Arten von empirischen Studien
Felddaten
Experimente
Fallstudien
Welche Daten stehen der Forschung zur Verfügung
Def. Treatmenteffekt
Unterschiede im Verhalten sind nun auf diese eine Änderung zurückzuführen
Wozu brauchen wir Experimente? (Vernon Smith)
Testen einer Theorie
Untersuchung, warum eine Theorie “versagt”
Erhebung von “stylized facts” als Basis für neue Theorie
Vergleich von verschiedenen Umwelten
Vergleich von verschiedenen Institutionen
Bewertung und Testen von Strategien oder Politiken
Kategorien von Experimenten nach Harrison & List
Konventionelles Laborexperiment
Ein konventionelles Laborexperiment wird in einer streng kontrollierten Umgebung durchgeführt, meist in einem Labor.
Beispiel: Psychologische Studien, in denen Teilnehmer Reaktionszeiten auf verschiedene Stimuli messen, um die kognitive Verarbeitung zu untersuchen.
Künstliches Feldexperiment
Künstliche Feldexperimente finden zwar in einer realen Umgebung statt, aber die Situationen sind in gewisser Weise konstruiert oder simuliert, um bestimmte Aspekte der Umgebung zu kontrollieren.
Beispiel: Ein Forscher errichtet einen temporären Stand auf einem öffentlichen Markt, um das Kaufverhalten der Menschen unter verschiedenen Preispunkten zu testen.
Geframtes Feldexperiment
Geframte Feldexperimente finden in einer realen Umgebung statt und die Teilnehmer sind sich bewusst, dass sie an einer Studie teilnehmen.
Beispiel: Eine Studie in einem realen Unternehmen, bei der Mitarbeiter wählen können, ob sie nach einem neuen variablen Vergütungssystem oder ihrem alten Festgehalt bezahlt werden möchten, um die Auswirkungen auf ihre Arbeitsleistung zu analysieren.
Natürliches Feldexperiment
Natürliche Feldexperimente zeichnen sich durch ihre Durchführung in realen Umgebungen aus, wobei die Teilnehmer oft nicht wissen, dass sie an einem Experiment teilnehmen
Beispiel: Ein Forscher nutzt eine natürliche Katastrophe als "Experiment", um zu sehen, wie effektiv verschiedene Arten von Hilfsgütern die Erholung der betroffenen Gemeinschaften unterstützen.
Vorteile von ökonomischen Experimenten
Replizierbarkeit
Messbarkeit Variablen
Kontrolle: gleiche Bedingungen, Informationsstand, ceteris paribus (unter gleichen Umständen), Framing
Kontrolle über Präferenzen durch monetäre Anreize
-> “wahres” Entscheidungsverhalten
Nachteile von Experimenten
Kosten
Teilnehmende müssen Geld verdienen, damit Entscheidungen relevant sind
Häufig nur kleine Stichproben
Experimentierende haben zu wenig Geld
Zufallslosung kann schied gehen (zufällig nur Männer in der Treatmentgruppe)
Externe Validität
Teilnehmende häufig Studierende
Lassen sich die Ergebnisse auf die “reale Welt” übertragen?
Grenzen von Experimenten
Grenzen der Kontrolle:
Umwelteinflüsse: Bei schlechtem Wetter kommen nur Studierende aus Uni-Nähe
Grundgesamtheit: Welcher Studierenden-Typ nimmt an Experimenten teil?
Weiteres:
Experimente sind nur beispielhafte Evidenz
Keine Allgemeingültigkeit wie Theorien
Aber: Durch Replikationen von Experimenten werden Ergebnisse robuster
Interne & Externe Validität
Interne Validität: Erlauben die Daten kausale Folgerungen?
Ist das Design so, dass der beobachtete Effekt nur durch eine bestimmte Sache ausgelöst wird? Ist die Auswertung der Daten korrekt?
Die interne Validität bezieht sich darauf, inwieweit die Ergebnisse einer Studie tatsächlich auf die untersuchten Variablen und nicht auf andere Faktoren zurückzuführen sind.
Externe Validität: Können wir die Beobachtungen aus dem Labor auf das Verhalten in der “Realität” übertragen?
Ist das Experiment geeignet, um das Verhalten in realen ökonomischen Entscheidungssituationen zu erklären?
Die externe Validität betrifft die Generalisierbarkeit der Ergebnisse einer Studie auf andere Situationen, Personen oder Zeiträume.
Externe Validität wird oft in Frage gestellt
Weitere Kritikpunkte nach Falk & Heckmann
Vereinfachte Darstellung einer realen Fragestellung
Teilnehmenden sind oft Studierende, was sagen deren Entscheidungen über die Entscheidungen der Bevölkerung oder von Managern aus
Geringe Bezahlung (low stakes)
Geringe Anzahl an Teilnehmenden/ Beobachtungen
Unerfahrende Teilnehmende
Beobachtung durch die Experimentleitung hat Einfluss auf das Berhalten
Selbstselektion der Teilnehmenden
Experiment Vorgehen
Festlegen der Forschungsfrage
Genaue Formulierung
Abgrenzung von der bereits vorhandenen Literatur
Standardhypothese
Evtl. alternative Hypothese z.B. soziale Präferenzen
Design des Experiments
Vorbereitung des Experiments
Durchführung des Experiments
Datenanalyse und Aufschreiben des Papiers
Real effort vs. chosen effort
Chosen/ abstract effort: Teilnehmenden wählen eine Zahl, die mit Kosten verbunden ist
Diese Art von Anstrengung ist abstrakt und nicht an eine tatsächliche physische oder kognitive Aufgabe gebunden.
Real effort: Teilnehmenden führen eine “echte” Aufgabe aus
Realistischeres Setting
Kostenfunktion bzw. Disnutzen der Arbeitsanstrengung sind für den Experimentator nicht messbar
Starke Unterschiede in den Fähigkeiten der Teilnehmenden
Intrinsische Motivation für die Aufgabe
Alternative Tätigkeiten im Labor?
Täuschung
Keine Täuschung der Teilnehmenden in ökonomischen Experimenten (“ungeschriebenes” Gesetz der experimentellen Wirtschaftsforschung)
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