Indikationen für die Behandlung im Zentrum für schwer brandverletzte Kinder
Verbrennung 2. oder 3. Grades im Gesicht-, Hand-, Fuß- oder Anogenitalbereich
Inhalationstrauma
Verbrennung 2. Grades > 10% der Körperoberfläche (KOF) Verbrennung 3. Grades > 5% der KOF
Alle thermischen Verletzungen ab Grad 4
Faktoren IV. Phase Verbrennungskrankheit (Phase der Ausheilung)
Allmähliches Ausheilen der Wunde
Wie kann man die Permeabilität messen?
Die Permeabilität kann durch Messung der Diffusionsrate von Molekülen durch eine Membran bestimmt werden. Parameter wie der Permeabilitätskoeffizient (P) beschreiben die Geschwindigkeit des Stoffaustauschs.
Warum ist die Permeabilität in der Medizin wichtig?
Drogendesign: Substanzen müssen Zellmembranen passieren können.
Ödembildung: Veränderte Permeabilität führt zu Flüssigkeitsansammlungen.
Entzündungsreaktionen: Regulierung der Permeabilität ist entscheidend für die Therapie
Was sind die wichtigsten Aspekte der Permeabilität?
Definition: Durchlässigkeit von Membranen und Geweben.
Beeinflusst durch: Molekülgröße, Ladung, Temperatur und Membranstruktur.
Regulation: Zentral für biologische Funktionen und therapeutische Ansätze.
Wie verändert sich die Permeabilität bei Verbrennungen?
Bei Verbrennungen steigt die Gefäßpermeabilität durch die Freisetzung von Mediatoren wie Histamin und Zytokinen. Dies führt zum Austritt von Flüssigkeit, Elektrolyten und Proteinen ins Gewebe, was zur Ödembildung beiträgt.
Faktoren II. Phase Verbrennungserkrankung
Gefahr der Schädigung der Organe durch Verbrennungstoxiene
Nierenschädung/Niereninsuffizienz
Leber und Knochenmarkbeteiligung
Folge Anämie
Kreislaufüberbelastung und Herzbelastung
Zeitraum Phase II Verbrennungskrankheit
Dritter bis vierter Tag
III Phase Verbrennungskrankheit
Wundinfektinen
Gefahr des septischen Scocks mit Todesfolge
FUnktionelle und psychoische PRobleme
Warum steigt die Permeabilität bei Entzündungen?
Entzündungsmediatoren wie Histamin und Bradykinin erhöhen die Durchlässigkeit von Kapillaren. Dies führt zu einem Austritt von Flüssigkeit und Plasmaproteinen ins Gewebe, was Ödeme verursacht.
Was ist die Besonderheit der Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke?
Die Blut-Hirn-Schranke ist stark selektiv und hat eine sehr niedrige Permeabilität, um das Gehirn vor toxischen Substanzen zu schützen. Nur kleine, lipophile Moleküle oder Substanzen mit spezifischen Transportern können passieren.
Warum ist die Gerinnungsneigung des Blutes bei Verbrennungen erhöht?
Aktivierung der Gerinnungskaskade durch Gewebeschäden und Freisetzung von Gewebefaktoren.
Freisetzung von proinflammatorischen Zytokinen, die Thrombozyten aktivieren.
Verminderung von natürlichen Gerinnungshemmern (z. B. Antithrombin III).
Dehydratation verstärkt die Blutviskosität und fördert die Thrombusbildung.
Welche zusätzlichen Risikofaktoren erhöhen die Thrombosegefahr bei Verbrennungen?
Immobilisation aufgrund von Schmerzen oder Wundversorgung.
Umfangreiche Verbrennungen (>30 % der Körperoberfläche).
Systemische Entzündungsreaktionen (SIRS).
Begleitverletzungen oder chirurgische Eingriffe.
Welche klinischen Komplikationen können durch Thrombosen bei Verbrennungen auftreten?Antwort:
Tiefe Venenthrombose (TVT) in den Extremitäten.
