Definition: „Befremdung der eigenen Kultur“:
Etwas vertrautes (in dem Fall die eigene Kultur zu etwas fremden machen und somit distanziert betrachten)
Methodik zum befremden:
- Genaue Beschreibung
- Genaue Beobachtung
- Schriftliche Darstellung der Beobachtungen
- Genaue und detaillerte Analyse
Subjektive bzw. Alltagstheorie:
Jeder Mensch der die Schule als solche besucht hat besitzt sein eigenes Bild von Schule als Institution aber auch all seiner Beteilligten.
Schulpädagogik im Hinterkopfe:
Die eigene subjektive Aufassung und die eigenen Theorien über Schule
Bsp. Gute und schlechte Lehrer -> persönliche Präferenz
Definition Schulpädagogik:
Sie dient der Untersuchung von Schulleben, Unterricht und all derer Beteilligter
Unterschiede zwischen Schullaufbahn und Schulbiografie:
- Schullaufbahn ist eher objektiv (Noten, Zeugnisse …)
- Schulbiografie inkludiert auch die eigenen Empfindungen und Gefühle (subjektive Erfahrungen)
Pluralisierung von Familienformen:
Meint die Arten und Formen von Familie welche im laufe der Zeit vielseitiger wurden
Verteilung der Arten von Familie:
1. Eheliche Familien (68%)
2. Alleinerziehende (19.9%)
3. Lebensgemeinschaften (12%)
Späte Mutterschaft:
Im Schnitt bekommen Mütter heute deutlich später ihr erstes Kind (30,3 Jahre), als noch vor ca. 40 Jahren (24,3 Jahre)
Nichteheliche Geburten:
Immer mehr Kinder werden in nichtehelichen Lebensgemeinschaften geboren (33,1%) im Vergleich zu vor 30 Jahren (14,9%)
Scheidungen:
- Tendenziell lassen sich Ehepartner erst scheiden wenn die Kinder bereits aus dem Haus sind
- Be 20% aller Scheidungen, haben die Ehepartner minderjährige Kinder
Zusammenhänge zwischen Familienformen und dem Bildungserfolg:
- Kinder von Alleinerziehenden Eltern sind ind der Schule nich merklich schlechter als alle anderen Kinder
- Eine hohe Anzahl an Geschwistern kann einen negativen Einfluss auf den Bildungserfolg haben
Kinderarmut /Armutsgefährdung:
- 2,1 Millionen Kinder in sind Armutsgefährdet (ca. 14% aller Kinder)
- Niedriger Bildungsabschluss der Eltern kann zu einer höheren Warscheinlichkeit für Kinderarmut führen
- Kinder Arbeitsloser Eltern sind am stärsten von Kinderarmut betroffen (75%)
Zusammenhang zwischen der Berufstätigkeit der Eltern und dem Bildungserfolg:
- Es gibt keine bekannten negativen Einflüsse auf den Bildungserfolg
- Arbeitende Eltern wirken sich vor allem positiv auf den Bildungserfolg aus
(Vorbild, höhere soziale Kompetenzen)
Wandlung in der Erziehung:
- Eltern haben höhere Bildungsansprüche an ihre Kinder (und die allgemeine Erziehung)
- Stärkere Gestaltung der fmiliären Generationsbeziehungen
- Veränderung in den Erziehungsstilen
- Vermittlung von anderen Normen, Werten
- Veränderte Muster in der Erziehung
Erziehungsstile:
Autoritär:
- Klares Einhalten von Werten, Normen und Regeln
- Starke Achtung der Eltern
- Keine Mitbestimmung
Demokratisch:
- Einbeziehung der Kinder in Entscheidungen
- Unterstüzung der Eltern
- Ziele: Eigenständigkeit und Verantwortungsbewusstsein der Kinder
Laissez – Faire (laufen lassen):
- Eltern zeigen wenig Interesse an den Kindern
- Passivität
- Keinerlei Normen, Werte oder Regeln
Freizeitverhalten von Kindern:
Straßenkindheit:
