KKS verschiedene Systeme
Fremdstrom
Opferanoden
Grobe Funktionsweise KKS Opferanode
Opferanode dient als Hilfsanode
aufgrund des negativen Korrosionspotenzials entsteht galvantischer Stromfluss
in der Folge Potenzialabsenkung am zu schützenden Metall
Grobe Funktionsweise KKS Fremdstrom
es werden inerte Anoden eingesetzt
Gleichstrom wird in die Anode (Gitter etc) eingespeist
gelangt über Elektrolyten (Beton/Mörtel) zur Kathode (Bewehrung) und dann wieder zum Gleichrichter
KKS Fluss von Ionen
negative Ionen (z.B. OH- , Cl-)wandern von Kathode zur Anode
positive Ionen (z.B. NA+ , K+) von Anode zur Kathode
Einflussfaktoren auf Stromverteilung bei KKS
gegenseitiger Abstand und Durchmesser der Bewehrung in den einzelnen Lagen
Abstand zwischen den Bewehrungslagen
Abstand zwischen Anode und Bewehrung
Betondeckung
spez. elektrischer Betonwiderstand
Korrosionszustand bzw. Polarisierbarkeit der Bewehrung
Bestandteile Fremdstrom KKS System
Gleichstromquelle (Gleichrichter)
Anode in Boden oder Mörtel
zu schützende Bewehrung (=Kathode)
Anschlüsse an Anode und Bewehrung
Überwachungs- und Kontrollelemente
wichtige Gesichtspunkte beim Einsatz des KKS
Notwendige Grundlagen für die Planung von KKS
Einflussfaktoren für Speisezonen
flächige Ausdehnung der Korrosionsherde
unterschiedliche (Spezifischen) Betonwiderständen (Chlorid- und Feuchtegehalte)
unterschiedliche Bewehrungsdichten
Wasserläufer im oder durch das Bauteil
konstruktive Details (Fugen etc.)
I.d.R. -> 200 m² - 500 m² pro Speisezone
Regelbeschaffenheit Anoden
Titananoden mit katalytisch aktiver Oberfläche
Anodendichte: 0,15 - 0,35 m²A / m²B (m² Anode / m² Beton)
Einbettungsmaterial: Mörtel oder Beton
mind. 2 Anschlüsse pro Speisezone
-> Anodenanschlusspunkte und Querschnitt Speiseleitung so wählen, dass gleichmäßige Schutzstromverteilung / Schutzwirkung erzielt wird
-> Spannungsabfall innerhalb der Anode darf max. 300 mV betragen
Allgemeines Kathodenanschlüsse
Zahl und Verteilung der Kathodenanschlüsse richtet sich nach Zahl und Größe der Speisezonen
mind. 2 Anschlüsse je Speisezone
Allgemeines Gleichrichter / Gleichstromquelle
Fläche Pro Gleichrichter: max. 500 m² Beton oder 4 Spiesezonen
in Speiseleitungen zur Anode müssen Messwiderstände zur Messung der Schutzstromstärke eingebaut werden
Wenn ein Gleichrichter für mehrere Speisezonen:
es dürfen keine nachteiligen Folgen bzgl. Wirksamkeit und Lebensdauer resultieren
Verschiedene Ausgänge müssen einzeln regulierbar sein
Leistung des Gleichrichters muss 20 % Reserve haben
Speisespannung des Gleichrichters darf 50 V nicht überschreiten
Allgemeines Überwachungselemente
Überwachungelemente sind: Referenzelektroden, Messproben zur Messung der Schutzstromaufnahme und Verteilung, Messproben zur Messung der Korrosionsgeschwindigkeit
Art / Anzahl / Verteilung so wählen, dass alle Speisezonen mit einfachen Mitteln überwacht werden können
Regelfall: pro Speisezone mind. 2 Referenzelektroden und mind. 2 Messproben zur Schutzstromverteilung
Überwachungelemente besonders bei inhomogener Stromverteilung wichtig
dann Anzahl der Überwachungelemente erhöhen
Permanente (fest eingebaute) Elemente in die Ebene der zu schützenden Bewehrungslage versetzt werden
Allgemein Auslegungskriterien
Grenzwerte für übliche Auslegung:
Schutzstromdichte bezogen auf Betonoberfläche: i B < 20 mA/m²B
Anodenstromdichte iA: Grenzwerte gem. Hersteller (i.d.R. i A < 110 mA/m²
Auslegung so zu erstellen, dass vereinbartes Potenzialanstiegskriterium (bei trockenen Beton) erfüllte wird oder Ausschaltpotenzial der Bewehrung zwischen -0,8 und -1,1 V CSE liegt (bei eher feuchtem bis nassem Beton)
Auslegungskriterien - inhomogene Stromverteilung
bei inhomogenen Stromverteilungen (inhomogene Chlorid- / Feuchteverteilungen) dürfen “Regel-”Grenzwerte kurzzeitig überschritten werden (z.B. einige Wochen im Sommer)
Grenzwerte, welche auch bei inhomogenen Stromverteilungen immer und an jeder Stelle einzuhalten sind:
iB < 100 mA/m²B und i Fe < 100 mA/m²Fe
iA < 200 mA/m²A und Ausschaltpotenzial U A,Aus < +1,0 V CSE
Um Anodenstromdichte bzw. das Anodenpotenzial zu reduzieren, kann die Anode mehrlagen (max. 3 lagig) verlegt werden
KKS - Spannbetonbauwerke
u.U. kann KKS an Spannstählen zu Wasserstoffversprödung führen.
