Wie sieht die Rangordnung im Konfliktfall aus?
Was versteht man unter dem EU-Recht?
Vorgaben aus der Europäischen Union
Was versteht man unter dem Bundesrecht?
Nationale Gesetze und Verordnungen auf Bundesebene
Was versteht man unter dem Landesrecht?
Gesetze und Verordnungen auf Ebene der Bundesländer
Was versteht man unter Tarifverträge?
Verträge zwischen Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften,
gelten für bestimmte Branchen oder Regionen
Was versteht man unter den Betriebsvereinbarungen?
Regelungen, die zwischen dem Arbeitgeber und dem Betriebsrat geschlossen werden
Was ist das Rang- und Günstigkeitsprinzip?
klare Rangordnung im Konfliktfall
Im Falle eines Konflikts, hat die für den Arbeitnehmer günstigere Regelung Vorrang
Was ist das Individualarbeitsrecht?
regelt rechtliche Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer (Arbeitsvertragsrecht)
Fokus liegt bei den Rechten und Pflichten, die sich aus dem individuellen Arbeitsverhältnis ergeben
es gilt das Arbeitsschutzrecht
Was ist das Arbeitsvertragsrecht?
Teil des Individualarbeitsrechts
umfasst alle gesetzlichen, tariflichen und vertraglichen Bestimmungen, die die Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer definieren
Was ist das Arbeitsschutzrecht und was gehört dazu?
Schutz des Arbeitnehmers, dazu gehören
- technischer Arbeitsschutz -> Schutz vor physischen Gefahren
- sozialer Arbeitsschutz -> Schutz der sozialen Rechte
Was ist das Kollektivarbeitsrecht und was gehört dazu?
behandelt Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretungen (bspw. Gewerkschaften, Betriebsräte)
Tarifvertragsrecht, Mitbestimmungsrecht und Arbeitskampfrecht gehören dazu
Was ist das Tarifrecht?
legt rechtliche Rahmenbedinungen für Tarifverträge fest
werden zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände geschlossen -> legen Mindeststandards für Arbeitsbedingungen fest (bspw. Löhne, Arbeitszeiten etc.)
Was ist das Mitbestimmungsrecht?
regelt Beteiligung von Arbeitnehmern in unternehmerischen Entscheidungen
-> Aufsichtsratbeteiligung der Arbeitnehmer in großen Unternehmen
Reihenfolge der abnehmenden Schutzdichte
Besonders geschützt
Schwangere, Schwerbehinderte, Jugendliche etc.
“Normal”-Arbeitnehmer
Leitende Angestellte, geringfügig Beschäftigte
Arbeitnehmerähnliche (-> Selbstständige)
Nicht Schutzbedürftige (-> Selbstständige)
Weniger geschützt
Wer ist Arbeitnehmer?
Arbeitnehmer ist, wer aufgrund eines Arbeitvertrags unselbstständige Dienste in persönlicher Abhängigkeit erbringt.
steht in einem Arbeitsverhältnis (wegen Arbeitsvertrag)
weisungebunden (hinsichtlich Arbeitzeit und - Ort)
festes Gehalt
hat Schutz durch Arbeitsrecht, darunter Kündigungsschutz, Anspruch auf Urlaub, Mutterschutz
sozialversicherungspflichtig
Wer sind keine Arbeitnehmer?
Selbstständige, unabhängig von einer anderen Person
Arbeitnehmerähnliche Personen: in wirtschaftlicher Abhängigkeit
Was ist ein freier Mitarbeiter?
methodisch und didaktisch frei
rechtlich selbstständig, aber auf Grundkage eines Dienst- oder Werkvertrag
entscheidet selbst über Arbeitszeit, Arbeitsort (sofern keine Einschränkungen)
kein Geld sondern Honorar (direkte Vergütung -> erfolgsbezogen vergütet)
nicht sozialversicherungspflichtig
kein Anspruch auf Arbeitsschutz
Was besagt §611a BGB ?
durch den Arbeitsvertrag wird der Arbeitnehmer im Dienste eines anderen zur Leistung weisungsgebundener, fremdbestimmter Arbeit in persönlicher Abhängigkeit verpflichtet
Weisungsrecht kann Inhalt, Durchführung, Zeit und Ort der Tätigkeiten betreffen
Was sind Merkmale eines Arbeitsvertrags?
