Ziel & Grundannahme
Ziel: Fit zwischen Person & Arbeitsplatz
Andere Möglichkeit um Fit zu erreichen: Training, Sozialisierung, Arbeitsgestaltung
Grundannahmen:
Individuelle Unterschiede zwischen Menschen
Unterschiede sind messbar
Unterschiede können Unterschiede in Leistung und anderen Outcomes vorhersagen
Bezüge zur Differentielen Psychologie & Diagnostik
Tests
= Objektives & standatisiertes Verfahren mit der anhand Verhaltensstichprobe ein psychologisches Konstrukt gemessen wird
Fähigkeitstest
Intelligenz (allgemeine kognitiven Fähigkeiten)
Spezifische kognitiven Fähigkeiten
Körperliche Fähigkeiten
Persönlichkeit
(Integrität
Interessen & Werte)
Kognitive Fähigkeiten
Intelligenz, mentale Fähigkeiten, kognition
Allgemein mentale Fähigkeiten
Schlussfolgern, Planen, Problemlösen, abstraktes Denken, komplexe Ideen, lernen
"g" = aallgemeine Fähigkeiten zur Infoverarbeitung
Spezifische kognitive Fähigkeiten z.b. visuelle Wahrnehmung
“g” & Arbeitsleistung
Range .48-.62 --> aber möglicherweise überschätzt
G”g” & Arbeitsleistung nach Leistungsindikatoren
“g” Arbeitsleistung & Komplexität
Mit steigender Arbeitskomplexität nimmt Zusammenhang g & Leistung zu - weil dann hoher Fit Arbeit und Person - sonst eher Motivation etc. wichtig
Körperliche & psychomotorische Fähigkeiten
○ Muskelkraft
○ Kardiovaskuläre Ausdauer
○ Bewegungsqualität
Psychomotorische Fähigkeiten (= sensumotorische, motorische Fähigkeiten
○ Koordination
○ Geschicklichkeit
○ Reaktionszeit
Persönlichkeitstests (+ Big 5)
Persönlichkeit = Prädisposition, sich über verschiedene Situationen hinweg auf eine bestimmte Art und Weise zu verhalten
- „Big Five“
○ Emotionale Stabilität
○ Extraversion
○ Offenheit für Erfahrung
○ Verträglichkeit
○ Gewissenhaftigkeit
Persönlichkeit +Leistung (Big 5)
--> Persönlichkeit schwacher Indikator für Arbeitleistung
Problem mit Leistung für Personalauswahl
Faking - in Bewerbungsgespräch bewusst falssche Antwort geben
○ Nicht alle Dimensionen der einzelnen Persönlichkeitsdimensionen sind job-relevant
Biographische Informationen
- Über Vergangenheit der Person (Biodata)
- Bewerbungsunterlagen
- Biographische Fragebögen: Ausbildung, Studium, Note, Berufliche Erfahrung, Qualifikation
- Faking unwahrscheinlich
Biographische Info & Leistung
- Sagt berufliche Leistung vorher .37 -mittel
--> Guter Indikator für Arbeitsleistung
Interviews —> Validität strukturiert vs unstrukturiert
- Unstrukturiert vs strukturiert --> kontinuum
- Unstrukturiert bietet Raum für Verzerrung (reduziert Reliabilität und Validität
- Neue Meta
○ Unstrukturiert: Niedrig (1/2)
○ Strukturiert Midhoch (4/6)
Sonderformen strukturierte Interviews
Situationales Interview (hypothetisch)
Patterned Behaviour description (real)
Situation vs Patterned Interview
Situation vs Patterned Interview + Arbeitskomplexität
--> Je geringer die Arbeitskomplexität desto stärker kriterienbezogene Validität von beiden Formen, da bei einfachen Aufgaben einfacher zu bestimmen ist, was das richtige Verhalten ist
Videointerview (Bewertung Bewerber & Interviewer)
Weniger strukturiert
Geringere Interviewer Ratings --> Einschätzung der Bewerber negativer (-.41)
Bewerber nehmen es negativer wahr (-.36)
--> ABER neuere Daten keine Unterschiede weil man eher gewöhnt, nach Corona Veränderung
