Altklausur Fragen II:
Was sind Metadaten? + Beispiel
Was versteht man unter Konsensfindungsmodellen?
Welche Eigenschaften weist „Big Data“ auf? Erklären Sie die richtigen Antworten
7. Was sind Metadaten? Nennen Sie ein Beispiel.
c) Kontextinformationen für andere Daten
-> Uhrzeit, Dauer Telefont
13. Was versteht man unter Konsensfindungsmodellen? Geben Sie ein Beispiel für ein solches Konsensfindungsmodell
c) Ein System von Algorithmen, das die Fälschungssicherheit und Datenkonsistenz innerhalb einer Blockchain gewährleistet
-> Proof of Work, Proof of Stake
25. Welche Eigenschaften weist „Big Data“ gemäß Baro et al. (2015) auf? Erklären Sie die richtigen Antworten in einem Satz.
a) Validität
-> Qualität der Daten kann stark schwanken
b) Variabilität
-> Daten unterscheiden sich je nach Ursprung stark voneinander
c) Velozität
-> Neue Daten werden mit hoher Geschwindigkeit erhoben
g) Volumen
-> Von einem menschlichen Verständnis kaum erfassbare Datenmengen
Erklären Sie das Grundprinzip eines BCI
Welche Studiendesigns unterscheidet man bei „Experience Sampling“? + Beispiel
Erklären Sie in wenigen Sätzen, wie eine Blockchain funktioniert
28. Erklären Sie das Grundprinzip eines Brain-Computer-Interfaces (BCI).
Ein computergestütztes System, das Gehirnsignale erfasst, analysiert und in Befehle umwandelt, die an ein Ausgabegerät weitergeleitet werden, um eine gewünschte Aktion auszuführen. Dabei werden nicht die normalen Ausgabepfade des Gehirns verwendet.
31. Welche Studiendesigns unterscheidet man bei „Experience Sampling“? Geben Sie mit wenigen Worten jeweils ein Beispiel, für welche Art von Forschungskontext diese sinnvoll sind.
b) Event-based
-> Panikattacken, Medikamenten (wenn Ereignis Auftritt, Erfassung davon)
f) Time-based
-> Messung von Variablitäten wie Herzfrequenz und Blutdruck
41. Erklären Sie in wenigen Sätzen, wie eine Blockchain funktioniert
Blockchain ist eine programmierbare, digitale Vertrauensinfrastruktur.
Neben Kryptowährungen können alle möglichen Informationen oder Ereignisse in der Blockchain dokumentiert werden.
Eine bestimmte Anzahl an Dateneinträgen wird in Blöcken (Blocks!) gespeichert, welche untereinander verkettet sind (Chain!).
Jeder Block trägt einen kryptografischen Verweis auf den vorherigen Block, so dass eine nachträgliche Manipulation der Kette nicht möglich ist.
Was sind Anwendungsbereiche von E-Health? + Beispiel
42. Was sind Anwendungsbereiche von E-Health? Nennen Sie zusätzlich jeweils ein Beispiel und erklären Sie, was damit gemeint ist.
d) Dokumentation
Digitale Patientenakte: enthält Befunde, Diagnosen
g) Information
Websites wie netdoktor.de: Informiert über Krankheiten
h) Kommunikation
Digitale Krankschreibung (AU- Bescheinigung)
l) Telediagnostik
Telekardiologie: Erkennung Herzinsuffizienz mittels implatierbarer Geräte
m) Telekonsultation
Fachärztlicher Austausch: Beratung zwischen Ärzten über Vorgehen
n) Telemonitoring
Sturzerkennung: Smartwatch erfasst Bewegungsabläufe
o) Teletherapie
Videogestützte therapeutische Sitzungen: Behandlung aus der Ferne
p) Vernetzung
gematik GmbH: Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens
Was sind die fünf Hauptbereiche eines effizienten Gesundheitssystems? + Selektion und Risikostratifikation erklären
46. Was sind die fünf Hauptbereiche eines effizienten Gesundheitssystems? Erklären Sie den vorletzten „korrekten“ Hauptbereich in obiger Auflistung.
b) Einbindung der Patienten
d) Patientenspezifische Datenaggregation
f) Rechenschaftspflicht der Versorger
h) Selektion und Risikostratifikation
= Identifikation von Subpopulationen von Patienten, die dann individuelle Vorsorgerhinweise erhalten, um das Risiko von Erkrankungen zu minimieren
j) Weiterentwickelte Evidenzbasis
Beratung und Coaching Definition
Beratung und Coaching Unterschiede
VL 1/2 (Mo, Digitale Medien)
Beratung ist somit eine professionelle Begleitung einer Klientin oder eines Klienten bei der Lösung eines eher konkreten und umgrenzten Problems ohne Krankheitswert
Coaching kommt ursprünglich eher aus dem wirtschaftlichen Bereich (Führungskräfte)
heute kaum Konsens über klare Unterscheidungskriterien
wir verwenden die Begriffe synonym
Psychologische Beratung/ Coaching – ein Definitionsversuch:
Coaching ist bei Problemen angezeigt, die nicht klinischen Ausmaßes sind, und kann von Personen durchgeführt werden, die anderweitig qualifiziert sind: von Psycholog*innen ohne entsprechende Weiterbildung in Psychotherapie, von Seelsorger*innen, Mediator*innen, Vertrauenslehrer*innen, Allgemeinärzt*innen, Sozialarbeiter*innen, Pädagog*innen etc.
synonyme Verwendung der Begriffe Beratung und Therapie
Beratung ist weniger stigmatisierend und niederschwelliger
.. unterschieden nach Intensität und Krankheitswert des Problems
Kostenübernahme durch Krankenkasse versus Privatzahlung
Diagnostizierbarkeit einer psychischen Erkrankung nach ICD-10 versus Nicht-Erfüllung der cut-off-Kriterien
Wie sich Coaching digitalisiert
Maschine vs. Mensch
Synchron vs. asynchron
Schriftlich vs. mündlich
Repräsentation durch Avatare vs. keine Repräs. durch Avatare
Coaching digitalisiert sich auf unterschiedliche Art und Weise.
Beispiel: Minimalnutzung- Kommunikation per Mail
Vor- oder zu Beginn des Coaching
Terminvereinbarung
Erste Themenabklärung
Unterstützung im Coachingprozess
Hausübungen zwischen den Sitzungen
Themen während des Coachings gemeinsam digital aufarbeiten
Beispiel: App - Wysa: Mental Health support
Synchron vs. asynchron (Beispiel: Online-Coaching)
Bei einem synchronen Online-Coaching besteht die Möglichkeit, sich örtlich unabhängig und in der Regel ohne Anreiseaufwand mit dem Coach auszutauschen.
➢ Beim Coaching über Internettelefonie, Videochat und Chat tauschen sich Coach und Coachee zeitgleich (synchron) aus.
Bei asynchronen Online-Coaching besteht die Möglichkeit, ohne eine Terminbindung an Themen zu arbeiten.
➢ Das asynchrone Coaching ist schrift-, oder audiobasiert und findet entweder als E-Mail Coaching oder über speziell dafür entwickelte Software statt.
schriftlich vs. mündlich
Schriftlich: Mail, Briefe, Diagnostik, SMS, etc. Sprachnachrichten,
Mündlich: Gespräche, Hörübungen, Chat Boots, etc.
Repräsentation durch Avatare vs. keine Repräsentation durch Avatare
Avatare: elektronisch generierte 3D-visuelle Phänomene in virtuellen Welten
große Ähnlichkeit mit realen Menschen durch ihre äußere Erscheinung und
non-verbale Körperexpressionen
synchrone oder asynchrone Audio- und Textkommunikation, wodurch sie sich auch fürs Coaching eignen
Die Möglichkeiten der Einbindung digitaler Medien in den Coaching-Prozess sind vielfältig und komplex.
Zur Klassifikation können zum Beispiel nebenstehende Unterscheidungen herangezogen werden:
Maschine vs. Mensch: Wird die Coaching-Antwort komplett von einer Maschine generiert? Oder kommuniziert der/die Coachee mittels digitaler Medien mit einem Menschen?
synchron vs. asynchron: Kommunizieren Coach und Coachee direkt, beispielsweise in einem virtuellen Coaching-Raum? Oder stellt ein/-e Coach schriftliche Fragen, die vom/von der Coachee, egal wann, beantwortet werden können?
schriftliche oder mündliche Kommunikation zwischen Coach und Coachee
Repräsentation durch Avatare oder nicht
RAUEN Coaching- Marktanalyse
Professionalisierungsgrad der Coaching- Branche
Zentrale Themen im Coaching
N = 727 auswertbaren Fragebögen
In der Befragung wurden diverse statistische Angaben zur Person erhoben. Diese umfassen das Alter, das Geschlecht, die Berufserfahrung als Coach und die Berufserfahrung insgesamt. Anhand der gemachten Angaben kann die Stichprobe wie folgt beschrieben werden
Mit welchen Branchen arbeiten Coaches oder anders gefragt: -> am häufigsten in Dienstleistungen, danach im Bildungswesen
Art der Vergütung des Coachings: knapp 80% bekommen ein Stundensatz/ Tagessatz
Bei der Nutzung von KI im Coaching gaben 64% an, sie nicht zu nutzen
Die Coaching Formate waren auf dem 1. Platz das persönliche Gespräch und auf dem 2. Platz die Videokonferenz
Das Coaching wurde zu 91% mit erfolgreicher Bearbeitung des Anliegens abgeschlossen
Der mit deutlichem Abstand am häufigsten genannte Abbruchgrund lag im „Wechsel des Klienten zur Psychotherapie bzw. in erkannten psychischen Problemen des Klienten“. Der zweithäufigste Grund liegt in der „mangelnden Veränderungsbereitschaft bzw. Umsetzungsbereitschaft des Klienten“
Die Zielgruppe des statistischen „Durchschnitts Coachs“
Die in der Coaching- Marktanalyse 2024 befragten Coaches bewerten den Professionalisierungsgrad der Coaching-Branche auf einer Skala von 0 bis 100 % mit einem Mittelwert von 54,93 %. Das bedeutet, dass etwas mehr als die Hälfte der Branche bzw. der Coaches als professionell verstanden wird – der Rest, knapp 45 %, nicht. → So betrachtet ist das kein gutes Ergebnis
Allerdings lohnt sich beim komplexen Thema des Professionalisierungsgrads eine detaillierte Betrachtung der Einschätzung der gestellten Fragen durch bestimmte Zielgruppen:
➔ Beispielsweise stimmen insgesamt 81,54 % der Befragten der Aussage zu, dass „Coach“ eine staatlich anerkannte Berufsbezeichnung sein sollte, die nur ausgebildete Coaches verwenden dürfen.
➔ Betrachtet man allerdings nur die Gruppe der männlichen Coaches mit 15 oder mehr Jahren Coaching-Erfahrung, so verringert sich der Zustimmungswert zu dieser Aussage auf 73,01 %.
Auffallend: der zweite Platz wird seit 2022 vom Thema „Konfliktmanagement“ belegt. Während frühere Marktanalysen vermuteten, dass die hohe Relevanz auf Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie zurückzuführen sei – etwa durch aufgestaute, vorpandemische Konflikte – zweifelt die Marktanalyse 2024 diese Annahme an.
Stattdessen sieht sie die Ursachen in der sich ständig wandelnden (Arbeits-)Welt, geprägt von Krisen wie dem Ukraine-Krieg, der Inflation, der Energiekrise und dem Aufkommen der Künstlichen Intelligenz. Diese Entwicklungen schaffen neue Ängste, Sorgen und Konfliktpotenziale.
Ein weiterer Grund könnte ein verändertes Bewusstsein sein: Konflikte werden zunehmend als ernsthafte Probleme wahrgenommen, die aktiv bearbeitet werden sollten – auch durch Coaching.
Das Diskontinuum nach der Digitalisierung
Brauchen wir im Coaching die direkte Begegnung künftig nicht mehr?
Digitalisierung bedeutet nach diesem Modell nicht, das die gesamte digitale Welt jegliche analoge Interaktion überflüssig machen wird.
-> Aber es findet eine Umbewertung statt.
Im Konkurrenzkampf zwischen digital und analog werden sich nur solche Produkte, Angebote und Erlebnisse durchsetzen, die entweder alle Stärken der analogen Welt ausspielen oder aber voll auf die Digitalisierung setzen.
Die unentschlossene Mitte wird im Prozess der Digitalisierung die kritische Schwelle des Erfolgs künftig nicht mehr überschreiten und folglich untergehen.
➢ für jeden einzelnen Bereich des Wirtschaftslebens ist diese kritische Schwelle individuell zu eruieren
➢ wo sich die Mitte befindet ist häufig nicht genau zu bestimmen
Wenn wir das Diskontinuum der Digitalisierung zugrunde legen, kann diese Frage mit „nein, wir brauchen die direkte Begegnung“ beantwortet werden.
Die direkte Begegnung und persönliche Beziehungen sind analog und somit nicht ersetzbar.
Das Medium des „analogen“ Gesprächs, in dem in intensivem persönlichen Austausch miteinander gearbeitet wird, wird nicht durch digitale Medien ersetzt, sondern ergänzt.
Stufenmodell zur Klassifizierung der Professionalität von Online-Coaching (4 Stufen)
VL 3
Einführung
Merke: Der Klassifizierung von Online-Coaching über ein Stufenmodell liegt ein Professionalisierungsverständnis zugrunde, wonach Online-Coaching nicht einfach die Übertragung von Face-to-Face-Coaching in virtuelle Räume bzw. Coaching mit medial vermittelter Kommunikation darstellt.
Professionelles Online-Coaching bedarf des Wissens über die spezifischen Wirkfaktoren von Online-Kommunikation und -Begleitung sowie die daraus resultierenden Anforderungen an Coachingverhalten, Coachingprozesse und Coachingtools.
Des weiteren gehören hierzu technische Kompetenzen und die Benutzung von Medien bzw. Plattformen, die Ansprüchen an Datensicherheit, Qualität und Überprüfbarkeit für den professionellen Einsatz genügen
Aus diesem Verständnis heraus ergeben sich verschiedene Online-Voraussetzungen für professionelles Coaching. Diese werden in vier Stufen dargestellt und mit Beispielen belegt:
Stufe I: Diese bezieht sich darauf, dass Telefonieren, Mailen, Chatten bzw. Kommunikation über eine Videofunktion als Online-Coaching bezeichnet werden.
Stufe II: Hierbei werden Plattformen genutzt, die verschiedene Kommunikationswege und noch einige weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit anbieten, allerdings nicht coachingspezifisch.
Stufe III: Coachingspezifische Tools werden als einzelnes Tool (z. B. Fragenset oder Aufstellungstool) oder in Kombination genutzt, teilweise isoliert, teilweise eingebettet in einen vordefinierten Coaching-Prozess.
Stufe IV: Diese Stufe wird erreicht, wenn die diversen Möglichkeiten einer Plattform mit coachingspezifischen Tools, Prozessen und Management der Coachingtätigkeit kombiniert werden können.
Erfahrungen zur agilen Nutzung von Medien: „Skype“ - als Video- und Audiokanal
Skype ist ein internetbasierter Instant-Messaging-Dienst. Er wurde 2003 eingeführt und ist seit 2011 im Besitz von Microsoft. Der Dienst bietet Bildtelefonie, Videokonferenzen, IP- Telefonie, Instant-Messaging, Dateiübertragung und Screen-Sharing.
„Google Docs“ - als kollaboratives Dokument an dem der Coach und der Coachee gemeinsam arbeiten können
Google Docs ist ein Textverarbeitungsprogramm, das Teil der kostenlosen webbasierten Google Docs Editors Suite von Google ist. Die Suite umfasst noch Google Präsentationen, Google Tabellen, Google Zeichnungen, Google Formulare, Google Sites und Google Notizen. Der Dienst ist voll in den Filehosting-Dienst Google Drive integriert, in den alle erstellten Dokumente automatisch gespeichert werden.
Der Dienst kann online im Webbrowser benutzt werden oder offline als Anwendung für Google Chrome, Android und iOS
Freestyle Coaching
Feestyle ist ein spezielles Lebensgefühl der neuen Möglichkeiten außerhalb klassischer Konventionen, das sich über die Generation der Babyboomer, X,Y und Z entwickelt hat.
Heute ist Freestyle selbstverständlicher Bestandteil mentaler Modelle der (jüngeren) Generationen.
Freestyle ist nicht nur körperliche Selbstfindung und Vielfalt kultureller Ausdrucksformen, sondern auch innere Beweglichkeit, Perspektivenvielfalt und Veränderung alter Handlungsmuster
„Freestyle“ als Metapher ist nicht nur für den privaten Bereich von Bedeutung, sondern zunehmend auch im Arbeitsleben im Bereich von Organisations-, Kultur- und Geschäftsentwicklung.
Besonders deutlich erkennbar dort wo klassische Organisationsmuster abgelöst werden: z.B. „fail early“, „get out of the building
Parallel zur Freestyle-Bewegung entwickelten sich aus der Free-Software-Bewegung Ende der 90er-Jahre die Open-Source-Initiativen.
Die sich laufend erweiternden digitalen Möglichkeiten führen dazu, dass im Online- Coaching neue Anwendungsfelder und Kombinationen entstehen.
Es gibt geschlossene Plattformen die viele Instrumente intelligent integrieren. Und es gibt die Möglichkeit, bestehende Programme und Apps außerhalb von Plattformen neu und kreativ zu kombinieren (Freestyle-variante).
In Online-Unterstützungsprozessen geht es damit immer um zwei Dimensionen:
1. Klienten im persönlichen Freestyle online zu begegnen
-> Welche „Freestyle Ansatzpunkte“ möchte ich als Coach nutzen und einsetzen?
2. Freestyle-Anteile des Klienten zu erspüren und diesen zu begegnen
-> Kann mein Coachee mit „Freestyle Ansätzen“ umgehen?
Online-Treffen – Gestaltung
Coach-Klienten-Beziehung
„Skype“ und „Google Docs“ als mögliche Basiswerkzeuge:
„Skype“:
Werkzeug für Videokonferenzen mit großer Verbreitung niedrige Eintrittsschwelle
ca. 300 Millionen Nutzer weltweit; über 7 Millionen in Deutschland
gute Kombinierbarkeit mit anderen Programmen da automatisch ein kleines Bildfenster mit dem Videobild des Konferenzteilnehmers generiert wird und dieses bei Öffnung neuer Programme erhalten bleibt
„Google Docs“
kollaboratives Dokument (mit „ Microsoft Word“ vergleichbar)
gemeinsame Bearbeitung in Echtzeit (Coach, Coachee)
Zudem: Interaktive Flipchart – bei einem physischen Präsenstreffen muss zum Teil der Rücken zugedreht werden; beim Online-Beratungsprozess bleibt der Kontakt mit dem virtuellen Gegenüber bestehen.
Welche weiteren Bausteine zur Komposition von Online-Coachings können genutzt werden:
„face to face“ und damit raum- und ggf. auch zeitunabhängig coachen. Hier bieten sich unterschiedliche Möglichkeiten an: Video- Coaching, Video- Mail- Coaching, Telefon- Coaching usw.
Die Personen befinden sich im psychologischen Kontakt, sie berühren sich emotional.
Der Coach zeigt Empathie für die inneren Prozesse des Klienten.
Der Coach zeigt eine unbedingte Wertschätzung für das gesamte Erleben des Klienten. Rogers nennt dies die „bedingungsfreie positive Beachtung".
Der Coach fühlt sich in der Beziehung zum Klienten sich, hier besonders unter den bestehenden Rahmenbedingungen des Online-Coachings. Rogers nennt das „kongruent.
Dem Coach gelingt es, dass der Klient diese bedingungsfreie positive Beachtung und das empathische Verstehen des Coaches wahrnimmt.
Transparentes Vorgehen:
Vorbereitung
Durchführung
Nachbereitung
z.B. können wesentliche positive und kritische Äußerungen des Klienten in das gemeinsame Dokument eingetragen werden; Klienten können gebeten werden ebenso zu verfahren.
Acht Punkte für Coaching im Freestyle (1-4)
Punkt 1:
Gestalte die Online-Coachings so, dass du dich als Coach wohl fühlst und immer in deiner Kraft bist- technisch und vom Ablauf so einfach wie möglich. Kompliziert wird es von alleine.
Punkt 2:
Der Platz, wo das Online-Coaching stattfindet, sollte so sorgsam gestaltet sein, wie der Raum in deiner Praxis/Coachingraum, wo du Klienten empfängst. Es sollte im Hintergrund nicht wie ein Büro, Schlafzimmer oder Lagerraum aussehen.
Punkt 3:
Starte mindestens eine Viertelstunde vor dem Online-Treffen mit den Vorbereitungen. Technik-Check und Inhalte-Check sind wichtige Bestandteile, um in deiner Kraft zu sein. Auch Freestyle will vorbereitet sein.
Punkt 4:
Habe immer eine Backup-Option bereit. Bei der Durchführung vieler Online-Coachings, z.B. zwei Online- Provider und Internet-Anschlüsse, sodass immer Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind, wenn eine Leitung nicht funktioniert. Ein Telefon griffbereit bereitliegen zu haben und auch eine Ersatz-Telefonkonferenz-Lösung vorzubereiten ist sinnvoll.
Punkt 5:
Der Tonkanal ist am wichtigsten. Bilder, Grafiken oder Texte können auch vorher per E-Mail verschickt werden. Telefonieren hat auch eine hohe Beziehungsqualität. Keine Angst vor der Kombination verschiedener Möglichkeiten.
Punkt 6:
Lasse den Klienten viel sprechen. Die Pausen sind das Wichtigste, auch wenn du den Coachee nicht sehen kannst. Lerne Pausen auszuhalten, das ist schon im Präsenz-Coaching manchmal schwierig. Im Online-Coaching ist man wie am Telefon immer versucht zu fragen: „Bist du noch da?“ Widerstehe dieser Versuchung. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass der Klient gerade mit einer tiefen Selbstexploration befasst ist.
Punkt 7:
Das Meeting darf jederzeit unterbrochen werden, um auf die Toilette zu gehen, um etwas zu trinken zu holen oder weil jemand an der Tür klingelt. Das ist kein Problem – im Gegenteil, Unterbrechungen ermöglichen Metaprozesse, die zu neuen Gedankengängen führen. Allerdings sollten diese Unterbrechungen nicht zu häufig sein.
Punkt 8:
Falls die Videokamera verwendet wird, immer freundlich und positiv in die Kamera schauen. Bei einer Tendenz, müde und gelangweilt auszusehen ist die Arbeit am Ausdruck besonders wichtig. Die Beziehungsgestaltung wird durch den Gesichtsausdruck positiv beeinflusst.
Coaching „Schreibmedium“
Textbasierte, asynchrone Verfahren
VL 4
Schreiben erfolgt in der Regel langsamer als Denken; im Akt des Schreibens kommt es zur Verlangsamung, zum Innehalten und zur Selbstbesinnung. Mit zunehmender Erfahrung wächst das Vertrauen, dass wichtige Themen und Erkenntnisse nicht verloren gehen, sondern wiederkehren.
Ob es beim Schreiben zum Innehalten oder zu hochemotionalen Botschaften kommt, hat auch mit den verwendeten Aufschreibesystemen und Technologien zu tun, von klösterlichen Schreibstuben bis zu Facebook.
Am Beispiel der Briefseelsorge wird folgend gezeigt, dass asynchrone textbasierte Verfahren geeignet sind, auch Coaching-Anlässen und -themen gerecht zu werden und regt an, als Online-Berater mit Text als Medium sozialwissenschaftlich reflektiert umzugehen
Hierzu werden exemplarisch drei qualitative Methoden vorgestellt
1. Das Vier-Folien-Konzept bei der E-Mail-Beratung
2. Die Metaphernanalyse
3. Zirkuläres Dekonstruieren
Das, was in der Literatur zur Online-Beratung nun als „asynchrones, textbasiertes Beratungsangebot“ bezeichnet wird hat eine lange Tradition, nämlich in Form der Briefseelsorge.
Bereits in den 1970er-Jahren wurden in den größeren Landeskirchen und auf Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland Arbeitsstellen für Briefseelsorge gegründet, die bis heute Bestand haben und zum vielfältigen Angebot kirchlicher Seelsorge beitragen. Briefseelsorge kann dabei als ein besonders niedrigschwelliges Angebot der Seelsorge gelten:
Im Vergleich zum direkten Gespräch mit einem Gegenüber oder am Telefon behält die schreibende Person die Kontrolle über ihre Gefühle, sie muss sich nicht einer unerwarteten Situation aussetzen, muss nicht befürchten, dass die Emotionen sie
Nun ist selbstverständlich klar, dass Seelsorge und Coaching unterschiedliche Formate bilden, und der bei Seelsorge mitschwingende christliche Kontext mag Vorbehalte wecken. Bei allen Differenzen handelt es sich aber hier wie dort um dialogische Formate mit Analogien auf der Prozessebene
Es lohnt sich also, die Jahrzehnte lange Erfahrung im Bereich der Briefseelsorge - auch heuristisch - zu nutzen, wenn man sich mit textbasiertem Coaching beschäftigt.
via Chat/Messenger
über Browser/Apps
synchron
➔ i.d.R. vereinbaren Coach & Klient im Vorfeld einen Termin zu dem sie sich nachfolgend zur selben Zeit in die Chat-Situation Begeben
via E-Mail
über Browser
asynchron
➔ i.d.R. kein fester Termin zu vereinbaren zu dem sich beide Teilnehmer gleichzeitig treffen
Textbasierte, asynchrone Verfahren: Vorteile/Nachteile
Methoden asynchroner textbasierter Verfahren: Das Vier-Folien-Konzept bei der E-Mail- Beratung
Vorteile
flexiblere Zeiteinteilung (v.a. asynchron)
i.d.R. automatische Dokumentation
hohe Transparenz
gewohnte Umgebung
geringere Hemmung über unangenehme Themen zu sprechen
Nachteile
“Kanalreduktion” → größere Gefahr sprachlicher
Missverständnisse → Präzise Formulierung der Kommunikationsinhalte und Botschaften von Nöten
Nachrichten können “untergehen” (v.a. asynchron z.B. durch technische Störungen)
keine professionelle Umgebung → kann zu Störung führen
wird oft nicht als vollwertiges Coaching angesehen
1. Das Vier-Folien-Konzept bei der E-Mail- Beratung
Die Autoren beschäftigen sich vorrangig mit der Beratung per E-Mail. Dabei greifen Sie neben den klassischen Modellen von Schulz von Thun auch auf sprachwissenschaftliche Ansätze, Konzepte des „Narrativen“ und die Sprachhermeneutik zurück. Für die Arbeit mit Text werden vier Schritte formuliert.
