrten die Treverer?
Die Treverer verehrten Gottheiten wie Mars Lenus, Mercurius, Rosmerta, Intarabus und Ancamna. Viele wurden mit römischen Göttern gleichgesetzt. Heiligtümer befanden sich in Augusta Treverorum und auf dem Martberg.
Wie beeinflusste die römische Herrschaft die religiösen Praktiken der Treverer?
Unter römischem Einfluss wurden viele keltische Götter mit römischen Göttern gleichgesetzt. Neue Tempel entstanden, darunter der Lenus-Mars-Tempel und der Tempelbezirk im Altbachtal, was eine stärkere Integration der römischen Religion zeigte.
Wo lebten die Sueben ursprünglich?
: Die Sueben lebten ursprünglich im Nordosten von Germania magna, zwischen Ostsee, Oder und Elbe, sowie bis zu den deutschen Mittelgebirgen.
Welche Bedeutung hat der Name „Sueben“?
: Der Name „Sueben“ könnte sich auf die Oder („Suevus“) beziehen, was sie als „Oderleute“ kennzeichnet.
Wie wurden die Sueben in römischen Quellen wahrgenommen?
: Sie wurden als prägende germanische Stammesgruppe beschrieben. Die Ostsee wurde nach ihnen „Mare Suebicum“ benannt.
Welche Stämme zählte Tacitus zu den Sueben?
Tacitus zählte unter anderem die Semnonen, Langobarden, Hermunduren, Quaden, und Markomannen zu den Sueben.
Was berichtete Caesar über die Sueben?
Welchen Einfluss hatten die Boier auf die Kulturen der Region?
Die Boier vermischten ihre Kultur mit der der Etrusker, was zu einer einzigartigen kulturellen Verschmelzung führte.
Handelsgüter und Kunstwerke, die keltische und etruskische Einflüsse aufwiesen, wurden sowohl in Böhmen als auch in Italien gefunden.
Diese kulturellen Verbindungen beeinflussten auch die Ligurer und andere nördliche Stämme.
Welche Verbindung gab es zwischen den Boiern und den Helvetiern?
Kurz bevor sich die Boier den Helvetiern anschlossen, belagerten sie die Stadt Noreia.
Sie beteiligten sich mit 32.000 Kriegern an der Auswanderung der Helvetier.
Nach der Schlacht bei Bibracte wurden die Boier im Gebiet der Haeduer in Gallien angesiedelt.
Was geschah mit den Boiern nach der Zeitenwende?
Ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. wurden die Boier zunehmend von den Markomannen und Dakern verdrängt.
Während des Alpenfeldzuges von Tiberius (im Jahr 278 n. Chr.) waren die Boier einer der letzten unterworfenen Stämme.
Ein Limes-Grenzer aus der Zeit trug den Namen „Boius“, was „der Boier“ bedeutet.
e: Was geschah mit den böhmischen Boiern?
Die böhmischen Boier breiteten sich nach Noricum, Pannonien und in das westliche Gallien aus.
Im 1. Jahrhundert v. Chr. wurden sie teilweise von den Markomannen und Dakern verdrängt.
Einige Boier flohen nach Mitteleuropa und schlossen sich dort anderen keltischen Stämmen an.
elche Rolle spielten die Boier bei der Eroberung Roms?
Die Boier (zusammen mit anderen keltischen Stämmen wie den Senonen) beteiligten sich an der Eroberung Roms um 390 v. Chr.
Diese wurde durch eine Provokation durch Römer verstärkt, als ein römischer Abgesandter einen keltischen Häuptling tötete.
Nach der Eroberung siedelten die Boier in Norditalien, südlich des Po, und vermischten sich weiter mit den Etruskern.
Wie veränderten sich die italischen Boier?
Die italischen Boier siedelten nördlich des Apennins und vermischten sich mit den Etruskern und Umbrern.
Ihr Hauptort wurde Felsina, später Bononia (heute Bologna).
Sie hatten Auseinandersetzungen mit den Etruskern, die von den Römern unterstützt wurden, und dies führte zur Eroberung Roms durch die Senonen und möglicherweise Teile der Boier.
Wer waren die Lingonen?
Die Lingonen (lateinisch Lingones) waren ein keltisches Volk in Gallien.
Sie siedelten an der oberen Seine, Marne und Saône, zwischen den Senonen und Sequanern.
: Wo lag das Gebiet der Lingonen?
Das Gebiet der Lingonen lag im Norden der römischen Provinz Lugdunensis, an der Grenze zur Belgica.
Später war es der westlichste Teil der Provinz Germania superior.
Wie haben die Lingonen im Gallischen Krieg (58-51 v. Chr.) geholfen?
Die Lingonen unterstützten Gaius Iulius Caesar bei der römischen Eroberung Galliens.
Sie waren mit Rom durch einen förmlichen Vertrag verbunden und zählten zu den foederati (Verbündeten).
Was geschah 9 v. Chr. bei den Lingonen?
Im Jahr 9 v. Chr. ließ Drusus bei den Lingonen einen Tempel für den Kult des Augustus errichten.
Was geschah mit den Lingonen nach dem Bataveraufstand?
69 n. Chr. erhielten die Lingonen das römische Bürgerrecht von Otho.
Kurz darauf schlossen sie sich unter Führung des Iulius Sabinus dem Bataveraufstand gegen Rom an.
Nach dem Scheitern des Aufstands wurden die Lingonen begnadigt.
Was war der Hauptort der Lingonen?
Der Hauptort der Lingonen war Andematunnum (heute Langres).
Die Stadt wurde auch Civitas Lingonum oder Lingonae genannt.
Welche Götter verehrten die Lingonen?
Das Stammesheiligtum der Lingonen befand sich bei Mediolanum (heute Mâlain).
Zu den verehrten Göttern gehörten Cicollus, Litavis, Epona, Sucellus, Apollo Borvo und Damona.
In Bourbonne-les-Bains verehrten sie Apollo Borvo und Damona als Götter des Heilbads und Quellheiligtums.