Interviews - Maßnahmen zur Verbesserung
Anforderungsbezug
Wichtig für Validität
Wichtig für Bewerber*innen (Informationsgehalt)
Beschränkung auf Aspekte und Merkmale, die nicht anderweitig zuverlässiger erfasst werden können
Interviewer*in sollte keine Vorinformation (z.B. aus Tests) haben
Strukturierung
Verwendung geprüfter und (verhaltens-) verankerter Skalen
Beurteilung spezischer Aspekte/Dimensionen, nicht Globalbeurteilung
Zusätzliche Beurteiler*innen (v.a. bei geringer Standardisierung)
Trennung von Informationssammlung und Entscheidung
Gestaltung und standardisierte Durchführung der Gewichtungs- und Entscheidungsprozedur nach psychometrischen Prinzipien
Interviewer*innentraining
Arbeitsproben
Messen wie gut Aufgabe bewältigt werden kann
Ausführung Jobs unter standatisierten Testbedinungen
= Simulation
Messung von high level skills
BSP: Montage Bauteilen
Hohe prädikative Validität
○ .33-54
Assessment Center FOrmat
Systematische und für den jeweiligen Einsatz maßgeschneiderte Verfahrenstechnik, bei der simultan
mehrere Teilnehmer*innen
von mehreren Beobachter*innen
in mehreren Verfahren
hinsichtlich mehrerer definierter Anforderungen
beurteilt werden
Instrumente AC
Arbeitsproben und Aufgabensimulationen, individuell auszuführen (auch: „Postkorb“ bzw. E-Mail-Inbox)
Gruppendiskussion mit und ohne Rollenvorgabe
Andere Gruppenaufgaben mit Wettbewerbs- und/oder Kooperationscharakter
Vorträge und Präsentationen
Rollenspiele (z.B. Einstellungsinterview, Verkaufsgespräch)
Interviews
Selbstvorstellung
Simulation komplexer Entscheidungen
Fähigkeits- und Leistungstest
Persönlichkeits- und Interessentests
Biographische Fragebögen
Kriteriumsvalidität AC
—> Alle mid range .3
- Über IQ & Persönlichkeitstest hinaus inkrementelle Validität bei Vorhersage von Arbeitsleistung
--> Keine krasse Erhöhung für die Kosten
--> Was messen AC eigentlich / Konstruktvalidität - aber man denkt es passt schon gut!
Situational Judgment Test (SJT)
○ Paper & Pencil test oder computer
○ Beschriebung eines Scenarios
○ Mehrere plausible Antwortoptionen (aus ersten Blick)
○ Kandidat muss beste Option finden
Situational Judgment Test (SJT) - wie sinnvoll
Prädikative Validität besteht über Persönöichkeits & Intelligentstests hinaus (.26) - also bringt auch was wenn man es zusätzlich noch macht
Neuere Entwicklungen
Automatisierte Video-Interviews
Nutzung von Machine-Learning-Algorithmen
Verbales, para-verbales, non-verbales Verhalten
Vor allem verbales Verhalten korreliert mit GMA (Hickman et al., 2024)
Nutzung von Social-Media Daten
Vor allem für die Einschätzung von Persönlichkeit
Geringe Kriteriums-Validität (Mönke et al., 2024)
Sicht von Bewerber auf Auswahlprozess
- Kurzfristig: Akzeptanz eines angebotenen Jobs
- Langfristig: Verbleiben im Job
- Bezahlung & Benefits
- Auswahlprozess als positive Erfahrung
- Info über zukünfitgen Arbetisplatz (Realistisch?)
Sicht von Bewerber auf Auswahlprozess - Bewertungkriterien
Distributive Gerechtigkeit - Werden Outcomes (Arbeitsplatzangebote) gerecht verteilt?
Prozedurale Grechtigkeit: Sind Regeln & Prozeduren, die zur Verteilung des Outcomes führen gerecht?
Sicht von Bewerber auf Auswahlprozess - Studie
Vorhersage distributiver Gerchtigkeit
Vorhersage prozeduraler Gerechtigkeit
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