Im Hintergrund stehen dabei klientenzentrierte (Rogers) und tiefenpsychologische Überlegungen.
4 Schritte:
1. Der eigene Resonanzboden: Hier geht es um erste Gefühle, Bilder, Fantasien und das eigene Kontaktgefühl.
2. Das Thema und der psychosoziale Hintergrund des Klienten: Um welches Thema geht es und was kann ich über den Kontext erfahren?
3. Die Diagnose: Welche Fragen, Wünsche, Hoffnungen kann ich beim Klienten entdecken, welche Hypothesen habe ich?
4. Die Intervention: In dieser Folie werden Vorschläge für eine strukturierte Antwort und Formulierungshilfen angeboten
Methoden asynchroner textbasierter Verfahren: Die Metaphernanalyse; Zirkuläres Dekonstruieren
Eine metaphorische Sprache, d.h. die Nutzung von Bildern und Vergleichen, ist im Coaching gang und gäbe.
Sowohl in impliziten Vorannahmen z.B. beim Coach: „Coaching ist ‚auf den Weg bringen‘“ als auch in der expliziten Kommunikation z.B. „Ich fühle eine große Last auf meinen Schultern“ bilden Metaphern kulturelle Rahmungen unseres Denkens, die auch das Handeln und das Selbstverständnis von BeraterInnen und TherapeutInnen prägen.
Auf der Interventionsebene geht es im Speziellen darum auch beiläufig gebrauchte Metaphern aufseiten des Klienten ernst zu nehmen und zum Nachdenken und Hineinspüren anzuregen.
Dies kann z.B. über ein Ausmalen, eine Vertiefung und/oder eine Veränderung der explorierten Szene erfolgen. In einem erweiterten Sinne kann neben der soziokulturellen Metaphorik auch die persönliche und familiäre Metaphorik erfasst werden.
Der Ansatz der Metaphernanalyse weist auf die Notwendigkeit hin, dass sich der Coach mit seiner eigenen Textproduktion auseinandersetzt. Diessensibilisiert enorm für die Vielschichtigkeit sprachlichen Ausdrucks
Entgegen einer Tendenz zur Verregelung wird beim zirkulären Dekonstruieren versucht, „das Konstruktive und Kreative qualitativen Arbeitens im Blick zu halten und für den Deutungsprozess schöpferisch zu nutzen“
Unser Ausgangsmaterial ist ein Text, um den herum wir uns in kreativen Gedankenschleifen intuitions- und theoriegeleitet bewegen. Damit „dekonstruieren" wir zirkulär und rekursiv den Text und setzen ihn anschließend so zusammen, dass implizite Sinngehalte sichtbar werden können.
In Zusammenhang von textbasiertem Online-Coaching ist v.a. der Sechserschritt der ersten Auswertungsphase interessant, da der Vergleich mit anderen Texten im Rahmen eines Forschungsanliegens eher die Ausnahme sein dürfte.
Sechserschritt der ersten Auswertungsphase
Textbasierte, asynchrone Online-Beratung
Formulierung eines Mottos für den Text, z.B. in Form einer Überschrift, einer Kernaussage oder eines treffenden Bonmots.
Zusammenfassende Nacherzählung in kürzerer Form, in welcher das Wesentliche enthalten ist. Hier entstehen bereits erste Interpretationsschwerpunkte, die reflektiert werden sollten.
Erstellen einer Stichwortliste, in welcher auffällige und gehaltvolle Begriffe des Textes chronologisch hintereinander aufgelistet werden.
Verfassen eines Themenkatalogs, d.h. Extrahierung verschiedener angesprochener Themenbereiche aus der Stichwortliste. Es wird nach Oberbegriffen gesucht, welche bereits als „Vor-Kategorien“ verstanden werden können. Diese Oberbegriffe sind in der Regel auch von den Voreinstellungen und dem Vorwissen des Deutenden geprägt.
Paraphrasierung: Es werden nun entweder Themen so zusammengefasst, dass sich Metathemen ergeben können, oder ein Thema wird in den Mittelpunkt gestellt und anschließend ausdifferenziert.
Aus der Integration der vorhergehenden Arbeitsschritte werden textspezifische zentrale Kategorien formuliert.
Mit dem Einzug digitaler Technologien in fast alle gesellschaftlichen Lebenswelten gewinnt auch Online-Beratung kontinuierlich an Bedeutung.
Bei aller Formenvielfalt überwiegt asynchrone und schriftliche Kommunikation, sei es per Mail, in Foren und in speziell für Beratungszwecke entwickelten Plattformen.
Damit werden für die Online-Beratung Forschungsergebnisse zur computervermittelten Kommunikation („computer-mediated communication“, CMC) interessant.
Frühe Forschung zur computervermittelten Kommunikation betonte die „Kanalreduktion“ im textbasierten Kommunikationsprozess, also den Wegfall von „sozialen Hinweisreizen“ (Mimik, Gestik, Tonfall, Gesichtsausdruck, Erscheinungsbild oder Alter der Beteiligten etc.), und bewertete ihn einseitig als defizitär.
Studien ergaben aber schon bald ein wesentlich differenzierteres Bild.
Defizite durch Kanalreduktion können unter bestimmten Bedingungen gut ausgeglichen werden und - noch entscheidender - sind häufig gar keine Defizite, sondern verbessern im Gegenteil die Kommunikationssituation, da z.B. die Konzentration auf den Inhalt steigt und Kommunikation, reduziert auf die Textbotschaften, auch hierarchiefreier und gleichberechtigter, ablaufen kann.
Plastisch illustriert finden sich diese Vorbehalte und die empirisch gewonnene gegenteilige Erfahrung im Feedback-Statement zu einem Prozess „Kollegialer Beratung Online“
Jiang et al. (2013) weisen am Beispiel getrennt
lebender Paare ebenfalls nach, dass computervermittelter Kommunikation die Bereitschaft zur „Selbstoffenbarung" („self-disclosure“) erhöht.
Was das „Virtuelle Coaching (VC)“ mit der Erfindung des Faustkeils verbindet
Innovative Idee, Anerkennung/ Entwicklung von Professionswissen, Spezialisierung und Weiterentwicklung
VL 5
E-Coaching ist Coaching mit modernen Medien. Das gilt auch für das E-Coaching-Tool „Virtuelles Coaching (VC)“
Ausgangspunkt : Erkenntnis, dass moderne Medien elektronische Werkzeuge sind, in denen gesellschaftliches Wissen enthalten ist.
Die Frage nach den Besonderheiten des VC ist deshalb nicht zuletzt auch eine Frage nach dem besonderen Professionswissen, das in dieses E- Coaching-Tool sozusagen eingebaut ist, bzw. nach den Besonderheiten, das dieses Professionswissen für die Coaching-Praxis hat.
Die Erfindung von Werkzeugen war die erste Innovation der Menschheitsgeschichte, und sie definiert den Zeitpunkt, von dem an man überhaupt von Menschen sprechen kann.
Dieser anthropologische Gedanke hilft, das Wesentliche moderner Coaching-Tools besser bzw. leichter zu verstehen.
Denn das, was damals zu Beginn der Menschheitsgeschichte passiert ist, hat sich – in anderem Gewand – bei der Entwicklung von E-Coaching-Tools und auch bei der Entwicklung des „Virtuellen Coachings (VC)“ wiederholt.
Am Beispiel der Erfindung des Faustkeils als erstem Werkzeug des Menschen lässt sich zeigen, dass die Erfindung und Entwicklung von Werkzeugen einer Entwicklungslogik folgt, die aus drei Komponenten besteht
Der Faustkeils als erstem Werkzeug des Menschen. Entwicklungslogik mit 3 Komponenten:
1. Innovative Idee
2. Anerkennung/ Entwicklung von Professionswissen
3. Spezialisierung und Weiterentwicklung
Die erste bezieht sich auf die innovative Idee und das so begründete gesellschaftliche Wissen, vorliegendes Material, also z.B. Steine, mit einer bestimmten Form dafür zu benutzen, um bestimmte Tätigkeiten zu erleichtern bzw. wirkungs- voller zu machen.
Dieses Wissen verbindet sich mit der Anerkennung, dass die Nutzung eines Werkzeugs es notwendig macht, die entsprechenden Tätigkeiten an die spezifischen Bedingungen des Werkzeugs anzupassen. Diese zweite Komponente stimuliert schließlich die dritte Komponente.
Die dritte – und wohl wichtigste – Komponente, nämlich die Intention, das vorgefundene als Werkzeug genutzte Material – und das Wissen um seine Nutzbarkeit – gezielt zu verändern, um seine Wirksamkeit gezielt zu optimieren.
Erster/ zweiter / dritter Innovationsschritt
1. Erster Innovationsschritt:
Idee, dass bestimmte bereits vorliegende Kommunikationstechnologien sinnvoll auch für Coaching genutzt werden können
Konkret: Es wurden die ursprünglich für ganz andere Zwecke entwickelten Kommunikationstechnologien genutzt, mit deren Hilfe es möglich wurde, Face-to face- Kommunikation durch Telefonie, Videokommunikation oder Text-Chat ortsunabhängig bzw. durch Voice-Mailing, Video-Mailing oder E-Mail darüber hinaus auch zeitunabhängig zu machen.
2. Zweite Innovationskomponente :
Entwicklung von Professionswissen darüber, wie Coaches ihr Kommunikationsverhalten verändern müssen, wenn sie bestimmte moderne Kommunikationsmedien wirkungsvoll nutzen wollen.
3. Nur ein kleiner Teil von E-Coaching hingegen hat sich bisher zusätzlich auch für die dritte Innovationskomponente geöffnet.
Weiterentwicklung des Faustkeils zum Hammer: Heute -> unterschiedlichen Spezialisierungsgraden z.B. Goldschmiedehammer, Ausbeulhammer und eher multifunktional einsetzbare Hämmer
Sie unterscheiden sich dadurch, dass mit höherer Spezialisierung die Arbeitsprozesse, die mit ihnen ausgeführt werden, sehr viel differenzierter determinieren.
Bei hochspezialisierten Werkzeugen ist also das in ihnen enthaltene Expertenwissen markanter expliziert, und seine Nutzung verlangt sehr genau festgelegte Spezialqualifikationen. Bei eher weniger spezialisierten Werkzeugen hingegen ist es so,mdass sie die für ihre Nutzung notwendigen Qualifikationen deutlich weniger genau determinieren
Die mediendidaktische Grundstruktur des VC
Anwendungsfelder
Das Experten- bzw. Professionswissen, das im VC enthalten ist und seine Nutzung in konkreten Coaching-Prozessen sowie die dafür notwendigen Coaching-Kompetenzen relativ differenziert vorgibt, verdichtet sich in den Vorstellungen, die seine mediendidaktische Grundstruktur definieren.
Zusammengefasst bestimmt sich diese durch folgende Merkmale:
1. Im Gegensatz zu E-Learning und auch anderen E-Coaching-Tools vermittelt das VC keinerlei Lerninhalte („Content“), sondern besteht ausschließlich aus vorgegebenen bedarfsspezifisch ausgewählten Coaching-Fragen, die in thematischen Clustern gebündelt sind.
2. Die Fragen dienen einem doppelten Ziel bzw. Zweck:
der fallspezifischen Bearbeitung und Lösung der vorliegenden Klientenproblematik bzw. -herausforderung, ohne dabei Tipps zu geben
einem Mentaltraining, das auf die Verbesserung der reflexiven Problemlösungsfähigkeit des Klienten durch ein informelles Lernen ausgerichtet ist
Dieses wird lernmethodisch durch ein Set bedarfsspezifisch ausgewählter Coaching-Fragen angeleitet, die in einer bestimmte Sequenz bearbeitet werden müssen.
3. Der Coaching-Prozess in seiner Gesamtheit wird dabei durch eine bedarfsspezifisch differenzierte Modulstruktur vorstrukturiert, in der sich allgemeines Professionswissen spiegelt bzw. verdichtet.
das zum einen den Coaching-Prozess vorstrukturiert
dabei aber zum anderen gleichzeitig auch umfangreiche Freiräume für methodische Offenheit und individuelle Flexibilität anbietet.
In diesem Rahmen vollzieht sich das Interaktionsgeschehen zwischen Coach und Klient als Wechselspiel mündlicher Kommunikation und schriftlicher Ergebnisprotokollierung durch den Klienten
VC unterscheidet sich von allen anderen E-Coaching-Tools dadurch, dass es mehrere Programme beinhaltet, die auf unterschiedliche Coaching-Bedarfe ausgerichtet sind.
Einem dieser Programme eine hervorgehobene Bedeutung zu, nämlich dem „Virtuellen Coaching – Bedarfsermittlung (VC-B)“, das in der Regel – aber nicht immer – den Anfang des Coaching-Prozesses bestimmt.
Coaching-Prozesse, die durch VC angeleitet werden, sind Prozesse, die explizite Problemlösungsaktivitäten mit einem impliziten Mentaltraining verbinden, das auf die Verbesserung der reflexiven Problemlösungsfähigkeit ausgerichtet ist.
Je nach Klientenanliegen bieten sich nach der ersten Sitzung (Bedarfsermittlung VC-B) z.B. folgende Möglichkeiten an:
I. das „Virtuelle Zielerreichungs-Coaching (VZC)“, das den Klienten mithilfe eines bestimmten methodischen Vorgehens bei der Erreichung seines Coaching-Ziels unterstützt, dabei aber voraussetzt, dass dieses bereits hinreichend klar ist,
II. das „Virtuelle Problemlösungs-Coaching (VPC)“ , das den Klienten mithilfe eines bestimmten methodischen Vorgehens dabei unterstützt, seine vorliegende Coaching- Problematik besser zu verstehen und aufzuschlüsseln,
III. oder das „Virtuelle Action Coaching (VAC)“, das dem Coach die Entscheidung überlässt, welches methodische Vorgehen er wählt, um den Klienten bei der Erreichung seines Coaching-Ziels oder der Klärung seiner vorliegenden Problematik zu unterstützen.
Empirische Untersuchungsergebnisse
Interpretation des Ergebnisses
Fazit und Ausblick
Die empirische Überprüfung des „Virtuellen Coachings (VC“ hat sich bisher auf das „Virtuelle Transfer-Coaching (VCC)“, auf das „Virtuelle Zielerreichungs -Coaching (VZC)“ und auf das „Virtuelle Mitarbeiter-Coaching (VMC)“ konzentriert.
Auf diese Untersuchungsergebnisse soll im Folgenden selektiv zurückgegriffen werden, um zu prüfen, welchen betriebswirtschaftlichen Nutzen das VMC generieren kann und am Beispiel des VZC Fragen der Akzeptanz und Wirksamkeit zu diskutieren.
Das „Virtuelle Mitarbeiter- Coaching (VMC)“ dient dazu, die Wertschöpfungsperformanz von Fach- und Führungskräften zu verbessern.
Wie die Abbildung zeigt, hat sich aus Sicht der jeweiligen Vorgesetzten die Klarheit und Strukturiertheit der Vorstellungen, die ihre Mitarbeitenden bezüglich der oben genannten Themenbereiche haben, insgesamt deutlich verbessert.
Die größten Verbesserungen ergaben sich bei dem Stand der Arbeitsergebnisse und den Verbesserungsmöglichkeiten, die sich in den letzten Wochen hinsichtlich der wichtigsten erfolgskritischen Aktivitäten angeboten haben.
Zur Akzeptanz und Wirksamkeit des „Virtuellen Zielerreichungs-Coaching (VZC)“ wurde eine Untersuchung durchgeführt, an der 14 erfahrene Coaches teilnahmen und dazu bereit waren,
sich in drei telefonisch durchgeführten Sitzungen mithilfe des „Virtuellen Zielerreichungs-Coachings (VZC)“ coachen zu lassen,
vor den Coaching-Sitzungen einen Fragebogen auszufüllen, der sich auf ihre Erwartungen bezüglich des E-Coachings bezog,
unmittelbar nach jeder dieser Sitzungen sowie einen Monat und drei, sechs und zwölf Monate nach der letzten Sitzung interviewt zu werden und
drei Monate nach der letzten Coaching-Sitzung einen Fragebogen auszufüllen
Das wichtigste Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Erwartungen der Teilnehmenden gegenüber dem „Virtuellen Zielerreichungs-Coaching (VZC)“ insgesamt positiv waren. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Teilnehmenden nicht repräsentativ für die allgemeine Gruppe von Coaching-Praktikern waren, da sie sich freiwillig für das Experiment gemeldet hatten.
Nach ihren eigenen Erfahrungen mit dem VZC bewerteten die Teilnehmenden das Coaching sogar noch besser, insbesondere in zwei zentralen Aspekten:
der Möglichkeit, psychologisch tiefgreifende Themen zu bearbeiten,
und dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zum Coach.
Das VC nur eines von vielen E-Coaching-Tools, die teilweise recht unterschiedlich profiliert sind.
Das VC zeichnet sich dadurch aus, dass es Telefon-Coaching durch vorgegebene schriftlich zu beantwortenden Coaching-Fragen anreichert, die über das Internet abgerufen werden können.
Sie geben dem Coaching-Prozess eine klare, verbindliche Rahmenstruktur (vorgegebenen Coaching-Fragen und die Sequenzierung ihrer Bearbeitung erfordern hochspezialisiertes Professionswissen), die seiner Transparenz, Wirksamkeit und Nachhaltigkeit dient.
Kompetenzfelder für professionelles Online-Coaching
Kompetenzen im Online-Coaching
VL 6
Viele Autoren sind sich darüber einig, dass professionelles Online- Coaching nicht einfach das Gleiche ist wie Face-to-face-Coaching, nur eben durch Medien unterstützt.
Es gilt vielmehr, zusätzlich zu empirisch belegten Wirkfaktoren im Coaching, die spezifischen Wirkfaktoren im Online-Coaching zu kennen und umzusetzen.
Die Umsetzung der Wirkfaktoren im Online-Coaching bedarf Kompetenzen, die die Grundlage für eine sinnvolle Begleitung von Coachees in ihrer Selbstreflexion und im zieldienlichen Auffinden von Maßnahmen zur Klärung von Anliegen bzw. Lösen von Problemen durch Online-Coaching bilden.
Multimediakompetenz: Kenntnis über mediale Nutzungsmöglichkeiten und Fähigkeit, Medien beurteilen und technisch bedienen zu können
Online-Kommunikationskompetenz: Kenntnis über die Spezifika von Online- Kommunikationsverhalten, Fähigkeit, vertrauensvolle und empathische Beziehungen online zu gestalten sowie Lese-, Schreib- und Hörkompetenz
Prozesskompetenz: konzeptbasierte Steuerung von Coaching-Prozessen und ihre Umsetzung im Online-Vorgehen
Methodenkompetenz: Kenntnis, Bedienungsfähigkeit und gezielter Einsatz von Online-Coaching-Tools zur Steuerung zielorientierter Coaching-Prozesse
Format- und Designkompetenz: Kenntnis der vielfältigen Formatkriterien und ihrer Kombinationsmöglichkeiten gerade im Online-Coaching und die sich daraus ergebende inhaltliche und mediale Designkompetenz
Diese Kompetenzanforderungen verdeutlichen, dass zu den Voraussetzungen professionellen Online-Coachings…
eine Qualifikation in Online-Coaching gehört
eine Qualitätssicherung über regelmäße Evaluation, Weiterbildung und Supervision
die Einhaltung von Ethikrichtlinien für Online-Coaching
Die inhaltliche Vorgehensweise im Online-Coaching wird durch die zur Verfügung stehenden Medien ermöglicht
„CAI® World“ - Analyseraster für Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität für Medien
Was ist „CAI® World“?
Zur Strukturqualität zählen z.B. ein niederschwelliger Zugang und Barrierefreiheit, Ad-hoc Interventionsmöglichkeiten, Erreichbarkeit, Multimedialität, Sicherheit und Datenschutz, konzeptbasiertes, transparentes Vorgehen, Ausstattung, fachliche Kompetenzen, Toolvielfalt, Transparenz des Vorgehens, der Kosten und Zeiten, Transferunterstützung, Evaluation und Formatvielfalt.
Die Prozessqualität wird bestimmt durch eine ausgewiesene Prozesssteuerung bei Offenheit für individuelle Verläufe, Vorlagen zur Auftragsabwicklung, ein Klienten- Managementsystem, Dokumentation, Methodeneinsatz, Supervision, kollegialen Austausch und fachliche Weiterentwicklung.
Entscheidend zur Sicherstellung der Ergebnisqualität sind die Möglichkeiten der statistischen Aufbereitung von Daten, Evaluation, Feedback und wissenschaftlich erforschbares Datenmaterial.
=> Die „CAI® World“ hat den Qualitätsanspruch, diese Vorgaben (siehe oben) zu verwirklichen. Sie ist als multilinguale Online-Plattform speziell für Online-Coaching entwickelt worden und bietet die Kombination von Basismedien, Problemlöse-Tools, Prozesssteuerung und Formatvielfalt.
-> Die Stufe 4, die alle vorhergehenden Stufen beinhaltet, wird mit der „CAI® World“ realisiert
Die „CAI® World“ kann per Browser im Internet genutzt werden, ohne dass Software installiert werden muss.
Sie bietet geschützte Räume für Coaches und Coachees, in denen Coaching-Sitzungen durchgeführt werden können.
Die Coaches legen fest, wer Zutritt zu welchem Raum (= Sitzung) hat.
Es können jederzeit Personen hinzugefügt oder entfernt werden, sodass sich die Räume für Einzel- und Gruppensettings sowie zur Supervision eignen.
Die autorisierten Personen können jederzeit, auch unabhängig von gegenseitigen Verabredungen, die jeweiligen Sitzungen betreten.
Verschiedene Kommunikationsmedien, methodische Unterstützungen und wissenschaftlich fundierte Werkzeuge stehen in jeder Sitzung zur Verfügung.
„CAI® World“ - Kommunikationsmedien
Chat
Audio
Video
Die Coaches müssen über entsprechende technische Kompetenzen verfügen, um die Medien gewinnbringend einzusetzen und sich von technischen Restriktionen nicht behindern zu lassen.
Anonyme Kommunikation
Austausch von Dokumenten
Chats sind aus verschiedenen Plattformen bekannt und dienen der schreibbasierten Kommunikation. Der „CAI® Chat“ hat drei Funktionen:
1. Chat als synchrone oder zeitversetzte Kommunikation (= Basisfunktion)
Die Chat-Texte werden chronologisch untereinander anzeigt.
Der Chat kann für persönliche Aussagen genutzt werden: Ein Bild (hochgeladenes, persönliches Profilbild oder Standardsymbol) wird vor dem Text dargestellt, optional werden der Name und der Zeitstempel der Erstellung eingeblendet.
Der Chat kann als Protokoll genutzt werden: Das Protokoll-Icon wird ausgewählt, und der Zeitstempel wird mit dem Hinweis: „Protokolleintrag erstellt von“ versehen.
2. Chat mit integriertem „CAI® Fragesets“
Textvorlagen mit systemisch-lösungsorientierten Fragen, die zu der jeweiligen Phase passen, können in den Chats genutzt werden.
3. Chat innerhalb der „CAI® Tools“
Jedes Tool (z.B. „Aufstellung in 2D“) verfügt über einen eigenen Chat, sodass der Chat automatisch strukturiert wird. Wird die chronologische Reihenfolge durch Verschieben der Tools (z.B. Rücksprung in eine frühere Phase) verändert, verschiebt sich der Chat mit.
=> Für eine wertschätzende Kommunikation ist es essenziell, dass Texte im Chat korrigiert werden können (z.B. bei Tippfehlern, missverständlichen Aussagen). Die „CAI® Chats“ können vom jeweiligen Verfasser geändert werden. Die Kommunikation bleibt fließend und wird nicht durch nachträgliche Hinweise zu vorherigen Texten gestört.
Die Audio-Kommunikation ermöglicht die Übertragung von Sprache. Dazu werden Mikrofon und Lautsprecher des Computers bzw. Headsets eingesetzt. Sobald die Zustimmung zum Zugriff von den „CAI® Usern“ erteilt ist, wird die Sprachverbindung aufgebaut und über ein Mikrofonsymbol bei jedem „CAI® User“ angezeigt. Sie können ihr Mikrofon und die Coaches auch das der Coachees stumm bzw. laut schalten, um z.B. in Gruppensettings das Wort zu erteilen.
Die Übertragung eines Kamerabildes bietet die Möglichkeit, visuellen Kontakt herzustellen. Hierfür muss ebenfalls die Zustimmung zur Übertragung erfolgen. Die Bilder können durch die integrierte Zoom-Funktion (Klick ins Bild) mehrfach vergrößert werden, und die Positionierung kann in der „CAI® World“ verschoben werden, sodass es zum jeweiligen Setting passt.
