Wie funktioniert die physiologische Miktion?
Welche Voraussetzungen sind für das Wasserlassen (Miktion) notwendig?
Intakte Blasenschließmuskel (innere und äußere)
Funktionsfähiger Harnblasenmuskel
Durchgängige Harnröhre
Störungsfreie Weiterleitung der Nervenimpulse von der Blase zum Gehirn 🧠
Wie viel ml wird pro Miktion abgelassen?
Definition Miktion
Als Miktion bezeichnet man den willkürlich gesteuerten, schmerzlosen Vorgang des Blasenentleerens (Urinlassens, Wasserlassens).
Was ist eine Miktionsstörung?
Ein Störung des physiologischen Ablaufs der Miktion, die Störungen können vom unwillkürlichen Harnverlust (Inkontinenz) bis zur Unfähigkeit die Blase zu entleeren reichen.
Von Inkontinenz sind mehr Frauen und vom Harnverhalt mehr Männer betroffen.
Beispiele für Miktionsstörungen
Pollakisurie = häufiges Wasserlassen von kleinen Mengen, eine Form der Tröpfeninkontinenz
Oligurie = vermindertes Wasserlassen
Anurie = sehr wenig, bis gar kein Wasserlassen
Dysurie = schmerzhaftes oder/und erschwertes Wasserlassen z.B. durch einen Tumor
Enuresis nocturna = nächtliches Einnässen
Nykturie = vermehrtes nächtliches Wasserlassen z.B. bei Herzinsuffizienz
Restharnbildung = Blase kann nicht vollständig entleert werden
Harnverhalt = gefüllte Blase kann nicht entleert werden z.B. bei Querschnittslähmung
Was ist die “schlaffe Blase”?
Eine Blasenlähmung bei Verletzungen der Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule)
Blase zieht sich nie zusammen, weil kein Blasenentleerungsreflex stattfindet -> gestörte Nervenverbindungen zwischen Blase und Miktionszentrum
Hohe Gefahr von Infektionen und Blasen- und Nierenschäden
Was ist die “spastische Blase”?
Die spastische oder auch starre Blase, ist die Reflexinkontinenz bei Wirbelsäulenverletzungen (Hals- und Brustwirbel).
Hier zieht sich die Blase unkontrolliert zusammen und es kommt zur Miktion
Kommt erst hierzu nach abklingen des Spinalen Schocks (3 Wochen bis 2 Monate nach Unfall)
Signal, das Blase voll ist, gelangt ans Rückenmark und wird hier direkt als Reflex ausgelöst. Die Information gelangt erst gar nicht bis zum Gehirn.
Folgen sind: Verformung des Blasenmuskels durch fortdauernden Druck, Schädigung der Blasenwand; Reflux (zurückfließen) des Urins in die Nieren (Infektion und Nierenversagen)
Definition Harninkontinenz
Eine Harninkontinenz bezeichnet den Verlust oder das Nichterlernen der Fähigkeit Urin sicher in der Harnblase zu speichern und selbstbestimmt Ort und Zeitpunkt der Entleerung zu bestimmen.
Welche Inkontinenzformen gibt es ?
Dranginkontinenz
Funktionelle Inkontinenz
Reflexinkontinenz
Überlaufinkontinenz (Tröpfcheninkontinenz)
Stressinkontinenz
Was ist die Reflexinkontinenz?
Störung der Reizleitung von Blase zum Gehirn und umgekehrt.
Z.b. bei Querschnittslähmung, Bandscheibenvorfall usw.
Welche (zwei) Katheterarten gibt es ?
Dauerkatheter
Einmalkatheter
Welche Arten des Dauerkatheter gibt es ?
Transurethraler Blasendauerkatheter
Suprabubischer Blasendauerkatheter
Wie unterscheiden sich Dauer- und Einmalkatheter?
Dauerkatheter:
zur Tage-/wochenlangen Urinableitung -> neuer muss nach 4-6 Wochen gelegt werden
Ballon zur Blockung (i.d.R. 10-20ml)
Einmalkatheter:
einmalige Verwendung pro Miktion z.B. bei Querschnittslähmung oder zur Urinprobengewinnung
Kürzer als DK
KEINE Blockung
Intermittierende Katheterisierung oder Intermittierende Selbstkatheterisierung
Intermittierende Kathetersierung/Selbstkatheteisierung: Wieso und wann?
Es ist das fallweise Legen eines Einmalkatheters zur einmaligen Blasenentleerung
entspricht am ehesten der normalen Urinausscheidung
Gefahr von Harnwegsinfekten reduziert (wenn steril gearbeitet)
Gefahr von Harnröhren- und Schließmuskelschäden deutlich reduziert
Betroffene oder PFK legen mehrfach am Tag Selbst/Fremd einen Einmalkatheter
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