Kinder spielen in den tag hinein (ohne Vorgaben oder ähnliches) -> Spielkindheit
Verplannung:
Eltern planen jede Sekunde der Freizeit ihrer Kinder (wenig Mitentscheidung) -> Veranstaltungskindheit
Verinselung:
Kinder werden von einer Freizeitaktivität zur andern transportiert (Leben auf ihrer eigenen Insel)
Verhäuslichung:
Verabredungen untereinander finden wenig draußen sondern vor allem drinnen statt
Wandlung der Freizeit:
- Veränderung im Sicherheitsempfinden der Eltern
- Kinder haben eine höhere Anzahl an Freizeitaktivitäten (Kinderturnen …)
- Starkes Auftreten und Herauskristallisieren von Sozialen Unterschieden
„Veränderte Kindheit“:
- Verwendung seit den 1980er Jahren
- Wandel der Art des Aufwachsens aber auch der Bedingungen (Grund: Wandel der gesellschaft)
Zusammenhang zwischen gesellschaftlichen Wandlungsprozessen und der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen:
Durch denn Gesellschaftlichen Wandel entstanden tiefgreifende Veränderungen in den Generationen der heranwachsenden
Wie reagieren Schulen auf die „veränderte Kindheit“:
- Umsetzung und Anpassungen
Beispiele:
- Feste Öffunungszeiten
- Offene Unterrichtsformen (z.B. Wochenplan)
- Sitzkrei/ Morgenkreis (regeln, Mitbestimmung)
- Ausbau bestimmter Inhalte (BNE, Umwelt)
- Klassenrat (Konfliktlösung, Verantwortungsbewusstsein)
Kompetenzbereiche von Lehrkräften (KMK):
Orte:
- zu finden im Grundgesetz oder in Gesetzen der Kommunen oder Ländern
- Kultusministerium
- Nationale Standarts der Lehrerbildung der KMK
Aufgaben:
- unterrichten
- erziehen
- beurteilen und beraten
- innovieren
Lehrerbild der Öffentlichkeit:
- positiv
- verkörpern das Idealbild
- hohe Erwartungen und Anforderungen (Lehrer müssen perfekt sein)
- Lehrer im Bild der gesellschaft mikt einer der hochangesehensten Berufe
- Trotzdem auch dominaz von negativen Vorurteilen (wenig zu tuen, überbezahlt etc..)
Charakteristika und Rahmenbedingungen der Lehrertätigkeit:
- Zweiteilung des Arbeitsplatzes (Vorbereitung und Unterricht)
- Unvollständige Regelung der Arbeitszeit (offiziel nur Vorschreibung der Unterrichtszeit, Vorbereitungszeit individuell)
- Prinzipielle Offenheit bzw. Grenzenlosigkeit der Aufgabenstellung(keine klare Plannung, jediglich Anhaltspunkte )
- Schwebelage zwischen Reglementierung und "pädagogischer Freiheit" ( Anhaltspunkte sind z.B das Kerncurriculum aber nur ein Anhaltspunkt erzieherische Ziele müssen selbst gesetzt werden)
- "Erzwungene" Zusammenarbeit und das asymmetrische Verhältnis zwischen den Schülern und Lehrkräften ( Das Lehrer Schüler Verhhältnis ensteht nicht freiwillig-> Klassen Zuweisung, Die Beziehung zueinander ist nie symmetrisch Lehrer sind immer mehr wissend -> sollen das Wissen vermitteln)
- Geringe Kontrolle über die Arbeit als Lehrkraft und die erzielten Effekte ( Lehrer werden in ihrer Arbeit nie kontrolliert, Lernerfolge können nicht direkt auf den Lehrer zurückgeführt werden)
- Lehrerhandeln unter doppelter Ungewissheit ( Lehren ist ledeglich ein Angebot für die Schüler, sie entscheiden selbst ob und wie sie es nutzen, Lehrer sind auf die Mitarbeit der Schüler angewiesen für funktionierenden Unterricht)