Dienstvertrag, mitbestimmt durch arbeitvertragliche Sonderregelungen (-> Schutz von Arbeitnehmern, bspw. Kündigungsschutz)
beinhaltet den Grundsatz der Vertragsfreiheit
beinhalten Einschränkungen durch Arbeitnehmerschutzvorschriften
-> schränken Vertragsfreiheit ein
bedeutet ein Dauerschuldverhältnis
-> während des Bestehens entstehen ständig neue Rechte und Pflichten
keine gesetzliche Formvorschrift, d.h.ein Arbeitsvertrag kann mündlich, schriftlich etc. sein, aber es gibt folgende Ausnahmen:
Arbeitgeber sind verpflichtet, die wesentlichen Vertragsbedigungen schriftlich festzuhalten und dem Arbeitgeber in Form eines Nachweises auszuhändigen
bestimmte gesetzliche Vorschriften
einige Vereinbarungen müssen schriftlich erfolgen
Was ist der Grundsatz der Vertragsfreiheit?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer können frei entscheiden, unter welchen Bedingungen sie einen Arbeitsvertrag abschließen
Was umfasst der Abschluss des Arbeitsvertrags?
Einigung der Vertragsparteien durch Angebot und Annahme
über den wesentlichen Inhalt des Arbeitsvertrags (Arbeitszeit, Vergütung, Arbeitsort)
Wirksamkeit der Willenserklärungen (beide Parteien müssen den Vertrag rechtswirksam abschließen)
Welche Pflichten hat ein Arbeitnehmer im Arbeitsverhältnis?
Arbeitspflicht
Treuepflicht
Haftung für Schäden
Rückzahlung von Sonderleistungen
Was sind Pflichten des Arbeitgebers im Arbeitsverhältnis?
Entlohnung
Beschäftigung
Schutz- und Fürsorgepflicht
Urlaubsgewährung
Zeugniserteilung
Welche Voraussetzungen sollte ein befristeter Arbeitsvertrag haben?
ein Arbeitsvertrag sollte wirksam sein
Befristung sollte schriftlich vereinbart sein
Befristung sollte zulässig sein nach dem TzBfG (-> Teilzeit- und Befristungsgesetz: legt fest unter welchen Bedinungen eine Befristung erlaubt ist)
Was besagt §14 Abs. 1 TzBfG?
regelt Voraussetzungen für die Befristung eines Arbeitsvertrags mit Sachgrund
Befristung aufgrund von bspw. Vertretung eines anderen Mitarbeiters, vorübergehender Bedarf an Arbeitskräften oder Erprobung eines Mitarbeiters
Wann sind befristete Arbeitsverträge sachgrundlos?
bei Neueinstellungen
bis zu 2 Jahren Dauer
Was sind Gründe zur Beendigung eines Arbeitsverhältnisses? (Beendingungstatbestände=
Kündigung (-> muss nur von einer Seite aus)
Zeitablauf (-> bei befristeten Arbeitsverträgen)
Aufhebungsvertrag (-> wenn man das Arbeitverhältnis beenden will, aber nicht kündigen will - hierbei müssen sich zwei einig sein)
Anfechtung (-> als hätte es den Vertrag nie gegeben, bspw.bei Täuschen von Zeugnissen)
Tod des Arbeitnehmers
-> ansonsten ist ein Arbeitsverhältnis aber ein Dauerschuldverhältnis, verpflichtet zu fortlaufenden Verhalten
Was sind keine Gründe zur Beendigung des Arbeitverhältnisses?
Veräußerung des Betriebes
Tod des Arbeitgebers
Insolvenz des Arbeitgebers
Was gilt normalerweise für ein Arbeitsverhältnis?
Dauerschuldverhältnis -> verpflichtet zu fortlaufenden Verhalten
Was ist eine Kündigungserklärung?
einseitige, rechtsgestaltende, empfangsbedürftige Willenserklärung
Was regelt §623 BGB?
§623 BGB besagt, dass eine Kündigung schriftlich erfolgen muss
Was ist eine ordentliche Kündigung?