Sicherheit
Coaching über das Internet ermöglicht anonymes Coaching. Anonym ist hier in zwei Richtungen zu verstehen:
a. Die Coachees betreten virtuelle Räume, die für Dritte unsichtbar sind.
b. Die Coachees können auch gegenüber den Coaches unbekannt bleiben.
Der Grad der Unbekanntheit wird von den Coachees bestimmt:
Ob der Name, die Stimme und das Videobild übertragen werden, obliegt den Coachees. -> „CAI® Coach on Demand“ unterstützt die anonyme Kontaktaufnahme, so dass die komplette Methodenvielfalt online genutzt werden kann.
Die „CAI® World“ ermöglicht einen strukturierten Austausch (z.B. zur Sitzung oder zur Gruppe zugehörig) von Dokumenten durch die integrierte Up und Download-Funktion. Dadurch ist es einfach möglich, Face-to- face- und Online-Termine zu kombinieren. Die Dokumente können in den Sitzungen aufgerufen und angezeigt werden.
Der vertrauensvolle Umgang mit den sensiblen Informationen, die die Coachees über sich preisgeben, muss auch im virtuellen Raum gewährleistet sein.
Sicherheit und Datenschutz sind für Internet-Plattformen essenziell: Persönliche, schützenswerte Daten dürfen nicht in unbefugte Hände fallen.
Die „CAI® World“ hat ein entsprechendes Konzept implementiert und schützt die Daten folgendermaßen:
Standort des Rechenzentrums ist in Deutschland oder der Schweiz (DSGVO- konform)
Login-gesicherter Zugang zur Plattform mit eigenem Benutzerkonto zur Verwaltung der persönlichen Daten
SSL-verschlüsselte Daten- sowie verschlüsselte Audio- und Video-Übertragungv(WebRTCStandard), sodass die virtuellen Räume nicht abgehört werden können
Zutritt nur zu berechtigten Sitzungen
automatische Datensicherung im Rechenzentrum, sodass die Coaches ihrenvAufbewahrungspflichten nachkommen können; zusätzlich können dievSitzungsdaten in PDF-Form gespeichert werden
Methoden- und Tool-Auswahl
Die richtige Methodenauswahl im Coaching-Prozess hat entscheidenden Einfluss darauf, ob ein Coaching erfolgreich ist.
Im Online-Coaching müssen dabei die virtuellen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.
-> Mit Online-Tools kann das methodische Vorgehen der Coaches unterstützt werden:
1. Coaching-Prozess und coachingspezifische Frage-Sets
2. Coaching-unspezifische Tools
Whiteboard
Präsentations-Tools
Desktop-Sharing
3. Coaching-spezifische Tools
1. Bildgalerie
2. Inneres Team
3. Ressourcen-Baum
4. Soziogramm
5. Aufstellung in 2D
6. Aufstellung in 3D
Zukunftsfähigkeit
Der richtige Coach/Zielgruppe
Auf der Suche nach dem richtigen Coach wird meistens die räumliche Komponente mit einbezogen, da sich Reisekosten und -zeiten in den Kosten widerspiegeln. Ist der Ort vernachlässigbar, rücken die Kompetenzen der Coaches in den Mittelpunkt der Auswahl.
Neben den Coaching-Kompetenzen (Konzept, Prozess, Haltung, Methoden, etc.) benötigen die Coaches Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit der virtuellen Umgebung. Durch fundierte Zusatzqualifizierungen zum Online-Coach können sich professionelle Coaches abgrenzen.
Coaching ist längst nicht mehr nur ein Angebot für erfahrene Führungskräfte, sondern wird bei unterschiedlichen Zielgruppen und Kontexten eingesetzt, z.B. im Studium und auch bereits in Schulen, sodass es keine Alterseingrenzung gibt. Gerade jüngere Coachees, dass zunehmend Online-Coaching eingesetzt wird (und dass Coaches ca. fünf bis 15 Jahre älter als die Coachees sein sollen).
Formate
Mit der Möglichkeit, über das Internet zu coachen, steigt gleichzeitig der Wettbewerbsdruck und die Vergleichbarkeit von Coaches. Professionelle Coaches, die unterschiedliche Setting- und Formatkategorien kennen, können diese ziel- und lösungsorientiert kombinieren und einsetzen. Die „CAI® World“ ermöglicht neue Settings in Bezug auf
Kontaktaufnahme – „Coach on Demand“
Personendaten – „anonym“
Auswahl der Coaches – „uneingeschränkt“ (z.B. Wegfall der Ortskomponente)
Durch die Nutzung der geeigneten Plattform im Internet werden bestimmte Formatkategorien erst ermöglicht:
Medien (insbesondere interaktive 2D- und 3D-Räume)
Frequenz
Tool-Unterstützung
Synchronizität und Anonymität
Länge der Einheit
Formate z.B.:
Durch die Möglichkeit der hybriden Durchführungsformen erlebt das Konflikt- Coaching eine neue Gestaltungsvielfalt. Dadurch, dass die Konfliktparteien sich nicht real begegnen, wird negativen Emotionen weniger Raum zur Entfaltung gegeben. Die Transfersicherung, d.h. die Begleitung bei der Umsetzung von Zielen der Coachees, kann durch das Wiederaufsetzung und die Visualisierungsmöglichkeiten in 20 bis 30 Minuten sehr gut in der „CAI® World“ durchgeführt werden. Transfer-Coaching wird dadurch wesentlich angereichert.
Die Bedeutung des Raums im Coaching
VL 7
Viele Ansätze – etwa der systemische – nutzen di Symbolkraft von Räumlichkeit.
Aber was, wenn Coach und Klient nicht an einem physischen Ort zusammenkommen, sondern nur online miteinander kommunizieren?
Mit ein wenig Kreativität kann man dennoch viele Übungen ins Virtuelle übersetzen. Gewisse Vorteile mögen dabei verloren gehen – dafür kommen jedoch andere hinzu.
Mit dem Online-Tools wie z.B. coachingspace ist es möglich, in einem virtuellen dreidimensionalen Raum miteinander zu interagieren.
Dieser digitale Raum funktioniert natürlich nicht eins zu eins wie die altbewährte Coaching-Praxis
Coaching bietet einen geschützten Raum.
Es schafft Raum zur Entfaltung und bietet neue Perspektiven – auf Gedankenräume und Gefühlswelten.
All diese Coaching-Metaphern haben eines gemeinsam: Sie sind räumlich. Und das, obwohl es in den Sitzungen oft um Themen geht, die völlig abstrakt sind, etwa um Ziele und Gefühle oder um Beziehungen und Konflikte.
„Wir sind uns sehr nahe”
Coaching ist in diesem Zusammenhang keine Ausnahmeerscheinung. Unsere Sprache ist durchzogen von räumlichen Metaphern, die wir oft selbst nicht mehr als solche wahrnehmen. Beispielsweise hat der Satz „Wir sind uns sehr nahe” erst einmal nichts mit der physischen Entfernung zweier Personen zueinander zu tun.
Diese Metaphern erleichtern es uns, abstrakte Sachverhalte greifbar – und somit begreifbar – zu machen, indem wir sie im Raum verorten.
Das gilt ganz besonders für einige „Dauerbrenner-Themen“ im Coaching: Ziele stellen wir uns als den Endpunkt eines Wegs vor. Hierarchien spielen sich auf verschiedenen Ebenen ab. Über Beziehungen denken und sprechen wir in Kategorien von Entfernung.
Wir erschaffen uns also in Gedanken – oft nicht wirklich bewusst – dreidimensionale Metaphern, um abstrakte Prozesse besser zu verstehen und zu kommunizieren.
Insbesondere der systemische Coaching-Ansatz baut maßgeblich hierauf auf und versucht, Metaphern aus dem gedanklichen in den physischen Raum zurückzuübersetzen:
Familienaufstellungen symbolisieren emotionale Nähe durch reale Entfernungen zwischen Personen oder Platzhaltern.
Entfernung zum Ziel…
Hindernisse zwischen…
Wie unterscheidet sich der reale vom digitalen Raum?
Die Skepsis gegenüber Online-Coaching mag u.a. damit zusammenhängen, wie sehr wir den Raum um uns herum als Spiegel für unsere Gefühls- und Gedankenwelt nutzen.
Während zwar viele Rahmenpunkte in einem Face-to-face- und einem Fern-Coaching gleich bleiben, ändert sich eines maßgeblich: die Raumsituation.
Statt an einem physischen Ort begegnen sich Coach und Coachee in der digitalen Sphäre, die auf den ersten Blick unpersönlich und eingeschränkt wirkt.
Treffen sich Coach und Coachee ganz real – etwa in der Praxis des Coaches –, können sie den Raum und Objekte um sich herum nutzen, z.B. für Aufstellungen mit Playmobil- Figuren oder eine Timeline aus Moderationskärtchen auf dem Boden.
Auch bei einem Online-Coaching befinden sich Coach und Coachee jeweils in einem physischen Raum– aber eben nicht in demselben.
Während moderne Technologie es möglich macht, sich in Echtzeit zu sehen und zu unterhalten, ist es in dieser Situation sehr viel umständlicher, physische Gegenstände und Räume im Coaching einzusetzen.
Nicht, dass es unmöglich wäre: Natürlich kann einer der Beteiligten etwas zeichnen, aufbauen oder auslegen und die Webcam darauf halten. Oder: Auf Anweisung der Klienten am anderen Ende der Leitung legt ein Coach Namenskärtchen auf dem Fußboden aus und filmte dabei seine Füße. …
Das bedeutet jedoch nicht, dass Online-Coaching so zweidimensional sein muss wie die Bildschirme, auf denen es stattfindet.
Digitale Medien sind schließlich sehr wohl in der Lage, dreidimensionale Räume zu erschaffen, in denen man miteinander interagieren kann – und das nicht nur in Videospielen
Treffen im digitalen Raum: „CoachingSpaces“
Funktionen von „CoachingSpaces“
Online-Plattformen wie z.B. „CoachingSpaces“ bietet eine Lösung für alle Fälle, in denen digitales Coaching nicht auf die dritte Dimension verzichten möchte.
Im Mittelpunkt dieser Tools steht ein virtueller Coaching-Raum, den Coach und Coachee gemeinsam nutzen und gestalten können.
Eine leere Bühne (z.B. Tischplatte) erfüllt im Online-Coaching eine ähnliche Funktion wie es in einer Sitzung von Angesicht zu Angesicht ein Tisch zwischen den Personen täte
Live-Setting: Auf einem Tisch kann man Post-its sammeln und anordnen oder gemeinsam ein „Inneres Team“ mit Playmobil-Figuren erarbeiten. Jeder kann sich von seiner Seite aus über den Tisch beugen, etwas aufheben, neu platzieren oder sogar von der Tischplatte fegen
Der digitale Raum innerhalb „CoachingSpaces“ bietet ein virtuelles Äquivalent zu einer leeren Tischplatte
Coach und Klient sprechen mithilfe eines Videoanrufs miteinander und können währenddessen auf der virtuellen Bühne Figuren und Objekte platzieren, beschriftete Kärtchen auslegen und diese nach Belieben herumschieben
Online-Setting: Dabei sieht man zwar nicht die Hand des jeweils Anderen, jedoch seine Mausbewegung und jede Veränderung, die er herbeiführt – und das in Echtzeit. So entsteht ein digitaler Raum für Ideensammlungen, Aufstellungen und Visualisierungen
Der digitale Raum bietet natürlich nicht exakt dieselben Voraussetzungen wie ein Treffen innerhalb derselben vier Wände.
Es gibt Dinge, die bei einem Live-Coaching funktionieren, in digitalen Räumen jedoch nicht.
Aber dasselbe gilt auch andersherum: Tools wie „CoachingSpaces“ bietet neue Möglichkeiten, etwa dadurch, dass man die Bühne nach Belieben kippen und rotieren oder alle Figuren individuell im Bezug auf Größe, Farbe und Erhöhung anpassen kann. Außerdem ist es möglich, sich die Konstellation aus der Ich-Perspektive jedes Objekts auf der virtuellen Bühne anzusehen.
Diese zusätzlichen Möglichkeiten sind ein Grund dafür, dass Nutzer die Plattform nicht nur für Fern- Coachings verwenden, sondern auch im „analogen“ Praxisalltag mit ihren Klienten an virtuellen Konstellationen arbeiten.
Kommunikation– Wie kann man interagieren?
Gestaltung – Wie kann man die virtuelle Umgebung gestalten?
Perspektive– Wie kann man den Blickwinkel verändern?
Dokumentation– Wege, um den Coaching-Prozess festzuhalten
Funktionen von „CoachingSpaces“:
Kommunikation
Gestaltung
Perspektive
Dokumentation
1. Kommunikation – Wie kann man interagieren?
Einladung zu einem Projekt: Zu jedem Projekt – also einer virtuellen Sitzung – können per E-Mail bis zu vier Teilnehmer eingeladen werden. Sie können das Projekt über einen Link in ihrem Browser öffnen.
Video-Anruf und Chat: Personen, die gleichzeitig auf dasselbe Projekt zugreifen, können miteinander über einen Video-Anruf kommunizieren. Zusätzlich steht ein Chat-Fenster zur Verfügung.
Echtzeit-Synchronisation: Die Mausbewegungen und Interaktionen mit Objekten aller Teilnehmer eines Projektes werden stets in Echtzeit angezeigt.
2. Gestaltung – Wie kann man die virtuelle Umgebung gestalten?
Bühnenoptionen: Die Bühne kann in ihrer Größe verändert werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, im Hintergrundverschiedene Landschaften einblenden zu lassen und die Lichtverhältnisse zu verändern.
Figuren und Objekte: Aus einer Objektbibliothek können Nutzer dreidimensionale Figuren und Gegenstände (z.B. Menschen, Tiere, Alltagsgegenstände und Symbole) wählen und auf der Bühne platzieren. Diese können anschließend stufenlos vergrößert oder verkleinert, neu eingefärbt oder transparent gemacht werden. Außerdem ist es möglich, sie schweben zu lassen oder auf ein Podest zu stellen.
Wörtliche Rede: Allen Figuren und Objekten können Sprech- und Denkblasen zugeordnet werden.
Marker und Karten: Hiermit können Markierungen auf dem Boden angebracht oder Textfelder erstellt werden. Diese lassen sich hinlegen oder als Schilder aufstellen.
Bilder: Auch Bilder können liegend oder hochkant im Raum platziert werden. Eigene Dateien kann man einfach vom Computer auf die Bühne ziehen. Außerdem besteht die Möglichkeit, über ein Textfeld eine Internet-Suche (z.B. zum Stichwort „Familie“) zu starten und dann eines der Bilder auf die Bühne zu ziehen.
Verschiedene Räume: Es gibt die Möglichkeit, innerhalb eines Projekts neue leere Räume zu eröffnen oder bestehende zu kopieren. So kann man z.B. zwei Lösungen zu derselben Ausgangssituation durchspielen, ohne diese neu aufbauen zu müssen
3. Perspektive – Wie kann man den Blickwinkel verändern?
Kameraperspektive: Die Bühne lässt sich ganz einfach per Mausklick drehen und kippen. Mit dem Mausrad kann man ein und auszoomen.
Figurenperspektive: Man kann sich die Bühne stets aus der Perspektive einer beliebigen Figur aus ansehen und so buchstäblich in deren Blickwinkel eintauchen.
4. Dokumentation – Wege, um den Coaching-Prozess festzuhalten
Autosave: Jeder Schritt der virtuellen Konstellation wird automatisch gespeichert
Bilder speichern: Alle Konstellationen können zur Dokumentation einfach als Bild heruntergeladen und gespeichert werden.
Notizen: In einem Textfeld können Notizen festgehalten werden, entweder privat für den Autor oder für alle Teilnehmer des Projekts.
PDF exportieren: Mit einem Klick wird ein Übersichts-PDF über ein Projekt erstellt – inklusive Bilder aller enthaltenen Räume und der Notizen.
Wie übersetzt man Coaching-Praktiken aus dem physikalischen Raum ins Digitale?
Es ist nicht dasselbe, eine Übung in der altbewährten realen Welt zu machen oder sie in einem virtuellen Raum auszuführen.
Dennoch ist es sehr wohl möglich, viele Praktiken für das virtuelle Medium zu adaptieren. Für die Übersetzung in den Cyberspace braucht es oft nur ein wenig Kreativität und Reflexion.
Beispiele, wie bekannte Übungen aus dem Coaching im digitalen Raum aussehen können:
Aufstellungen im physischen Raum Aufstellungen im digitalen Raum
Klassische „Coaching-Landkarte“ virtuelle „Coaching-Landkarte“
Klassische „perspektiven-Rad“ virtuelles „Perspektiven-Rad“
1. Aufstellungen im physischen Raum
Konstellationen sind extrem vielfältig. Das betrifft einerseits den Anlass: u.a. Familien- und Teamaufstellungen, das „Innere Team“ (in dem Persönlichkeitsanteile eines Menschen im Raum visualisiert werden)
Jede dieser Konstellationen kann in einem Live-Coaching wiederum mit ganz unterschiedlichen Methoden umgesetzt werden.
Aufstellungen etwa mithilfe von realen Personen im Raum oder über Bodenanker wie z.B. Kissen oder Karten, die auf dem Fußboden verteilt werden, „Miniaturvarianten“, (z.B. mittels Playmobil-Figuren oder Holzklötzchen auf einer Tischplatte)
2. Aufstellungen im digitalen Raum
Tools verfügen über eine Reihe von Figuren (die im Bezug auf Größe, Haar und Hautfarbe soweit angepasst werden können) und geometrischen Objekten (Zylinder, Würfel und Kugeln verschiedener Farben und Größen)
Vorteil: Veränderbarkeit der Figuren und Formen
Wie auch beim Erarbeiten einer Aufstellung mit realen Figuren, kann der Klient die Elemente einfach greifen (hier mit der Maus) und dann im Verhältnis zueinander anordnen – im Dialog mit dem Coach, der theoretisch auch jederzeit Veränderungen an der Konstellation vornehmen kann.
3. Klassische „perspektiven-Rad“ virtuelles „Perspektiven-Rad“
Die klassische „Coaching-Landkarte“ ist eine Übung, bei der der Klient eine metaphorische Darstellung seines Lebens auf dem Fußboden erstellt.
Zunächst identifiziert er mithilfe des Coaches die wichtigsten Lebensbereiche, die auf Moderationskarten notiert und entsprechend ihrer Relevanz im Raum angeordnet werden. Der Klient erkundet diese Bereiche, indem er sie abschreitet und auf seine Gefühle achtet.
Im nächsten Schritt bewertet er, welche Bereiche zufriedenstellend sind und wo er Veränderungen wünscht.
Abschließend gestaltet der Klient die Landkarte vom Ist-Zustand zum gewünschten Soll-Zustand um, wobei die Ergebnisse auf Papier dokumentiert werden.
Die virtuelle „Coaching-Landkarte“ ermöglicht es dem Klienten, seine Lebensbereiche aus der Perspektive eines Avatars abzuschreiten, jedoch nicht mit den eigenen Füßen.
Ein Vorteil der virtuellen Version ist die einfache und anschauliche Anpassung der Areale und ihrer Größe mithilfe von verstellbaren Markern in „CoachingSpaces“. Im Gegensatz zu herkömmlichen Moderationskärtchen erleichtert dies den Aufbau der Landkarte.
Ein Nachteil ist jedoch, dass die körperliche Erfahrung verloren geht
Einschränkungen und Stärken von Coaching im virtuellen Raum
„CoachingSpaces“ und Stärken dreidimensionaler Coaching-Plattformen
Coaching im physischen und im digitalen Raum bringt jeweils unterschiedliche Vorteile und Grenzen mit sich.
„CoachingSpaces“ stellt seine Nutzer insbesondere vor drei Herausforderungen:
Technischen Anforderungen müssen erfüllt sein
das Tool beherrscht werden
der Fokus in der Sitzung aktiv gelenkt werden
Technischer Anforderungen
„CoachingSpaces“ benötigt keine Installation, da es als Online-App läuft.
Die technischen Voraussetzungen sind minimal: Beide Seiten benötigen lediglich einen Laptop oder Computer mit einem aktuellen Browser und eine stabile Internetverbindung.
Trotz der geringen Anforderungen sind diese Bedingungen nicht immer gewährleistet. Besonders eine instabile Internetverbindung kann die Sitzung erheblich beeinträchtigen. Daher sollte vorab sichergestellt werden, dass beide Seiten die Mindestanforderungen erfüllen. Zusätzlich empfiehlt es sich, einen alternativen Kommunikationskanal (z. B. Telefon) für den Fall technischer Probleme zu vereinbaren, um den Kontakt während der Sitzung sicherzustellen.
Das Tool beherrschen –Lernkurve
Tools bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten. Dadurch brauchen Klienten ein wenig Zeit, um sich mit allen technischen Möglichkeiten vertraut zu machen.
Hier müssen Coach und Coachee erst ein wenig Zeit investieren, um voll von dem Tool profitieren zu können.
Was jedoch auf jeden Fall vorhanden sein muss, ist die Bereitschaft, sich mit dem Tool zu beschäftigen. Klienten, die wenig experimentierfreudig sind oder starke Berührungsängste mit moderner Technik haben, werden es nicht ausprobieren wollen. In diesem Fall sind jedoch die meisten Formen von Fern- Coaching – außer vielleicht per Telefon – problematisch.
Fokus
Die vielfältigen Möglichkeiten im virtuellen Raum sind spannend, jedoch nicht in jeder Coaching-Situation sinnvoll. Für Coaches, die rein sprachbasiert arbeiten, bietet ein digitaler Raum keinen zusätzlichen Mehrwert.
Zudem können die zahlreichen Optionen Menschen auch überfordern. Daher ist es wichtig, dass der Coach gezielt nur die Hilfsmittel bereitstellt, die der Klient aktuell benötigt. Auch wenn es im virtuellen Raum keine "Schublade" gibt, kann der Coach eine Vorauswahl treffen, indem er beispielsweise Figuren oder Bilder auf der virtuellen Bühne vorbereitet, mit denen der Klient arbeiten soll.
Raum für Fern-Coachings
Der wahrscheinlich wichtigste Vorteil von „CoachingSpaces“ ist, dass er Fern- Coaching einen Raum gibt, sodass Coach und Klient auch über Hunderte von Kilometern hinweg gemeinsam an Aufstellungen und anderen Übungen im Raum arbeiten können.
Kreatives Ausdrucksmittel
Viele Möglichkeiten erfordern es, den Fokus im Coaching aktiv zu leiten. Wenn dies geschieht, sind sie jedoch sehr bereichernd.
„CoachingSpaces“ erlaubt es, ungemein vielfältige Konstellationen zu erstellen und dabei viel mehr Variablen zu verändern als nur den Abstand zwischen Personen oder Objekten. Dadurch können Gedanken und Gefühle detaillierter visualisiert werden.
Vielfältigen Möglichkeiten erlauben dem Klienten mehr Kreativität.
Einfache Dokumentation und Nachbearbeitung
Wie sich Führen und Arbeiten in der digitalen Gesellschaft verändern
Was bedeutet Agilität?
Was bedeutet agiles Führen?
VL 8
Selbstorganisierte und virtuelle Teams gehören in einer digitalen Gesellschaft immer mehr zu unserem Arbeitsalltag.
Die Internationalisierung und Globalisierung brechen die Grenzen von Führung auf. Das bedeutet in Unternehmen Führen über verschiedenen Standorte, Länder und Kulturen hinweg.
Arbeiten wird somit globaler und interkultureller
Auswirkung der Globalisierung:
Anforderungen steigen, gleichzeitig mit Veränderungen von Märkten, Gesellschaft, Individuen und Technologien umzugehen. Das digitale Führen impliziert somit nicht weniger Führung sondern eine veränderte Form der Führung.
Zunehmend spielt die Agilität in den sich verändernden Unternehmen eine bedeutsame Rolle: Was bedeutet Agilität?
„Agil“ bedeutet beweglich und an die jeweilige Situation angepasst zu handeln und dabei keinen starren Strukturen unterworfen zu sein. Dies beinhaltet Flexibilität im Umgang mit Veränderung und die Berücksichtigung individueller Werte und Prinzipien.
Agilität ist somit mehr als eine weitere Projekt- und Prozessmanagementmethode, es ist ein Zukunftskonzept und eine Führungsmethode
Agile Führung meint, dass das Reagieren auf Veränderung über dem Befolgen eines Plans steht.
Dies erfordert zudem mehr Selbstorganisation und Selbstverantwortung bei den Mitarbeitern und gibt gleichzeitig Raum zum Mitgestalten.
In einer solchen agilen Führungskultur schwindet der Schonraum hierarchischer Strukturen.
Die Durchsetzung über Anweisungen wird schwieriger. Entscheidend ist das, was bei den Mitarbeitern auf Resonanz trifft.
Führung in selbstorganisierten Strukturen bedeutet, innerhalb der Organisation zu gestalten und gleichzeitig Verbindungen nach außen zu schaffen. Dies impliziert mehr Teamentwicklung und weniger disziplinarische Ordererteilung
Empathie, kommunikative Kompetenz und gutes Netzwerken werden zunehmend wichtiger.
Wie sich Führen und Arbeiten in der digitalen Gesellschaft verändern: Coaching als Werkzeug „Virtueller Führungskultur“ und von „Distance Leadership“
Die Führungskraft als Coach
Coaching als Werkzeug „Virtueller Führungskultur“ und von „Distance Leadership“
Auch die virtuelle Führungskultur und das damit verbundene „Distance Leadership“ erfordern Sensibilität und Vertrauensbildung über Face-to-face- Kontakte hinaus.
Kommunikation und Feedback sind hierbei zentrale Elemente.