- Fehlende Rückmeldung über die langfristigen Folgen des schulischen Lehrens ( Unsicherheit darüber welche Erfolge das Unterricht hat -> sieht nur wenige spätere Erfolge, Kaum stellen an denen Lehrer ihren Erfolg sehen )
- Lehrerberuf als Beruf ohne Karriere (keine Aufstiegschancen, wenig Schulleitungsstellen)
- Fehlendes Berufsgeheimnis einhergehend mit einer fehlenden Fachsprache (Jeder Urteilt über den Lehrerberuf und seine Qualifikationen)
„Ferminisierungsgrad im Lehrerberuf“:
- alte Rollenbilder (Kindererziehung ist Frauensache)
- wenig Aufstiegschancen
- Historisch: sollte unverheiratete Frauen im 19. Jhd. Finaziell absichern
- gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Soziale Herkunft von Lehramtstudenten und Lehren:
- Zusammenhang zwischen sozialem Status und Art des Lehramts
- besondere Aufstiegsfunktion nicht mehr zu erkennen
- die meisten haben eine mittlere soziale Herkunft auf
- SEK II hat einen hohen Anteil an Personen mit hoher sozialer Herkunft
„Verebung“ des Lehrerberufs:
Ein oder mehr Elternteile sind Lehrer und übertragen dies sozusagen an ihre Kinder ->24%
Methoden erfolgreichen Lernens:
- Behaviorismus
- Beobachtungslernen ( Lernen am Modell)
- Kognitive Lerntheorien
- konstruktivistisches Lernen
Koperatives Lernen:
Eine Unterrichtsmethode bei der Schüler in kleinen Gruppen miteinander arbeiten um ein gemeinsames Lernziel zu erreichen. Hierbei lernen sie voneinander und unterstützen sich gegenseitig. Es werden aber auch ihre kommunikativen Fähigkeiten und ihr Verantwortungsbewusstsein gefördert.
Fünf Basismerkmale des koperativen Lernes:
1. Positive Interdependenz: Mitglieder sind angewiesen miteinander zu arbeiten um das gesetzte Ziel zu erreichen
2. Individuelle Verantwortlichkeit: Jeder ist für seinen eigenen Teil verantwortlich und trägt etwas zum Gesamterfolg bei
3. Förderliche Interaktion: direkte Kommunikation, und gegenseitiges Feedback führt zu einem tieferen Verständnis
4. Kooperative Fähigkeiten: Schüler lernen nebenbei soziale Kompetenzen (Kommunikation, Konfliktlösung, Zusammenarbeit)
5. Reflexive Prozesse: Regelmäßige Reflexion über die Zusammenarbeit führt dazu, dass mann effektiver ans Ziel kommt,
Unterschiede zwischen Erziehung und Bildung:
Materielle Bildung
Formale Bildung
Enzyklopädisches Wissen
Fähigkeiten und Kompetenzen
Bildung als individueller Bestand
Bildung als individuelles Vermögen
Individueller Bildungserwerb
Funktionaler Bildungserwerb
Bsp. -> Auswendig lernen eines bedeutsamen Gedichts
Bsp. Wissen wie man ein Gedicht analysiert
Wissen von bildenden Inhalten
Beherrschung von Methoden (Lernen lernen)
Materiale und formale Bildung:
Formale, non-formale und infomelle Bildung:
Formale Bildung:
Findet in den Institutionen statt und zeigt einen Bildungsabschluss (z.B. Zeugnisse)
Non-formale Bildung:
Freiwillige Bildung, welche einen Angebotscharakter hat. Beispiele hierfür können Sportvereine oder Museumsangebote sein.
Informelle Bildung:
Unbeabsichtiges und selbstgesteuertes Lernen was vor allem außerhalb der Institutionen stattfindet. Beispiele sind z.B. Freizeit oder Ehrenamt.
Profession:
Eine berufliche Tätigkeit, die durch spezifisches Fachwissen, einer hohen Qualifikation und besonderer gesellschaflicher Verantwortung charakterisiert wird.
