Welche Rolle spielt die aktivierte Glucoronsäure beim Anhängen des Phase-II-Metaboliten?
Enzymatische Konjugationen von z.B. Alkoholen, Aminen, Phenolen, Sulfonamiden → elektronenreiche Heteroatome (O, N, S) mit:
Aktivierter Glucoronsäure (UDP)
—> Aktivierung des Zuckermoleküls durch UDP, was dann wieder abgespalten wird und dann kann das Phase-I-Metabolit angehängt werden
—> Dann wird ein Ester oder Ether erzeugt
Was passiert in der Phase II Reaktion?
Kopplung (“Konjugation") des Pharmakonmoleküls bzw. eines bereits durch eine Phase-I-Reaktion entstandenen Metaboliten mit einer körpereigenen Substanz:
Aktivierte Glucuronsäure → Glucuronidierung
Aktivierte Schwefelsäure → Sulfatierung / Sulfonierung
Aktivierter Essigsäure → Acetylierung
Aminosäuren
Glutathion (Schutzmolekül)
Welche Rolle spielt die aktivierte Schwefelsäure beim Anhängen des Phase-II-Metaboliten?
Enzymatische Konjugationen von z.B. aromatischen Aminen, Phenolen, Sulfonamiden mit:
Aktivierter Schwefelsäure (3`-Phospho adenosin-5`-phospho-sulfat -PAPS)
—> gute wasserlöslichkeit —> einfachere Entsorgung möglich!
WIe können Isoiazide, Sulfonamide enzymatische Konjugiert werden?
Wie können Benzoesäure oder Isonicorinsäuren enzymatisch konjugiert werden?
Wie kann die enzymatische Konjugation von z.B. Methadon,Nicotinamid, Noradrenalin ablaufen?
Enzymatische Konjugationen von z.B. Methadon, Nicotinamid, Noradrenalin mit
S-Adenosylmethionin (SAM): N-Methylierung
—> Ausscheidung über Galle und Niere
—> Aufschreiben, was Phase-1 und was Phase-2 Reaktion ist und was passiert ist
Wie laufen Biotransformationen ab?
Biotransformationen laufen im Organismus unabhängig davon ab, ob die gebildeten Metaboliten wirksam oder unwirksam, schädlich oder unschädlich für den Organismus sind
kann zu einer Wirkungsabschwächung bzw. vollständigen Inaktivierung (Entgiftung) oder (seltener) -zu einer Bioaktivierung und, wenn der aktive Metabolit toxischer ist als die Ausgangssubstanz, zu einer Giftung führen
Welchen Einfluss hat das Alter auf die Biotrandformation?
Neugeborenen und Kindern
Beim Neugeborenen ist die Ausstattung mit einigen Enzymen, die an der Biotransformation beteiligt sind, noch unzureichend
im Alter von 1-8 Jahren ist die Biotransformationsrate im Vergleich mit Erwachsenen erhöht
—> Kindern größere Verhältnis von Lebergewicht zu Körpergewicht beteiligt ist
geriatrischen Patienten:
Bei älteren Menschen führt der geringere Leberblutfluss (bedingt durch das abnehmende Herzzeitvolumen) zu einer Abnahme der Biotransformation sowie Abnahme der Clearance
—> Keine oder nur sehr geringe therapeutische Relevanz
Wann treten insbesondere toxische Methabolite auf?
Toxische Metabolite treten insbesondere dann auf, wenn infolge von (zu) hohen Dosen die Kapazität der Biotransformationsreaktionen, die in der Regel zu untoxischen Abbauprodukten führen (Glucuronidierung, Sulfatierung), nicht mehr ausreicht (s. z.B. Paracetamol Intoxikation)
Was sind Prodrugs?
Substanzen, die selbst biologisch weitgehend inaktiv sind, die aber im Organismus -enzymatisch oder nichtenzymatisch -in eine aktive Form umgewandelt werden
Bei welchen Wirkstoffen bietet sich die Synthese von Prodrugs an?
kurzer Wirkdauer
ungenügender Verteilung in Zielorganen
mangelhafter Wirkungsselektivität oder
hoher Toxizität.