Die Unternehmenswelt im Zeitalter von Digital Leadership benötigt virtuelle Arbeitsräume und Methoden, um den gestiegenen Anforderungen nach Schnelligkeit und Komplexität in weltweiten Kollaborations-Netzwerken gerecht zu werden – zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
Kompetenzen im Umgang mit der digitalen Welt werden dabei zunehmend wichtiger. Hierzu gehört neben der Führungskompetenz, bei der es in einer digitalen Welt vor allem darum geht, Vertrauen aufzubauen und gleichzeitig ziel- und ergebnisorientiert zu führen, die Medienkompetenz.
Medien müssen zielführend ausgewählt und eingesetzt werden können
Coaching ist hierbei ein unverzichtbares Werkzeug, virtuelle und agile Führung professionell zu begleiten
Die Führungskraft
Eine Führungskraft hat gegenüber ihren Mitarbeitenden eigene Ziele und Interessen, steht für die Ziele der Organisation und hat in der Regel Fach- und Personalverantwortung.
Sie trifft Entscheidungen, teilt Ressourcen zu, gibt Feedback, löst Probleme und bewertet Leistungen.
Dies entspricht nicht der Rolle von Coachs im bisher beschriebenen Sinne. Dennoch wird von Führungskräften zunehmend auch Coaching-Kompetenz erwartet, insbesondere wenn es darum geht,
Mitarbeitende zu entwickeln,
zu stärken und zu ermächtigen,
sie zu begeistern
und zu proaktivem Verhalten anzuregen.
kürzere, häufigere Coachingsequenzen entsprechen dem Führungsalltag eher als das zwei-drei stündige Coachinggespräch
meist kein kompletter Coachingprozess: Es handelt sich dabei auch nicht zwingend um ein Vorgehen, bei dem ein kompletter Coachingprozess durchgeführt wird, sondern eher um
Zielentwicklungs-
oder Zielerreichungs-Coaching
um Ressourcenaktivierung
oder ergebnisorientierte Selbstklärung
In Gruppen- und Teamsettings können Coaching-Kompetenzen durch Führungskräfte eingesetzt werden, wenn es darum geht, die Entwicklung eines
konstruktiven Arbeitsklimas zu begünstigen,
gemeinsame Ziele und
Strategien zu entwickeln oder
kreative Lösungen zu finden.
Dies kann sowohl in der face-to-face als auch in der Online-Variante erfolgen.
In beiden Vorgehensweisen können Tools zur Erleichterung der Prozesssteuerung eingesetzt werden.
Besonders wichtig sind Coaching Kompetenzen für Führungskräfte im Thema „Digital Leadership“ bzw. „Führung auf Distanz“.
Herausforderungen für Führungskräfte beim Thema „Digital Leadership“ bzw. „Führung auf Distanz”:
Die große Herausforderung dabei sind die Themen
Digitale Transformation,
Zielvereinbarung in verteilten Teams,
Durchführung von gemeinsamen Projekten bei räumlicher Distanz der Teilnehmenden,
Commitment- und Controlling,
sowie Kommunikationsstile und
unterschiedliche Führungserwartungen in interkulturellen Settings.
Coaching-Kompetenzen und insbesondere Kompetenzen im Online-Coaching sind hierfür für Führungskräfte besonders hilfreich.
Diversität von Coaching: Der Coaching- Baum, erstellt mit dem Tool „Ressourcenbaum“ in der CAI- World
Coaching hat sich diversifiziert nicht nur hinsichtlich seiner Inhalte, sondern auch bezogen auf unterschiedliche digitale Formate. Zunehmend werden Kanäle wie Internet, Videokonferenzsysteme und online-basierte Coaching-Tools eingesetzt.
Forschung zu digitalen Coaching-Formaten
Studie zu virtuellen Zielerreichungs-Coaching
Ergebnisse: Strukturmerkmale, Prozessvariablen
Coaching mit unterschiedlichen Medienformaten wird bereits zunehmend beforscht.
Studie zu einem virtuellen Zielerreichungs-Coaching (vgl. VL 5): Die Studie untersuchte ein hybrides Coaching-Format aus Telefon-Coaching und internetbasiertem Programm und kann sowohl asynchron als auch synchron eingesetzt werden: Über ein Jahr wurden drei Sitzungen pro Klient sowie mehrere Follow-ups durchgeführt.
Der Fokus lag auf:
Struktur: Bewertung von Abläufen und fehlendem visuellen Kontakt.
Prozessen: Beziehungsgestaltung und emotionale Sicherheit.
Zufriedenheit: Gesamtbewertung des Coachings.
Die Forschungsfragen zur Wirksamkeit des virtuellen Zielerreichungs-Coachings beziehen sich auf die Struktur des internet-basierten Coaching-Programms, die Bewertung der Prozessvariablen sowie des Outcomes:
Wie bewerten die Klienten die Strukturmerkmale (z.B. nicht vorhandener visueller Kontakt mit dem Coach und vorgegebene Struktur) des virtuellen Zielerreichungs-Coachings?
Wie bewerten die Klienten die einzelnen Prozessvariablen (z.B. Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung mit dem Coach, emotionale Sicherheit) im virtuellen Zielerreichungs-Coaching?
Wie zufrieden sind die Klienten mit dem virtuellen Zielerreichungs-Coaching?
Ergebnisse zu den Strukturmerkmalen des virtuellen Zielerreichungs-Coachings:
50% befürworteten nicht den fehlenden visuellen Kontakt mit dem Coach. Die andere Hälfte bewertete dies nicht als Nachteil.
78% stimmten weitgehend bis vollkommen zu, dass die schriftliche Beantwortung der Fragen die Zielerreichung unterstützte.
86% stimmten weitgehend bis vollkommen zu, dass die Struktur des Coaching- Programms zielführend sei.
Ergebnisse zu den Prozessvariablen des virtuellen Zielerreichungs-Coachings:
Ergebnisse zu den Zufriedenheiten mit dem virtuellen Zielerreichungs- Coaching:
Insgesamt fällt die Gesamtzufriedenheit über alle Coaching-Sessions hinweg mit einem Durchschnitt von 8,1 auf einer Skala von „0 = überhaupt nicht zufrieden“ bis „10 = maximal zufrieden“ hoch aus. Die Zufriedenheitswerte steigen von Coaching-Session zu Coaching- Session
Als Fazit kann festgehalten werden, dass die Untersuchung die Wirksamkeit des virtuellen Zielerreichungs-Coachings zeigen konnte, vor allem was die zielorientierte Struktur und die Prozessvariablen wie Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung mit dem Coach und Möglichkeit der Selbstreflexion betrifft.
Optimierungsmöglichkeiten liegen zum Teil bei den Faktoren der emotionalen Sicherheit und Berührung, vor allem aber bei dem nicht vorhandenen visuellen Kontakt mit dem Coach. Dies könnte für eine Kombination von E-Coaching-Formaten mit Face-to-face-Coaching-Sequenzen im Sinne eines „blended“ Formats sprechen.
Ergebnisse: Zufriedenheiten zu virtuellen Zielerreichungs-Coaching
Fazit
Wie der weitere Beitrag von Coaching in der digitalen Gesellschaft aussehen kann
Die digitale Veränderung der Lebens- und Arbeitswelten entspricht in ihrem Ausmaß einem historischen Entwicklungssprung, wie er z. B. durch die industrielle Revolution ausgelöst worden ist und zu mächtigen gesellschaftlichen Veränderungen in all ihren positiven und negativen Auswirkungen geführt hat.
Die Dienstleistung Coaching ist davon genauso betroffen, wie alle anderen Bereiche menschlichen Lebens. Coaching kann nicht auf der Insel der scheinbaren, „unveränderlichen Glückseligkeit“ verbleiben
Coaching sollte im digitalen Zeitalter ein professioneller Begleiter für Führungskräfte und Mitarbeiter sein. Dabei geht es einerseits um Entwicklungsbegleitung und Reflexion und andererseits um einen adäquaten Umgang mit den digitalen Herausforderungen.
Gruppen-Coaching
Ein Gruppen-Coaching kann durchgeführt werden..
VL 9
Das Setting des Gruppen-Coachings ermöglicht im Vergleich zum Einzel-Coaching selten die Arbeit an vertraulich-persönlichen Themen, da hier wesentlich größere Hemmschwellen existieren.
Die Intensität der Beratungsbeziehung zu den einzelnen Gruppenmitgliedern ist geringer; dies schränkt wiederum die Anzahl der Interventionsmöglichkeiten ein.
Befürworter des Gruppen-Coachings sehen Vorteil darin, dass die Gruppenmitglieder unterschiedliche Sichtweisen und Erfahrungen einbringen können. Dieses kann z.B. bei der Entwicklung von Problemlösungen die Grundlage für Synergieeffekte darstellen
Beim Gruppen-Coaching sollte eine Gruppe idealerweise 6–12 Personen umfassen, maximal jedoch 15, um die Überforderung des Coaches zu vermeiden. Größere Gruppen erfordern mehrere Coaches oder die Aufteilung in Untergruppen.
Ein Vorteil des Gruppen-Coachings ist, dass Einzelinteressen weniger dominieren und Wahrnehmungsverzerrungen minimiert werden. Entscheidend ist jedoch, dass der Coach eine offene und vertrauensvolle Arbeitsatmosphäre schafft, in der alle Teilnehmenden ihre Anliegen einbringen können.
I. Ein Gruppen-Coaching kann durchgeführt werden …
wenn mehrere Personen gleichzeitig gecoacht werden wollen
wenn die Interaktion der Gruppen-Mitglieder untereinander optimiert werden soll
wenn die Ursachen und nicht nur die Symptome von Konflikten in Gruppen aufgedeckt werden sollen
wenn die Beziehungen der Gruppen-Mitglieder dysfunktional geworden sind
wenn zur Zielbewältigung mehrere Personen und deren konstruktive Zusammenarbeit notwendig sind
wenn Diskretion und Intimität nachrangig sind
wenn eine verbindliche Rollenklärung in der Gruppenstruktur gewünscht ist
wenn die Fähigkeit zur Selbstreflexion verbessert werden soll
wenn Wahrnehmungs- und Beurteilungstendenzen („Betriebsblindheit“, „blinde Flecken“), Verhaltenseinschränkungen (starres, unflexibles Verhalten) und unangemessene Wertmaßstäbe (z.B. übertriebene Erfolgsorientierung) verbessert werden sollen
wenn Motivationsprobleme bearbeitet werden sollen
wenn Unterstützung beim Aufbau von Führungskompetenz und sozialer Kompetenz im Umgang miteinander gesucht wird
wenn organisationsinterne Personalentwicklungsmaßnahmen individuell vertieft werden sollen
wenn die Ursachen und Prozesse von (immer wiederkehrenden) Problemen gefunden werden sollen
wenn Gruppen „on the job“ beraten werden sollen
Individual-Coaching ist oft außerordentlich wertvoll für die Entwicklung des Coachees, die Wirksamkeit ins System ist hingegen oft sehr begrenzt.
Der Individualaspekt im Coaching greift für Organisations- und Kulturveränderungen meist zu kurz, und es werden kaum Systemimpulse gesetzt.
Anders ausgedrückt: Jeder lernt im Individual-Coaching für sich – kollektives Lernen findet nicht statt.
Gruppen- und Organisations-Coaching verstärken den Bedarf an Digitalisierung
Gruppen- bzw. Organisations-Coaching setzt an den genannten systemischen Defiziten von Individual-Coaching an, da mit einer vertraulich arbeitenden Gruppe oder einem Netzwerk von solchen Gruppen in einer Organisation oder über Organisationen hinweg ein Medium zur Vergemeinschaftung und Ableitung von gemeinsam getragenen Handlungsimpulsen zur Verfügung steht.
Begünstigt wird dies gegenüber der Pionierzeit von Coaching durch nachfolgende Faktoren:
Der zunehmende Veränderungsdruck in globalisierten Märkten erfordert kontinuierliches Lernen und Verlernen, sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene. Paradigmenwechsel treten immer schneller auf und verlangen Anpassung an neue Denk- und Verhaltensweisen.
Gleichzeitig wandelt sich das Führungsverständnis: Der klassische Top-down-Ansatz wird zunehmend durch „Shared Leadership“ ersetzt, bei dem Verantwortung und Führung auf mehrere Personen verteilt werden. Besonders jüngere Generationen zeigen wachsende Bereitschaft zur Teilhabe, was das Interesse an kollektiven Lernprozessen verstärkt.
Der gesellschaftliche Wandel, der mit einer zunehmenden Toleranz und sogar aktiven Bereitschaft einhergeht, auch sehr persönliche Informationen z.B. in sozialen Netzwerken offenzulegen, erleichtert die Einführung kollektiver Beratungsformen, bei denen in einem geschützten kollegialen Rahmen auch viele persönliche Themen besprechbar werden, die bislang dem Individual- Coaching vorbehalten schienen. Neben individuellem Lernen wird so kollektives Lernen in der Gruppe sowie das Setzen gemeinschaftlich reflektierter und getragener Impulse in die Organisation ermöglicht
Die Notwendigkeit kollektiver Lernprozesse führt zu einem wachsenden Bedarf an Gruppen- und Organisations-Coaching. In einer globalisierten Welt steigt damit zwangsläufig auch der Bedarf an digitalisierten oder virtuellen Beratungsformen. Dies wiederum ist an das Lebensgefühl der jungen Generationen gut anschlussfähig
„Virtual Action Learning“
Die Rolle des Facilitators
Was ist „Virtual Action Learning“ ?
„Virtual Action Learning“ ist als die digitale Anwendung von „Action Learning“ um die Jahrtausendwende entstanden und hat sich seither sehr dynamisch entwickelt.
Es wird von Dickensen et al. definiert als „ … action learning which takes place in a virtual environment, rather than f2f, via a range of enabling, interactive and collaborative communication technologies”
Kennzeichen der Arbeitsweise ist also eine virtuelle Umgebung statt einer Präsenz von Angesicht zu Angesicht unter Verwendung geeigneter Kommunikationstechnologien.
„Semi-virtual Action Learning“ wiederum kombiniert “Face-to-face-Action-Learning” mit virtuellem (digitalem) “Action Learning Kernanliegen
Kernanliegen im „Action Learning“ ist das In-Gang-Setzen nachhaltiger individueller und kollektiver Lernprozesse.
„Action Learning“ ist insofern ein hoch wirksames Verfahren, mit dem die Beteiligten gleichzeitig persönliche und organisationale Veränderungen in Gang setzen.
In kleinen Gruppen („Sets“), die heterogen zusammengesetzt sind, greifen die ca. vier bis sieben Teilnehmer drängende Probleme oder aktuelle Herausforderungen der Organisation auf und reflektieren begleitend den Lösungsprozess.
„Action Learning“ ist geprägt von der Überzeugung, dass man als Individuum, Gruppe und Organisation am besten anhand konkreter Herausforderungen lernt.
Die Entstehungsgeschichte von „Action Learning“ ist eng mit der Spitzenforschung an der Universität Cambridge verknüpft, aber auch mit der Aufarbeitung des Untergangs der „Titanic“, als einem individuellen und gemeinschaftlichem Lernversagen hochqualifizierter Ingenieure.
Ausgangspunkt ist im „Action Learning“ immer die Bearbeitung ungelöster Probleme.
In jüngerer Zeit wird mit „Critical Action Learning“ das Augenmerk auch auf kollektive Prozesse wie Machtdynamiken, Mikropolitik und Mindset gelegt, die Lernen in der Organisation ermöglichen oder auch behindern
Dem Gruppen- oder Organisations-Coach entspricht im „Action Learning“ der Facilitator.
Er unterstützt und begleitet systematisch den Lern- und Entwicklungsprozess im Set.
Die Rolle des Facilitators geht allerdings über die Begleitung eines Sets insofern hinaus, als er auch die Organisation oder das System darin unterstützt, Bedingungen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, die für ein produktives „Action Learning“ erforderlich sind
Grundformen
Ablauf einer virtuellen Gruppensitzung
„Semi-virtual Action Learning“
Set-Meetings richten sich nach dem Bedarf und dem aktuellen Stand der Set-Mitglieder und können daher wie jedes Gruppen-Coaching sehr unterschiedlich ablaufen und vom Facilitator entsprechend gestaltet werden.
Dennoch ist es gerade im virtuellen Umfeld empfehlenswert, einen verlässlichen Rahmen zu haben, der den Teilnehmern klare Verantwortlichkeiten und ein produktives Arbeitsumfeld bietet.
Die Kombination von Präsenzsitzungen („face to face“) mit virtuellen Sitzungen wird als „Semi virtual Action Learning“ oder „Hybrid Action Learning“ bezeichnet.
Im „Action Learning“ gibt es Fachvertreter, die einer solchen Kombination kritisch gegenüberstehen, während andere dies durchaus für sinnvoll halten.
In diesem Modell werden zwei Ebenen unterschieden:
Die Stimmung bezieht sich auf die Atmosphäre und den persönlichen vertrauensvollen Umgang miteinander, der es fördert, sich auch persönlich zu öffnen.
Die Effizienz bezieht sich hingegen auf die Arbeitsweise, insbesondere auf Zeiteffizienz und konsequentes Abarbeiten der Teilnehmerprobleme.
In dem hier dargestellten Ausschnitt eines Set-Prozesses wird der Unterschied zwischen den Arbeitsformen deutlich, aber auch, dass sie einander günstig beeinflussen können. Bei einem Face-to-face-Meeting steigt die Stimmung gegenüber einem vorangehenden virtuellen Meeting tendenziell, während die Effizienz durch den persönlichen Kontakt abnimmt. In einem nachfolgenden virtuellen Meeting sinkt die Stimmung zwar wieder, aber nicht so tief bis zum Ausgangsniveau, während die Effizienz jetzt das Ausgangsniveau sogar deutlich übertreffen kann, weil aufgrund des gestiegenen Vertrauens rascher tief eingestiegen werden kann.
„Semi-virtual Action Learning“: Praxisbeispiel mit General Managers aus unterschiedlichen Ländern und Regionen
Herausforderungen der Teilnehmer
Ziel des Programms
Dem weltweiten Vertriebsleiter war es wichtig, den General Managers ein Forum für offenen Austausch, Vernetzung und selbstbestimmtes Arbeiten zu bieten. Das Hauptthema war das „General Management“ der Vertriebsgesellschaften, ohne weitere Vorgaben. Das „Action-Learning“-Programm setzte auf Eigenverantwortung und Freiraum, um dringende Themen der Teilnehmenden zu bearbeiten.
Ein internationales „Semi-virtual Action Learning“-Programm wurde entwickelt, um Reisezeiten und -kosten einer globalen Zielgruppe deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig ermöglichte es über ein Jahr hinweg einen intensiven Lern- und Entwicklungsprozess mit hoher Interaktion.
Einige wesentliche Themen der Teilnehmer in den virtuellen Set-Meetings
Selbstmanagement und Prioritätensetzung
Teamentwicklung, -steuerung und Umgang mit Konflikten
Mitarbeitermotivation und Verantwortungsübergabe/Change Management
Entwicklung der Vertriebsorganisation/Business Developments
Zusammenarbeit mit dem Headquarter und Mergers
Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten
Digitales Gruppen-Coaching entfaltet eine andere Dynamik als Face-to-face-Prozesse.
Dies betrifft den Zeitbedarf, die Vertrautheit sowie die analoge Kommunikation und das ganzheitliche Erleben.
Die Kombination von Face-to-face-Meetings mit digitalen Sitzungen, wie sie im „Semi-virtual Action Learning“, sind oft besonders nachhaltig, um einerseits eine gute persönliche Basis zu schaffen und andererseits zeit- und kosteneffizient an Problemen zu arbeiten.
Definition E-Health
E- Health-Systeme - Anwendungsbereiche: Information, Kommunikation, Dokumentation
VL 1 (Die, Digitale Transformation)
E-Health oder „Electronic Health“ (häufig synonym benutzt: Telemedizin)
Elektronisch unterstützende Systeme (im Gesundheitswesen), die Patientendaten und andere medizinische Daten über Entfernungen hinweg erheben, verfügbar machen und/oder auswerten (… und dabei Techniken einsetzen, die noch nicht als Standard empfunden werden.)
Begriff im steten Wandel
Schwer fassbar, da keine konkrete (physikalische) Sache, sondern eine Attribution (Zuschreibung) für einen bestimmten Themenkomplex
Information (bspw. Websites wie netdoktor.de)
Kommunikation (bspw. Zusendung von Befunden, digitale Krankschreibung)
Dokumentation (bspw. digitale Patientenakte)
Vernetzung (bspw. digitale Fachkongresse, „gematik“)
Telekonsultation (bspw. fachärztlicher Austausch)
Telediagnostik (bspw. Telekardiologie)
Telemonitoring (bspw. Sturzerkennung bei älteren Menschen)
Teletherapie (bspw. videogestützte therapeutische Sitzungen)
Einsatzzwecke
Herausforderungen im Gesundheitssystem begegnen, insbesondere die medizinische Versorgung von strukturschwachen und ländlichen Gebieten
Prozesse beschleunigen und Datenaustausch erleichtern
Neue Diagnose- und Behandlungsmethoden einführen
Beispiel: netdoktor.de
Informiert über Krankheiten, Symptome, Medikamente, Behandlungsmethoden und Laborwerte
Inhalte werden von Ärzten, Biologen und Fachjournalisten erstellt
21 Mio. Besucher / Monat
Beispiel: Digitale Krankschreibung (Arbeitsunfähigkeits- Bescheinigung)
Gesetzpaket zum Bürokratieabbau von Ende 2019
Bisher drei Bescheinigungen: Arbeitgeber, Krankenkasse und persönliche Unterlagen
Ab 2021 auch eine digitale Übermittlung der Bescheinigungen möglich
Ab 2022 nur noch digitale Krankschreibung genutzt; lediglich dem Patienten wird auf Wunsch noch ein Zettel ausgestellt
Arbeitnehmer können die digitale Bescheinigung direkt von der Krankenkasse abrufen
Beispiel: elektronische Patientenakte (ePA)
Ab Januar 2021 müssen gesetzliche Krankenkassen eine ePA anbieten
Aber: Patient muss einwilligen
Keine automatische Übertragung, nur aktiv durch den behandelnden Arzt
Patienten können ihre digitale Akte jederzeit einsehen
Die ePA enthält Befunde, Diagnosen, Therapiemaßnahmen,
E- Health-Systeme - Anwendungsbereiche: Vernetzung, Telekonsultation, Telediagnostik
Beispiel: gematik GmbH; Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH
Ziel: Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens durch eine Telematikinfrastruktur
Technische Spezifikation der erforderlichen Datenformate, Dienste und Komponenten für die Telematikinfrastruktur
Test und Zulassung der Dienste und Komponenten (Erbringung bzw. Zulieferung erfolgt durch die Industrie)
Betrieb eines Teils der Telematikinfrastruktur
Gesellschafter der gematik GmbH sind…
das Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
die Bundesärztekammer (BÄK)
die Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
…
Beispiel: Fachärztlicher Austausch (teilweise auch zwischen Arzt und Patient)
Beratung zwischen zwei oder mehreren Ärzten über das therapeutisch-diagnostische Vorgehen in der Behandlung eines konkreten Krankheitsfalles.
Ermöglicht zunehmend komplexe Behandlungsstrategien bei komplexen Symptomkonstellationen
Ermöglicht ein (Fach-)Arztgespräch in strukturschwachen Regionen
Beispiel: Telekardiologie
Erkennung von Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen aus der Ferne
… auch eine Form des Telemonitoring
Mittels implantierbarer oder externer Geräte; auch Smartwatches teilweise mit der entsprechenden Funktion ausgestattet.
E- Health-Systeme - Anwendungsbereiche: Telemonitoring, Teletherapie
Hürden bei der Etablierung
Beispiel: Sturzerkennung
Die Sensoren einer Smartwach erfassen im Alltag kontinuierlich Bewegungsabläufe (Geschwindigkeit, Dauer, Bewegung, Ausrichtung der Uhr, …)
Sofern für eine Sturz „typische“ Bewegungsmuster registriert werden, sendet die Uhr eine Mitteilung an Notkontakte oder Rettungsdienste.
Durch Benutzereingaben und selbstlernende Algorithmen verbessert sich die „Erkennungsgenauigkeit“ stetig und individuell.
Beispiel: Die Corona-Warn App
Verfügbar seit 16. Juni 2020
Die COVID-19 Pandemie machte eine Verfolgung möglicher Infektionsketten und –risiken notwendig
ACHTUNG: Begriffsverwirrung – Bezeichnet ebenfalls eine Form der Radiotherapie (Bestrahlung aus einer gewissen Distanz)
Beispiel: videogestützte psychotherapeutische Sitzungen
Durchführung einer (therapeutischen) Behandlung aus der Ferne.
Mindestvoraussetzung: Telefon (bspw. bei akuten Krisen), idealerweise Webcam und Mikrofon.
Durch die Corona-Krise einen plötzlichen Schub bekommen.
Auch MindDoc bietet entsprechende Konsultationen direkt aus der App heraus an.
Viele vorhandene Systeme sind sog. „Insellösungen“ (fehlende Interkompatibilität)
Anpassung oder Systemwechsel brauchen große zeitliche und finanzielle Ressourcen
Auftretende Datenlecks und Sicherheitslücken verunsichern Patienten oder zerstören Informationen unwiederbringlich
Ransomware & Verschlüsselungstrojaner
zu entwickelnde Systeme haben hohe Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz (Beispiel: die Corona-Warn App)
Digitale Akzeptanz in Deutschland steigt, aber es existieren viele Skeptiker
„D21-Digital-Index“
Digitale Gesellschaft
Die seit 2013 jährlich erscheinende Studie „D21-Digital-Index“ bietet ein umfassendes Lagebild zur digitalen Gesellschaft in Deutschland. Sie analysiert, wie die Bevölkerung die Digitalisierung adaptiert, und dient als Entscheidungsgrundlage für Akteure aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.