Professionalisierung:
Der Prozess den ein Beruf durchmacht um den Status einer Profession zu erreichen
Merkmale klassischer Professionen:
- Tätigkeit bezieht sich auf zentrale gesellschaftliche Werte
- hohe Autonomie (z.B. freiberufliche Stellung, Unabhängigkeit)
- selbst verwalteter Berufsverband, berufsständische Organisation
- ausgeprägtes Berufsethos (berufsethische Grundsätze, Eid)
- abgegrenzter Wissensbestand (wissenschaftliche Forschung/praktische
- Anwendung) und wissenschaftlich fundierte Expertise
- langjährige, akademische Ausbildung und lebenslängliche
- Weiterqualifikation (kontrolliert durch Berufsverband)
- Professionellen-Klienten-Beziehung (Wissensgefälle, Verantwortung,
Vertrauen)
- Tätigkeit durch Ungewissheiten gekennzeichnet
- Monopolstellung
- Privilegien (stabile Beschäftigungsverhältnisse, hoher sozialer Status,
- hohes Prestige und entsprechendes Einkommen)
Merkmale einer positiven Lehrer-Schüler-Beziehung:
- institutionelle Vorstrukturierungen und
- organisatorische Rahmensetzungen
- Qualität der Beziehung ist bedeutsam für
- erfolgreiche Bildungsprozesse
- hohe biographische Relevanz für Schüler*innen
- Spannungsfeld zwischen Distanz und Nähe
Untersuchung der INTAKT_Studie (Interaktionsprozesse im Kontext der Teamarbeit):
Untersucht die Zusammenarbeit von Lehrkräften in schulischen Teams
Zentrale Untersuchungsaspekte:
1. Fokus auf Teamarbeit
2. Interaktion und Kommunikation
3. Auswirkung auf die Unterrichtsqualität
4. Professionelle Entwicklung
5. Schülerperspektive
Persönlichkeitsmerkmale welche im Persönlichkeitsansatz der Lehrerforschung untersucht wurden:
- Kontaktbereitschaft
- Emotionale Stabillität
- Psychische Belastbarkeit
- Selbstkontrolle
Befunde der Persönlichkeits- und Expertisenforschung im Lehrerberuf:
Persönlichkeitsansatz
Expertisenansatz
Forschung versucht unterschiede des Lernerfolgs in Bezug auf den Charakter festzustellen
Forschung die Lehrkräfte als Experten ansieht
Befunde:
- Keine generelle gültigkeit für den Ansatz
- Indirekte Wirkung der Persönlichkeitsmerkmale
- Relevant fürs Lehrerhandeln
- Niedrige Ausprägung eines der merkmale ist ein Risiko in Bezug auf Unterricht
- Expertise steigt nicht mit zunehmender Berufserfahrung
- Lehrerausbildung große Bedeutung auf Hinblick zur Expertise
- Steigerung der Expertise: „hartes ausdauerndes Arbeiten aneigenen Schwachstellen mit der ausdrücklichen Motivation zur Fähigkeitsverbesserung, am besten unterstützt durch permanentes Expertenfeedback“ (Krauss )
- Expertise aber für „motivierte Novizenlehrkräfte“ (Krauss) grundsätzlich erreichbar
Merkmale nach Mayr:
Professionalisierungstheorethische Ansätze:
Strukturtheorethischer Ansatz:
Lehrertätigkeit ist eine professionalle Arbeit, bei der Lehrkräfte in einem Spannungsfeld arbeiten: Spagat zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der individualität der Schüler und ihrer Bedürfnisse
(Berufs-)Biographischer Ansatz:
Fokus liegt auf der individuellen Lebens und berufserfahrung welche einen positiven Einfluss auf das Lehrer handeln hat.
Welche Frage versucht die Didaktik zu beantworten ?