Die Gefahr der Wasserstoffversprödung ist umso größer,
je höhere kathod. Schutzstromdichte an Spannstahl bzw. je negativer das Ausschaltpotenzial des Stahls ist
je kleiner der Abstand zwischen Anode und Spannstahl (Abstand muss mind. 50 cm betragen)
je höher der Chloridgehalt um die Spannglieder bzw. je inhomogener die Stromdichteverteilung ist
je stärker die Spannglieder bzw. die Hüllrohre korrodieren
Anwendung KKS nicht bei Bauwerken mit direktem Verbund anwendbar
bei indirektem Verbund nur unter bestimmten Bedingungen anwendbar
Für Anwendung von KKS bei Spannbeton müssen Hüllrohre umbedingt intakt sein
KKS Spannbeton - spezifische Anforderungen
bei KKS an Spannbeton immer unabhändiger Experte erforderlich
Zur Vermeidung von Wasserstoffversprödung gelten verschärfte Bedingungen:
Stromdichte i FE < 20 mA/m²Fe (am Spannstahl)
Anfordergung Ausschaltpotenzial Spannstahl: U K,Aus> -0,9 V CSE -> um das sicherzustellen ist die Zahl der Überwachungselemente in kritischen Bereichen zu erhöhen
Bereich mit Annäherung zwischen Anode und Spannglied sind als seperater Speisebereich auszubilden
Weitere möglichen Maßnahmen:
sicherstellen, dass Hüllrohre intakt sind
chloridhalten Beton im Bereich der Spannglieder entfernen
Schutzstromdichte reduzieren
metalische Netze oder Bleche als Abschirmung einbetonieren
Anoden örtlich in Mörtel / Beton mit größerem spezifien Widerstand einbetten
in kritischen Bereichen keine Anoden verlegen bzw. konventionell instandsetzen
Anforderungen Werkstoffe - Anoden
nur für KKS an Stahlbetonbauwerken und vom Hersteller geprüfte Anoden verwenden
nach Möglichkeit Anoden auf Titanbasis, welche auf der Oberfläche einen elektrisch leitenden Oxidfilm besitzen
Strombelastbarkeit darf Lebensdauer des KKS-System bzw. des Bauwerks nicht einschränken
Anforderungen Werkstoffe - Einbettung der Anoden
hydraulisch abbindender Zementmörtel oder Beton mit geringen spezifischen Widerstand verwenden
spezifischer Widerstand ρ B < 500 Ωm
Messung des spez. Widerstands mittels 4-Punkt-Widerstandsmessung (z.B. Wenner-Sonde)
Prüfkörper werden vor der Messung unter definierten Bedingungen gelagert
28 d bei rel. Luftf. von 100 %
28 d bei rel. Luftf. von 75 %
Einbettung i.d.R. mind. C30/37
Anforderungen Werkstoffe - Gleichrichter
maximale Spannung am Ausgang muss begrenzbar und stufenlos regelbar sein
max. Gleichspannung 50 V nicht überschreiten
Wellingkeit der am Ausgang muss < 5 % und < 100 mv sein
Leistungsreserve des Gleichrichters von mind. 20 % erforderlich
Weitere Anforderungen an Gleichrichter:
kurzschlusssicher
muss so gebaut sein, dass sekundäre Sicherung und Überstromunterbrecher überflüssig sind
Sperrelemente erforderlich, das Stromflusss zwischen Anode und Kathode bei ausgeschaltenem Schutzstrom verhindert
erlaubt, jede Speisezone einzeln zu regulieren
je ein Anzeigegerät für Ausgansspannund und Ausgangsstrom je Speisezone
Ein- und Ausschaltmessung muss getaktet werden können
Ströme aller Speiseleitungen müssen einzeln gemessen werden können
braucht Betriebsstundenzähler
Anforderungen Werkstoffe - Anoden- und Kathodenanschlüsse
Kathodenanschlüsse
Kathodenanschlüsse mittels Stahllaschen -> auf Beton herausrangende Stahlteile beschichten
Anodenanschlüsse
Anodenanschlüsse gem. Herstellerangaben asuführen
Anschlüsse / Zuleitungen zu Anoden
freiliegende Anschlüsse / Zuleitungen, welche in in Mörtel/Beton eingebettet sind, dürfen nur auch Titankomponenten bestehen