Beendigung nach Ablauf der Kündigungsfrist
Was ist eine außerordentliche Kündigung?
sofortige Kündigung
fristlose Kündigung
darf keine Bedinungen enthalten (wie bspw.”…falls ich eine neue Stelle finde…”)
Was ist der Kündigungsschutz?
rechtlicher Mechanismus, der den Arbeitnehmer vor ungerechtfertigter Beendigung ihres Arbeitverhältnis durch den Arbeitgeber schützt
Kündigung ist keine Strafe, sondern dient der Beseitigung eines Missstands
besonderer Schutz für bestimmte AN-Gruppen (bspw.Schwangere/ Mütter, Betriebsräte, Schwerbehinderte)
Ab wann gilt das Kündigungsschutzgesetz?
wenn das Arbeitsverhältnis länger als 6 Monate gilt
im Betrieb mit mind. 10 Arbeitnehmer
Welche Arten von Kündigung gibt es?
betriebsbedingt -> bspw.dauerhafter Auftragsrückgang, Umstrukturierung oder Betriebsschließungen
verhaltensbedingt -> bspw.langandauernde Krankheit, die Arbeitfähigkeit einschränkt
personenbedingt -> bspw.wiederholte Arbeitsverweigerung, Diebstahl
Welche Rechten haben Arbeitsverbände?
Tarifvertragsrecht
Arbeitskampfrecht
Mitbestimmungsrecht
Was sind Gewerkschaften?
Vertretung der Arbeitnehmer auf überbetrieblicher Ebene gegenüber den Arbeitgeberverbänden
privatrechtliche Vereinigung ohne eigene Rechtfähigkeit
zielen darauf ab, die wirtschaftlichen, sozialen und beruflichen Interessen ihrer Mitglieder zu schützen
Welche Ziele verfolgen die Gewerkschaften?
Tarifverhandlungen führen
Arbeitskampfmaßnahmen organisieren
Mitbestimmung stärken
Was ist der Betriebsrat?
Interessenvertretung der Arbeitnehmer eines Betriebs -> wird von Arbeitnehmer gewählt
ggf. mehrerer Betriebe eines Unternehmens (Gesamt-, Konzernbetriebsrat)
Was ist der Aufsichtsrat?
Interessenvertretung der Arbeitnehmer auf unternehmerischer Ebene
hat strategischen Einfluss auf das ganze Unternehmen
Was sidn Aufgaben des Aufsichtrates?
Aufgabe, die Geschäftsführung (den Vorstand) zu überwachen und zu kontrollieren
prüft, ob Entscheidungen des Vorstands den langfristigen Zielen des Unternehmens dienen
Wie arbeiten Gewerkschaften und Betriebsräte zusammen?
arbeiten oft zusammen, um Arbeitnehmerinteressen zu vertreten
Gewerkschaften unterstützen Betriebsräte, bspw.bei Verhandlungen oder Konflikte mit dem Arbeitgeber
Was sind Tarifverträge?
Verträge, die zwischen zwei Tarifparteien geschlossen werden, um Arbeitsbedingungen zu regeln, wie Löhne und Gehälter, Arbeitszeiten, Urlaub, Kündigungsfristen etc.
regeln branchenweite Arbeitsbedingungen
Zwischen wem werden die Tarifverträge geschlossen?
Tarifparteien der Arbeitgeberseite (Arbeitgeberverbänden, einzelne Unternehmen)
Arbeitnehmerseite (Gewerkschaften)
Was gilt für Betriebsräte im Zusammenhang mit Tarifverträgen?
sind keine Tarifpartei
mit ihnen Betriebsvereinbarungen geschlossen
dürfen keine tariflichen Dinge regeln
Wer ist keine Tarifpartei?
Betriebsräte
sind Interessenvertreter der Beschäftigten im Betrieb
mit ihnen werden Betriebsvereinbarungen geschlossen, aber keine tariflichen Regelungen (§77 Abs.3 BetrVG)
legt die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Aushandlung, den Abschluss und die Wirkung von Tarifverträgen fest
sorgt für geregelte, faire, einheitliche Gestaltung der Arbeitbedingungen
Welche Prinzipien gelten für das Tarifrecht?
Koalitionsfreiheit (Art.9 Abs.3 GG): Jeder darf zur Wahrung der eigenen Recht Vereinigungen bilden (z.B. Gewerkschaften)
-> Ziel: Sicherung der freien Interessenvertretung etc.