1. Wer soll lernen?
2. Was soll gelernt werden ?
3. Von wem soll gelernt werden ?
4. Wann soll gelernt werden ?
5. Mit wem soll gelernt werden ?
6. Wo soll gelernt werden ?
7. Wie soll gelernt werden ? -> Methodik
8. Womit soll gelernt werden ?
9. Wozu soll gelernt werden ?
Strukturmomente und Beziehungen im „Didaktischen Dreieck“:
Didaktisches Dreieck = einfaches Modell um die Struckturmomente und ihre Beziehungen darzustellen
Beziehungen:
1. Auseinandersetzungen der Lehrkraft mit dem Lehrgestand/ dem Inhalt
2. Beziehungsebene zwischen Lehrern und Schülern
Auseinanderstzung des Schülers mit der Sache/ dem Inhalt
Funktionen didaktischer Modelle:
Plannung, Gestaltung und Analyse von Unterricht
Didaktische Modelle:
Bildungstheorethische Didaktik (Klafki):
- Bildung als Leitbegriff
- Anleitung für die Vorbereitung des Unterrichts auf der Grundlage der Bildungskonzeption von Klafki
- Didaktik (was?) und Bildungstheorie (wozu?) eng verbunden
Kritisch-konstruktive didaktik (Klafki):
- Bildungsbegriff als Zentralkategorie
- Partizipation der Schüler
- Unterricht als sozialer Prozess
Lerntheotrethische Didaktik (Heimann,Otto,Schulz -> Berliner Modell)
- Fokus auf Lehr- und Lernvorgänge
- Modell der Unterrichtsplannung und Analyse
Lerntheorethische Didaktik (Schulz):
- Zielsetzunfg der Autonomie und Solidarität
- Berücksichtigung der gesellschaftlichen Annäherungen
- Erfolgskontrolle
„Bildungsgehalt“ nach Klafki:
Welche Sachverhalte und Unterrichtsthemen eignen sich um bildende Effekte bei Schülern zu bewirken ?
-> Zusammenführung von materialer und formaler Bildung
Fünf Grundfragen der didaktischen Analyse:
1. Gegenwartsbedeutung:
Welche Bedeutung hat der Inhalt aktuell im Leben der Kinder ?
2. Zukunftsbedeutung:
Was bedeutet das Thema für die Kinder in der Zukunft?
3. Struktur des Inhalts:
Welcher Strucktur folgt der Inhalt
4. Exemplarische Bedeutung:
Welches Problem/ welchen Sachverhalt erschließt der Inhalt?
5. Zugänglichkeit:
Welche Fragestellungen des Themas sind für Kinder relevant ?
Grundkomponenten der lern- und lerntheorethischen Didaktik:
Bedingungsfelder:
Lehrperson muss die Vorrausetzung des Unterrichts bei Entscheidungen berücksichtigen
Entscheidungsfelder:
Über die 4 Felder darf und kann die Lehrperson Entscheidungen treffen
„Interdependenzthese“:
Ziele, Inhalte und Methoden können nicht beliebig miteinander kombiniert werden, sie müssen miteinander kompatibel sein.
Definition Unterrichtsmethoden:
Verfahren und Formen um Inhalte im schulischen kontext an Schüler zu vermitteln und ihnen beim erlenen von Fähigkeiten zu helfen
Grundformen der Unterrichtsorganisation:
1. Einrichtungsarbeit (Anfangsunterricht)
2. Direkte Instruktion (Dominaz der Lehrkraft)
3. Individualisierender Unterricht (Wochenplanarbeit)
4. Kooperativer Unterricht (Projetarbeit)
5. Marktplatzarbeit (Präsentation von Arbeitsergebnissen)
Sozialformen der Unterrichtsorganisation:
1. Plenums-/ Frontal-/ Klassenunterricht
- Lenkung durch Lehrer
2. Gruppenunterricht
- Bsp. Gruppenpuzzle
3. Partner-/ Tandemarbeit
4. Einzelarbeit
Phasen des Unterrichtsverlauf und ihre didaktische Funktion:
Phase
Didaktische Funktion
Einführung
- Hinführung zum Inhalt
- Begegnung mit dem Inhalt
- <Anknüpfung an Vorerfahrungen
Wiederholung
- Erinnerungen an Erarbeitetes
- Zusammenfassung an Gelerntem
Erarbeitung
- Erarbeitung eines neuen Inhalts
- Entwicklung neuer Fertigkeiten
Übung
- Automatisierung von gedanklichen und praktischen Abläufen
- Einübung eines Inhalts
Anwendung
- Transfer eines Inhalts
- Fertigkeiten erproben
Zusammenfassung
- Zusammenhang zwischen Inhalten herstellen
Lernerfolgskontrolle
- Überprüfung inwieweit Lernziele erreicht wurden
- Beurteilung
Vor- und Nachteile des Frontalunterrichts:
Vorteile:
Nachteile:
- Kontrolle der Stoffmenge durch die Lehrkraft
- Einfach zu organisieren
- Sicherung der Unterrichtsdisziplin
- Dominaz der lehrkraft
- Geringe Schüleraktivität
- Eigeschränkte sozial Kontakte
- Individuelle Lerntempi werden nicht berücksichtigt
- Passive Informationsaufnahme
Befunde zum Einsatz von Methoden im Unterricht:
- Vielfalt in der Methodik erhöht die Lernmotivation der Schüler
- Berücksichtigung verschiedener Lernstile der Schüler
- Förderung unterschiedlicher Kompentenzen
- Zu viele Methoden können den Lernerfolg aber auch senken -> kein Methodenfeuerwerk!