Welche weiteren Heiligtümer der Lingonen sind bekannt?
Ein weiteres größeres Heiligtum wurde bei der Stadt Vertillum (heute Vertault) ausgegraben.
Ein Altar für die Göttin Verbeia wurde im britannischen Ilkley gefunden, geweiht von einem Präfekten der II. Lingonenkohorte.
Wer war ein Klientenstamm der Lingonen?
Ein Klientenstamm der Lingonen waren die Tricassen, die an der oberen Seine und Aube siedelten.
Wer waren die Boier?
Die Boier (lateinisch Boii) waren ein keltischer Stamm, der in Mitteleuropa lebte.
Sie stammten ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau.
Ihr Siedlungsgebiet erstreckte sich über Teile der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich, südliches Deutschland, den Balkan und Oberitalien.
Wo lebten die Boier ursprünglich und wie teilten sie sich auf?
Der Ursprung der Boier liegt vermutlich im Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau.
Im 4. Jahrhundert v. Chr., während der Latènezeit A, teilten sich die Boier in zwei Gruppen: Eine zog nach Norditalien und die andere nach Böhmen.
Diese Abwanderung wurde vermutlich durch den Druck von germanischen Stämmen ausgelöst.
Wie leitet sich der Name „Boier“ ab?
Der Name könnte sich entweder von einer keltischen Bezeichnung für „Schläger“ oder „Krieger“ ableiten oder von gʷowjeh₃s (Rinderbesitzer, verwandt mit dem lateinischen bos für Rind).
Der Name „Boiorix“ war der Titel eines Königs der Boier, und „Boiodurum“ war ein wichtiger Ort (heute Passau).
Der Name „Böhmen“ (Boio-haemum = „Heim der Boier“) sowie „Bayern“ könnten von den Boiern stammen.
Wer waren die Haeduer?
Der größte keltische Stamm in Gallien.
Der Name „Haeduer“ ist römischer Herkunft; die korrekte gallische Form lautet „Aedui“ oder „Aeduer“.
Der Name leitet sich von Aidu (‚Feuer‘) ab und bedeutet möglicherweise „die Feurigen“.
Welche Hauptorte hatten die Haeduer?
Ursprünglich Bibracte.
Später Augustodunum (heute Autun), gegründet 10 v. Chr.
Weitere Orte: Cavillonum, Decetia, Noviodunum Haeduorum, Matisco.
Wo lebten die Haeduer und welche Nachbarstämme hatten sie?Antwort:
Gebiet: Zwischen Saône und Loire, bis in den Raum Lyon.
Nachbarn:
Westen: Biturigen.
Norden: Lingonen, Senonen, Karnuten.
Osten: Sequaner, Brannoviken.
Süden: Kleinere Klientelvölker.
Was weiß man über die Vorgeschichte der Haeduer?
Im 6. Jahrhundert v. Chr.: Teilnahme an einem Feldzug nach Oberitalien.
121 v. Chr.: Erbaten römische Hilfe gegen die Arverner und Salluvier.
: Welche Rolle spielten die Haeduer im Gallischen Krieg?
Caesar beschreibt sie als einen der bedeutendsten gallischen Stämme (120 Nennungen in de bello Gallico).
Besiegten 61 v. Chr. zusammen mit anderen Galliern den Sueben Ariovist bei Magetobriga.
58 v. Chr.: Unterstützten Caesar bei der Schlacht bei Bibracte.
52 v. Chr.: Schwankten zunächst, schlossen sich dann dem Aufstand unter Vercingetorix an.
Nach der Schlacht um Alesia: Politische Vorherrschaft in Gallien gemeinsam mit den Remern.
Welche Persönlichkeiten der Haeduer sind bekannt?
Elf namentlich bekannte Anführer, darunter:
Diviciacus, Dumnorix, Liscus, Eporedorix.
Litaviccus, Viridomarus, Convictolitavis.
Wie verlief die christliche Missionierung der Haeduer?
Um das Jahr 270: Bischof Reverianus von Autun wurde von Papst Felix I. entsandt.
273: Reverianus erlitt unter Kaiser Aurelian den Märtyrertod.
: Welche Rolle spielten die Haeduer nach der Schlacht um Alesia?
Blieben politisch einflussreich und wurden von der Versklavung ausgenommen.
Zusammen mit den Remern übernahmen sie die Vorherrschaft in Gallien.
Warum sind die Haeduer für die römische Geschichtsschreibung so bedeutsam?
Werden im de bello Gallico häufiger erwähnt als jeder andere gallische Stamm.
Sie spielten eine zentrale Rolle in den Konflikten und politischen Entwicklungen Galliens während des Gallischen Krieges.
Wer waren die Rauriker?
Ein keltischer Stamm, der seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. das Gebiet des südlichen Oberrheins besiedelte.
Der Name „Rauriker“ wurde von den Römern verwendet, in der Antike war der Stamm unter dem Namen „Rauraci“ bekannt.
Heute spielt die Erinnerung an die Rauriker insbesondere in der Region Basel eine Rolle.
Wo lebten die Rauriker?
Die Rauriker siedelten in der Gegend von Basel, dem Jura und dem Elsass.
Archäologisch sind ihre Spuren seit Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. nachweisbar.
Welche archäologischen Funde gibt es von den Raurikern?
1911 wurde die Stadt „Basel-Gasfabrik“ entdeckt, eine hoch entwickelte, strukturierte Siedlung.
Es wurden Werkstätten, Importwaren aus römischen Gebieten und ein Töpferviertel mit gut erhaltenen Töpferöfen gefunden.
Ein Gräberfeld mit menschlichen Skelettteilen lässt auf rituelle Bestattungen schließen.
Was geschah mit den Raurikern nach der Niederlage bei Bibracte?
Nach der Niederlage bei der Schlacht bei Bibracte (58 v. Chr.) zogen die Rauriker in ihr ursprüngliches Siedlungsgebiet zurück.
Sie gründeten ein befestigtes Oppidum (befestigte Siedlung) auf dem Basler Münsterhügel
: Wie verlief die Romanisierung der Rauriker?