Die Studie basiert auf einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe (CAPI und CAWI) der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Sie verwendet gewichtete Daten, um repräsentative Ergebnisse für 70,6 Millionen Personen zu gewährleisten.
Anzahl Interviews und Befragungszeitraum
A Strukturbefragung zur Ermittlung von
B Vertiefungsbefragung zur Ermittlung des Digital-Index« und der Typologie
Der „D21-Digital-Index“ untersucht vier Dimensionen:
Zugang: Wie viele Menschen in Deutschland online sind und welche Geräte sie nutzen.
Kompetenz: Wie souverän und kompetent die Bevölkerung das Internet nutzt.
Grundeinstellung: Ansichten zur Digitalisierung, persönliche Chancen und gesellschaftliche Risiken.
Nutzungsverhalten: Intensität, Häufigkeit und Vielfalt der digitalen Nutzung.
Zusammenfassung
50% verfügen über alle 5 Basiskompetenzen
Der Vogel-Strauß-Effekt bleibt bestehen:
Eine große Mehrheit der Berufstätigen ist davon überzeugt, dass sich die Arbeitswelt verändern wird, aber Auswirkungen auf den eigenen Arbeitsplatz vermuten die wenigsten.
Digitale Resilienz: 5 Faktoren
Information und Kommunikation
=> Die Fähigkeit, zukünftig mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten, nimmt in fast allen Bevölkerungsgruppen ab.
Können die Menschen robust mit dem Druck umgehen, der durch das fortwährende Schritthalten mit dem digitalen Wandel entsteht?
Sind sie der Auffassung, auch selbst eine Verantwortung dafür zu tragen, mit den Entwicklungen Schritt zu halten?
Haben die Menschen eine Vorstellung von den zukünftigen Anforderungen, die der digitale Wandel an sie und ihre Fähigkeiten stellen wird?
Trauen sie sich zu, ihre eigenen Fähigkeiten selbstkritisch zu beurteilen?
Glauben die Bürger*innen, dass sie persönlich von der Digitalisierung profitieren?
schon jede*r Dritte nutzt KI- Dienste wie z. B. ChatGPT oder DeepL, doch kompetenter Umgang fällt vielen noch schwer.
Die Top 3 der meistgenutzten Social- Media Anwendungen sind WhatsApp, YouTube und Facebook.
Diejenigen, die große Veränderungen im Informationsverhalten durch KI kommen sehen, glauben eher an positive als an negative Folgen
Warum brauchen wir einheitliche Informations- und Datentechnologien?
Die elektronische Patientenakte (ePA)
VL 2
Grundproblem „Insellösungen“: Durch jahrelang bestehende Datenschutzgesetze und übliche Praxis sind lokale Datensammlungen am Ort der jeweiligen Gesundheitsdienstleistung entstanden
Lösung: Schaffung kompatibler Lösungen mittels festgelegter API-Standards (Application Programming Interface)
Eine Art Adapter/Verbindung zur Vernetzung unterschiedlicher Insellösungen
Ziel: Schaffung mobiler, cloudbasieter Datenaustauschplattformen für Gesundheitsdienstleistungen (bspw. elektronische Patientenakte, gematik GmbH)
Ab 2021 ist die Bereitstellung durch gesetzliche Krankenkassen verpflichtend
Patienten sollen…
-> Einsicht in die eigene Krankengeschichte haben
-> Informationen schnell neuen/anderen behandelnden Ärzten oder anderen Dritten zur Verfügung stellen können
„Demokratisierung“ der eigenen Gesundheitsdaten durch die Kontrolle über gewünschte Empfänger und die zeitliche Begrenzung der Dateneinsicht durch Dritte
Evaluierung des europäischen digitalen Binnenmarktes durch die EU-Kommission (2017) mit drei Prioritäten
Sicherer Zugang von Patienten zu elektronischen Krankenakten und der Möglichkeit einer grenzüberschreitenden gemeinsamen Nutzung von elektronischen Verschreibungen
Unterstützende Dateninfrastrukturen zur Förderung von Forschung, Krankheitsprävention und personalisierter Gesundheit(sversorgung)
Erleichterung der Interaktion zwischen Patienten und Gesundheitsdienstleistern sowie Unterstützung der Prävention und Stärkung der Bürgerbeteiligung für Gesundheitsvorsorge
Smart4Health Konsortium
18 Partner aus 8 europäischen Ländern zzgl. USA unter Führung des Hasso- Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH
Ziel: einrichtungsübergreifende ePA (in Form einer mobilen App) für den europäischen Bürger und Gesundheitsmarkt (data4life)
Data4Life
FHIR
SMART
Anwendungsbeispiel: Apple Healthcare
Zwei-Plattform-Konzept
Personal Health Data Platform (PHDP): Bürger sollen hier sämtliche gesundheitsrelevante Daten sammeln, aufbewahren und mit Dritten (Behandlern, Angehörigen…) teilen können.
Analytics Platform für gesundheitsbezogene Forschung (AP): Wissenschaft und Forschung soll auf de-personalisierte Daten zugreifen können (nach Patientenfreigabe).
Ist die durch die gematik GmbH eingeführte „deutsche“ Infrastruktur die nächste „Insellösung?
Fast Healthcare Interoperability Resources
-> Framework mit diversen APIs (Schnittstellen), um Datenaustausch zwischen Softwaresystemen im Gesundheitswesen zu standardisieren
-> Benutzt hierfür standardisierte Bausteine („Ressourcen“)
Ein festes/vorstrukturiertes Format der Eingabe von Informationen
Somit sprechen alle vernetzten Systeme die „gleiche Sprache“
FHIR gibt eine Alternative zu dokumentenzentrierten Ansätzen, incdem es den direkten Zugriff auf einzelne Informationsfelder als Service zulässt. Ein wesentliches Ziel von FHIR ist es, Gesundheitsdaten auch auf mobilen Endgeräten wie Tablet und Smartphone verarbeiten zu können und diese auf einfache Art und Weise in existierende Systeme einzubinden.
Substitutable Medical Applications and Reusable Technologies (SMART Health IT)
Technologieplattform, um Gesundheitsdaten aus der ePA über API (standardisierte Schnittstellen) Drittanbietern zur Verfügung zu stellen („Gesundheits-App-Store“) – nutzt hierfür FHIR
Soll den Marktwettbewerb in Bezug auf Gesundheits-Apps unterstützen
Ermöglicht für iPhone-Nutzer die Erstellung einer patientenzentrierten, einrichtungsübergreifenden elektronischen Patientenakte, integrierbar mit personalisierten digitalen Gesundheitsanwendungen.
Basiert auf SMART bzw. FHIR-Standards; seit Anfang 2018 als eine „Gesundheitsdatenaustauschplattform“ in iOS integriert.
App „Gesundheitsakte“ (Health Records) ermöglicht das Zusammenführen, Teilen, Herunterladen oder Speichern in der iCloud von verfügbaren Gesundheitsdaten aus elektronischen Patientenakten.
Apple versichert, dass es als Betreiber selbst keine geschützten Gesundheitsdaten erstellt, empfängt, verwaltet oder an Dritte überträgt.
Schematischer Ablauf des Zusammenspiels der vorgestellten Datentechnologien
Experience Sampling Method (ESM)
Vorteile von ESM
Erhebungsmethodik moderner Medizintechnik und -forschung
Was bedeutet ESM?
Experience Sampling Method (ESM; häufig auch Ambulatory Assessment) bezeichnet eine Form der Datenerhebung technischer Geräte (Smartphones, Taschencomputer, Wearables, …), bei welcher…
in der Regel mehrfach täglich…
Daten erhoben werden…
die möglichst aus einem Real-World Setting (alltagsnah) stammen.
Ziel: Phänomene näher in dem zeitlichen und räumlichen Kontext erheben, in dem sie auftreten (anstatt künstliche Laborsettings zu schaffen)
Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden des Erkenntnisgewinns
Umfassender: Mehr Erhebungszeitpunkte bedeuten mehr Daten
Realitätsnäher: Daten sind valider, da sie in der Regel in natürlicheren Settings erhoben werden – also deutlich näher am Moment es Auftretens
Vollständiger: Weniger Gedächtniseffekte im Vergleich zu retrospektiver Methodik (Fragebögen, u.a.)
Dynamischer: Intra-individuelle Schwankungen werden deutlich besser berücksichtigt (nicht nur ein Durchschnittwert).
-> Intra-Individuelle Dynamiken zwischen Symptomen lassen sich besser berücksichtigen.
Beispiel: Schwankungen in Symptomen (Emotionen/Affekten) können teilweise Psychopathologie besser vorhersagen, als die Schwere von Symptomen.
Visualisierungsbeispiel für Zusammenhänge aus ESM-Daten
Nachteile von ESM
Technische Grundausstattung muss vorhanden sein.
Überwiegend aktive ESM-Methoden und unterbrechen den „normalen“ Alltag in unterschiedlicher Häufigkeit und Ausprägung.
Moderate Drop-Out Levels und Compliance. / Evtl. Over Recruiting erforderlich, um statistische Power zu gewährleisten.
Meist teurer als herkömmliche Ansätze.
Technisches Fachwissen beim Versuchsaufbau nötig (Programmierer).
Die verzweigte und zeitabhängige Struktur der Daten macht eine Auswertung komplizierter.
Bei stabilen Merkmalen möglicherweise nicht die richtige Erhebungsmethode.
Big Data in der Medizin
Eigenschaften Big Data
Möglichkeiten zur Auswertung von Daten
Real World Data/Evidence-Analysen (RWE)
Unzählige Sensoren von medizinischen Instrumenten und modernen Endgeräten (Smartphones/Wearables) sammeln Unmengen an Gesundheitsdaten (Big Data).
Auf einer Intensivstation fallen pro Patient in der Sekunde bis zu 1000 Datenwerte an.
Nach Baro et al. weist Big Data folgende Eigenschaften auf:
Große Menge (Volumen): Von einem menschlichen Verständnis kaum erfassbare Datenmengen.
Heterogenität (Variabilität): Daten unterscheiden sich je nach Ursprung stark voneinander
Geschwindigkeit (Velozität): Neue Daten werden mit hoher Geschwindigkeit erhoben (häufig in Echtzeit)
Wahrhaftigkeit/Validität (Veracity): Qualität der Daten kann stark schwanken (bspw. durch lückenhafte Erhebung oder ungenaue Messung)
Um große Datenmengen zu analysieren, reichen menschliche Fähigkeiten kaum noch aus, selbst bei einer umfassenden Visualisierung der Daten.
Möglichkeiten zur Auswertung
Künstliche Intelligenz (und andere maschinelle Lernverfahren; Vorlesung 04)
Klassische, korrelative statistische Verfahren
Real World Data- Analysen
„… die technologiegestützte Zusammenführung aller routinemäßig gesammelter Informationen zum Krankheitsverlauf eines Patienten aus klinischen Systemen zu einem umfangreichen, auswertbaren Datensatz, welcher damit die Behandlungsrealität bestmöglich abbildet.“
Problem: RCT-Studien sind insbesondere bei seltenen Krankheitsbildern (wenig Probanden) schwer durchzuführen (randomisierte Behandlungsgruppen)
Lösung: Heranziehung von Daten aus der „realen Welt der Versorgung“
Ohne eine zentralisierte Datensammlung nicht durchzuführen (ePA!)
Typische Probleme von Feldbeobachtungen in der evidenzbasierten Forschung
Helfen bei Vergleich/Nachvollziehung von Krankheitsverläufen, Hypothesengenerierung für klinische Studien, verbessert Verallgemeinerbarkeit bekannter Studienergebnisse auf die Gesamtbevölkerung
RWE hilft…
Wer wendet RWE beispielsweise in der Medizin an?
Vorteile von RWE
Selektion von Patienten zu finden, die am besten von einem Medikament/einer Behandlung profitieren können in Abhängigkeit von:
Erblichen Vorbedingungen
Sozialen Faktoren
Krankheitsvariationen
Genauere Erfassung von Nebenwirkungen bei Patienten mit bestimmten Merkmalen.
Forschende, die Studien unter Berücksichtigung realer Behandlungspraktiken durchführen möchten.
Epidemiologen und Pharmazeuten, um ein genaueres Verständnis von der Grundgesamtheit der Patienten zu bekommen.
Vertriebler, um den genauen Wert eines Medikaments zu bestimmen.
Marketingteams, um die Zielgruppen besser verstehen zu können.
Zeitnahe Erfassung
Kostenaufwand der Erfassung
Fehlende Standards und fehlendes Wissen im Umgang mit IT Systemen; Inkonsistenzen in der elektronischen Datenerhebung
Kosten-Nutzen-Abwägung
Umgang mit fehlenden Daten
Bias in den Daten (u.a. Selektionsbias)
Qualität der Daten
Mangelnde (?) Bereitschaft zur Veränderung bei traditionellen Fachkräften
Angst vor Technikversagen
Definition mHealth
Fünf zentrale Entwicklungen in mHealth
Schlafapnoe-Syndrom (SAS) Monitoring
Als „Mobile Health“ (abgekürzt „mHealth“ / „M-Health“) wird eine Untergruppe von E-Health-Aktivitäten und -Systemen bezeichnet, die auf mobilen Geräten angeboten werden. Hierbei erfolgt der Einsatz von Mobilfunktechniken und mobilen und drahtlosen Technologien.
Merkmale von M- Health beziehen sich auf…
Technische Voraussetzungen (mobile Computer, Smartphones, weitere Endgeräte)
Kommunikationsmethoden
Einsatzgebiete umfassen die meisten Versorgungsbereiche, die auch für E-Health gelten (insbesondere Prävention, Diagnostik, Therapie, Nachsorge, Monitoring, …)
Quantify Yourself– Verbesserung des Gesundheitszustandes über regelmäßige Selbstauswertung
Frühzeitig intervenieren – Gesundheitsstatus aus Metadaten ermitteln
Das Smartphone als Diagnosegerät
Telemedizin – Virtuelle Konsultationen
Therapieüberwachung – Zwei Augen sind nicht mehr genug
Ein dauerhaftes Telemonitoring mittels Smart Devices (insb. Wearables) zeichnen im Alltag oder beim Sport Gesundheits- und Bewegungsdaten auf
Schritte, Geschwindigkeit, Puls, verbrauchte Kalorien (…)
Immer mehr Patientengruppen können durch speziell zugeschnittene Angebote ihren Gesundheitszustand ermitteln – Werte geben Orientierung und helfen bei einem gesünderen Lebenswandel
SAS zeichnet sich durch periodische Atemstörungen oder Minderbelüftung der Lunge während des Schlafens aus (2- 4% der Gesamtbevölkerung zwischen 30-60 Jahre; Übergewichtige vermehrt betroffen).
Atemaussetzer können von 10 bis 120 Sekunden reichen.
Folgen: Schlechter Schlaf (chronisches Schlafdefizit), vergesslicher, können sich schlechter konzentrieren. Risiko für Unfälle, Angstzustände und Depressionen steigen.
Weitere Zusammenhänge: Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, koronare Herzkrankheit und Herzrhythumusstörungen.
Wearables sind teilweise in der Lage, den Blutsauerstoffgehalt zu messen und durch nächtliches Scannen bedenkliche Atemaussetzer zu ermitteln
Frühzeitig intervenieren
Was sind Metadaten? – Metadaten bezeichnen allgemein gesprochen Kontextinformationen für andere Daten.
Beispiel: Telefonat mit der besten Freundin
Zentraler Datensatz: Informationen, die im Gespräch ausgetauscht wurden.
Metadaten: Uhrzeit und Dauer des Telefonats, Telefonnummer der Freundin, Ort des Telefonats – aber möglicherweise auch Lautstärke des Gesprächs, Telefoniegerät, Puls während des Telefonats (…)
Eine Kombination von Metadaten lässt hinreichend sicher Rückschlüsse zu.
Beispiel: Prävention
Kombination von Bewegungsprofilen, Aktivitätsmessung und Konsumdaten lässt veränderte Gesundheitszustände früh auffallen.
Eingeschränkte Bewegung, reduzierte Flüssigkeitsaufnahme und modifizierter Schlafrhythmus kann in Kombination Indikator für eine beginnende Erkrankung sein
Körperliche Aktivität stabilisiert die Erbinformation – eine App gegen Krebs
Regelmäßige Bewegung reduziert das Krebs-(Rückfall-) Risiko deutlich – um bis zu 50% (je nach Krebsart)
Diese Information findet häufig wenig Berücksichtigung in der Vor- und Nachsorge – Informationsverlust von Fachkongressen zum Patienten
Patienten können hier eine aktive Rolle einnehmen, statt nur passiv Behandlungen über sich ergehen zu lassen
„movival– aktiv gegen Krebs“
Eine auf Krebspatienten zugeschnittene App
Patienten erhalten eine Rückmeldung über den medizinischen Wert ihres Bewegungsprogramms
Patienten werden zu mehr (adäquater) Bewegung animiert
Hintergrundinformationen zu Bewegung und Krebs werden geboten
Darstellung von Wochenzielen und Bewegungsformen
Für unterschiedliche Bewegungsformen gibt es „movival-Punkte“
1 movial-Punkt = 1 MET (metabolisches Äquivalent; in der Sportmedizin übliche, internationale Klassifikation)
Moderate Aktivitäten erbringen 3-6 movival-Punkte/Std.
Anstrengende Aktivitäten über 6 movival-Punkte/Std. -> Hierdurch entsteht ein Belohnungssystem mit klaren Zielen für Patienten
Therapieüberwachung – Zwei Augen sind nicht mehr genu
Durch eine Vielzahl von Sensoren (insbesondere Mikrofon, Kameras und Bewegungssensoren) lassen sich in Kombination mit entsprechend trainierten Algorithmen bereits heute Krankheiten ermitteln
künstliche Intelligenz – nächste Vorlesung
Smartphone kann erste Hinweise geben, die dann dazu führen, ob man doch noch in Person bei einem Arzt vorstellig werden sollte, einen Facharzt aufsucht oder sich lediglich ein bestimmtes Medikament aus der Apotheke besorgt.
Standard-Diagnosen könnten künftig von einem Smartphone vergeben werden.
„Husten Sie mal.“ – Eine App, die Atemwegserkrankungen differenzieren kann.
Asthma, Bronchitis oder Lungenentzündung?
Noch in der Testphase, allerdings liegt die Trefferrate bereits bei über 90
Corona- Diagnose mittels Husten-Analyse
Trockener Husten ist eines der Hauptsymptome einer Corona-Infektion
Forschende am MIT haben eine KI trainiert, die eine Corona-Diagnose mit 98,5% Sicherheit erkennen kann, wenn ein asymptomatischer Verlauf vorliegt
Gegenwärtig wird an einer Implementierung in einer App gearbeitet.
Smartphone ist das am weitesten verbreitete technische Endgerät (siehe erste Vorlesung)
Mikrofon und Kamera sind praktisch immer vorhanden
Online-Sprechstunde seit April 2017 in vertragsärztliche Versorgung aufgenommen; viele Ärzte bieten Online-Sprechstunde an.
In unterversorgten Gebieten könnten Patienten Werte selbst messen (Puls, Blutdruck, Blutzucker, Gewicht, EKG, Temperatur …) und diese online mit einem Arzt besprechen – für eine Routineauskunft muss kein Arzt mehr aufgesucht werden.
Sorgt darüber hinaus für eine Entlastung der Wartezimmer in den Arztpraxen
Wirksamkeit von Online-Psychotherapie
Online-Psychotherapie (für depressive Symptomatik) wurde in einer umfangreichen Metaanalyse als wirksam befunden
Reduktion selbstberichteter Symptome
Klinisch signifikante Verbesserung der depressiven Patienten
Unterstützung durch menschliche Personen (administrativ oder therapeutisch) reduzierte den Dropout um 30-40% und zeigte eine höhere Wirksamkeit
Akzeptanz von Online- Psychotherapie
Metaanalyse zeigt eine generell gute Akzeptanz
Sagt ggf. wenig über die klinische Anwendbarkeit aus, da es sich in den Studien hauptsächlich um Probanden handelte, die aufgrund von Werbung rekrutiert wurden ( = Selektionsbias
MindDoc
Online-Psychotherapie durch Angestellte der Schön Klinik Gruppe
Zwei Bestandteile: Therapeutische Online-Sitzungen, MindDoc-App (ehemals „moodpath“)
Therapieüberwachung
Ein Therapiestatus lässt sich auf verschiedene Weise durch ein Smartphone überwachen – zum Beispiel:
Die korrekte Einhaltung von Medikationen (Zeitpunkt, Dosis) kann durch das Smartphone verbessert werden.
Die unmittelbare Wechselwirkung auf das Befinden kann festgestellt werden.
Korrekte Ausführung von physiotherapeutischen Übungen lässt sich ohne Anwesenheit eines Trainers prüfen.
Nachversorgung von z.B. Ess-Störungen kann mittels eines digitalen Tagebuchs live überprüft werden, um nicht wieder in ein gestörtes Essverhalten zurückzufallen.
Aktuelles Beispiel: Bundesregierung will eine App einsetzen, um möglichst schnell Nebenwirkungen der COVID-19 Impfung erfassen zu können.
„Reinhold Schmidt, Leiter des wissenschaftlichen Beirats des [Paul-Ehrlich- Instituts], bestätigte auf Nachfrage die Arbeit an einer solchen App: „Die Anwendung soll uns dabei helfen, mögliche Probleme in einer Langzeitanalyse zentral zu erfassen und auszuwerten“, sagte Schmidt. […] Das Bundesgesundheitsministerium bestätigte dem Tagesspiegel, dass die App Teil der Nationalen Impfstrategie werde.“
Kaia– Überwachung von Übungen
„Behandle Rückenschmerzen selbst zu Hause.“
Die App erstellt ein Trainingsprogramm zur Behandlung chronischer Rückenschmerzen.
Sie wird von einigen Krankenkassen bezahlt.
Eine KI überwacht die Übungen mittels Smarthone.
HealthOn– Tests und Zertifizierungen für Gesundheits-Apps
AppCheck– Informations- und Bewertungsplattform für Gesundheits-Apps
Durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
DiGA-Verzeichnis– „Digitale Gesundheitsanwendungen“, die auf Rezept (= Kostenübernahme durch die KK) verordnet werden können.
Übersicht: Für welche Diagnose steht welche App zur Verfügung?
Verzeichnis des Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
MHAD (Mobile Health App Database) – App-Verzeichnis für Gesundheits-Apps mit weiterführenden Informationen und Bewertungen
Definition Künstliche Intelligenz (KI)
Machine Learning als Unterform von KI
Was ist „deep“ am Deep Learning?
Wie „funktioniert“ Deep Learning?
„Der Versuch, normalerweise von Menschen erledigte geistige Aufgaben automatisiert zu lösen.“
Beispiel: Schachcomputer mit vordefinierten Regeln Mitte 1950er – 1980er Jahre
sog. Expertensysteme; Daten und Regeln werden einprogrammiert und der Computer liefert antworten.
Machine Learning: „Beim Machine Learning geben Menschen sowohl die Daten als auch die dazugehörigen Antworten vor und heraus kommen die zugrundeliegenden Regeln. Diese Regeln sind dann auf neue Daten anwendbar und liefern eigenständige Antworten.“ (
Wird nicht klassisch „programmiert“, sondern “trainiert“.
Das System erhält eine riesige Anzahl an Beispielen (Big Data); prinzipiell „Frage/Antwort-Paare“.
Es versucht eine statistische Struktur zu finden, die ihm erlaubt, Regeln für die Automatisierung abzuleiten
Teilgebiet des Machine Learnings
Definition nach Chollet & Allaire:
Deep Learning ist eine Form des Machine Learnings, bei welcher
… Muster und Regeln aus Daten anhand
… des Erlernens aufeinander folgender Layer (Schichten) mit zunehmend aussagekräftigem Inhalt abgeleitet werden.
Die Anzahl der aufeinander folgenden Layer wird als „Tiefe des Modells“ (DEEP!) bezeichnet.
Deep Learning geschieht dabei in der Regel mittels eines „neuronalen Netzwerks“, das aus hintereinander geschalteten Layern aufgebaut ist.
Entgegen der Populärmeinung keine Ähnlichkeit “zum Gehirn”
Urprüngliche Daten werden in einzelne Matrizen (bspw. 3x3 Raster/„Tabellen“) umgewandelt.
Können x-Dimensional sein.
Hierdurch können mathematische Matrizenberechnungen und - transformationen durchgeführt werden.
Mathematische Gewichtungen der einzelne Layer (bzw. deren Merkmalen) ermöglichen mit jedem Layer eine stärkere Abstraktion.
Layer können von der Maschine mit Millionen verschiedener Merkmale ausgestattet werden. Daher ist die innere Arbeitsweise des Deep Learning menschlich kaum mehr nachvollziehbar.
Mittels einer „Verlustfunktion“ können Modelle in mehreren Durchgängen („epoch“) mit den gleichen Daten optimiert werden.
DeepMind und AlphaGo I
Beispiel: Microsoft Tay
DeepMind, die KI-Abteilung von Alphabet (Google), entwickelte die künstliche Intelligenz AlphaGo, um den weltbesten Go-Spieler zu schlagen.
Go ist ein komplexes Brettspiel mit 19 × 19 Linien, bei dem die Spieler Steine setzen, um möglichst viele Kreuzungspunkte zu umschließen. Es gibt 10¹⁷⁰ mögliche Endstellungen, weitaus mehr als im Schach (10⁴⁰), was die Herausforderung für AlphaGo unterstreicht.
DeepMind ließ AlphaGo ohne Vorwissen gegen sich selbst spielen. Jeweils gab es ein Feedback, welche Farbe gewonnen hatte. Das neuronale Netzwerk musste sich alle Regeln und Strategien selbst ableiten.
Wie lange musste AlphaGo lernen?