Tarifautonomie: Tarifparteien schließen Tarifverträge autonom ab - ohne staatliche Einmischung, d.h.der Staat darf keine Vorgaben zu den Inhalten der Tarifverträge machen
Branchen-/Flächentarifverträge: stellen sicher, dass gleiche Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer in einer Branche und Region gelten
Tarifeinheit: in der Regel gibt es nur einen Tarifvertrag mit einer Gewerkschaft, der für alle Beschäftigten gilt (mittlerweile Ausnahmen: mehrere Gewerkschaften, die für unterschiedliche Beschäftigtengruppen tätig sind)
Was regeln Tarifverträge?
Entgelt: regelt Bezahlung der Arbeitnehmer, Bezahlung festgelegt in Entgelttabellen (-> nach Qualifikationen, Tätigkeiten oder Berufserfahrung)
Entgeltrahmen: Zuordnung der Arbeitnehmer zu Entgeltgruppen
Mantel: regelt allgemeine Arbeitsbedingungen, die über Bezahlung hinausgehen, bspw. Arbeitszeiten, Urlaub, Kündigungsfristen etc.
Sonstige: besondere Regelungsgegenstände, die nicht in andere Tarifverträge aufgenommen wurden (bspw. Sonderzahlungen, Weiterbildungsregelungen, Altersvorsorgeregelungen)
Für wen gilt ein Tarifvertrag unmittelbar, also automatisch und zwingend?
für Arbeitnehmer, die Mitglied einer Gewerkschaft sind, mit der der Arbeitgeber einen Tarifvertrag geschlossen hat (§4 Abs.1 TVG)
für alle Beschäftigten in Branchen, in denen es einen für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrag gibt (§5 TVG)
Für wen gilt ein Tarifvertrag mittelbar, also durch eine weitere Regelung?
wenn im individuellen Arbeitsvertrag auf ihn Bezug genommen wurde
Was zeigt diese Abbildung in Bezug auf Tarifverträge?
zeigt schwindende Bedeutung der Tarifbindung
ob Tarifverträge langfristige ihre Funktionen für Arbeitsbedingungen beibehalten
Was sind Merkmale des Arbeitskampfs?
Mittel zur Durchsetzung von Forderungen
Teil der Tarifautonomie
kollektive Maßnahmen zur Durchsetzung tarifvertraglich regelbarer Ziele
Kampfmittel: Streik der Arbeitnehmer, Aussperrung durch den Arbeitgeber -> Verweigerung des Arbeitsplatzes und der Lohnzahlung
beim rechtmäßigen Arbeitskampf ruhen die Hauptpflichten des Arbeitsvertrags -> keine Arbeitspflicht, keine Lohnzahlungspflicht
Was muss beim Arbeitskampf beachtet werden?
Beachtung tarifrechtlicher Grenzen: darf sich nur auf tariflich regelbarer Ziele beziehen (bspw. Löhne, Arbeitszeiten)
Beachtung der Grundsätze der Kampfführung -> muss angemessen sein
Kein gesetzliches Kampfverbot, allerdings sind bestimmte Streiks nicht rechtlich geschützt
Was ist das Betriebsverfassungsgesetz?
gesetzliche Grundlage des Betriebsrats
regelt Rechte und Pflichten des Betriebsrats + seine Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber
Was ist die Aufgabe des Betriebsrats?
Interessenvertretung der Belegschaft eines Betriebs -> vertritt Interessen der Arbeitnehmer gegenüber Arbeitgeber
Mitbestimmung in betrieblichen Angelegenheiten -> bspw. Arbeitszeitregelungen, Urlaubsplanung
Abschluss von Betriebsvereinbarungen -> regeln betriebliche Angelegenheiten, die nicht in Tarifverträgen stehen (bspw. Home-Office Regelungen)
Unter welchen Bedingungen wird der Betriebsrat gewählt?
in Betrieben mit mind. 5 ständigen wahlberechtigten Arbeitnehmer (§1 BetrVG)
durch alle Arbeitnehmer älter als 18 Jahre (§7 BetrVG)
wählbar sind alle Wahlberechtigten, die dem Betrieb mind. 6 Monate angehören (§8 BetrVG)
freies Mandat -> sind unabhängig und erfüllen ihre Aufgaben ohne Bindung an Weisungen des Arbeitgebers
Ehrenamt -> keine separate Vergütung (-> Betriebsratstätigkeit wird als Arbeitszeit angerechnet)
Welche Rechte hat der Betriebsrats nach dem BetrVG?