Ab 25 v. Chr. begannen die Römer mit der Eroberung des Alpenraums.
Die Römer errichteten ein Kastell auf dem Rheinknie bei Kaiseraugst.
Möglicherweise siedelten die Rauriker später nach Augusta Raurica über, das ursprünglich 44 v. Chr. gegründet wurde, aber erst ab 30 v. Chr. ausgebaut wurde.
Wie war die römische Organisation der Rauriker?
Die Rauriker wurden als „Civitas Rauricorum“ in das römische System integriert.
Der Hauptort der Region war Argentovaria (vermutlich bei Biesheim oder Oedenburg in den Vogesen).
Es sind jedoch kaum Details über die römische Organisation der Rauriker bekannt.
Wie lange wurde der Begriff „Raurikisch“ verwendet?
Der Begriff „Raurikisch“ wurde bis zur Wende zum 5. Jahrhundert verwendet, obwohl die Konkurrenz durch den Begriff „Basilia“ zunahm.
374 wird „Basilia“ erstmals bezeugt.
Was war das Castrum Rauracense und wie entwickelte sich die Region weiter?
Nach dem Fall des obergermanisch-rätischen Limes (259/260 n. Chr.) wurde das Castrum Rauracense bei Kaiseraugst als Ersatz für das unbefestigte Augusta Raurica errichtet.
Später, in der Notitia Galliarum (um 400), wurde Basel als zentraler Ort gegenüber dem Castrum Rauracense hervorgehoben.
Was geschah mit dem Bistum der Rauriker?
346 nahm der Bischof Justinianus Rauricorum an einer Synode in Köln teil.
Danach wird das raurikische Bistum nicht mehr erwähnt und scheint untergegangen zu sein.
Im 7. Jahrhundert gab es jedoch wieder einen lokalen Bischof in Augst und Basel.
Was war die Raurakische Republik?
Eine Tochterrepublik Frankreichs, die von 1792 bis 1793 existierte.
Die Republik wurde nach den Raurikern benannt und entstand aus Teilen des Fürstbistums Basel.
Wer waren die Tulinger?
Die Tulinger waren ein keltischer Volksstamm, der ausschließlich in Gaius Iulius Caesars Bericht über den Gallischen Krieg erwähnt wird.
Sie wurden zusammen mit anderen keltischen Stämmen in der Schlacht bei Bibracte 58 v. Chr. genannt.
Sie zählten laut Caesar 36.000 Menschen.
Was war die Rolle der Tulinger in der Schlacht bei Bibracte?
Die Tulinger standen zusammen mit den Helvetiern, Boiern, Latobriger und Raurikern gegen die Römer.
Die Schlacht bei Bibracte fand 58 v. Chr. statt, als diese Stämme versuchten, sich in Gallien niederzulassen.
Warum fand die Schlacht bei Bibracte statt?
Ältere Darstellungen gehen davon aus, dass die Schlacht durch die Auswanderung keltischer Stämme nach Gallien ausgelöst wurde.
Neuere Forschung zweifelt jedoch an dieser Darstellung und sieht den Vorfall eher als Kriegszug oder als teilweise Auswanderung kleinerer Stammesgruppen.
Es wird vermutet, dass die Siedlungen und Kultstätten der Helvetier noch eine ungebrochene Kontinuität und Vitalität aufwiesen.
Was geschah nach der Niederlage der Tulinger in der Schlacht bei Bibracte?
Nach der Niederlage forderte Caesar die Stämme auf, in ihre ursprünglichen Siedlungsgebiete zurückzukehren.
Caesar berichtet, dass nur 110.000 Menschen zurückkehrten, obwohl die Stämme durch die Verluste und Abwanderung in ihrem alten Siedlungsraum Leerraum hinterließen.
Was geschah mit den Tulinger nach der Rückkehr in ihre Siedlungsgebiete?
Durch die Rückkehr und die Mischung mit anderen keltischen Stämmen wie den Helvetiern und Boiern konnte der Leerraum in ihren Gebieten wieder besiedelt werden.
Es wird angenommen, dass die Tulinger sich mit den Helvetiern und Boiern in den Gebieten der Schweiz, Österreich und Deutschland vermischten.
Wie bedeutend waren die Tulinger im Vergleich zu anderen keltischen Stämmen?
Im Vergleich zu den Helvetiern, Boiern und anderen benachbarten Stämmen waren die Tulinger eher ein kleinerer Stamm.
Ihre Bedeutung wird vor allem durch die Erwähnung in Caesars Bericht und die Zugehörigkeit zu denjenigen Stämmen deutlich, die in der Schlacht bei Bibracte kämpften.
Welche Quellen berichten von den Tulinger?
Die Hauptquelle für die Tulinger ist Caesars Werk De Bello Gallico, in dem sie in Zusammenhang mit der Schlacht bei Bibracte erwähnt werden.
Eine spätere Erwähnung findet sich bei Orosius, der jedoch nur Caesars Bericht nacherzählt.
Informationen zu den Latobikern
Die Latobiker oder Latobriger (lateinisch Latobrigi, Latobici) waren angeblich[1] ein antiker keltischer Stamm, der neben den Helvetiern im heutigen Südbaden und im Klettgau siedelte. Ihre Hauptstadt war wohl Iuliomagus, in das sie mit den Tulinger zurücksiedelten.
Gemeinsam mit den Helvetiern und anderen Stämmen versuchten sie vor den anrückenden Germanen nach Westen zu fliehen, wurden aber von römischen Legionen unter Gaius Iulius Caesar militärisch daran gehindert (Schlacht von Bibracte 58 v. Chr.). Dieser machte die Kelten zu Foederati und siedelte sie wieder östlich des Rheins an, damit die Germanen dort keine freien Siedlungsgebiete erschließen konnten.