Effizienzsteigerungen der letzten Jahre Künstliche Intelligenz (-> Es ist jedes Jahr angestiegen)
Trotz steigender Leistung benötigen KI-Algorithmen zum Trainieren immer weniger Energie und Zeit.
Ist künstliche Intelligenz gefährlich?
Im Januar 2018 haben eine Reihe von Experten in einem offenen Brief vor möglichen Folgen von schlecht implementierter oder mit böswilligen Absichten eingesetzter künstlicher Intelligenz gewarnt.
Alles Panikmache?
Ein Chatbot mit Twitter-Account
Künstliche Intelligenz sollte von menschlicher Interaktion mittels Tweets im Alltag lernen (Sprache, Emotes, Inhalte).
„Tay wurde von Microsoft mit dem Ziel entwickelt, zu testen, wie künstliche Intelligenz im Alltag lernen kann. Laut Microsoft sollte sich Tay mit Menschen beschäftigen und unterhalten. Auch sollte der Bot in der Lage sein, Profile von Nutzern zu erstellen und so die Kommunikation zu personalisieren.“
Die Twitter-Nutzer machten sich einen Spaß daraus, Tay mit allerlei verwerflichen Inhalten zu füttern.
Microsoft musste den Dienst nach 16 Stunden
wieder einstellen. Warum?
KI kann in kurzer Zeit erstaunliche Leistungen vollbringen und ihren Wissensschatz massiv erweitern.
Selbsttraining von AlphaGo.
Eine KI wird stumpf das tun, was ihr als Ziel definiert wird.
Beispiel: Tackernadel-Firma öffnet versehentlich die Büche der Pandora.
Eine KI kann bisher noch keine ethischen bzw. moralischen Entscheidungen treffen.
Beispiel: Unfall-Dilemma bei selbstfahrenden Autos.
Mit den falschen Daten (versehentlich oder böswillig) gefüttert, kann eine KI problematisch werden.
Extremisierung von Tay.
Chatbots zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung.
Notversorgungssystem eines Krankenhauses.
Anwendungsbeispiele künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen
KI-unterstützte Operationen
Dosierungshilfe
Hautkrebs-Früherkennung
KI-unterstützte Operationsroboter können vor oder während der Operation medizinische Informationen des Patienten auswerten und das Vorgehen (z.B. die Auswahl der Instrumente) entsprechend anpassen.
KI kann z.B. früh vor Komplikationen warnen, wenn diese mit dem Einsatz eines bestimmten Instruments verknüpft sind oder die Effizienz bei der Vorbereitung von Instrumenten erhöhen.
Forscher setzten ein künstliches neuronales Netz ein, das als Teilgebiet der KI die Fähigkeit des Menschen nachahmt, anhand von Beispielen zu lernen (Machine Learning).
Ausgehend von der kontinuierlichen Analyse der Video-Bilder einer Operation sollte es die Nutzung bestimmter Instrumente wenige Minuten vor deren Einsatz anzeigen.
Beispiel: Ein neuronales Netz wurde mit Videos von Gallenblasenentfernungen trainiert, um den Einsatz von Operationsinstrumenten zu erkennen. In Tests konnte das System die Instrumentennutzung oft korrekt vorhersagen und zeigt Potenzial für autonome Robotersysteme, die Aufgaben wie das Absaugen von Blut übernehmen könnten. Zukünftig soll das Netz mit weiteren Daten, insbesondere von Operationen mit starken Blutungen, weiter verbessert werden.
2. KI-unterstützte Operationen
Unterstützen die Instrumentenführung des Chirurgen in Echtzeit und können auf Daten von anderen Operationen weltweit zugreifen, um neue Operationstechniken schneller zu verbreiten.
Schroerlucke et al. (2017) berichten von einer fünffachen Verringerung von Komplikationen im Vergleich zu allein operierenden Chirurgen
Die Zeit der Nachsorge im Krankenhaus verringerte sich um durchschnittlich 21%
Medikamente werden traditionell mit einer Kombination von Richtlinien und Erfahrung („educated guesses“) des Verabreichenden dosiert.
Medikamentöse Fehldosierung machen 37% der vermeidbaren medizinischen Fehler aus In den USA führt dies zu 7,000 Toten jährlich
KI-Algorithmen können personalisierte Dosierungen aufgrund einer breiten Datenbasis erstellen und die vielversprechendste Kombination von Wirkstoff und Menge empfehlen. Als Datengrundlage dienen verschiedene Vitalparameter, die in der Vergangenheit bei medikamentös eingestellten Patienten erhoben wurden sind.
In einer Studie hinsichtlich Medikamentendosierung nach einer Lebertransplantation entwickelten die Autoren mithilfe einer KI eine Formel zur richtigen Dosierung
Hautkrebs ist bei früher Erkennung gut behandelbar, während die Überlebensrate in späten Stadien drastisch sinkt.
Eine KI konnte 2016 Hautkrebs fast so gut wie Dermatologen erkennen und erreichte in Kombination mit ihnen nahezu perfekte Ergebnisse. Bei einfacherem Bildmaterial war die KI etwas präziser als Dermatologen.
Die KI, die einen Herzstillstand hört
IBMs Watson
Effizienzsteigerung der Verwaltungen im Gesundheitswesen
In Kopenhagen unterstützt die KI „Corti“ Notrufzentralen, indem sie Herzstillstände anhand von Anrufdaten wie Sprache, Hintergrundgeräuschen und Stimmlage erkennt. Nach dem Training mit 150.000 Anrufen erreicht „Corti“ eine Erkennungsrate von 93 % und ist schneller als menschliche Callcenter-Mitarbeiter, die 74 % erreichen. Beide haben eine geringe Falsch-Positiv-Rate von etwa 2 %. Die KI soll als Assistenzsystem eingesetzt und künftig auch für Schlaganfälle und schwächere Herzattacken trainiert werden.
IBMs Watson wird in der Medizin zur Diagnosestellung eingesetzt, da es große Mengen unstrukturierter Daten verarbeiten kann. Ein Beispiel ist die Diagnose einer seltenen Leukämieform bei einer Patientin in Japan, deren Behandlungen zuvor erfolglos waren. Watson verglich ihre Krankenakte mit 20 Millionen onkologischen Befunden und identifizierte innerhalb weniger Minuten die korrekte Diagnose. Die darauf basierende Behandlung erwies sich als wirksam.
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt die Medikamentenentwicklung in vier Schritten:
Proteinidentifikation: KI filtert aus umfangreichen RNA-Daten Proteine heraus, die die Widerstandsfähigkeit der Krankheit gegen das Immunsystem erklären.
Molekülverbindungen: Aus Tausenden Molekülkombinationen schlägt die KI diejenigen vor, die am besten mit den Proteinen interagieren und potenziell wirksam sind.
Klinische Studien: KI beschleunigt die Auswahl passender Probanden und erkennt Nebenwirkungen frühzeitig.
Biomarker-Findung: KI analysiert Moleküle effizient, um Biomarker zu identifizieren und nach diagnostischen, Risiko-, prognostischen und prädiktiven Kategorien zu unterscheiden.
KI-basierte Technologien, wie Spracherkennungssoftware, können administrative Aufgaben im Gesundheitswesen effizienter gestalten. Diese Tätigkeiten nehmen derzeit 51 % der Zeit von Pflegekräften und 16 % der Zeit von Ärzten in Anspruch.
Eine Studie zeigte, dass Ärzte mit Spracherkennungssoftware Berichte 26 % schneller schreiben konnten, wobei die Länge der Berichte und ihre Zufriedenheit leicht stiegen. Solche Tools können den Verwaltungsaufwand reduzieren und mehr Zeit für die Patientenversorgung schaffen.
Definition VR
Technologische Grundlage: HMD
Die Entwicklung der VR
Keine einheitliche Definition von Virtual Reality (VR) durch das zugrundeliegende Wissenschaftsgebiet
Definition von VR verändert sich darüber hinaus häufig mit der Entwicklung neuer Technologien (bspw. Augmented Reality)
„Virtual Reality (VR) bezieht sich auf die Verwendung von dreidimensionalen Displays und Interaktionsgeräten, um computergenerierte Echtzeitumgebungen zu erkunden.“
HMD (Head Mounted Display)
“HMDs provide hands-free display of information within the user’s visual field.”
Es handelt sich dabei in der Regel um ein
… am Kopf zu tragendes
… Ausgabegerät
… visuell sichtbarer
… digitaler Informationen.
Das Bild wird dabei entweder auf einem Monitor gezeigt oder direkt auf die Netzhaut des Anwenders projiziert.
Verschiedene Unterformen: Videobrille, Virtual Reality-Headset, Augmented Reality- Brille, Helmet-Mounted Display […]
KLAUSUR:
Grundlage: Stereoskopisches Sehen
Unter stereoskopischem Sehen versteht man die Fähigkeit, mit beiden Augen einen räumlichen Seheindruck zu gewinnen.
Dafür sind beide funktionstüchtigen Augen erforderlich.
Das beidäugige Sehen wird auch als Binokularsehen beizchnet. Wenn man nur mit einem Auge sehen kann, spricht man von Monokularsehen (Monovision).
Frühe Visionen: 1935 beschrieb Stanley Weinbaum in „Pygmalion's Spectacles“ eine fiktionale VR-Erfahrung mit Head-Mounted Displays (HMDs).
Technologische Anfänge: In den 1950er-60er Jahren entwickelte Morton Heilig die „Sensorama“, eine multisensorische VR-Maschine, und die erste HMD („Telesphere Mask“). Ivan Sutherland schuf 1968 ein VR-Headset mit Motion-Tracking.
Interaktivität: 1975 führte Krueger mit „VIDEOPLACE“ die erste interaktive VR-Plattform ein. 1985 begann VPL-Research, kommerzielles VR-Equipment zu verkaufen.
Konsumentenmarkt: 1994 brachte SEGA ein VR-Headset für Spiele heraus. 2010 entwickelte Palmer Luckey den Oculus Rift Prototypen, der 2014 von Facebook übernommen wurde. Gleichzeitig stiegen große Unternehmen wie Sony, Google und Samsung in den VR-Markt ein.
Virtual vs. Augmented Reality
Virtual & Augmented Reality in der Medizin
Unterschied zwischen Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR):
Virtual Reality taucht Nutzer vollständig in eine künstliche, digitale Umgebung ein, sodass die reale Welt nicht sichtbar ist. Augmented Reality hingegen kombiniert die reale Welt mit virtuellen Objekten, die eingeblendet oder projiziert werden, und ergänzt so die Realität, anstatt sie zu ersetzen.
AR funktioniert nicht nur mit Headsets, sondern auch über Smartphones, etwa durch Anwendungen wie Snapchat-Filter.
Beispiel: Unterstützung von Operationen
Durch AR-Unterstützung können Chirurgen wichtige Informationen in Echtzeit eingeblendet werden, die andernfalls unsichtbar wären.
Damit kann bspw. noch vor des Öffnen des Patienten in dessen Inneres geschaut werden, sofern vorher entsprechende Scans gemacht worden sind. Dies erleichtert in erster Linie die Operationsplanung.
Der Einsatz von AR erstreckt sich über viele Operationsgebiete, meist bezogen auf grafisch unterstützte Operationsführung („see-through“)
Beispiel: ProjectDR
CT-Scans und MRI-Daten direkt auf dem Körper des Patienten für den Arzt sichtbar machen.
Somit kann die Anatomie des individuellen Patienten in Echtzeit dem Arzt angezeigt werden.
Hilfreich für…
Genauigkeit von Operationen und Operationsplanung
Rehabilitation
Lapraskopie
Physiotherapie
Aus- und Weiterbildung
[…]
VR-Therapie:
Was ist das?
Funktioniert das?
VR-Therapie V – Beispiele
Ein Konzept, viele Namen
Virtual reality therapy (VRT)
virtual reality immersion therapy (VRIT)
simulation for therapy (SFT)
virtual reality exposure therapy (VRET)
computerized CBT (CCBT)
VR-unterstützte Therapie ist ein Behandlungsansatz, bei dem VR-Technologie zur Unterstützung psychotherapeutischer Maßnahmen – insbesondere Expositionstherapie – eingesetzt wird.
VR-unterstützte Therapie schließt die Lücke zwischen in sensu und in-vivo-Expositionen, wie Sie in der Verhaltenstherapie insbesondere bei Angst-, Panik- und posttraumatischen Störungen eingesetzt wird.
Meint: Der Patient kann – nachdem er sich kognitiv mit dem bspw. angstbesetzten Stimulus auseinandergesetzt hat – vor einer tatsächlichen realen Konfrontation mit dem Stimulus virtuell vertraut machen.
Dabei kann die Intensität des Stimulus durch den Therapeuten und einen Algorithmus personalisiert werden.
Beispielsweise: Spinnen, Höhe, soziale Situationen […]
VR-Anwendungen können starke physiologische und emotionale Reaktionen auslösen.
Eine Metaanalyse zur Behandlung von Sozialphobie zeigte, dass VR-Interventionen im Vergleich zu keiner Behandlung deutliche Verbesserungen bewirken.
Allerdings waren die Effektstärken vergleichbar mit denen konventioneller Therapien.
Die Meta-Analyse von Opriş et al. (2012) zeigt, dass VR-Therapie bei Angststörungen wirksamer als keine Intervention ist, aber post-Treatment ähnliche Ergebnisse wie klassische Therapien erzielt.
Die Ergebnisse sind stabil, und es gibt keine Unterschiede bei den Dropout-Raten, was auf hohe Akzeptanz hinweist. Andere Studien bestätigen diese Ergebnisse, während einige VR-Therapie als überlegen ansehen. Viele Studien haben jedoch noch zu kleine Stichproben.
Stressinduktion
Sicherheitsforschung
Resilienztraining
Training sozialer Kompetenzen
Mitarbeiterschulung
Bewerbungssituationen
Akzeptanz digitaler Gesundheitsversorgung
Problem der mangelnden Therapieadhärenz
Digitaler Gesundheitsbot „Karen“ interagiert drei Mal wöchentlich verbal mit ProbandInnen
Ziel: Bewegungsmotivation erhöhen
Ergebnis: ProbandInnen die durch Karen unterstützt wurden erreichten mit einer höheren Wahrscheinlichkeit ihre Bewegungsziele, als solche, die nur einen digitalen Schrittzähler trugen
Studie zu PatientInnen, die aus dem Krankenhaus entlassen werden sollen – die Entlassungsanweisungen wurden von einem digitalen Assistenten vermittelt
Ziel: Akzeptanz einer digitalen Entlassung testen
Ergebnis: Die meisten ProbandInnen bevorzugten die Kommunikation der Entlassungsanweisungen mittels des digitalen Assistenten verglichen mit „echten“ Ärzten oder Krankenschwestern
ePAL– digitaler Assistent für PatientInnen, die starke Schmerzmittel zur Linderung von Krebsschmerzen anwenden
Einstufung des Schmerzes und Anpassung der Medikation
Zwei Stunden später erneute Evaluation des Befindens
Informationen über Nebenwirkungen und andere edukative Bausteine
Rund um die Uhr verfügbar – im Vergleich zu den zuständigen Onkologen
Ziel: Kontaktaufnahme und Kommunikation mit Onkologen erleichtern.
Ergebnisse: Trotz Erleichterung der Kontaktaufnahme nahm die Anzahl der Kontaktierungen des Onkologen ab. -> Die Schmerz-Scores der Patienten verbesserten sich signifikant; Die berichtete Lebensqualität erhöhte sich
Die Befolgung/Einhaltung der vorgeschriebenen Behandlung (bspw. Tabletteneinnahme)
Faktoren der Adhärenz gemäß WHO
30-50% der Patienten weltweit nehmen heute nicht wie vorgeschrieben ihre Tabletten ein
Tracking zur Verbesserung der Adhärenz
Beispiel: Proteus Digital Health
Ein oral einnehmbarer, winziger Chip, der in den Tabletten integriert ist.
Besteht aus natürlichen Mineralien, die auch im Körper vorkommen
PatientIn trägt ein Pflaster am Körper das verschiedene Parameter trackt:
Einnahme des Medikaments
Aktivitätsniveau
Schritte
Körperposition
Schlafmuster
Varianz des Herzrhythmus
Hierdurch kann den Patienten zusätzlich zur Überwachung ein Überblick verschafft werden, dass die Einnahme der Tabletten tatsächlich zur Verbesserung der eigenen Befindlichkeiten beiträgt.
Seit 2012 in den USA, seit 2017 in Europa zugelassen.
Sozialkontakte verringern das Sterberisiko um 50 %
Soziale Isolation ist ein starker Prädiktor für Depressionen – schwer zu erkennen mit „herkömmlichen“ Methoden
Online-Aktivitäten können hier helfen
Grundannahme: Menschen mit Depressionen posten mehr
Online-Daten wie Instagram-Posts können mittels KI Depressionen erkennen (Erfolgsrate 70 % vs. 42 % bei Ärzten)
Smartphone-Daten bieten weitere Möglichkeiten zur passiven Diagnose sozialer Isolation und Depressionen.
Neuralink
Brain-Computer-Interfaces (BCI)
Neuralink ist eine Gehirn- Maschine-Schnittstelle
Implantat eines Chips im Gehirn, der die Nervensignale als elektrische Signale lesen und ggf. manipulieren kann.
In 2020 erfolgreiche Demonstration mit einem lebenden Schwein
Neuralink konnte Signale von der Schnauze des Schweins lesen
Es gab Signale ab, immer wenn die Schnauze in etwas involviert war (Schnüffeln, Fütterung)
Grundprinzip eines solchen Brain-Computer- Interfaces
Sensoren (Elektroden) versuchen die elektrischen Signale des Nervensystems zu messen.
Wenn eine Nervenzelle aktiviert ist, kann die nächstgelegende Elektrode dies aufzeichnen.
Eine nahe Elektrode evtl. ebenfalls, eine dritte Elektrode weiter weg ggf. nicht mehr.
So entsteht ein „Netz von Aktivierungen“, das ein bestimmtes Muster ergibt und sich je nach Gehirnaktivität stark unterscheidet.
Eines der Hauptprobleme: das Gehirn ist insgesamt noch sehr wenig verstanden. Daher ist die aktuelle Forschung auch überwiegend als Grundlagenforschung zu betrachten.
Definition: BCIs sind Systeme, die Gehirnsignale erfassen, analysieren und in Befehle für Ausgabegeräte umsetzen, ohne periphere Nerven oder Muskeln zu nutzen
Entwicklung: Seit den 1970er Jahren in Entwicklung, heute medizinisch und experimentell eingesetzt.
Anwendungen:
Vorwiegend experimentelle Designs
Rudimentäre Kommunikation für gelähmte Menschen
Steuerung von Prothesen, robotischen Geräten und Software
Militärische Forschung, z. B. Steuerung von Drohnen durch Gedanken.
Schlaganfälle in Deutschland
Weniger invasive BCIs mit EEG
Empirie
250.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall
100.000 Schlaganfall-Patienten verbleiben mit chronisch motorischen Einschränkungen, bspw. halbseitige Lähmung.
Hauptursache für die Entstehung komplexer Behinderungen im Erwachsenenalter.
Jährliche Ausgaben für Behandlung und Pflege liegt pro PatientIn bei ca. 40.000€ und verursacht damit 40 Mrd. Kosten im Gesundheitssystem pro Jahr
Stationäre Rehabilitationsmaßnahmen führen häufig nicht zu den gewünschten Ergebnissen und der Erfolg hängt insbesondere von der Schwere des erlittenen Schlaganfalls ab.
Die entscheidende Frage: Wie kann man die Rehabilitation verbessern?
Hirnstimulation: EEG-gesteuerte Verfahren fördern die Regeneration von Nervenbahnen nach einem Schlaganfall.
Funktionsweise: Ein Algorithmus interpretiert EEG-Signale und steuert eine Roboterhand, was bei direktem Feedback ähnliche Gehirnaktivität wie reale Bewegung erzeugt
Training: Das Training erfordert ähnliche Anstrengungen wie Musikinstrumente zu lernen; EEG kann vorhersagen, wie leicht es einem gelingt (Bauer & Gharabaghi, 2015).
Optimierung: Magnetische Stimulation verbessert die Signalweiterleitung und steigert die Effizienz.
Gehirnströme entstehen aus Millionen von Synapsen, die gleichzeitig aktiviert werden und synchrone elektrische Impulse abgeben. Diese unterscheiden sich nicht nur nach Lokalität, sondern auch nach Wellenlänge.
Fünf unterscheidbare Typen von Gehirnströmen:
Gamma-Wellen > 30 Hz
Beta-Wellen 13-30 Hz
Alpha-Wellen 8-12 Hz
Theta-Wellen 4-7 Hz
Delta-Wellen < 4 Hz
Bereits einige Endkunden-Geräte (hier: Muse Headband) erlauben die Messung dieser Gehirnströme hinreichend zuverlässig, so dass damit basale Applikationen gesteuert werden können.
Beispielsweise: Pong – kurzes Training (je 15 Sekunden) mittels Entspannung vs. Konzentration; abhängig davon bewegt sich der Balken hoch oder runter.
Sehen, sprach der Blinde
Elektronische Netzhautimplantate (ENI)
Subretinales System Alpha AMS
Rund 80% aller Informationen nehmen wir mit den Augen auf
Etwa 1/3 der Nervenfasern, die Sinnesinformationen an das Gehirn weiterleiten, stammt aus dem optischen System
Visuelle Informationen werden vom Gehirn bevorzugt bearbeitet
Die visuellen sensorischen Signale werden von einer Schicht hochsensibler, lichtempfindlicher Nervenzellen in der Netzhaut aufgenommen und von dort weiterverarbeitet
Erworbene Blindheit: In Industrieländern dominieren altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und diabetische Retinopathie als häufigste Ursachen.
Erbliche Blindheit: Netzhautdystrophien, progressive degenerative Erkrankungen der Netzhaut, schädigen die Fotorezeptor- und Pigmentepithelzellen.
Retinitis pigmentosa (RP): Häufigste Netzhautdystrophie in Deutschland (ca. 20.000 Betroffene, Prävalenz 1:4000). Sie führt durch mehr als 80 Genmutationen zur vollständigen Erblindung; derzeit keine Therapie verfügbar.
Zukünftige Ansätze: Gen- und zellbasierte Therapien in Entwicklung, voraussichtlich marktreif in 7–10 Jahren.
Funktionsweise: ENI stimulieren erhaltene Zellen der Retina bei fortgeschrittener Retinitis pigmentosa (RP) oder altersbedingter Makuladegeneration (AMD).
Bei RP bleiben 70–80 % der Bipolarzellen und 25–40 % der Ganglienzellen erhalten.
Bei AMD überleben fast alle Ganglienzellen (trockene Form) bzw. ca. 50 % (feuchte Form).
Entwicklung: ENI werden seit 20 Jahren erforscht, teilweise mit Marktzulassung.
Ergebnisse: Elektrische Stimulation erzeugt sogenannte Phosphene (Lichterscheinungen), wodurch blinde Menschen Linien und Objekte wahrnehmen können.
Technik: Die Stimulation erfolgt entweder von der epiretinalen oder subretinalen Seite.
Kamerachip unter der Netzhaut.
Die Umgebung wird auf natürlichem Lichtweg auf dem Chip abgebildet.
Dieser Chip zerlegt das Bild in 40x40 Pixel. Jeder Pixel berechnet sich ausmder jeweiligen Intensität des Bildesmam Ort des Pixels bzw. der Reizstärke.
Menschen nach Implantat trotzdem noch gesetzlich blind.
Ca. 4% Sehschärfe mit subretinalem Implantat, ca. 1,6% Sehschärfe mit epiretinalen Implantat.
Weiterer Vorteil von subretinalen Implantaten: kein Kamerasystem notwendig.
Grundvoraussetzung: Noch intakte Zellen auf der inneren Netzhaut.
Kortikale Implantate noch in ferner Zukunft, da deutlich komplexe
Robotik im Gesundheitswesen
Beispiel: DaVinci
Beispiel: Paro
Roboter können Menschen auf einer rein körperlichen Ebene behandeln, beispielsweise
Präzisionschirurgie
der intelligenten Prothetik
chirurgischen Schulungen
hauptsächlich Bereinigen und Korrigieren menschlicher Handlungen, etwa zur Stabilisierung von Bewegungen
Technisch anspruchsvoller sind Roboter zur Interaktion mit dem Menschen, etwa Assistenz- und Rehabilitationsroboter
Grundlegende Unterscheidung
Physische Interaktion, gegenseitige Berührungen und gemeinsame Bewegungen
Verbaler Austausch zur sprachlichen Verständigung
Schwierigkeit im Vergleich zu unterstützenden Robotern
Anhand von Sensordaten müssen in Echtzeit zur Aktionsplanung und Handlung des Roboters menschliches Wohlbefinden wie Emotionen oder Gesundheit sowie menschliche Intentionen abgeschätzt werden.
Auf sich schnell ändernde Zustände muss der Roboter in Echtzeit reagieren
In Japan werden in der Altenpflege schon seit mehr als zehn Jahren beispielsweise robotische Haustiere eingesetzt, die verhältnismäßig einfach gestaltet sind
Auch bei sozialen Interaktionen können sich Roboter als hilfreich erweisen
autistische Kinder bevorzugen teilweise Roboter als Interaktionspartner
Kriegsveteranen suchen teilweise lieber einen virtuellen Avatar auf, um therapeutischen Erstkontakt herzustellen als einen „echten“ Psychotherapeuten, bspw. um Stigmatisierung zu entgehe
Operationsroboter-System zur Unterstützung von Chirurgen, zuerst in der Laparoskopie
Chirurgen führen Instrumente des Roboters mittels einer Bedieneinheit und werden dabei gleichzeitig durch bildgebende Verfahren unterstützt
Gut geeignet für minimalinvasive Verfahren durch kleine und fein zu führende Instrumente
weniger Erschöpfung und Stress der ausführenden Chirurgen
Wie gut ist DaVinci verglichen mit videounterstützten Verfahren?