Merkmale von Unterricht (nach Terhart):
(1) Pädagogische Absicht
(2) Planmäßigkeit
(3) Institutionalisierung
(4) Verberuflichung
Urteile über die Qualität von „gutem“ Unterricht:
Normative Vorstellungen:
Guter Unterricht ist durch bestimmte Werte, Normen und Ziele geprägt und orientiert sich daran
Empirisch nachgewiesene Wirkung:
Guter Unterricht bringt erwünschte Effekte bzw. führt dazu
Zentrale Ergebnisse der Hattie – Studie:
Fragestellung: Welche Merkmale von Unterricht haben Einfluss auf den Lehrnerfolg der Schüler ?
Bereiche der Untersuchung: 6 verschiedene
1. Schüler
2. Familie
3. Schule
4. Lehrkräfte
5. Unterricht
6. Lehrplan/Curriculum
Merkmale die Einfluss auf die Lehrnbereitschaft haben:
- Vorwissen und kognitive Grundfähigkeiten -> erklären 50% der Leistungsunterschiede
- Merkmale des Lehrerhandelns und Unterrichtens -> erklären ungefähr 30% der Leistungsunterschiede
- Einen eher geringeren einfluus haben die Schule, Peer-Group und Familie -> insgesamt jeweils zu gleichen Teilen 20%
Kritik an der Studie:
- Reines aufzählen der Effekte, das zusammen hängen der Effekte miteinander wird nicht klar
- Die Frage ob diese Ergebnisse auch auf das deutsche Bildungssystem übertragbar sind
- Methodisches Vorgehen der Meta-Analyse
- Ranking von Effektstärken
- Problematik der Nutzung in der Praxis
Merkmale des guten Unterrichts (nach Meyer):
1. Klare Strukturierung des Unterrichts -> Inhaltsklarheit, Absprache von Regeln, Rituale und Freiräume
2. Hoher Anteil echter Lernzeit -> gutes Zeitmanagment, Pünklichkeit, geplannter tagesablauf
3. Lernförderliches Klima -> gegenseitiger Respekt, verlässliches einhalten von Regeln, Verantwortungsübernahme
4. Inhaltliche Klarheit -> Verständlichkeit, Plausibilität, Klarheit und Verbindlichkeit der Ergebnissicherung
5. Sinnstiftendes Kommunizieren -> Plannungsbeteilligung, Gesprächskultur, Schülerkonferenzen…
6. Methodenvielfalt bzw. Methodentiefe -> Vielfalt der Handlungsmuster, Variabilität der Verlaufsformen
7. Individuelles und gemeinsames fördern -> Freiräume, Geduld und Zeit, Differenzierung und Integration
8. Intelligentes Üben -> Bewusst machen von Lernstrategien, Passgenauigkeit der Übungsaufgaben
9. Transparente Leistungserwartungen -> Passung und Transparenz des Lernangebots, Rückmeldung über den Lernfortschritt nach Leistungskontrollen
10. Vorbereitete Umgebung -> Verlässliche Ordnung, geschickte Raumregie, Bewegungsmöglichkeiten …
„Klare Strukturierung“:
Definition: Unterricht ist dann klar strukturiert wenn sich durch den Unterricht ein sogenanter roter faden zieht welcher zu jeder Zeit für alle Parteien erkennbar ist
Indikatoren für eine „klare Strukturierung“:
- Verständliche Sprache der Lehrperson
- Klarheit der Aufgabenstellung
- Die Schüler sollen zu jeder Zeit wissen was ihre Aufgabe ist
- Der Umfang an Störungen von Schülern sollte gering seien und die Schüler sollten aufmerksam dabei bleiben
- Plausible und nachvollziehbare Gliederung des Unterrichtsinhaltes
- Deutliche Markierung der einzelnen Unterrichtsschritte
- Klare Körpersprache und Raumregie der Lehrperson
- Gute Vorbereitung und rechtzeitige Bereitstellung aller Materialien
- Klare Definition der Rollen für alle Beteilligten
Die Bedeutung von Merkmalskatalogen für guten Unterricht:
- Bieten Ansatzpunkte für Plannung, Analyse, reflexion und Verbesserung von Unterricht
- Beziehen sich auf empirisch belegbare Forschungsergebnisse
- Bieten keine direkten Anweisungen
- Beschränken sich auf Fachübergreifende Merkmale
- Beschränken sich auf kognitive Lernerfolge
Kernüberlegung der geisteswissenschaftlichen Pädagogik
- Bis in die 1960er Jahre
- Normen sind nicht zeitlos (geschichtliches Phänomen)
- Abgrenzung der Erziehungsforschung im vergleich zu den Naturwissenschaften (zu Komplex für einfache Forschung)
- Pädagogik kann nur mit geisteswissenschaftlichen Methoden erforscht/untersucht werden
Phasen der empirischen Schulforschung
1. Aufbruch – Experimentelle Pädagogik, „Pädagogische Tatsachenforschung“
2. Realistische Wendung der Pädagogik – Mitte der 60er bis Ende der 70er
3. „Empirische Bildungsforschung“ – seit den 1990er
Kritikpunkte/ Forderungen der Vertreter der empirischen und experimentellen Pädagogik
- Es soll mehr wissenschaftliche Beobachtungen und Experimente geben
Kritik: fehlende empirische Absicherung und fehlende wissenschaftliche Begründung
“Realistische Wendung“ der Pädagogik
- Pädagogik muss zur empirischen Forschung kommen, hierbei müssen eigene Methoden gefunden werden
- Pädagogik soll zur Erziehungswissenschaft werden
- Pädagogik ist zu sehr mit Normen behaftet
- Folgen: rasante Entwicklung
Aspekte der Pisa Studien
- Messung von Leistungen von !5 jährigen Schülern in drei Kompetenzbereichen: Lesen, Schreiben und Mathematik
- Messung der Lernmotivation, Selbsteinschätzung und Lernstrategien
- Gegenstände der Messung: Kompetenzen und Wissen in Alltagssituationen
Wahrnehmung, Alltagsbeobachtung und wissenschftlich beobachten
Wahrnehmung
Alltagsbeobachtung
Wissenschaftliche Beobachtung
Un- bzw. teilbewusster Vorgang
Bewusster Vorgang
Methodisch kontroliert
Planvoll (Sinn der Beobachtung)
Zielgerichtet (Beobachtung mit einem Ziel )
Bestimmt von einer Suchhaltung
Intersubjektiv Überprüfbar
Datenerhebungsmethoden
- Statistiken
- Dokumente oder Daten
- Beobachtung
- Experimentelle Forschung
- Testverfahren
- Fragebogen
- Interview
- Gruppendiskussion
Warum sollten Lehramtsstudenten sich mit den Forschungsergebnissen und Forschungsmethoden beschäftigen?
1. Basis und Orientierungswissen (Verstehen, einschätzen und prüfen von Forschungsergebnissen)
2. Kompetenz, begründete pädagogische bzw. didaktischmethodische Entscheidungen auf der Basis von Forschungsergebnissen treffen zu können (wissenschaftliche Befunde zur Wirksamkeit pädagogischer Handlungsmethoden kennen)
3. Kompetenz im Bereich der Forschungsmethoden für die Mitgestaltung von Organisations- oder Evaluationsprozessen in Institutionen
4. Forschende Haltung gegenüber der eigenen pädagogischen Praxis und den Bildungs-, Lern- und Entwicklungsprozessen des Klientel
Strukturmerkmale institutionalisierten schulischen Lernens:
- Unterschiedliche Rollen von Lehrenden und Lernenden
- Generationsverhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden
- Spezifische Räume und Möbel
- Spezifische räumliche Anordnungen und Arrangements
- Lehrmittel und Medien
Bestimmte Praktiken
„Doppelfunktion des Bildungswesens“:
Das Bildungswesen erfüllt vor allem die Funktion der Reproduktion und Innovation von Strukturen der Gesellschaft und Kultur beim Austausch der Gesellschaft.