Lungenembolie durch Ablösung eines Thrombus.
Beeinträchtigung der Mikrozirkulation, insbesondere in verbrannten Arealen.
Multiorganversagen bei ausgedehnter Gerinnungsaktivierung (z. B. DIC).
Wie kann man die Thrombosegefahr bei Verbrennungen reduzieren?
Thromboseprophylaxe: Heparine oder andere Antikoagulantien.
Frühzeitige Mobilisation: Wenn möglich, Bewegungsübungen oder Physiotherapie.
Kompressionstherapie: Kompressionsstrümpfe oder Bandagen.
Ausgleich von Flüssigkeitsverlust: Korrekte Volumentherapie zur Aufrechterhaltung des Blutflusses.
Überwachung: Regelmäßige Kontrollen auf Anzeichen einer Thrombose (z. B. Schwellung, Schmerz).
Warum besteht bei Verbrennungen eine erhöhte Thrombosegefahr?
Verbrennungen fördern alle drei Faktoren der Virchow-Trias:
Gefäßwandschäden durch Entzündungsmediatoren und Gewebeschäden.
Verlangsamter Blutfluss durch Hypovolämie, Stase und Immobilisation.
Hyperkoagulabilität durch Aktivierung der Gerinnungskaskade und Verlust von Gerinnungshemmern.
Was bedeutet Permeabilität in biologischen Systemen?
Permeabilität beschreibt die Durchlässigkeit einer Membran oder eines Gewebes für Moleküle, Ionen oder Flüssigkeiten. Sie hängt von der Struktur der Membran und den physikochemischen Eigenschaften der Substanzen ab.
Welche Faktoren beeinflussen die Permeabilität?
Struktur der Membran: Dichte, Porengröße, Lipidschicht.
Größe der Moleküle: Kleinere Moleküle diffundieren leichter.
Ladung: Geladene Moleküle benötigen spezifische Transportwege.
Löslichkeit: Lipophile Moleküle durchdringen die Membran leichter.
Temperatur: Höhere Temperaturen erhöhen die Permeabilität.
Was passiert mit der Gefäßpermeabilität bei Verbrennungen und welche Folgen hat das?
Die Gefäßpermeabilität steigt aufgrund der Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Histamin, Bradykinin und Prostaglandinen. Dies führt zum Austritt von Flüssigkeit und Proteinen in das Gewebe, was zu einer Zunahme der Ödembildung führt.
Wie beeinflussen hydrostatischer und kolloidosmotischer Druck normalerweise die Flüssigkeitsverteilung?
Der hydrostatische Druck treibt Flüssigkeit aus den Kapillaren ins Gewebe.
Der kolloidosmotische Druck zieht Flüssigkeit zurück ins Gefäßsystem. Ein Gleichgewicht dieser Kräfte verhindert Ödembildung.
Was sind die klinischen Folgen der gestörten Druckverhältnisse bei Verbrennungen?
Generalisierte Ödeme durch Flüssigkeitsverschiebung ins Gewebe.
Hypovolämie und Kreislaufinsuffizienz aufgrund von Flüssigkeitsverlust im Gefäßsystem.
Beeinträchtigte Organfunktion durch interstitielle Flüssigkeitsansammlung.
Wie kann man Ödemen bei Verbrennungen therapeutisch entgegenwirken?
Volumentherapie: Gabe von kolloidalen Lösungen (z. B. Albumin) zur Wiederherstellung des kolloidosmotischen Drucks.
Gefäßschutz: Medikamente zur Reduktion der Gefäßpermeabilität.
Monitoring: Überwachung von Flüssigkeitsbilanz und Elektrolyten.
Wie entstehen generalisierte Ödeme bei Verbrennungen?
Verletzung der Gefäßwände → Erhöhte Gefäßpermeabilität → Austritt von Flüssigkeit und Proteinen ins Interstitium.