Mitwirkungsrechte
Betriebsrat hat unterstützende Rolle (wird informiert und ist beratend tätig)
Arbeitgeber hat jedoch endgültige Entscheidungsbefugnis
Mitbestimmungsrechte
Betriebsrat ist aktiv an Entscheidungen beteiligt
-> Mitbestimmungsrechte sind stärker als Mitwirkungsrechte
Was gehört zu den Mitwirkungsrechten?
Informationsrechte
Beratungrecht
Einsichtsrecht
Anhörungsrecht
Was gehört zu den Informationsrechten ?
Personalplanung (§ 92): Arbeitgeber informiert Betriebsrat über geplante Personalentwicklungen
Stellenausschreibung (§ 93): Betriebsrat kann verlangen, dass offene Stellen intern ausgeschrieben werden
Einstellung, Ein-und Umgruppierung, Versetzung (§ 99 Abs.1) -> in Betrieben > 20 AN): Betriebsrat wird informiert, bevor personelle Maßnahmen gesetzt werden
Wirtschaftliche Angelegenheiten (§106 Abs.2): Betriebsrat wird über wirtschaftliche Lage des Unternehmens informiert
Betriebsänderungen (§111 -> in Betrieben > 20 AN): Betriebsrat wird über große Veränderungen des Unternehmens informiert
Was gehört zum Beratungsrecht ?
Personalplanung (§92 Abs.1): Betriebsrat wird bei geplanten Personalentwicklungen einbezogen
Berufsbildung (§§96 Abs. 1, 97): Betriebsrat kann beraten, wie Weiterbildungen und Schulungen gestaltet werden
Betriebsänderungen (§111 -> in Betrieben > 20 AN): Betriebsrat kann bei großen Veränderungen des Unternehmens beraten
Was gehört zum Einsichtsrecht?
Personalplanung (§ 92 Abs.1) : Betriebsrat darf relevante Unterlagen zur Personalplanung einsehen
Bewerbungsunterlagen (§ 99 Abs.1 -> in Betrieben > 20 AN): Betriebsrat darf Bewerbungsunterlagen einsehen
Was gehört zum Anhörungsrecht?
Kündigungen (§102 Abs.1): Arbeitgeber muss Betriebsrat vor jeder Kündigung anhören, kann aber auch ohne Zustimmung kündigen
Was gehört zu den Mitbestimmungsrechten?
Initiativrecht: Betriebsrat kann Vorschläge oder Forderungen einbringen
Zustimmungs- oder Vetorecht: kann bestimmte Maßnahmen zustimmen oder blockieren
Widerspruchsrecht: Betriebsrat kann bei bestimmten Entscheidungen des Arbeitgebers widersprechen
Was gehört zum Initiativrecht?
Stellenausschreibung (§ 93): Betriebsrat kann fördern, dass bestimmte Stellen ausgeschrieben werden
Auswahlrichtlinien (§95 Abs.2 -> in Betrieben > 500 AN): Mitwirkung bei Festlegung von Kriterien
Berufsbildung (§98): Förderung von Weiterbildungen
Sozialplan bei Betriebsänderungen (§112 -> in Betrieben > 20 AN): Betriebsrat kann Sozialplan fördern, um Nachteile für Arbeitnehmer zu minimieren
Soziale Angelegenheiten (§87 Abs.1): bspw. Gestaltung der Arbeitszeiten
Was gehört zum Zustimmungs- oder Vetorecht?
Soziale Angelegenheiten (§87 Abs.1)
Personalfragebogen/ Beurteilungsrichtlinien (§ 94)
Auswahlrichtlinien (§ 95 Abs.1): Kriterien für Einstellungen oder Beförderung benötigen Zustimmung des Betriebsrat
Was gehört zum Widerspruchrecht?
Personelle Einzelmaßnahmen (§ 99 Abs.2 -> in Betrieben > 500 AN): kann Einstllungen widersprechen, wenn diese bspw. Nachteile für andere AN bringen
Berufung eines betrieblichen Ausbilders (§ 98 Abs.2)
Verstoß gegen Auswahlrichtlinien (§ 103 Abs.3)
Welche Mitbestimmungsrechte hat der Betriebsrat nach §87 Abs.1 BetrVG?