Nenne drei Beispiele von Prodrugs und das Ziel der Prodrug entwickltung:
Prodrug
Wirkform
Ziel der Prodrug-Entwicklung
Omeprazol
Omeprazol-sulfenamid
Wirkungsselektivität
Levodopa
Dopamin
Überwindung-Blut-Hirnschranke
Enalapril
Enalaprilat
Steigerung Resorptionsquote
Wozu führt die Eliminierung und worüber erfolgt die Eliminierung?
Ausscheidung eines Arzneistoffs bzw. seiner Metaboliten führt zur Abnahme der Wirkstoffkonzentration im Körper
in Abhängigkeit von den physikalisch-chemischen Eigenschaften (Molekulargewicht, pKa-Wert, Löslichkeit, Dampfdruck) der auszuscheidenden Substanz erfolgt die Elimination:
renal (mit dem Urin)
biliär und intestinal (mit den Fäzes)
pulmonal (mit der Ausatmungsluft)
Was ist das wichtigste Ausscheidungsorgan und wovon ist die Schnelligkeit der Ausscheidung abhängig?
wichtigsten Ausscheidungsorgane sind die Nieren
Schnelligkeit und Ausmaß der renalen Ausscheidung werden bestimmt von der
glomerulärenFiltration
tubulären Rückresorption
tubulären Sekretio
In welchem Teil der Niere findet die Elimination statt?
Was sind die Hauptfunktionen der Niere?
Regelung des Flüssigkeits-und Elektrolythaushalts
Regelung des Blutdrucks
Regelung des Säure-und Basenhaushalts
Regelung der Bildung roter Blutkörperchen (Erythrozyten)
Regelung des Knochenstoffwechsels
Entgiftung des Körpers
Welche Aufgaben hat die renale Elimination?
Ausscheidung von Stoffwechselendprodukten (harnpflichtigen Substanzen), v.a. aus dem Eiweißstoffwechsel
Entgiftungsfunktion
Ausscheidung von Fremdsubstanzen, z.B. Medikamente, Giftstoffe, nachdem sie in der Leber in eine hydrophile Form umgebaut wurden
Regulation der Elektrolytkonzentrationen
Regulierung des Säure-Basen-Gleichgewichts
Konstanthaltung von Wassergehalt und des osmotischem Druck
Pufferung zur Aufrechterhaltung des pH-Wertes erfolgt in der Niere über Aufnahme / Abgabe von H+-Ionen
Bildung der Hormone Renin und Erythropoetin
Umwandlung von Vitamin-D-Hormon
In welchen drei Schritten erfolgt die Renale Elimination?
Erfolgt in drei Schritten:
Glomeruläre Filtration
Tubuläre Rückresorption
Tubuläre Sekretion
Was passiert bei der glomerulären Filtration?
Harnbereitung –Glomeruläre Filtration
Produktion des Glomerulumfiltrats erfolgt im Nierenkörperchen
Aus dem durch die Glomerulumschlingen fließenden Blut tropft ein wässriges Filtrat (bestehend aus Wasser, Salzen und Glucose) ab
Glomerulumfiltrat —> Primärharn
In 24 Stunden durchfließen ca. 1500 l Blut die Nieren. Daraus bilden sich ca180l Primärharn
Kapillarwand = Filtrationsbarriere
Glomeruläre Basalmembran Durchlässig für Moleküle < 200 kDa
Podozyten Zellzwischenräume ca. 25 mm
Schlitzdiaphragma Verkleinert die Porengröße auf 5 nm und ist durchlässig für Moleküle < 70 kDa
Was passiert bei der tubulären Rückresorption?
Pro Minute gelangen 125 ml Primärharn in die Nierenkanälchen
Körper darf aber nicht so viele Nährstoffe und Wasser verlieren
So verbleibt nur 1ml in den Tubuli, die restlichen 124 ml werden zurückresorbiert ins Blut
Konzentrierung des Glomerulumfiltrats
—> Endharn/Sekundärharn (1,5 l pro Tag)
Der größte Teil der Rückresorption erfolgt im proximalen Tubulussystem
Wie verläuft die tubuläre Rückresorption?
Rückresorption der gelösten Stoffe ins Blut über aktiven Transport für den Energie (ATP) benötigt wird
(Nährstoffe und Elektrolyte)
passiven Transport, d.h. Diffusion, für die keine Energie benötigt wird
Chlorid, Bicarbonat, Natrium-, Kalzium-, Kalium-Ionen, Aminosäuren und Glucose, Wasserrückresorption in der Henle-Schleife
Was pasisert bei der tubulären Sekretion?