Insgesamt zeigen sich auf verschiedenen Vergleichsskalen überwiegend keine Unterschiede bzw. Vorteile bezüglich der „Operationsqualität“ im Vergleich mit einem etablierten Verfahren
Therapeutischer Roboter, welcher dem Aussehen einer jungen Sattelrobbe nachempfunden ist; Kosten ca. 3000€
Erste Version bereits 1993 für den japanischen Markt
Ziel: verschiedene emotionale Reaktionen bei den Patienten auslösen und auf deren Aktionen bedingt reagieren
Häufig in Pflegeheimen bei Demenzpatienten eingesetzt
Gewisse therapeutische Effekte und Verbesserungen des Wohlbefindens konnten festgestellt werden
Autonomes Fahren
Sensoren in heutigen autonomen Fahrzeugen
Stand der Technik
Teslas Autopilot – Hype oder Revolution?
„Unter dem Begriff des autonomen Fahrens wird hier die Fortbewegung mithilfe eines nicht an eine dezidierte Infrastruktur gebundenen Straßenfahrzeugs verstanden […], das ausschließlich durch die Eingabe oder Adaption einer Mission vom Menschen bedient wird oder sich sogar eigenständig eine Mission zuweist (z. B. Fahrt zu einer Ladestation nach erfolgreicher Transportmission): Die Mission besteht dabei immer aus einer Transportaufgabe von einem Standort A zu einem Standort B mit Transport von Gütern, Personen oder nur dem Fahrzeug selbst.“
Unterteilt wird autonomes Fahren in fünf „Level“ der Eigenständigkeit.
Verschiedene Sensoren zum Abtasten der Umwelt unterstützen sich gegenseitig.
Long-Range Radar (bspw. für automatischen Abstandsregeltempomat)
Short-/Medium-Range Radar (bspw. für Querverkehrswarner)
Ultraschall (bspw. für Parksensoren)
Kamerasysteme (bspw. Verkehrszeichenerkennung)
Lidar (bspw. für 3D-Scan bzw. Repräsentation der Umwelt)
Waymo ist ein Start-Up unter der Federführung von Google
Bisher das Unternehmen mit den am meisten autonom zurückgelegten Testkilometern; gilt gegenwärtig führend bei autonomem Fahren.
Insgesamt weltweit bisher rund 16 Mio. Testkilometer im öffentlichen Verkehr gesammelt
Dabei kam es statistisch alle 17.700 km zu einem Ausfall/Versagen der Systeme
“Current Autopilot features require active driver supervision and do not make the vehicle autonomous.“
Tesla verlässt sich überwiegend auf Kameras (und wenige Radarsensoren) in Kombination mit künstlicher Intelligenz, um das Fahrzeug fahren zu lassen.
Der gegenwärtig fortschrittlichste käuflich zu erwerbende „Fahrroboter“. Aber keine Revolution.
Insbesondere das fehlende LIDAR-System sorgt für Skepsis.
Überwiegender Verlass auf Kamerasysteme kann bei schlechten Sichtbedingungen Sicherheitsrisiko darstellen.
13% der Besitzer sagen, der Autopilot hat sie in eine gefährliche Situation gebracht. 28% sagen, der Autopilot hat sie schon einmal vor einer gefährlichen Situation bewahrt
Die Automobilbranche im Wandel
Automobil und Gesundheit?
Welche Informationen lassen sich bereits heute im Auto erfassen?
Beispiel: „my Audi cares for me“
Elektrifizierung des Autos verändert die Branche, allerdings zunächst weder Geschäftsmodell noch die Position des Herstellers beim Kunden
Steigende Digitalisierung des Individualverkehrs beginnt, damit ändern sich die Angebote und Anforderungen
Erste Abomodelle erhalten Einzug – sowohl für das Fahrzeug als auch für einzelne Funktionen
Das digitalisierte/selbstfahrende Auto ist kein Endprodukt mehr, sondern eine Plattform Automobil und Gesundheit?
Die Arbeit eines Arztes besteht letztendlich aus dem Sammeln von Informationen (Vitaldaten) und dem Verteilen dieser Informationen; die Auswertung erfolgt erst in einem zweiten Schritt.
EKG und Blutdruck/Puls
Hautschweiß und Hautleitwiderstand
Körpertemperatur und Temperatureinstellungen
Fahrerdaten vom Sitz (anthropometrische Daten wie Sitz-, Lenkrad und Spiegeleinstellungen, Gewicht, Bewegung) Lenkverhalten (inkl. Müdigkeitserkennung)
Augenbewegungen
Stimme
Geräusche (Atemgeräusche, Husten, Umgebungsgeräusche)
Geruch
Nano-Partikel
Kräfte (Lenkkräfte und Pedalkräfte)
Kommunikationsverhalten
AudiFit Driver soll dafür sorgen, dass der Fahrer am Ziel entspannter aussteigt, als er eingestiegen ist
Wohlbefinden und Vitaldaten des Fahrers werden konstant erhoben
Das Auto kann bei problematischen Abweichungen in den Daten eigenständig reagieren
Definition - Prävention
Digitale Prävention - Notwendigkeit
Prävention ist im Gesundheitswesen ein Oberbegriff für…
zielgerichtete Maßnahmen und Aktivitäten,
um Krankheiten oder gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden,
das Risiko der Erkrankung zu verringern oder ihr Auftreten zu verzögern.
Präventive Maßnahmen lassen sich nach dem Zeitpunkt, zu dem sie eingesetzt werden, der primären, der sekundären oder der tertiären Prävention zuordnen.
Des Weiteren lassen sich präventive Maßnahmen im Hinblick darauf unterscheiden, ob sie am
individuellen Verhalten (Verhaltensprävention) oder an den
Lebensverhältnissen ansetzen (Verhältnisprävention)
Explodierende Kosten der Gesundheitssysteme stellen große Herausforderung im Gesundheitssystem dar
Neue Methoden kosten viel in der Entwicklung und teilweise auch in der Anwendung
Ca. 1/3 der entstehenden Kosten wird als vermeidbar eingeschätzt
In Deutschland durch ungleiche finanzielle Ressourcen bereits eine Zwei- Klassen-Gesellschaft hinsichtlich der Versicherung (PKV, GKV)
Bisherige Ansätze der Kostensenkung in erster Linie auf Reduzierung von Unwirtschaftlichkeit
Senkung überhöhter Preise
Einschränkung von übermäßig vielen Leistungen
Durch…
Ergebnisorientierte Versorgungsverträge
Kostenteilung zwischen Kostenträgern und Patienten
Aber: Effektivität der zugrundeliegenden Versorgung basiert auf standardisierten medizinischen Leitlinien.
Trotz Erfolgen in Einzelfällen steigen die Gesamtkosten des Gesundheitssystems entgegen aller Bemühungen an
Digitale Prävention - Grundgedanke
Nicht die möglichst effektive Behandlung von Krankheiten im fortgeschrittenen Stadium kann die Kosten im Gesundheitssystem senken, sondern deren Vorbeugung.
Schätzungsweise 80% der medizinischen Gesamtkosten entstehen infolge von Komplikationen chronischer Erkrankungen (bspw. Krebs, Diabetes, endokrine Erkrankungen, Gefäß- und Nierenerkrankungen)
Komplikationen sind prinzipiell vermeidbar – optimale Therapien zum Stopp der Krankheitsprogression in 50% der Fälle nicht erreicht.
Bei einzelnen Krankheitsbildern (bspw. Vorhofflimmern) werden in 84% der Fälle durch unzureichende Behandlung die negativen Folgen nicht vermieden (hier: Schlaganfall)
In einer Studie war das die Medikamentendosierung und -kombination bei Herzinsuffizienzpatienten nur in ca. 1% der Fälle optimal
Es existieren bereits viele Präventionsprogramme (bspw. mehr Bewegung, Gewichtsreduktion, Rauchentwöhnung, Patientenschulung, …)
berücksichtigen aber individuelle physiologische und verhaltensbezogene Aspekte der Patienten oft nicht ausreichend
Monitoring und Patienteninteraktion sind vom Umfang aufgrund Personalmangels häufig nicht ausreichend umzusetzen
Unilateral getroffene diagnostische und therapeutische ärztliche Entscheidungen aufgrund von kaum zu bewältigendem Umfang an Weiterbildungen und neuer Studien weiterhin ein Problem
Prävention bei Patienten außerhalb der Versorgungseinrichtungen kaum umfassend zu überwachen
Digitale Prävention – Zukünftige Lösungsansätze
Hauptbereich 1 – Weiterentwickelte Evidenzbasis
Hauptbereich 2 – Patientenspezifische Datenaggregation
Ständiges Monitoring kann frühzeitig Vorzeichen erkennen und aktive Prävention vorschlagen
Schon lange Zeit vor einem Schlaganfall ist häufig beispielsweise Vorhofflimmern erkennbar.
KI-Plattformen können somit aufgrund einer umfangreichen Datenlage bereits vielversprechende Präventionsmaßnahmen für den Einzelfall ableiten.
Gesundheitsversorgungsstrukturen, die eine hohe klinische Effektivität aufweisen, haben spezifische Anforderungen in fünf Hauptbereichen.
Tausende Publikationen jährlich sind individuellen Medizinern nicht vollumfänglich zu vermitteln.
Neue Erkenntnisse erhalten so keinen/zu langsam Einzug in die alltägliche Behandlungspraxis.
Siehe Medikamentendosierung in der Studie von
Eine großflächige Verbreitung neuer Behandlungsmethoden dauert teilweise bis zu 17 Jahre (!).
Eine standardisierte Aufbereitung wird notwendig.
Evidenzbasis muss so erfasst, strukturiert und gepflegt sein, dass sie auf einzelne Patienten zugeschnittene Analytik/Korrelation unterstützt.
Digitaler, individueller Patientenavatar, dessen Daten so strukturiert sind, dass sie sich mit der wissenschaftlichen Evidenz in Verbindung bringen lassen (bspw. elektronische Patientenakte).
Hierfür kommen verschiedene Quellen infrage, die Sie bereits kennen.
Eine Möglichkeit zur Strukturierung der gesammelten Daten kennen Sie ebenfalls bereits (FHIR).
Insgesamt wird so auch eine Überwachung des Präventionserfolgs möglich, der durch bisherige Strukturen der Präventionsangebote in diesem Umfang kaum zu leisten ist
Hauptbereich 3 – Selektion und Risikostratifikation
Hauptbereich 4 – Rechenschaftspflicht der Versorger
Subpopulationen von Patienten werden aufgrund Parameter identifiziert und erhalten individuelle Vorsorgehinweise, bevor die Notwendigkeit eines medizinischen Eingriffs erst entsteht oder eine hohe Wahrscheinlichkeit für zusätzliche Komplikationen auftritt.
Versicherungsstatistische Methoden zur Vorhersage und Minimierung von Kosten
Gute Fortschritte gibt es bisher bei „Gesunden“ (bspw. Wellnessangebote) und „Schwerkranken“ (bspw. Fallmanagement).
Weniger Präventionsprogramme gibt es aber für die gezielte Ansprache von Patienten nach dem erstmaligen Auftreten der Krankheit (zur Vermeidung weiterer Komplikationen).
Diese Patienten stellen 5% aller Gesamtpatienten dar, verursachen aber 50% der Gesundheitskosten im Folgejahr (siehe Folgefolie).
Einer folgenschweren Zustandsverschlechterung soll durch individualisierte Programme für Subpopulationen vorgebeugt werden.
Abschluss qualitäts- und wertorientierter Versorgungsverträge.
Meint: Bessere Outcomes (bspw. Genesung des Patienten) müssen stärker honoriert werden, nicht die Versorgungsleistungen an sich.
Leistungserbringer (bspw. Ärzte und Krankenhäuser) werden meist nach einem „fee-for-service“-Prinzip bezahlt.
Auch Arznei- und Gerätehersteller sollten in dieser Wertschöpfungskette beteiligt werden. Es sollten „risikobehaftete Versorgungsverträge“ mit den Leistungserbringern vereinbart werden.
Fehlende Patienten-Compliance wird selbst das effektivste Gesundheitssystem mit bester Prävention behindern.
Systeme, die auf volle Patienten- Compliance zugeschnitten sind, jedoch die vorgenannten Bereiche nicht berücksichtigen, werden ebenfalls zu deutlich schlechteren Outcomes führen.
(Finanzielle) Anreizsysteme können helfen, die Compliance zu erhöhen
Beispielsweise Verringerung der Krankenkassenbeitrages bei sportlicher Betätigung
Auch die bloße Demonstration, wie es um die Gesundheit bestellt ist, kann ein Motivator sein.
Digitale Prävention – Zukünftige Herausforderungen
Innovative Arzneimittelversorgung
Diagnostische und therapeutische Trägheit von Ärzten (17 Jahre zur flächendeckenden Übernahme einer neuen Behandlungsmethode!)
Neue Leitlinien dürfen keine Vorschläge bleiben, es muss Anreize zu ihrer Umsetzung geben.
Zu geringe Nutzung von Ressourcen und ihre Auswirkung auf die Lebenserwartung
Mehr Informationen und Ansporn zur Inanspruchnahme von Präventionsangeboten
Diskrepanz zwischen Zugang zur Gesundheitsversorgung und klinischer Exzellenz
Nicht alle Gruppen von Patienten (bspw. in Abhängigkeit vom sozio-ökonomischen Status) haben gleichen Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen bzw. Präventionsangeboten – verursachen in der Folge aber dennoch/deshalb hohe Kosten. Prävention und Arzneimittelversorgung
Grenzen und Nachteile oberflächlicher Qualitätsparameter
Qualitätsparameter sollten am individuellen Patienten orientiert werden. Krankenhäuser, die sich auf eine möglichst niedrige Quote von Wiedereinweisungen von Patienten innerhalb von 30 Tagen verschrieben haben, verzeichnen langfristig höhere Mortalitätsraten
Berücksichtigung sozialer Determinanten der Gesundheit und Versorgungskoordination
Evtl. in Abhängigkeit von sozio-ökonomischen Status andere Präventionen nötig (bspw. mehr gesunde Lebensmittel)
Konsistenz von Workflow und Datenfluss
Interoperabilität der Systeme bisher bei Weitem nicht gewährleistet.
In Deutschland geben 15 Mio. Erwachsene an, drei oder mehr Medikamente täglich einnehmen zu müssen.
Polymedikation ist eine Herausforderung, die auch beim Patienten einige Kompetenzen erfordert
Wissen zum Krankheitsbild
Motivation des Patienten zum Selbstmanagement
Medikations-Apps verschiedentlich Unterstützung
Arzneimittelinformation (bspw. Inhaltsstoffe und Gebrauch)
Arzneimittelsicherheit (bspw. über Wechsel- und Nebenwirkungen)
Arzneimitteladhärenz (bspw. Erinnerung an Einnahme)
Arzneimittellogistik (bspw. Bestellung)
Bitcoin oder Blockchain? – Begriffsklärung
Grundwissen
VL 10
Der Bitcoin (als eine digitale, unabhängige Währung) basiert auf der sog. Blockchain- Technologie und setzte diese erstmals praktisch ein.
Somit basiert der Bitcoin auf einer Blockchain
Begriff Blockchain entstand allerdings erst nach der Entwicklung des Bitcoins, als andere Projekte auf Basis des gleichen technologischen Prinzips entstanden
Die technologische Basis ist Open-Source
Bitcoin (als ein Konzept einer dezentral verteilten Datenbank) wurde 2008 in einem White Paper von Satoshi Nakamoto beschrieben
einige Grundlagenforschung bereits in den 90er Jahren von anderen Autoren
Nakamoto selbst bleibt bis zum heutigen Tag anonym
Blockchain-Projekte gibt es mittlerweile in fast allen Industriebereichen: Finanzwesen, Medizin, Identitätsmanagement, Logistik, Energieversorgung…
Blockchain ist eine programmierbare, digitale Vertrauensinfrastruktur (Haller & Gronbaek, 2016)
Neben Kryptowährungen können alle möglichen Informationen (bspw. Grundbesitz) oder Ereignisse (bspw. eine Berechtigung) in der Blockchain dokumentiert werden
Analogie zu einer Datenbank (sprich: einer sehr großen Excel-Tabelle)
Da es sich grundsätzlich um Werte handelt, spricht man manchmal auch vom „Internet der Werte“ (Internet of Values)
Jeweils eine bestimmte Anzahl an Dateneinträgen wird in Blöcken (Blocks!) gespeichert, welche untereinander verkettet sind (Chain!)
Blockchain vereint verschiedene, früher existierende Technologien
Dezentrale Netzwerke
Kryptografie
Konsensfindungsmodelle
Wichtigste Stärken der Blockchain
Dezentral
Selbstorganisiert
Transparent
Sicher
Wie schafft man Vertrauen in ein Netzwerk, deren Nutzer keine Vertrauensbasis haben (müssen sollen)?
Jeder Computer kann Teil des Netzwerks werden, sofern die entsprechende Software installiert ist. Alle Nutzer sind gleichberechtigt.
Herausforderung: Richtigkeit der Daten muss überall im Netzwerk gegeben sein – ein exklusiver Wert darf niemandem anders zugewiesen sein. Trotz Zeitverzögerung bei der Datenübertragung.
Nakamoto-Konsens beinhaltet verschiedene Legitimationsalgorithmen (bspw. „Die längste Kette ist gültig“)
Bösartige Nutzer dürfen Daten nicht manipulieren können.
„Gute“ Nutzer müssen in der Überzahl sein (51%).
Einbringen neuer Blöcke ist absichtlich sehr ressourcenintensiv, aufbringen dieser Ressourcen wird wiederum von anderen Nutzern überprüft („Proof-of-Work“). Transaktionsgebühren & Bitcoins als Belohnung
Nutzer des Systems werden als „Full Nodes“ bezeichnet, die ein Netzwerk untereinander bilden
Nutzer tauschen ständig die aktiven IP-Adressen der anderen Nutzer aus und benutzen übliche Funktionsweisen von P2P-Netzwerken
Um Nutzern Werte (bspw. Währungsbeträge) gutzuschreiben, ist eine Art „Konto-Nr.“ (Wallet) nötig – diese bildet den öffentlichen Schlüssel.
Transaktionen sind an die Wallet gekoppelt.
Um Zugang zu ihr zu erlangen bspw. Guthaben verwalten/senden zu können, existiert ein geheimer bzw. nur dem Besitzer bekannter geheimer Schlüssel.
Nur mittels des geheimen Schlüssels können „gültige“ Transaktionen von einer Wallet ausgeführt und in die Blockchain eingearbeitet werden.
Einzigartige Hashes (errechnet durch sog. „Einwegfunktionen“) sorgen dafür, dass Blöcke nicht bzw. nur sehr schwer nachträglich manipuliert werden können
Einsatzmöglichkeiten
Grundsätzliche Anforderung an eine Blockchain ist die Skalierbarkeit, welche aber Schwierigkeiten mit sich bringt.
Transaktionsdurchsatz
Abhängig von Technologie
Der Transaktionsdurchsatz bei dezentralen Systemen hängt mit der Blockgröße zusammen. Diese bestimmt, wie viele Transaktionen pro neuem Block aufgenommen werden können.
Speicherkapazität
Jede Transaktion wird auf ewig gespeichert, das vergrößert die Blockchain beständig.
147 GB (Bitcoin-Blockchain) im Dezember 2017, September 2018 bereits ca. 25% mehr. Somit konnten Nutzer mit weniger Speicherplatz nicht mehr die vollständige Blockchain speichern, sondern nur noch einen Teil („Light Nodes“).
Bedeutet: Sicherheit des Systems hängt von den vollständigen Nutzern ab.
Für Blockchains mit höherem Datenaufkommen bzw. geringerer Speicher- und Rechenkapazität besteht die Möglichkeit, die Blockchain nur zur Protokollierung der Änderungen einzusetzen
Somit kann bei anderen Anwendungen („private“ Blockchains) die Rolle der „Full Nodes“ durch ein Unternehmen übernommen werden und die Anwender erhalten „Light Nodes“ als Nutzerapplikationen
Fehlende einheitliche Standards
Erlauben noch keinen Austausch zwischen verschiedenen „Blockchains“
Grundlegende Unterscheidung in drei Kategorien
Protokollierung
Verteilte Datenbanken
Smart Contracts
Nachverfolgbarkeit von und Fälschungssicherheit gegen (unbefugte) Änderungen macht Protokollierung von Daten zu einem attraktiven Anwendungsszenario.
Mögliche Einsatzgebiete im Gesundheitswesen sind zum Beispiel…
Transplantationsverzeichnis
Register für epidemiologische Forschung
Transparente Medikamenten-Lieferketten
eRezept
Beispiel – Lieferketten von Medikamenten
Beispiel – eRezept I
NFT
Protokollierung des Wertschöpfungsprozesses und Einsicht für verschiedene Parteien (Pharmazieunternehmen, Apotheker, Patient)
Dabei kann die Blockchain als Protokollierung der „Lieferstationen“ dienen, die eigentlichen Daten liegen auf beliebigen Servern.
Hashes sorgen dafür, dass die Daten verifiziert und somit gegen Manipulation geschützt sein können.
Arzt könnte beispielsweise die Aushändigung des richtigen Medikaments und der richtigen Menge an den Patienten nachprüfen.
„Smart Contracts“ erlauben sichere, automatisierte Abläufe
Wird beispielsweise das Medikament durch den Apotheker eingescannt, können vertragliche Bedingungen ausgelöst werden.
Bezahlung des Lieferanten, Information des Arztes, Eintrag indie elektronische Patientenakte, …
Im Gesundheitswesen treffen für den gleichen Vorgang (bspw. passende Behandlung des Krankheitsbildes mittels Medikaments) immer wieder zwei Parteien aufeinander, die über getrennte digitale Ökosysteme verfügen
Arzt-Patient, Arzt-Krankenkasse, Krankenkasse-Patient, Patient-Apotheke, Apotheke-Pharmazieunternehmen, Apotheke-Krankenkasse …
Analog gibt es eine einheitlich definierte „Übergabeschnittstelle“ – das Rezept
Besitzer und Speicherort sind identisch. Transaktionskette wird händisch auf dem Zettel dokumentiert. Austausch erfolgt händisch/postalisch
Bedeutet drei zentrale Eigenschaften:
1. Einzigartiger, vertrauenswürdiger Datensatz
2. Dokumentationsstatus
3. Wechselnder, aber eindeutiger Besitzer mit „Zugriffsrecht“
Aber: Logistikproblem- Rezepte müssen über viele Jahre aufbewahrt werden. Große Archive sind notwendig
eRezept ist der gewählte, vereinheitlichte zukünftige Ansatz (siehe auch frühere Vorlesung)
Wichtig: der neutrale Beweis der Einzigartigkeit des Rezepts (bspw. um Missbrauch oder Abrechnungsbetrug zu verhindern)
Non-Fungible Tokens (NFT) sind eine Erweiterung der Blockchain-Technologie, die 2015 am MIT vorgestellt wurde
Sie trennt mittels Blockchain die Zugriffskontrolle und die Off-Chain- Datenspeicherung. Somit können Krankenkassen Rezepte digital in der Cloud ablegen und die Blockchain verwaltet Zugriff (durch Verschlüsselung) und Einzigartigkeit (Hash) des Rezepts.
NFTs gewähren die Zugriffskontrolle nur der dafür legitimierten Partei (bspw. Patient
Beispiel – eRezept Anwendungsszenario
DSGVO:
Zweck und Grundgedanke
Ein Patient muss beim Arzt ein eRezept erhalten. Der Arzt legt dieses am Computer an. Er benötigt dafür die „Wallet“ des Patienten.
Der Patient erhält per QR-Code die Berechtigung, dieses Rezept zu nutzen (Zugriffsrecht geht an den Patienten über). Durch seinen privaten Schlüssel kann er den Zugriff auf das Rezept verwalten.
Patient betritt die Apotheke, lässt den Apotheker den QR-Code scannen und bekommt das Medikament ausgehändigt. Automatisch erhält der Apotheker temporären Zugriff. Die Aushändigung wird digital unwiderruflich vermerkt.
Der Patient kann entscheiden, ob die Weiterverarbeitung durch die Krankenkasse erfolgen soll oder nicht (bspw. bei Selbstzahlern).
Die NFT-Lösung bietet…
Zugang zu einem verschlüsselten Datensatz
öffentlich einsehbarer (anonymer) Dokumentationsstatus
wechselnden, aber immer eindeutigen Besitzer der Zugriffsrechte und Hash-Pointer auf den Datensatz
Doppelte Verwendung wird ausgeschlossen
Patient sieht von der Technik nichts außer einem QR-Code
Was ist die DSGVO ?