Ordnung des Betriebs und der Verhalten der Arbeitnehmer
Beginn und Ende der Arbeitszeit
Verkürzung/ Verlängerung der betrieblichen Arbeitszeit
Zeit, Ort und Art der Entgeltzahlung
Urlaubsgrundsätze und Aufstellung des Urlaubsplans
Einführung und Anwendung von Überwachungseinrichtungen (z.B. Kameras, Zeiterfassung)
Verhütung von Arbeitsunfällen und Gesundheitsschutz
Gestaltung und Verwaltung von Sozialeinrichtungen (z.B. Kantinen, Kitas)
Zuweisung und Kündigung von Wohnräumen
Lohngestaltung, insbesondere Entlohnungsgrundsätze
Festsetzung von Akkord-/Prämiensätzen
Grundsätze der Gruppenarbeit
Mobile Arbeit mittels Informations- und Kommunikationstechnik
Was sind Betriebsvereinbarungen?
Betriebsvereinbarungen ist ein schriftlicher Vertrag zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat -> Festlegung von bestimmten betrieblichen Regelungen
Welche Merkmale haben Betriebsvereinbarungen?
Bestimmungen gelten unmittelbar und zwingend -> Regelungen für alle Arbeitnehmer des Betriebs direkt anwendbar
darf nur Regelungen enthalten, die dem Aufgabenbereich des Betriebsrats unterliegen
wenn es bereits einen Tarifvertrag gibt, darf eine Betriebsvereinbarungen keine abweichenden Regelungen treffen
Ausnahme: Öffnungsklausel -> Abweichung im Tarifvertrag
Welche Rechtsgrundlage/ welches Gesetz basiert auf den Betriebsvereinbarungen?
Grundlage § 77 BetrVG -> regelt allgemeine Grundsätze zur Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat
Was sind Merkmale der unternehmerischen Mitbestimmung?
Einflussnahme der AN auf unternehmenspolitische Entscheidungen
Repräsentation in Entscheidungs- und Kontrollorganen, wie bspw. der Aufsichtsrat
abhängig von Unternehmensgröße und Branche
Wie ist die unternehmerische Mitbestimmung nach Unternehmensgröße und Branche geregelt?
Mitbestimmungsgesetz von 1976:
gilt für Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH, AG) ab 2000 AN
besteht zu gleichen Teilen aus Vertretern der AN und AG (Parität im Aufsichtsrat)
Montanmitbestimmungsgesetz von 1951:
gilt für Montanunternehmen (Unternehmen der Montanindustrie) ab 1000 AN
besteht zu gleichen Teilen aus Vertretern der AN und AG + neutrales Mitglied (Parität)
Drittbeteiligungsgesetz von 2004:
gilt für Kapitalgesellschaften ab 500 AN
besteht zu 1/3 aus AN und 2/3 aus AG (1/3-Parität im Aufsichtsrat)
Was ist der Beschäftigtendatenschutz und welche Gesetze regeln diese?
Regelungen für die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung von personenbezogenen Mitarbeiterdaten, bspw. Name, Adresse, Steuerdaten, Personalnummer etc.
werden geregelt von Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) und der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)
Was sind die Grundsätze der Datenverarbeitung nach DSGVO?
Rechtmäßigkeit: rechtliche Grundlage (Einwilligung der Beschäftigten, Erfüllung eines Arbeitsvertrags)
Transparenz: AG müssen genau informiert werden, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet werden
Zweckbindung: Daten dürfen nur für einen konkreten Zweck verarbeitet werden
Begründung, Durchführung oder Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses
Ausübung oder Erfüllung der Interessenvertreung der Beschäftigten (BR)
Aufklärung von Straftaten
Datenminimierung: dürfen nur die nötigsten Daten erheben und speichern
Welche Voraussetzungen gelten für die Einwilligung zur Datenverarbeitung nach dem Arbeitsrecht?
Voraussetzungen der Einwilligung:
vorher
freiwillig
schriftlich
Pflichten bei der Einholung der Einwilligung
es muss über den Zweck der Datenverarbeitung und das Widerrufsrecht informiert werden
Alternative Erlaubnistatbestände
Verarbeitung personenbezogener Daten ist zulässig, wenn sie für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses erforderlich sind (§26 Abs. BDSG)
Kollektivvereinbarungen -> Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge können Datenverarbeitung regeln
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