In der Zeit um Christi Geburt muss der Druck der Germanen aber größer geworden sein, da die Kelten wieder auswanderten, dieses Mal aber nach Südosten in die neue Provinz Pannonien. Die Latobiker siedelten im heutigen Kärnten, an der Raab, in Slowenien und zwischen Save und Drau. Ihre nächsten Nachbarn in der neuen Heimat waren die Varcianer. →Latobius
Wer beschreibt die Helvetier als „goldreich, aber friedlich“?
Der griechische Historiker Poseidonios.
Wo lebten die Helvetier laut Ptolemäus und Tacitus?
Zwischen Donau, Rhein und Main, bis germanische Stämme sie in die Nordwestschweiz verdrängten.
Warum zogen die Helvetier Ende des 2. Jahrhunderts v. Chr. aus Süddeutschland ab?
Wegen der Raubzüge der Kimbern und Ambronen, denen sich auch die Tiguriner und Teutonen anschlossen.
Was zeigt die Inschrift vom Magdalensberg über die Helvetier?
t: Sie erwähnt die Elveti als einen von acht ostalpinen Stämmen, lässt jedoch ihre genaue Identität offen.
Wann und unter welcher Führung besiegten die Helvetier ein römisches Heer?
107 v. Chr. unter Divico bei Agen an der Garonne.
Wie teilten sich die germanischen und keltischen Stämme nach 103 v. Chr.?
Die Teutonen und Ambronen zogen westlich in die Provence, die Kimbern und Tiguriner über den Brennerpass in die Poebene.
Wie beschreibt Caesar den Zug der Helvetier?
: Die Helvetier zerstörten ihre Siedlungen und zogen nach Westen, um ein neues Gebiet in Gallien zu suchen, wurden jedoch 58 v. Chr. bei Bibracte besiegt.
Welche Zahlen ergab die Volkszählung im Lager der besiegten Helvetier?
263.000 Personen, davon 92.000 waffenfähige Männer. Nach der Rückkehr in die Heimat nur noch 110.000.
Was ordnete Caesar nach der Kapitulation der Helvetier an?
Die Rückkehr in ihre alten Siedlungsgebiete und die Versorgung durch die Allobroger mit Getreide.
Was wird in der neueren Forschung zu Caesars Bericht über die Helvetier-Auswanderung kritisch gesehen?
Keine archäologischen Hinweise auf die von Caesar beschriebene Zerstörung helvetischer Siedlungen.
Siedlungen und Kultstätten zeigen im relevanten Zeitraum Kontinuität und Vitalität.
Der von Caesar angenommene riesige Tross der Helvetier wäre logistisch nicht umsetzbar gewesen.
Welche alternativen Erklärungen gibt es zur «Auswanderung» der Helvetier?
Möglicherweise ein Kriegs- oder Beutezug kleinerer Stammesgruppen.
Unklar, ob tatsächlich Pläne zur Niederlassung im Santonengebiet bestanden.
Caesar könnte die Ereignisse propagandistisch überhöht haben, um eigene Kriegszüge zu rechtfertigen.
Welche Konsequenzen hatte die Niederlage der Helvetier gegen Caesar?
Wahrscheinlich militärische Schwächung, aber keine drastische Reduktion der Bevölkerung.
Abschluss eines foedus mit Rom.
Gründung römischer Militärkolonien in Augst (Colonia Raurica) und Nyon (Colonia Iulia Equestris).
Was zeigen archäologische Funde über die keltische Kultur nach Caesars Zeit?
Kulturelle Nachblüte in der Schweiz.
Münzfunde weisen auf eine aristokratische Stammesorganisation hin.
Kelten blieben zunächst wenig romanisiert.
Wie wurde das Gebiet der Helvetier in das Römische Reich integriert?
Nach den Alpenfeldzügen (25–16 v. Chr.) wurde der Alpenraum ins Reich eingebunden.
Wichtige helvetische Orte wie Vindonissa (Windisch) und Aventicum (Avenches) wurden zu römischen Stützpunkten.
Die Helvetier wurden Teil der Provinz Gallia Belgica, später Germania superior.
Was führte zum Helvetieraufstand, und wie endete er?
Unterstützung des Kaisers Galba brachte die Helvetier in Konflikt mit römischen Truppen.
Plünderungen und Zerstörung helvetischer Siedlungen durch die Legio XXI Rapax.
Nach der Niederlage wurde Aventicum eine römische Kolonie.
Was geschah mit den Helvetiern nach dem Aufstand?
Verlust der Selbstverwaltung, kein römisches Bürgerrecht (erst ab 212 n. Chr.).
Romanisierung setzte sich fort, aber keltische Bräuche und Sprache blieben teilweise erhalten.
Keltische Oppida wurden nach dem Abzug der Römer 401 n. Chr. neu befestigt, aber die Helvetier konnten kein eigenes Staatswesen errichten.
Welche keltischen Einflüsse sind in der Schweiz bis heute sichtbar?
Viele Flüsse und ältere Städte tragen keltische Namen.
Beispiele: Kanton Uri leitet sich vom keltischen ure (Stier) ab.
Keltische Einsprengsel in Flur- und Landbezeichnungen.
Welche Rolle spielen archäologische Untersuchungen bei der Erforschung der helvetischen Zivilisation?
Archäologie liefert Hauptinformationen zur helvetischen Zivilisation.
Erkenntnisse werden durch internationalen Fachaustausch und andere Wissenschaften unterstützt.
Historische Quellen stützen teilweise die Ergebnisse.
Welche Gebiete waren in der La-Tène-Zeit im heutigen Gebiet der Schweiz besiedelt?
Schweizer Mittelland: Lausanne bis Winterthur.
Schwerpunkte:
Jurasüdfuss (Neuenburgersee, Bielersee bis Basel).
Aaretal (Thun bis Bern).
Zwischen Limmat/Zürichsee und Reuss.
Alpenregionen: Wallis, Bellinzona, Lugano.
Karte 3: Standortwahl für Siedlungen
Frage: Welche Kriterien bestimmten die Lage helvetischer Siedlungen? Antwort:
Nähe zu Gewässern (als Transportwege).
Schutz und Übersicht durch:
Flussschlaufen (z. B. Bern-Engehalbinsel, Vindonissa).