=> „DSGVO ist die geläufige Abkürzung für die Datenschutz- Grundverordnung. Damit will die EU einen einheitlichen Rechtsrahmen für die Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten schaffen. Heißt konkret: Auf Unternehmen warten erhöhte Dokumentationspflichten. Sie müssen jederzeit in der Lage sein, die Rechtmäßigkeit ihrer Datenverarbeitungstätigkeiten gegenüber Aufsichtsbehörden nachzuweisen.“
dient als Vereinheitlichung des Datenschutzniveaus → PatiententInnen erhalten mehr Mitbestimmung und Transparenz hinsichtlich ihrer personenbezogenen Daten
durch die Einführung wurde die DSGVO an das Digitale Zeitalter angepasst
Enthalt Vorschriften zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten und dessen freien Verkehr
Auswirkungen auf den Gesundheitssektor
durch die Einführung wurde die DSGVO an das digitale Zeitalter angepasst
Schützt Grundrechte/-freiheiten natürlicher Personen; besonders deren Recht auf Schutz persönlichen Daten
Freier Datenverkehr darf nicht eingeschränkt werden wegen dem Schutz persönlicher Daten
Daten dürfen grundsätzlich nicht verarbeitet werden außer unter Einwilligung oder unter bestimmten rechtlichen Bedingungen
Durch zunehmende Digitalisierung gewinnt digitale Datenverarbeitung an Bedeutung
Mit Inkrafttreten der DSGVO 2018 sind Unsicherheiten in Rechtsanwendung aufgetreten
Datenschutz ist komplexes Zusammenspiel verschiedener Akteure
im medizinischen Bereich verlangsamt die DSGVO viele Prozesse
die nicht Verarbeitung der Daten erschwert eine individuelle Behandlung
Einführung einer allgemeinen digitalen Krankenakte wird verlangsamt
5G – Mobilfunkstandard Technik, Innovationen & Anwendungsbereiche
Spezifische Anwendungsnetze
Was genau ist jetzt Enhanced Mobile Broadband ?
VL 11
Extrem niedrige Latenzzeit (Verzögerungszeit) von unter 1 Millisekunde
Um ein vielfaches höhere Kapazität für Teilnehmer und teilnehmende Geräte
Global können mehr als 100 Mrd. mobilfunkfähige Geräte gleichzeitig angesprochen werden
Schlüsselkompetenz für die Digitalisierung (Arbeitswelt 4.0)
Ermöglicht Echtzeitanwendung
Verschieden stark priorisierte spezifische Anwendungsnetze
Abkürzung lautet eMBB
Erlaubt ultrahochaufgelöstes Videostreaming
Latenzzeit liegt bei nicht mehr als 4 ms
Ist möglich bei 1 Millionen Endgeräte pro qm
Dinge wie mobiler Reparaturservice und Psychotherapie über VR werden möglich
-> Zusammengefasst ist es also vergleichbar mit dem Anwendungsnetz was wir bisher nutzen "nur" qualitativ hochwertiger
Wofür brauchen Maschinen 5G?
Maschinen können mittels 5G und in Echtzeit miteinander kommunizieren
Jeder Alltagsgegenstand zählt als Maschine
So kann der Kühlschrank dann zukünftig dem Kühlschrank im Rewe sagen was er braucht und dieser schickt ein Drohenpaket los
Die Abkürzung lautet M2M
Fallbeispiel ePA: Arzt gibt erhobene Gesundheitsdaten in die ePA durch 5G sofort mittels FHIR verschlüsselt und die Daten sind sofort auf der ePA App abrufbereit
Dann braucht man noch eine Ultra Reliable und Low Latency Comm. ?
Diese Form ist wohl die wichtigste und "innovativste" Form des 5G
Umfasst viele sicherheitskritische Anwendungen
Braucht höchste Verbindungsqualität, Verfügbarkeit und Störfestigkeit
Zu bedenken sind hier auch Aspekte der nationalen Sicherheit
Meilenstein oder Gesundheitsrisiko?
Komponenten von einem Computer:
Hardware vs. Software
Allgemeiner Aufbau
Prozessor
Aktueller Forschungsstand
uneindeutige Studienlage
im Labor Korrelation zwischen Krebs und Mobilfunkstrahlung bei Ratten
Telekommunikationsindustrie finanzierte Studien sind biased
fehlende Langzeitstudien
5G steht im Verdacht Krebs auszulösen. Es mangelt noch an klarer empirischer Evidenz.
Hardware
Feste Komponenten
Notwendig für die Software
Kann man anfassen
Software
Betriebssystem
Anwenderprogramme
Kann man nicht anfassen
Allgemeiner Aufbau:
auch CPU (Central Processing Unit) genannt
Herzstück bzw. Chef in unserem Computer
Aufgaben:
Befehle ausführen
Abläufe im System steuern
Arithmetische und logische Berechnungen durchführen
Unterteilung in:
Rechenwerk (ALU): führt Berechnungen durch
Steuerwerk: entschlüsselt und steuert Befehle
Speicher
Ein
Bussysteme
Pattern Recognition
Mensch & Maschinen
In welchen Fällen wird maschinelles Sehen genutzt
Algorithmen die bei der Erstellung von Texten helfen (NLG)
Algorithmen die Probleme lösen
In welchen Fällen wird maschinelles Sehen genutzt/ angewendet:
Medizin. Bsp. Polypen, Zellkerne, Krebszellen oder Malaria übertragende Parasiten (Pattern Recognition)
Face-ID
Sicherheit (z.B. Verkehr oder autonomes Fahren)
Überwachungskameras
Identifizierung von Unterschriften oder Handschriften
Überprüfung von Banknoten
Visuelle Inhalte für Sehbehinderte übersetzen lassen
Beispiel: Algorithmen die bei der Erstellung von Texten helfen:
NATURAL LANGUAGE GENERATION (NLG)
automatische Erzeugung natürlichsprachlicher Texte durch Software
Daten → Text
sinnvoll, wo große Datenmengen anfallen
Daten wie: Namen, Häufigkeiten, Produkteigenschaften, Messwerte
Software benötigt Templates und Bedingungen
System ermittelt relevante Bedingung, kombiniert Informationen aus den Templates mit ereignis- oder produktspezifischen Daten → erstellt mit intelligenter linguistischer Analyse das Endprodukt → automatisch generierter Text
Beispiel: Algorithmen die Probleme lösen
Ziele der automatisierten Texterstellung
Personalisierung: individualisierte Inhalte
Versionierung: eine Ausgangsbasis → viele Texte
Long Tail: Nischenangebote
Schnelligkeit: Texte im Sekundentakt
Internationalisierung: Überwindung der Sprachbarieren
Erläuterung: Mikrofon- Ohren
Was ist „Simple pattern matching"?
Arten der Spracherkennung
Simple pattern matching (siehe nächste Folie)
Pattern and feature analysis
Language modeling and statistical analysis
Artificial neural networks
Vocal zoom
Pattern and Feature
Analysis: Wörter werden in Phones eingeteilt und digitalisiert. Der resultierende binäre Code wird in ein Spektogramm übertragen, mittels welchem der Computer diese mit einem phonetoischen Wörterbuch abgleichen kann.
= Einfacher Musterabgleich
Bsp: Automatischer Anrufbeantworter in Warteschleife
Eine Option aus sehr kurzer Liste auswählen
Braucht weder Syntax noch Semantik
Also nicht wirklich Spracherkennung → Sprache nur anhand Liste weniger Wörter unterschieden
Zum Begriff Sprachmodellierung in der Spracherkennung:
Sprachmodell (language model)
Sammlung von A-priori-Kenntnissen über die Sprache
In diesem Zusammenhang wird Sprache im abstrakten Sinne verstanden, nämlich als eine Menge von Wortfolgen ohne bestimmte akustische Realisierung.
Bei der Sprachmodellierung geht es also darum, diese Intuition in Maschinen zu formalisieren. Dazu führen wir Modelle ein, die jedem möglichen nächsten Wort eine Wahrscheinlichkeit zuweisen.
Was ist „Artificial neural network, ANN “:
Künstliche neuronale Netze, auch künstliche neuronale Netzwerke, (KNN), sind Netze aus künstlichen Neuronen. Sie sind Forschungsgegenstand der Neuroinformatik und stellen einen Zweig der künstlichen Intelligenz dar.
Vereinfachte Darstellung eines künstlichen neuronalen Netzes Künstliche neuronale Netze haben, ebenso wie künstliche Neuronen, ein biologisches Vorbild. Man stellt sie natürlichen neuronalen Netzen gegenüber, die eine Vernetzung von Neuronen im Nervensystem eines Lebewesens darstellen. Bei KNNs geht es allerdings mehr um eine Abstraktion (Modellbildung) von Informationsverarbeitung, weniger um das Nachbilden biologischer neuronaler Netze und Neuronen
Cookies: sind kleine Textdatein, enthalten Informationen (Dauer, Herkunftsdomäne, Identifikationsnummer, Gültigkeit, sonstige Werte)
VPN- Verbindung: Ermöglichen verschlüsselte Anfragen an Server, die die gewünschten Internetadressen stellvertretend öffnen und die enthaltenden Daten verschlüsselt an den Nutzer zurücksenden.
Digital Detox
Historische Entwicklung der Arbeitswelt
Effort- Recovery- Model
Definition: periodische Trennung von sozialen oder Online-Medien oder Strategien zur Reduzierung der Beteiligung an digitalen Medien
Wird oft auch als Medienresistenz / Widerstand gegen neue Kommunikationstechnologien sowie der Nichtnutzung von Medien bezeichnet
Es geht aber eher um Ausgewogenheit und Achtsamkeit als um eine permanente Abschaltung
Mittel zur Bewusstseinssteigerung und zum Erlernen der Selbstregulierung, um Stress zu reduzieren und die Präsenz im Hier und Jetzt zu erhöhen
24/7-Konnektivität führt zu Verlust des Kontakts mit dem 'realen Leben' und zu Schäden an Körper und Geist
Form der Kommodifizierung von Authentizität und Nostalgie dar
weniger als ein Jahrzehnt alt, aber die Nutzung hat schnell zugenommen
Es variieren digitale Detox-Zeiten von ein oder zwei Stunden ohne Handy bis hin zu mehrwöchigen Detox-Urlauben
Medialer Aspekt: während Digital Detox unweigerlich den Verzicht auf die Nutzung von Online-Medien und Spielen bedeutet, kann es auch den Verzicht auf andere Medien wie Fernsehen und/oder arbeitsbezogene Tools und Programme bedeuten
Studien untersuchen schon den Rückzug von Diensten wie Facebook, Twitter, Online-Nachrichten und sozialen Netzwerkseiten im Allgemeinen
Was ist das E-Health-Gesetz?
Was ist Targeted Advertising?
Behavioral Targeting
Emotional Targeting
Contextual Targeting
VL 12
= das Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen.
Enthält Konkreten Fahrplan für den Aufbau der Telematikinfrastruktun
Einführung medizinischer Anwendungen
Ziel: Chancen der Digitalisierung nutzen, schnelle Einführung medizinischer Anwendungen ermögliche
Der Begriff Targeting bezeichnet im Online Marketing, das Schalten von Werbeanzeigen innerhalb einer zuvor kategorisierten Zielgruppe.
Dabei stehen verschiedene Techniken wie etwa kontextbezogenes, verhaltensbezogenes, soziodemografisches oder technisches Targeting zur Verfügung. → Ziel ist eine kundenspezifische Ansprache, um den Streuverlust zu verringern.
Cookies sind kleine Textdateien, die bei Ihrem Besuch einer Website auf Ihrem benutzereigenen Computer, Tablet oder Mobilgerät ("Endgerät") gespeichert werden können. In der Regel enthält ein Cookie den Namen der Herkunftsdomäne, die Gültigkeitsdauer des Cookies und eine zufällig generierte eindeutige Nummer oder einen sonstigen Wert.
Was sind Ads?
„Advertisement" → Werbung
Behavioral Targeting
Emotional Targeting
Contextual Targeting
Suchmaschinen-/Keyword-Targeting
Re-Targeting
Predictive Targeting
Semantisches Targeting
Real-Time-Bidding
Geografisches Targeting (IP-Targeting)
Soziodemografisches Targeting
Technisches Targeting
CRM-Targeting
beschäftigt sich mit dem Suchverhalten und den Interaktionen von Nutzern. Durch die Verwendung von Cookies werden die entsprechenden Daten gespeichert.
Auch stationäre Geschäfte können durch Kundenkarten oder Partnerprogramme Daten über Ihre Kunden sammeln.
der Nutzer wird emotional aktiviert und abgeholt, indem in bestimmten Momenten, etwa bei einem Sieg, auf den Nutzer zugeschnittene Werbeanzeigen geschaltet werden
Beispiel Gameloft-Werbung
Anzeigen in einem themenbezogenen Umfeld werden geschaltet
Das Ausspielen erfolgt aufgrund gleicher oder verwandter Keywords (Bsp.: Zalando)
Suchmaschinen-/Keyword-Targeting
Re-Targeting
Predictive Targeting
Semantisches Targeting
Real-Time-Bidding
Grundlage von Keywords
bei einer Suchmaschine wird eine Anfrage gestartet, zu seinem Suchbegriff wird passende Werbung ausgespielt
Beispiel: Google weltweit 63.000 Suchanfragen pro Sekunde
es werden dem Benutzer Anzeigen zu Produkten ausgespielt, die er sich zuvor bereits angesehen hat
So ist bereits die Click-Through-Rate bei einer Retargeting-Ad zehnmal höher als die CTR
ist eine ausgereifte Form des Behavioral Targeting
Mittels künstlicher Intelligenz können so Produkte ermittelt werden, die dem User mit hoher Wahrscheinlichkeit gefallen werden
Bei dieser Methode wird der gesamte Inhalt einer Webseite präzise gescannt
Somit werden Ads nicht in negativ behafteten Artikeln oder Videos ausgespielt
Vergleichbar mit einer Echtzeit-Auktion legen die Werbetreibenden hier einen Maximalpreis fest
Für die Vergabe von Werbeplätzen werden die Server der Werbetreibenden abgefragt und der Höchstbietende erhält die Anzeige.
Geografisches Targeting (IP-Targeting)
Soziodemografisches Targeting
Technisches Targeting
CRM-Targeting
Dabei wird mittels IP-Adresse oder GPS-Standort Werbung an User ausgegeben, die sich in unmittelbarer Nähe zum Geschäft befinden
- Kriterien wie Geschlecht, Alter, Wohnort oder sozialer Status
Vor allem für die richtige Tonalität in der Ansprache der Zielgruppe und den passenden Darstellungs-Stil der Anzeige sind von Bedeutung
berücksichtigt, welches Betriebssystem oder Gerät benutzt wird und welche Software installiert ist
So wird verhindert, dass die sichtbaren Anzeigen verzerrt dargestellt werden
Das CRM-Targeting nutzt Kundendaten aus dem vorhandenen Customer-Relationship-Management-System
Neukunden können durch diese Methode in Wiederkäufer umgewandelt werden
Werbung mit "high fit to the customers current needs" erhöht Kaufabsicht
Höherer Grad an Personalisierung führt zu negativen Kaufabsichten
z.B. durch persönliche Identifikation
Gefühl von intrusiveness
Rabattcodes können das nicht gut machen
Was ist Zensur?
Internetzensur in Deutschland
NetzDG - Wirksames Beschwerdeverfahren
NetzDG - Bußgelder
lat. censura = Prüfung, Beurteilung
= 1. Beaufsichtigung, Überwachung, Kritik
= 2. Note (z.B. eine 2 für die Klassenarbeit)
Unter Zensur versteht man:
(Versuch) Informationskontrolle von Massenmedien, Informationsverkehr
Ziel: Unterdrückung & Verhinderung der Verbreitung unerwünschter & ungesetzlicher Inhalte, Kontrolle
zumeist durch staatliche Stellen
Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG), Inkrafttreten 2017
Gesetz zur Verbesserung der Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzwerken
Wirksamere Bekämpfung von: Hasskriminalität, strafbarer Falschnachrichten & anderer strafbare Inhalte auf den Plattformen sozialer Netzwerke
z.B. Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung, öffentliche Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung, Gewaltdarstellung & Bedrohung
Anbieter großer sozialer Netzwerke = verpflichtet den Nutzer*innen leicht erkennbares, unmittelbar erreichbares & ständig verfügbares Verfahren zur Übermittlung von Beschwerden über strafbare Inhalte anzubieten
Nutzerbeschwerden unverzüglich zur Kenntnis zu nehmen - auf strafrechtliche Relevanz zu prüfen
offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb 24 Stunden löschen, sperren. Allg. strafbare Inhalte innerhalb 7 Tage löschen, sperren oder an anerkannte Einrichtung abzugeben, deren Entscheidung anzunehmen
Nutzer*in über jede Entscheidung bezüglich Beschwerde zu informieren und diese zu begründen.
Bußgelder
Geldbuße bis zu 5 Mio €, wenn verantwortlichen Person kein wirksames Beschwerdemanagement ablegt - Geldbuße bis zu 50 Mio € für das Unternehmen bei systemischen Fehlern
"Overblocking"
Nebeneffekt: Overblocking = Voreiliges Löschen/Sperren von Beiträgen = evtl. unnötige Zensur
Administrator*innen übervorsichtig - löschen lieber zu viel als zu wenig
In Anbetracht hoher Geldbußen
Freie Meinungsäußerungen drohen willkürlich eingeschränkt zu werden
Wie kann man sich vor Zensur schützen?
The onion router
Darknet
Wie komme ins Darknet?
Gegenmaßnahmen: VPN-Verbindungen
ermöglichen verschlüsselte Datenversendung an VPN-Server im Ausland, die die gewünschten Seiten stellvertretend öffnen und geladenen Daten verschlüsselt an den Nutzer zurück leitet.
zudem wird IP- Adresse des Nutzers durch ausländische IP ausgetauscht
dadurch werden Herkunft und Identität des Nutzers verschleiert
ABER: kostenpflichtig, geringere Geschwindigkeit und viele VPN-Anbieter in China illegal
Jedes Gerät (Smartphone, Computer, Tablet) hat einmalige IP-Adresse
macht Geräte adressierbar & erreichbar
Jeder Router erhält für Internetzugang alle 24h ebenfalls eine IP-Adresse
→ IP-Adressen können zurückverfolgt werden
Nutzung Tor-Browser verschlüsselt IP-Adressen & leitet sie mehrmals um
Soll Anonymität gewährleisten, Rückverfolgung nahezu unmöglich
Ein Darknet ist eine geroutete Zuweisung eines IP Adressraums, die mit den gängigen Mitteln nicht aufzufinden ist, als Darknet werden sowohl private als "öffentliche" Netzwerke bezeichnet, auch wenn hier häufig die, über spezielle, Suchmaschinen zu erreichende öffentliche Seiten mit dem Begriff gemeint werden.
Wofür wird das Darknet genutzt?
Scamming/ Catfishing
Unterschiede Scamming/ Catfishing
Whistleblowing
Jornalismus
Aktivismus
Illegaller Handel
Anordnung von Auftragsmorden
Hacking
Meist wird an den Betrüger (den Scammer) eine Vorauszahlung getätigt. Zurzeit gibt es viele Formen des Scammings, die im Internet weit verbreitet
Formen von Scamming:
Betrug mit vorgetäuschter Liebe
Betrug mit falscher Identität
Betrug mit Geldversprechen
Betrug mit Wohnungsangeboten
Betrug mit dem Traumjob
Täuschung
hauptsächlich in sozialen Netzwerken/Dating-Websites
gefälschte online-Identität → meist von tatsächlich existierenden Personen
Loslösen von alltäglicher Identität
Online-Enthemmungseffekt
Täter wollen häufig eine bessere Version als die eigene reale darstellen
oft entstehen so Internetbeziehungen
Unterschiede
Shitstorm/ Hate Speech/ Cybermobbing
Was ist Hate Speech?
Cybermobbing
Was sind mögliche Auslöser?
Provokationen
Verletzung ethischer oder moralischer Standards
Enttäuschung des Kunden über Produkt oder Service
Unprofessioneller oder missverständlicher Auftritt in der Öffentlichkeit
Algorithmen
Was ist ein Shitstorm?
"Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets" (Duden)|
Im Duden aufgenommen + Anglizismus des Jahres 2011
Autor und Medienberater Sascha Lobo hat den Begriff im Jahr 2010 geprägt:
„Als Shitstorm soll hier der Prozess bezeichnet werden, wenn in einem kurzen Zeitraum eine subjektiv große Anzahl von kritischen Äußerungen getätigt wird, von denen sich zumindest ein Teil vom ursprünglichen Thema ablöst und stattdessen aggressiv, beleidigend, bedrohend oder anders attackierend geführt wird"
Hassrede, Hasssprache oder Hasskommentare
Form von Gewalt
Bezeichnet verachtende und feindliche Aussagen über Menschen
Aussagen zielen auf bestimmte Merkmale oder Zugehörigkeiten ab, zum Beispiel:
Hautfarbe Alter Behinderung
Sexuelle Orientierung
Geschlechtliche Identitat
Herkunft
Religion
Eine Form des Mobbings
Täter machen sich Internet, E-Mails, Social Media, Chat Raume usw. zu nutzen
Telefone machen diese Form des Mobbings noch einfacher
Täter können rund um die Uhr aktiv sein
Anonymität fördert Aggressivität und Häufigkeit der Angriffe
Internet bietet Möglichkeit für schnelles Verbreiten von verletzenden Texten, Fotos und Videos
Umfang und Auswirkungen der veröffentlichen Medien ist nicht steuer- und überschaubar
Täter gewinnt Machtposition gegenüber Opfer
Folgen - Cybermobbing
Cybermobbing endet nicht in der Schule
Opfer können sich auch in den eigenen vier Wänden nicht sicher fühlen
Anonymität von Täter führt zu Verlust von Vertrauen
Kann zu verschiedenen psychischen Zuständen führen:
Angstzustände
Depressionen
Minderwertigkeitsgefühle
Kann auch zu:
Verschlechterung von schulischen Noten führen
Selber zum "Täter" werden
Ausgrenzung
In den schlimmsten Fällen kann es auch zur Selbstverletzung und/oder Suizid führen
Das in Art. 2 Abs. 1 GG (allgemeine Persönlichkeitsrecht) i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG (Schutz der Menschenwürde ) gewährleistete allgemeines Persönlichkeitsrecht umfasst die Befugnis jedes Einzelnen, die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten selbst zu bestimmen.
Schutz gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, persönlichen Daten Verwendung & Weitergabe seiner
Befugnis, grundsätzlich selbst über die Preisgabe & Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen
Schutz vor einem Einschüchterungseffekt
Altklausur Fragen:
Was sind die Begründungen für digitale Medien im Unterricht?
In welchen Anwendungsgebieten wird Pattern Recognition eingesetzt?
-> Nicht in VL!
5. Was sind die Begründungen für digitale Medien im Unterricht?
a) Berufsbezogene Begründung
Bereiten Schüler auf Berufsalltag vor und fördern berufsspezifische Kompetenzen
Gesellschaftliche Begründung
Ermöglichen Integration in eine zunehmend digitalisierte Gesellschaft
Katalytische Begründung
Innovative Lernmethoden einführen und Lernzprozesse effizierter zu machen
Pädagogische Begründung
Individuelle Förderung der Schüler durch personalisierte Ansätze
10. In welchen Anwendungsgebieten wird Pattern Recognition eingesetzt? Geben Sie jeweils ein Beispiel.
a) 3D-Modellierung
Für Animationen von PC- Spielen basierend auf gescannten echten Objekten
f) Identitätsüberprüfung
Gesichtserkennung bei Passkontrolle oder für Smartphone Entsperrung
i) Medizin
Erkennung von Tumoren auf Röntgenbildern durch Analyse der Bilder
j) Sicherheit
Erkennung von verdächtigem Gegenständen in Überwachungsvideos
Was ist mit „Overblocking“ gemeint?
Teufelskreis des Effort-Recovery-Modells
Funktionsweise bzw. das technische Grundprinzip des Darknets
Grenzen Sie „Scamming“ und „Catfishing“ voneinander ab.
Was ist im Kontext des Netzwerkdurchsuchungsgesetzes (NetzDG) mit „Overblocking“ gemeint?
= Voreiliges Löschen/Sperren von Beiträgen
Erklären Sie kurz den Teufelskreis des Effort-Recovery-Modells.
Ein Kreislauf zwischen Anstrengung und unzureichender Erholung, der Stress verstärkt und das System schwächt.
Skizzieren Sie die Funktionsweise bzw. das technische Grundprinzip des Darknets inkl. aussagekräftiger Beschriftung.
Grenzen Sie knapp „Scamming“ und „Catfishing“ voneinander ab.
Scamming: Mehrere Formen des Betruges, Finanzieller Aspekt steht im Vordergrund
Catfishing: Betrug in Form einer gefälschten online Identitat, Andere Aspekte wie Unsicherheit des Täters, Rache oder geplante Straftaten überwiegen
Was sind die wichtigsten Targeting-Techniken?
Behavioral, Contextual, CRM, Emotional, Geografisches, Keyword
b) Behavioral Targeting
Suchverhalten und Interaktionen von Nutzern
d) Contextual Targeting
Anzeigen in einem Themenbezogenen Umfeld
e) CRM-Targeting
Nutzt Kundendaten aus dem Customer-Relationship-Management-System
g) Emotional Targeting
Nutzer wird emotional aktiviert und abgeholt
Geografisches Targeting
Durch Standortdaten Werbung passend zu Geschäften in der Nähe
Keyword Targeting
Zu einem Suchbegriff wird passende Werbung geschaltet
Predictive, Real-Time-Bidding, Re-Targeting, Semantisches, Soziodemografisches, Technisches
Ermittlung von Produkten mittels Kl, die dem Nutzer höchstwahrscheinlich gefallen
Vergabe von Werbeplätzen per Auktion
Anzeigen zu Produkten, die bereits angesehen wurden
Inhalt einer Website wird präzise gescannt
Passender Darstellungsstil der Werbung basierend auf demographischen Daten
Berücksichtigt Betriebsystem und Software
Was sind die wesentlichen Unterschiede von Sehfähigkeiten zwischen Menschen und Maschinen? ESV/ EOZ
Was sind die wesentlichen Unterschiede von Sehfähigkeiten zwischen Menschen und Maschinen? Nennen Sie jeweils drei.
Mensch
erkennen Objekte an Textur, Gestalt, Umrissen
sehen Bilder als Ganzes
verstehen, was Objekte sind
Maschine
erkennen Objekte an Textur
zerlegen Bilder in kleine Einzelteile
Objektkomposition von Maschinen vernachlässigt
Last changed3 days ago