Schizophrene Psychosen
Gruppe komplexer und heterogener Erkrankungen
Veränderungen der Beziehungen des Individuums zu sich slebst und zu seiner Umwelt
Störungen des Denkens, Fühlens, Handelns und der Wahrnehmung
Erkrankungsbeginn
Very-Early-Onset-Psychosen (VEOS) -> Beginn vor 13. LJ
Early-Onset-Psychosen (EOS) -> Beginn vor 18. LJ
Häufigkeitsgipfel im dritten Lebensjahrzehnt
Epidemiologie
Lebenszeitprävalenz Schizophrenie bei 1%
Adoleszenz- und Erwachsenenalter typische Positivsymptome
formale Denkstörungen
Störungen des Ich-Erlebens und der Ich-Umwelt-Grenze
Wahn
Wahrnehmungsstörungen oder Halluzinationen und ander Sinnestäuschungen
Formale Denkstörungen
Denkverlangsamung
Umständliches Denken
eigeengtes Denken oder Gedankenarmut
Perseveration
anhaltende Wiederholen von Gedanken, Wörtern oder Handlungen, obwohl sie nicht mehr angemessen oder relevant sind
Vorbeireden
inkohärentes oder zerfahrendes Denken
Neologismen
umständliches Denken
wesentliche Gesprächsinhalte können von unwesentlichen nicht getrennt werden
Ideenflucht
vermehren von Einfällen
Denken wechselt beständig das Ziel
Patient geht nicht auf gestellt Frage ein (obwohl verstanden)
bringt inhaltlich etwas anderes voran
Persevation
Haftenbleiben an zuvor gebrauchten Angaben, die im aktuellen Zusammenhang nicht sinnvoll sind
Formale Denkstörungen subjektiv
Denkhemmung
Grübeln
Gedankendrängen
Ideenflucht oder Gedankenflucht
Gedankenabreißen
Gesperrtes Denken
Ich-Störungen
Störungen des Ich-Bewusstseins
Depersonalisation
Derealisation
Verlust der Meinhaftigkeit
Gedankenentzug
Gedankenausbreitung und -eingebung
Fremdsteuerungserleben
die Lebensführung der Betroffenen behindernde Überzeugungen
Unvereinbarkeit mit der Realität
Auch im kulturell-religoösen Kontext unangemessen
Halluzinationen
Sinneswahrnehmungen ohne nachweisbaren äußeren Stimulus
für alle Sinnesmodalitäten
Negativsymptome nach Andreasen
Alogie (Sprachverarmung)
Affektverflachung
Apathie
Anhedonie (Freudlosigkeit)
Aufmerksamkeitsstörungen
Asozialität (Störung der Kontaktfähigkeit)
Klassifikation ICD-10
Diathese- oder Vulnerabilitäts-Stress-Modell
genetische Disposition
polygenetisches Geschehen
Daten aus Zwillingsstudien: Heretabilität zwischen 40% und mehr als 80%
epigenetische Faktoren wirksam
Ätiopathologie
Dopaminhypothese:
dopaminerge Hypoaktivität in frontalen Hirnarealen bei gleichzeitiger dopaminergeer Hyperaktivität im limbischen System
Komplexe Regulationsstörung weiterer Neurotransmittersysteme
Verlaufs- und Prognoseaspekte
Bewältigung vielfältiger Entwicklungsaufgaben
Gravierende Kontinuitätsverlust der persönlihcen Entwicklung
Schul- und Berufsausbildung
Freundschafts- und Partnerschaftsbeziehungen
Familie
Prognoseaspekte
Prognose umso ungünstiger, je jünger der Betroffene bei Erkrankungsbeginn
Vorhanden sein entwicklungsneurologischer Defizite
Geringes prämorbides psychosoziales Anpassungsniveau
Vorliegen von Negativsymptomen bei Ekrankungsbeginn
Ausgeprägte prämorbide kognitive Einschränkungen
Dauer der unbehandelten Positivsymptomatik
hohe intelektuelle Begabung
Soziale Kontaktfähigkeit
Grad der Integration und Anpassung in das familiäre, schulische oder berufliche Umfeld und in die Peergroup
Diagnostische Herausforderungen
Entwicklungsabhängige psychopathologische Besonderheiten bei der symptomatischen Präsentation
Entwicklungsverluste, Zerfall der gesprochenen Sprache
sozialer Rückzug
Auftreten affektiver Symptome
Beschäftigung mit Fantasiewesen und Tieren, entwicklungspsychologische altersangemessen
Prävention?