Hügel (z. B. Basel-Münsterhügel, Zürich-Lindenhof).
Welche archäologischen Entdeckungen wurden am Lindenhof in Zürich gemacht?
V-förmiger Graben und Pfostenbauweise von Häusern.
Feuerstellen und Vorratsgefäße.
Hinweise auf Metallhandwerk (Eisenschlacken).
Neuerungen um 40 v. Chr., wie veränderte Hausorientierung und Bierproduktion
Was wurde bei den Grabungen in Vindonissa gefunden?
Reste von Holzbauten aus dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr.
Gebrauchsgegenstände, Waffen, Wälle und Gräben.
Was berichtet Caesar über helvetische Siedlungen?
Mehr als 400 vici (Dörfer) und ein Dutzend Oppida.
58 v. Chr. zogen 263'000 Helvetier nach Bibracte.
Was ist ein Oppidum, und welche Funktion hatte es?
Eine mit Wällen und Gräben gesicherte Siedlung.
Diente als Handelsplatz oder Zufluchtsort.
Beispiele: Mont Terri, Zürich-Uetliberg, Mont Vully.
lagen die keltischen Oppida in der Schweiz?
Meist an schiffbaren Flüssen.
Beispiele: Altenburg-Rheinau, Bern-Engehalbinsel, Aventicum, Basel-Münsterhügel.
Welches Oppidum wurde teilweise rekonstruiert?
Der Wall von Sermuz basierend auf Caesars Beschreibungen.
: Nenne drei keltische Oppida auf dem Gebiet der heutigen Schweiz.
Basel-Münsterhügel.
Oppidum auf dem Lindenhof (Zürich).
Mont Vully.
Wo wurden in der Schweiz Eisenerze und Kupfer abgebaut, und wie wurden sie genutzt?
Eisenerze im Alpenraum und nördlichen Jura.
Systematischer Abbau für Werkzeuge, Gebrauchsgegenstände und Waffen.
Transport in Form von Roheisen-Barren.
Beispiel: Funde in Zürich (Rathausbrücke, Lindenhof).
Warum galten die Helvetier als „reich an Gold“?
Viele Bäche und Flüsse führten Gold, das gewaschen wurde.
Verwendung: Herstellung von Schmuck und Goldmünzen.
Antike Quellen (Poseidonios, Diodor) beschreiben das Goldwaschen und den Goldreichtum.
Welche Materialien und Techniken wurden von den Helvetiern für Schmuck und Waffen verwendet?
Schmuck: Bronze, Gold und Glas.
Waffen: Eisen mit Ornamenten (z. B. auf Lanzenspitzen).
Goldbearbeitung: Schmieden, Ziselieren, Vergolden, Granulieren.
Kunstvoll hergestellter Glasschmuck: Armringe (3. Jhd. v. Chr.).
: Welche Entwicklungen gab es in der Töpferei?
Arbeitsteilung und Spezialisierung.
Töpfersiedlungen wie in Sissach (110 v. Chr.) mit mehreren Brennöfen.
Herstellung von dünnwandigem, bemaltem Geschirr für den Alltagsgebrauch.
Ähnliche Funde in Basel-Gasfabrik.
Welche Produkte wurden gehandelt, und wie verlief der Handel?
Produkte: Schmuck, Wein, Eisenbarren, Olivenöl, Garum (Gewürz).
Handelspartner: Oberitalien, Etrurien, Karthago.
Transport: Gewässer als Hauptwege.
Beispiele: Amphorenfunde belegen Weinkonsum und Ölimporte.
Welche Rolle spielte der Sklavenhandel bei den Helvetiern?
Handelsgüter: Kriegsgefangene und unterste soziale Schichten.
Ein Krug Wein hatte den Wert eines Sklaven (laut Diodor).
Funde: Handfesseln (z. B. Basel-Gasfabrik, Bern).
Wie war die Gesellschaft der Helvetier strukturiert?
Adelige (nobiles): Machtausübung durch Herkunft und Stammbaum.
Beispiele: Orgetorix – reichster und einflussreichster Mann seiner Zeit.
Druiden: Priester, Richter, Gelehrte, von Steuern und Kriegsdienst befreit.
Einfaches Volk: Oft sklavenähnliche Abhängigkeit; kaum archäologische Spuren.
Welche schriftlichen Hinterlassenschaften gibt es von den Helvetiern?
Inschriften in keltischer Sprache (Region Lugano und Como, ab 500 v. Chr.).
Julius Caesar berichtet von Schreibtafeln und griechischen Inschriften.
Münzen: Schlechte Nachahmung griechischer Schriftzeichen.
Fundbeispiel: Eisernes Schwert mit griechischer Inschrift (110 v. Chr., Alte Zihl bei Port).
Welche kulturellen Einflüsse kamen durch den Handel zu den Helvetiern?
Übernahme von Weinkonsum und passenden Gefäßen (Trinkschalen, Henkelkrüge).
Olivenöl aus Spanien und Garum aus dem Mittelmeerraum.
Technische und stilistische Einflüsse in Kunst und Handwerk.
Welche Techniken der Goldbearbeitung beherrschten die Helvetier?
Schmieden, Treiben, Ziselieren, Löten, Granulieren.
Herstellung von vergoldetem Silberschmuck.
Perfektionierte Handwerkskunst, die mit der römischen Zeit verloren ging.
Wie entwickelte sich der Gebrauch von Zahlungsmitteln bei den Helvetiern?
Anfangs Tauschhandel, Münzen erst nach Kontakt mit Römern.
Imitation römischer Münzen durch die Kelten.
Verbreitete Typen: Sequaner Typ (Bronze mit Bleizusatz) und Potinmünzen.
Münzherstellung war vermutlich ein Privileg.
Wo fanden sich Hinweise auf Münzprägung und Münzfunde bei den Helvetiern?
Münzwerkstätten: Mont Vully, Avenches, Oppidum Rheinau.
Potinmünzen-Fund in Zürich: Klumpen von 59,2 kg (~18.000 Münzen).