Reduktion des kolloidosmotischen Drucks im Gefäßsystem → Flüssigkeit bleibt im Gewebe.
Zusätzliche Volumenverschiebung durch erhöhte hydrostatische Druckunterschiede → Verstärkung der Ödembildung.
Was ist eine Thrombose?
Eine Thrombose ist die intravasale Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus), das den Blutfluss in einem Gefäß behindert oder vollständig blockiert.
Was sind die drei Hauptfaktoren der Virchow-Trias?
Gefäßwandschäden: Verletzungen oder Entzündungen der Gefäßwand.
Verlangsamung des Blutflusses: Stase oder gestörter Blutfluss.
Hyperkoagulabilität: Erhöhte Gerinnungsneigung des Blutes.
Wie fördern Verbrennungen Gefäßwandschäden und damit die Thrombosegefahr?
Verbrennungen setzen proinflammatorische Zytokine und Mediatoren frei, die die Gefäßwand schädigen. Zusätzlich können direkte thermische Verletzungen und systemische Entzündungsreaktionen (SIRS) die Endothelfunktion beeinträchtigen, was die Thrombusbildung begünstigt.
Warum kommt es bei Verbrennungen zu einer Verlangsamung des Blutflusses?
Flüssigkeitsverlust und Hypovolämie durch Verbrennungen führen zu einer Zentralisierung des Blutflusses.
Immobilisation bei schweren Verbrennungen begünstigt die Stase in den peripheren Gefäßen.
Ödeme und Gewebeschäden behindern den lokalen venösen Rückfluss.
Faktoren I Phase Akut- oder Schockphase (Verbrennungskrankheit)
Starke Schmerzen
Schockgefahr
Generalisierte Ödeme
Massiver Wärmeverlust
Gefahr von Herz, - KReislaufversagen und Stressulcus
THrombosegefahr
Verminderte Abwehr
Zeitraum I. Phase Verbrennungskrankheit (Akut- und Schockphase)
36 - 48 Stunden nach dem Hitzetrauma
Was sind Ödeme und wie entstehen sie allgemein?
Ödeme sind Flüssigkeitsansammlungen im Interstitium, die durch ein Ungleichgewicht in der Flüssigkeitsverteilung zwischen Blutgefäßen und Gewebe entstehen. Die Hauptursachen sind:
Erhöhter hydrostatischer Druck.
Verminderter kolloidosmotischer Druck.
Erhöhte Gefäßpermeabilität.
Lymphabflussstörungen.
Warum sinkt der kolloidosmotische Druck bei Verbrennungen?
Bei Verbrennungen kommt es durch Schädigung der Blutgefäße und erhöhte Gefäßpermeabilität zum Austritt von Plasmaproteinen (z. B. Albumin) ins Interstitium. Dadurch sinkt die Konzentration von Plasmaproteinen im Blut, was den kolloidosmotischen Druck reduziert.
ie wird der Genitalbereich im Lund-und-Browder-Schema berücksichtigt?
Der Genitalbereich wird mit 1% der KOF angesetzt, unabhängig vom Alter.
Wie wird das Lund-und-Browder-Schema in der Notfallmedizin angewendet?
Es wird verwendet, um den Flüssigkeitsbedarf zu berechnen und die Behandlungsschritte bei Verbrennungen zu priorisieren.
Wie hoch ist der prozentuale Anteil des Kopfes an der KOF eines Säuglings im Lund-und-Browder-Schema?
Der Kopf eines Säuglings macht etwa 18% der KOF aus.
Wie unterstützt das Lund-und-Browder-Schema die Berechnung der Flüssigkeitszufuhr?
Es hilft, die verbrannte KOF zu berechnen, die in Formeln wie der Parkland-Formel zur Festlegung der Flüssigkeitsmenge verwendet wird.
Gibt es Einschränkungen bei der Anwendung des Lund-und-Browder-Schemas?