Primärprävention in Allgemeinbevölkerung nicht sinnvoll
sinnvoller indizierte Prävention bei Pat. die im Promromalstadium der Erkrankung bereits erste Krankheitssymptome zeigen
erleben bereits subjektiven Leidensdruck
nehmen Hilfe in Anspruch
Ultra-High-Risk-Kriterien
mind 1 der vorliegenden psychotischen Symptome
Beziehungsideen
Eigentümliche Vorstellungen und Denkinhalte oder magisches Denken
Ungewöhnliche Wahrnehmungserlebnisse
Eigenartige Denk- und Sprechweise
Paranoide Ideen
mind 1 der folgenden kurzfristig psychotischen Symptome mit Auftreten von weniger als 7 Tagen und nicht häufoger asl 2x pro Woche in einem Monat sowei spontaner Remission
Eingerenzender Ansatz
Vorliegen eines RF (familiäre Belastung oder schizotypische Persönlichkeitsstörung) bei gleichzeitgem Vorliegen unspezifischer Beschwerden (Angst, Depression) und sig. Abfall des GLobal Assessment of Functioning um mind. 30%
Störungsspezifische Therapie
nicht nur psychiatrisch-medikamentöse Behandlung
Berücksichtigung alterstypischer Entwicklungsaufgaben
Pharmakotherapie:
atypische Antipsychotika
Anxiolytika
Therapie Akutphase
Etablierung therapeutische Beziehung
Aufklärung über Krankheits- und Behanldungskonzepte
Beseitigung oder Verminderug der Krankheitserscheinungen und der krankheitsbedingten Beeinträchtigung
Verhinderung und Behandlung von Selbst- und Fremdgefährdung
Einbeziehung von Familie, Bezugspersonen und anderen Beteiligten
Verhinderung oder Verminderung sozialer Folgen der Erkrankung
Vorbereitung der postakuten Stabilisierungsphase durch Einteilung frührehabilitativer Maßnahmen
Postakute Stabilisierungsphase
Festigung therapeutische Beziehung
Stabilisierung Remission und Abklingen der psychischen Symptome
Behandlung kognitiver und sozialer Defizite und weiterer Negativsymptomatik
Förderung von Partizipation, Krankheitseinsicht und Adhärenz
Intensicierte Aufklärung über Krankheits- und Behandlungskonzepte
verstärkte Einbeziehung der Familie, Bezugspersonen in Aufklärung, Rückfallprävention und Behandlung im Einvernehmen mit Betroffenen
Früherkennung drohender Rückfälle
Entwicklung individueller Coping-Strategien
Harmonisierung von Konflikten in Umwelt und Familie
Verständniserarbeitung der individuellen Bedeutung der Erkrankung
Stabilisierung und Erweiterung sozialer Kontakte
Vorbereitung und Weiterführung rehabilitativer Maßnahmen
Remissionsphase
Aufrechterhaltung therapeutische Beziehung
ggf. weitere Symptomsuppression
Förderung sozialer Integration
Rückfallprophylaxe, - früherkennung und -frühintervention
Suizidprophylaxe
Verbesserung der Lebensqualität
Schulische oder berufliche Rehabilitation
Motivation zur Selbsthilfe
Last changed3 days ago