Fund in Füllinsdorf: 300 Silbermünzen, Hinweis auf überregionale Kontakte.
Welche Rolle spielten Münzen in religiösen Praktiken?
Münzen oft rituell versenkt (z. B. in Zürichsee beim Alpenquai).
Kombination von Wasser, Feuer und Münzen deutet auf Opferkult hin.
Münzprägestätte bei Zürich: Fund von Tüpfelplatten.
Welche keltischen Kultpraktiken sind bekannt?
Waffen und Beute wurden den Gottheiten geopfert, oft unbrauchbar gemacht.
Beispiele: Heiligtum in Bern Tiefenau (Schwerter, Lanzen, Eisenbarren).
Opfer in Flüssen und Seen (z. B. La Tène mit über 2500 Objekten).
Menschenopfer und Skelette mit Stricken gefunden (La Tène).
Welche bedeutenden Kultplätze sind bekannt?
Bern Tiefenau: Heiligtum mit zahlreichen geopferten Gegenständen.
La Tène (Neuenburgersee): Brücke als mögliche Opferstätte.
Cornaux und Port (Bielersee): Waffen und menschliche Überreste gefunden.
Rundtempel Grosser Hafner (Zürich) aus der Römerzeit.
Was fand man an den Brandopferstätten im Rheintal?
Ochsenberg (SG) und Gutenberg (FL): Brandopfer mit Waffen und Schmuck.
Opfergaben aus Metall und Tieropfer.
Frauenschmuck ebenfalls gefunden.
Welche Jenseitsvorstellungen hatten die Helvetier?
Seelenwanderung: Seele geht nach dem Tod in einen neuen Körper über.
Tapferkeit durch Verlust der Todesfurcht gefördert.
Erdbestattung ursprünglich üblich, später auch Kremationen.
Wie unterschieden sich Begräbnisrituale nach sozialer Stellung?
Reiche Gräber mit Schmuck oder Waffen; später Speisen und Geld.
«Charonspfennig» für die Toten (besonders bei Frauen).
Kindergräber wurden häufiger.
Wie wurden weniger angesehene Tote behandelt?
Überreste oft in Erdgruben, Gräben oder Brunnen.
Vermengt mit Siedlungsabfall.
Knochen teilweise von Tieren angeknabbert.
Nenne bekannte Persönlichkeiten der Helvetier und ihre Bedeutung.
Divico: Führer der Tiguriner.
Orgetorix: Reichster und einflussreichster Fürst, gestorben 60 v. Chr.
Vatico: Münzhersteller um 50 v. Chr., möglicherweise ein Fürst.
Ninno: Auf Münzen genannt, vermutlich ein Fürst.
Verucloetius und Nammeius: Verhandlungsführer mit Julius Cäsar.
Warum ist La Tène eine wichtige Fundstelle?
Über 2500 Objekte, ein Drittel davon Waffen.
Hinweise auf Männergesellschaft (wenig Frauenschmuck).
Reste von menschlichen Skeletten, teilweise mit Stricken am Hals.
Vermutlich Opfergaben an Brückenheiligtum.
Definiton Sequaner
Die Sequaner (lateinisch Sequani) waren ein keltischer Stamm in Gallien. Ihr Hauptort war Vesontio, das heutige Besançon.[1] Unser Wissen über die Sequaner verdankt sich vor allem Caesars De Bello Gallico. Die römische Provinz Maxima Sequanorum (auch Sequania, Sequanica oder Sequanicum) wurde nach diesem Stamm benannt.
Wo lebten die Sequaner ursprünglich, und wohin zogen sie später?
Ursprünglich im Seine-Tal.
Später zwischen Saône, Rhone und dem Juragebirge.
Warum riefen die Sequaner den Germanenkönig Ariovist zu Hilfe?
Streit mit den Haeduern.
72 v. Chr.: Ariovist wurde zur Unterstützung geholt.
: Was geschah in der Schlacht bei Magetobriga?
61 v. Chr.: Haeduer wurden geschlagen.
Ariovist besetzte im Gegenzug große Teile des Sequanergebiets.
Wie gerieten die Sequaner unter römische Herrschaft?
58 v. Chr.: Unterwerfung im Rahmen von Caesars Kampf gegen Ariovist.
Seitdem römische Herrschaft.
Welche Rolle spielten die Sequaner im Gallischen Krieg?
52 v. Chr.: Kämpften auf Seiten von Vercingetorix gegen Caesar.
An welchen Unruhen beteiligten sich die Sequaner im Jahr 21 n. Chr.?
Beteiligung an den Unruhen unter Iulius Sacrovir.
Was geschah bei der Rebellion des Gaius Iulius Vindex?
68 n. Chr.: Sequaner schlossen sich der Rebellion an.
Schlacht bei Vesontio: Rebellion von Lucius Verginius Rufus niedergeschlagen.
Wer missionierte die Sequaner und wurde später verehrt?
Heilige Ferreolus und Ferrutius.
Um 200 n. Chr.: Missionierung der Sequaner und Martyrium.
Herkunft Belger
Noch vor Beginn der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar (58 v. Chr.) hatten vermutlich Germanen den Rhein überquert und sich mit den dort seit längerem lebenden Kelten vermischt. Sowohl Tacitus in seiner Germania[1] als auch Caesar in De bello Gallico[2] berichtet, dass die Belger mit besonderem Ehrgeiz Anspruch darauf erhoben, germanischer Herkunft zu sein und sich dadurch von den Galliern abzuheben. Neben den keltisierten Germanen zählt Caesar die fünf cisrhenanischen (linksrheinischen) Germanenstämme der Aduatuker, Eburonen, Condruser, Caeroser und Paemanen zu den Belgern.
Grund warum Abkömmlinge der Belger in Großbritannien siedelten
Einige der Stämme aus der Marne-Gegend trieben regen Handel mit dem ebenfalls keltischen Britannien, wo sich dann auch einige Stämme der Belger im Jahrhundert vor Christi Geburt an der Küste ansiedelten.