Abgabe von Stoffen aus dem Blut in den Primärharn, um körperfremde Stoffe (z.B. Medikamente, Farbstoffe, Gifte) und körpereigene Abbauprodukte (z.B. Harnsäure) auszuschleusen
Pharmaka werden hier aktiv transportiert
Was passiert noch im Sammelrohr?
Sammelrohre: Gewundener Teil des distalen Tubulus geht in ein Sammelrohr über
Sammelrohre sind Ableitungsrohre für den Sekundärharn
Hier wird dem Urin noch Wasser entzogen
Urin erreicht das Nierenbecken
Wie verläuft die glomeruläre Foltration von Pharmaka?
Für die glomeruläre Filtration sind die Löslichkeitseigenschaften der Pharmaka ohne Einfluss
Lipidlösliche Substanzen werden ebenso gut filtriert wie wasserlösliche
Da Proteine das glomeruläre Filter nicht passieren können, werden an Eiweiß gebundene Wirkstoffe nicht filtriert
Haben unterschiedliche pH-Werte einen Einfluss:
geladene Teilchen werden nicht resorbiert
Wie kommt es zur Proteinurie und zur Hämaturie?
Kapillare im Glulerulus hält Blutzellen, und die meisten Proteine zurück
lässt nur Wasser in den Urin durch
Kapillaren im erkrankten Glumerulus lassen Proteine und Blutzellen auch in den Urin übertreten
Wie erfolgt die renale Elimination von Pharmaka über die tubuläre Ruckresorption?
tubuläre Rückresorption erfolgt durch den Konzentrationsanstieg im Harn infolge der Rückresorption von Wasser in den Nierentubulus
Passiver Diffusionsprozess für die meisten Arzneistoffe, der von den Löslichkeitseigenschaften des Pharmakons, seinem pKa-Wert und vom pH-Wert des Urins abhängt
s.a. Intoxikation mit basischen Stoffen (z.B. Alkaloiden) bzw. sauren Stoffen
Wie gut können lipidlösliche, hydrophile und Basen/ Säuren rückresorbiert werden?
Lipidlösliche Substanzen, die enteral gut resorbiert werden, durchdringen auch leicht das Tubulusepithel und werden stark rückresorbiert
Hydrophile, enteral kaum resorbierbare Stoffe diffundieren dagegen schlecht transtubulär
Schwache Basen (pKa6-12) werden bei Erniedrigung, Schwache Säuren (pKa3-7,5) bei Erhöhung des Urin-pH-Wertes stärker ausgeschieden (Überführung in die wasserlösliche Salzform)
Wie funktioniert die tubuläre Sekretion bei der Elimination von Pharmaka?
Tubuläre Sekretion = Aktiver Prozess
Durch ein in den Zellen der proximalen Tubuli lokalisiertes Transportsystem werden zahlreiche organische Säuren, z.B. Penicilline, entgegen dem Konzentrationsgefälle in den Urin abgegeben
einzelnen Substanzen können sich gegenseitig in ihrem Transport kompetitiv hemmen
Außer Säuren können auch organische Basen aktiv von den Tubuluszellen mittels eines Basencarriers sezerniert werden
Wie werden Stoffe bei der biliären oder Intestinalen Elimination ausgeschieden?
Ausscheidung konjugierter Substanzen z.B. mit Glucuronsäure − Beispiele:
Tetrazykline, Herzglykoside, Bilirubin, Thyroxin, Steroide, Morphin (glucuronidiert) •
EnterohepatischerKreislauf:
Digitoxin, Indometacin, Oxazepam, Kontrazeptiva → mehrmals rückresorbiert → Dosisanpassung!
Möglichkeit der Rückresorption biliär sezernierter lipophiler Pharmaka bzw. deren hydrolysierter Konjugate im entero-hepatischen-Kreislauf!
Wie sehen weitere Eliminationswege über Gase, die Haut oder über Milchdrüsen aus?
Exhalation von Gasen
Inhalations-Narkotika, reine Diffusion
Elimination über die Haut: Schwitzen
Placenta, Milchdrüsen
keine eigentlichen Ausscheidungsorgane, Substanzen diffundieren passiv (Intoxikation bei Säuglingen!)
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