Über dem Mörtel/Beton liegende Leitungen müssen aus isolierten Kupfer-Litzenkabeln bestehen und mit Schutzrohren aus Kunststoff versehen sein
Zusätzlichste Schutzmaßnahme (Schutzrohre, doppelte Isolierung) bei mechnaischer Belastung (z.B. durch Einspritzen der Anoden) erforderlich
Verbindung zwischen Kupferkabeln und Titandrähten muss Verteilerdosen erfolgen (ggf. wasserdicht)
Farbe der Isolation:
Kathodenkabel: blau
Anodenkabel: rot
Anforderungen Werkstoffe - Überwachungselemente
Anforderungen an Geräte nach relevanten Größen für KKS Messungen
Potenzialmessung
Eingangswiderstand: > 10 MΩ
ggf. vorhandene Störungen (durch Wechselspannungen bzw. ströme) durch Filter eliminieren
Widerstandsmessung
Wechselstromwiderstand
Messfrequenz muss von den Grenzfrequenzen der Bahn, Elektrizitätswerken etc. abweichen, um Messfehler und Störungen zu vermeiden
Gleichstromwiderstand
wird durch Einspeiseversuch mittels Konstantspannungsquelle (Batterie, Gleichrichter) ermittelt. Anschließend lässt sich der Widerstand mit dem Ohm’schen Gesetz berechnen
Messung muss mit vertauschten Plus- und Minuspol wiederholt werden
Strommmessung
i.d.R. sollen Ströme bei permanenten Einrichtungen über einen Bekannten Messwiderstand gemessenen Spannungsabfall gemessen werden
Anwendung von einfachen Multimetern zur Strommessung nur für Kontrollzwecke zugelassen
KKS Inbetriebnahme
Inbetriebnahme frühestens 1 Monat nach Einbettung der Anoden
Vor Inbetriebnahme Überprüfung sämtlicher Einrichtungen und KKS Komponenten
Kenngrößen aller Überwachungselemente sowie Potenziale aller Referenzelekroden messen und protokollieren
Anschließend Gleichrichter einschalten. Stromdichte i.d.R. auf 20 mA/m² B eingestellt
nach 1 und nach 2 Monaten Funktionstauglichkeit und Wirksamkeit kontrollieren und ggf. nachregulieren
KKS Abnahme
Abnhamemessung frühestens 3 und spätestens 6 Monate nach Inbetriebnahme des KKS
Abnahme im Sommerhalbjahr
Bei Abnahme alle Ausführungspläne, Anleitungen fpr Betrieb und Überwachung an Bauherr übergeben
Durchzuführende Messungen bei der Abnhame:
Visuelle Inspektion bei der Abnahme: Einbettung der Anoden auf Schichttrennung und Risse sowie die Verkablung und Gleichrchter kontrollieren.
KKS Überwachung - Betriebskontrolle
monatliche Betriebskontrolle
visuelle Kontrolle der Gleichrichter und dessen Anzeigen
Messung der Speisespannung an allen Speisezonen
Messung der Ströme aller Speisezonen
Ergebnisse der Betriebskontrolle protokollieren
Betriebkontrolle kann durch instruierte Mitarbeiter des Eigentümers erfolgen.
KKS Überwachung - Funktionskontrolle
Funktionskontrolle durch Fachmann
Funktionskontrolle in den ersten beiden Jahren halbjährlich, nach 2 Jahren jährlich durchführen (in Sommerhalbjar)
Messungen der Funktionskontrolle:
zudem Visuelle Inspektion
Resultate der Messungen und Inspektion protokollieren
Sofern Gleichrichter nachzuregulieren waren und Schutzstromflus wesentlich verändert wurde, sind frühestens nach 1 und spätestens nach 3 Monaten Nachmessungen durchzuführen
KKS Überwachung - Systemkontrolle
alle 5 Jahre durch Fachmann durchzuführen
Umfasst Messung / Inspektion die bei Funktionskontrolle
Zusätzlich: Messung aller permanenten Referenzelektroden
Auswertung der Protokolle der letzten Funktions- und Betriebskontrollen, ggf. Anpassung der weiteren Kontrollzyklen
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