Geschichtliche Relevanz der Belger bei der Invasion der Römer
Im ersten gallischen Feldzug bildeten die Belger eine Koalition, wurden aber 57 v. Chr. von Caesar geschlagen. Bis 51 v. Chr. eroberten die Römer das gesamte Gebiet der belgischen Festlandsstämme. Die belgischen Eburonen revoltierten 53 v. Chr. gegen Rom, und vernichteten 15 römische Kohorten. Im Gegenzug wurden sie fast vollständig von den römischen Legionen aufgerieben. Von der anderen Rheinseite nachrückende Stämme ersetzten sie.
Entwicklung der Belger in Britannien
Als Caesar das erste Mal nach Britannien übersetzte, traf er dort auf von Cassivellaunus geführte belgische Gegner, aus denen der Stamm der Catuvellaunen hervorging. Nach weiteren Siegen Caesars in Gallien (54 bis 51 v. Chr.) flüchteten weitere belgische Siedler nach Britannien und verbreiteten ihre Kultur über große Teile Südenglands. Die wichtigsten belgischen Königreiche entstanden um Colchester (die Trinovanten unter König Cunobelinus), St. Albans (die Catuvellaunen) und Calleva Atrebatum (die Atrebaten).
Errungenschaft der Belger in Britannien
Der wichtigste Beitrag der Belgae zur Wirtschaft Britanniens war die Einführung eines schwereren Pfluges, die die verfügbare Ackerfläche erheblich erweiterte.
Germanenstämme, die laut Cäsar zu den Belgern zählen
Aduatuker, Eburonen, Condruser, Caeroser und Paemanen
Stämme der Belger auf dem Festland
Aduatuker
Ambianer
Atrebaten
Bellovaker
Caeroser
Condruser
Eburonen
Melder
Menapier
Moriner
Nervier
Paemanen
Remer
Suessionen
Viromanduer
Entwicklung der Belger unter römischer Herrschaft
Unter Kaiser Augustus wurde dort die römische Provinz Gallia Belgica mit dem Hauptort Durocortorum (Reims) gegründet.
Definition Aquitanier
Als Aquitanier werden die nicht-keltischen Stämme bezeichnet, die in der frühgeschichtlichen Periode das Gebiet zwischen den Pyrenäen, dem Atlantik und der Garonne besiedelten. Die Nähe zu den keltischen Galliern führte zur Annäherung und schon in vorrömischer Zeit in gewisser Weise zur Verschmelzung beider Kulturen.
Völker, die zu den Aquitaniern zählen
Zu den Aquitaniern zählten Auscer (Ausker), Bigerrionen, Elusaten, Konvener, Laktoraten, Sotiaten, Tarbeller, Tarusaten und Vasaten. Im Jahre 56 v. Chr. wurden sie von Crassus, einem Feldhauptmann Cäsars, besiegt und in kurzer Zeit romanisiert. Allerdings hielten sich die lokalen Traditionen im aquitanischen Raum länger als im übrigen Gallien. Seit Beginn des 5. Jahrhunderts siedelten die Römer hier die Westgoten an.
Herkunft Aquitanier
Zur Herkunft der Aquitanier gibt es verschiedene Hypothesen. Der Stammesname des größten Stammes, der Ausker (lat. auscii), viele Götter- und Personennamen und wenige Ortsnamen (der Name Eliberris oder Elimberrum, das heutige Auch, ähnelt dem baskischen Hiriberria, neue Stadt) sowie andere Sprachreste in antiken Quellen deuten auf eine enge Verwandtschaft mit den heutigen Basken (Euskara = baskische Sprache, Euskaldunak = Basken ~ auscii?).[1] Auch der Stammesname der Bigerrionen scheint von einer baskischen Wortzusammensetzung hergeleitet zu sein.
Schon Cäsar bemerkte, dass die Sprache der Stämme dieser Region von der der anderen Gallier abwich, und auch Strabo unterschied sie im Hinblick auf ihr physisches Erscheinungsbild und ihre Sprache strikt von denen des übrigen Gallien; sie seien eher den Iberern ähnlich.[2] Vertreter dieser Auffassung gehen davon aus, dass die Aquitanier seit dem Neolithikum in der Region ansässig waren.
Andere Autoren gehen von einer Zuwanderung von der Iberischen Halbinsel bzw. von einer Zugehörigkeit zu den keltiberischen Stämmen aus; wieder andere bezeichnen zumindest einige der vielen historisch kaum greifbaren Stämme als Kelten.
Herkunft der Gallier
Ihre Herkunft leiteten die Gallier angeblich von einem unbekannten – dem römischen Dis Pater gleichgesetzten – Gott der Fülle und des Totenreichs ab. Nach der Interpretatio Romana glichen die Römer die keltischen Götter und Kulte den eigenen an. Teutates steht hierbei als Beiname bei Mars und Mercurius
Götter der Gallier
Taranis und Cernunnos (Himmelsgott)
Belenus (Lichtgott)
Grannus (Gott des Feuers und der heißen Quellen)
Belisama (Beschützerin der Künste)
Brigantia (Göttin des Sieges)
Epona (Fruchtbarkeitsgöttin)
Esus (Gott der Wege und des Handels)
Medru (Gott der keltischen Anderswelt Mag Mor, der großen Ebene)
Wert von Glauben in der gallischen Hierarchie
Die Priester, meist als Druiden bezeichnet, beherrschten das geistige Leben der Gallier und lehrten sie, an Cathubodua, die Schlachtkrähe, zu glauben sowie an die Matronae (Matronen), die Schicksals- und Fruchtbarkeitsgöttinnen, die meist in Dreigestalt erschienen. Der Totenkult nahm eine herausragende Stellung ein, und die Gallier glaubten an ein Leben nach dem Tod in einer anderen, jenseitigen Welt.
Bedeutung des Ebers in Gallien
Eine gallische Eberstandarte wurde im Jahre 1989 auf einem Strand bei Soulac-sur-Mer gefunden. Der Eber spielt eine große Rolle in der gallischen Mythologie, die Göttin Arduinna wird auf einem Eber reitend dargestellt. Der gallische Hahn wurde erst zu Zeiten der französischen Revolution popularisiert.