Gesellschaftliche Funktion der Institution Schule (Fend):
1. Kulturelle Reproduktionsfunktion
- Vermittlung von Symbolsystemen (Sprache, Schrift) und kultureller Fertigkeiten
- Ziel: kulturelle Teilhabe
2. Qualifikationsfunktion
- Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten die für die nachfolgenden Generationen in der Zukunft von Bedeutung sind (In der Berufswelt)
- Realisation durch Fächer, Stundenpläne, Lehrpläne…
3. Selektions- und Allokationsfunktion
- Schulische Auswahlprozesse auf Basis des Leistungsprinzips (Selektion)
- Mehrgliedrigkeit des Schulsystems
- Realisation durch Zensuren und Zeugnisse oder Abschlüsse
- Zuordnung zu weiterführenden Bildungsgängen (Allokation)
4. Integrations- bzw. Legitimationsfunktion
- Integration der nachfolgenden Generation in das gesellschaftliche System
- Legitimation des gesellschaftlichen Systems
Realisation durch Gemeinschaftsleben, Lehrers-Schüler-Kommunikation
Definition: Sozialisation
Prozess der Persönlichkeitsentwicklung hin zu einem Teil der Gesellschaft welches darin auch leben kann. Sie beschreibt also die Gesamtheit der gesellschaftlichen Einflüsse die, die Persönlichkeit formen.
Schulische Sozialisation
Die Erwartungen an Schüler zu ihrer Rolle im Schul- und Bildungssystem, z.B. Anerkennung des Leistungsprinzips oder die Leistungsmotivation
„Vorder- und Hinterbühne“ der Schule:
Vorderbühne:
- Orte und Zeiten zu denen Unterricht stattfindet
Hinterbühne:
- Lehrerzimmer
- Wenig kontrollierte Räume und Zeiten (z.B. Pausen)
- Abgeschirmte Tätigkeiten (Vorbereitung, Nachbereitung oder Hausaufgaben)
Doppel und Unterleben der Schule:
Tätigkeiten welche nicht Teil des Unterrichts sind, dazu gehören z.B. das Briefchen schreiben oder unterhalten miteinander während des Unterrichts.
Schülerstrategien
Anpassung:
- Ständige Mitarbeit
- Regelmäßiges Lernen
- Anpassung an die Anforderungen
- Sozial Kompetent zeigen
Verstellung:
- Abschirmung und Verschlüsselung unerlaubter Vorgänge und Nebentätigkeiten (z.B. Lesen, Briefeschreiben)
- Ablenkung von Normverstößen (z.B. Lügen)
- Anwendung illegitimer Mittel (z.B. Spicken oder Hausaufgaben abschreiben)
- Ausnutzung kontrollarmer Gelegenheiten und Räume (z.B. Toiletten)
Heimlicher Lehrplan:
Methoden und Mechanismen die lautlos erlernt werden also nebenbei. Dazu gehören z.B. an Regeln halten oder Rituale erarbeiten.
Schulentwicklung
- 1970er: Schulentwicklungsplanung (Planung von äußeren Aspekten wie Standort, Raumkapazität oder Gebäude)
- 1980er:Weiterentwicklung des Schulsystem (Top-Down-Modell der Steuerung)
- 1990er bis heute: Einzelschule als „Motor der Schulentwicklung“-> Schulentwicklung/ Veränderung muss an der Einzelschule ansetzen –
è Systematische und zielorientierte Entwicklung von Einzelschulen (heute)
Aussage: „die einzelne Schule als pädagogische Handlungseinheit“ (Fend):
Die Qualität des Bildungssystem kann durch verschiedene Ansätze verbessert werden, die sich auf das schulische Handeln vor Ort beziehen, also an der Einzelschule.
Ziele der Schulentwicklung:
- Sicherung und Steigerung der Qualität von Unterricht und Schule
- Nachhaltige Entwicklung der Schule in der Gesamtheit
- Schule als „lernende Organisation“
- (folgt Prozessstruktur)
Qualitätsbereiche des Deutschen Schulpreises:
1. Unterrichtsqualität
2. Leistung
3. Umgang mit Vielfalt
4. Verantwortung
5. Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner
6. Schule als lernende Institution
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