Definition Helvetier
Die Helvetier waren ein keltischer Volksstamm, der im 1. Jahrhundert v. Chr. im heutigen schweizerischen Mittelland sowie in Südwestdeutschland siedelte. Die Helvetier sind vor allem wegen ihrer Rolle in den Berichten von Julius Caesar über den Gallischen Krieg bekannt.
Aufteilung der Helvetier
Nach Julius Caesar bestanden um 60 v. Chr. vier helvetische Teilstämme (pagi), von denen er die Verbigener und die Tiguriner nennt. Auch Poseidonios nennt vier Teilstämme, darunter die Tougener und Toutonen. Es ist umstritten, ob letzterer Teilstamm mit den von Livius als Germanen bezeichneten Teutonen identisch ist.
Entwicklung der Helvetier nach dem Abzug der Römer
Nach dem Abzug der Römer Anfang des 5. Jahrhunderts waren die Helvetier im 400 Jahre römisch kultivierten Alpenvorland Teil der bodenständigen Bevölkerung und vermischten sich auf Dauer mit den nun zuziehenden alamannischen Siedlern. Eine Zwangsassimilation wird in der Forschung nicht mehr angenommen, da auch noch zu dieser Periode das Gebiet nur schwach besiedelt war.
Bei der Gründung der Helvetischen Republik 1798 wurde wieder ein Bezug des schweizerischen Gebiets zu den Helvetiern hergestellt. Mit der Gründung des Bundesstaates 1848 wurde als offizielle Bezeichnung der Schweiz nebst dem Namen in den vier Landessprachen zusätzlich die sprachenübergreifende lateinische Bezeichnung Confoederatio Helvetica eingeführt.
Wann und von wem wurden die Kelten erstmals historisch erwähnt?
Um 500 v. Chr. von Hekataios von Milet. Er schrieb, dass sie nördlich der griechischen Kolonie Massilia lebten.
Wie und wo wurden die Helvetier erstmals erwähnt?
Auf einer Tonscherbe aus Mantua mit der etruskischen Aufschrift eluveitie, was als etruskische Form von Helvetios interpretiert wird.
Was belegen Münzfunde aus dem Oppidum Heidengraben?
Sie belegen einen Adligen namens Atullos, möglicherweise ein König, aus dem 2. Jahrhundert v. Chr.
Wer waren die Eburonen, und was geschah mit ihnen?
Die Eburonen waren ein wahrscheinlich keltischer Volksstamm, der 53 und 51 v. Chr. weitgehend von Gaius Julius Caesar vernichtet wurde. Obwohl Caesar sie zu den linksrheinischen Germanen zählte, sprechen ihre Stammesbezeichnung (kelt. eburo = Eibe), Orts- und Personennamen sowie archäologische Befunde für ihre Zugehörigkeit zu den Kelten.
Wo war das Siedlungsgebiet der Eburonen?
Das Gebiet der Eburonen lag zwischen Rhein, Maas, Rheinland, Nordardennen und Eifel. Ihr Einflussbereich reichte bis in die Gegend von Brüssel. Sie waren Klienten der Treverer und unterlagen den Aduatukern tributpflichtig.
Wie war die politische Struktur der Eburonen organisiert?
Die Eburonen hatten ein keltisches Doppelkönigtum mit Ambiorix und Catuvolcus als Königen. Beide hatten unterschiedliche Aufgabenbereiche, und offenbar konnten sie nur gemeinsam Krieg erklären. Die Herrschaftsstruktur glich einer konstitutionellen Monarchie, bei der das Volk Mitspracherechte hatte.
Welche Rolle spielte Ambiorix bei den Eburonen?
Ambiorix war einer der beiden Könige der Eburonen. Er führte 54 v. Chr. einen Aufstand gegen die Römer an, bei dem eine Legion und fünf Kohorten in einer List getäuscht und vernichtet wurden. Caesar beschrieb ihn als listigen Verhandlungsführer und umsichtigen Feldherrn.
Wie wurden die Eburonen vernichtet?
: Caesar verwüstete 53 und 51 v. Chr. das Gebiet der Eburonen in brutalen Rachefeldzügen. Das Land wurde geplündert, die Bevölkerung größtenteils getötet oder vertrieben. König Ambiorix floh über den Rhein; Catuvolcus beging Selbstmord. Später siedelten sich die Ubier und Tungerer in ihrem Gebiet an.
Was zeigen archäologische Befunde über die Eburonen?
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass das eburonische Gebiet um 50 v. Chr. vielfach verlassen wurde. Ihre Münzen zeigen Einflüsse der rechtsrheinischen Ubier und weisen auf gezielte Vorbereitung des Ambiorix-Aufstands hin.
Was ist problematisch an Caesars Berichten über die Eburonen?
Caesars „De bello Gallico“ ist eine einseitige Kriegsberichterstattung, die seinen eigenen Feldzügen dient. Ihr historischer Wahrheitsgehalt muss kritisch hinterfragt werden, da sie propagandistischen Zwecken diente.
Welche Rolle spielte die Eibe bei den Eburonen?
: Der Baum „Eibe“ (lat. eburo) war namengebend für die Eburonen und hatte möglicherweise eine kultische Bedeutung. Catuvolcus beging Suizid mit „Eibensaft“, was auf eine sakrale Rolle des zweiten Königs hinweisen könnte.
Was war Aduatuca, und wo lag es?
Aduatuca war das Zentrum des eburonischen Stammesgebiets. Trotz intensiver Suche konnte es bis heute nicht lokalisiert werden. Es war Schauplatz des römischen Winterlagers, das im Krieg des Ambiorix zerstört wurde.
Welche Quellen liefern Informationen über die Eburonen?
Die Hauptquelle ist „De bello Gallico“ von Julius Caesar. Weitere Hinweise finden sich bei Strabon, der sie als unterworfenen Stamm erwähnt, ohne ihre Vernichtung zu kennen.
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