Ja, die Anwendung erfordert genaue Kenntnisse der Proportionen und Altersunterschiede. Fehler bei der Berechnung können zu ungenauen Ergebnissen führen.
Wie verändert sich der prozentuale Anteil der unteren Extremitäten im Lund-und-Browder-Schema von Säuglingen zu Erwachsenen?
Bei Säuglingen machen die unteren Extremitäten etwa 14% pro Bein aus, während sie bei Erwachsenen 18% pro Bein betragen.
Warum ist das Lund-und-Browder-Schema besonders für pädiatrische Patienten geeignet?
Da es die altersbedingten Proportionen von Kopf, Rumpf und Extremitäten berücksichtigt, liefert es bei Kindern präzisere Ergebnisse als andere Methoden.
Welcher Anteil der KOF wird im Lund-und-Browder-Schema für die Handfläche (inkl. Finger) verwendet?
Die Handfläche (inkl. Finger) entspricht etwa 1% der KOF.
Welche Bereiche des Körpers werden im Lund-und-Browder-Schema erfasst?
Alle Körperbereiche, einschließlich Kopf, Rumpf (vorder- und rückseitig), Arme, Beine, Hände, Füße und Genitalbereich, werden separat erfasst und in Prozent der KOF angegeben.
Welche Bedeutung hat das Lund-und-Browder-Schema in der klinischen Praxis?
Das Schema hilft Ärzten, die Schwere einer Verbrennung zu beurteilen, die Flüssigkeitszufuhr zu planen (z. B. nach der Parkland-Formel) und die Prognose einzuschätzen.
Schemata zur Einschätzung der Flächenausdehnung:
Neunerregel nach Wallace
Handflächenregel
Was ist das Lund-und-Browder-Schema?
Das Lund-und-Browder-Schema ist ein Werkzeug zur genauen Bestimmung des Ausmaßes von Verbrennungen in Prozent der Körperoberfläche (KOF). Es berücksichtigt altersabhängige Unterschiede in der Körperproportion.
Warum ist das Lund-und-Browder-Schema genauer als die Neunerregel?
Das Lund-und-Browder-Schema berücksichtigt altersbedingte Unterschiede in der Körperproportion, während die Neunerregel standardisierte Werte für Erwachsene nutzt und bei Kindern weniger gena
ie wird die betroffene Körperoberfläche im Lund-und-Browder-Schema berechnet?
Die verbrannten Körperbereiche werden anhand einer altersabhängigen Tabelle mit Prozentwerten der Gesamt-KOF multipliziert und addiert, um die Gesamtverbrennungsfläche zu bestimmen.
Welche Altersgruppen berücksichtigt das Lund-und-Browder-Schema?
Das Schema unterscheidet zwischen mehreren Altersgruppen, darunter Neugeborene, Kleinkinder, ältere Kinder und Erwachsene, um die sich verändernden Körperproportionen zu berücksichtigen.
Wie unterscheidet das Lund-und-Browder-Schema die Anteile von Kopf und Extremitäten bei Kindern und Erwachsenen?
Bei Kindern macht der Kopf einen größeren Anteil der KOF aus als bei Erwachsenen, während die unteren Extremitäten bei Erwachsenen einen höheren Prozentanteil einnehmen.
Wichtige Faktoren Bedrohlichkeit von Flächenverbrennungen
➢ je größer der verbrannte Hautanteil desto bedrohlicher ist die Verbrennung
➢ drohender Volumenmangelschock bei mehr als 10-15% betroffener Körperoberfläche
➢ häufig tödlicher Verlauf bei Verbrennungen über 70-80%
Definitoini thermische Verbrennungen
Unter Verbrennung versteht man im Allgemeinen eine thermische Verletzungen durch Temperaturen, welche die Regulationsfähigkeit der Haut überfordern und zu Gewebeschädigungen führen. Dies kann durch heiße Flüssigkeiten (Verbrühung), Dämpfe oder Gase, heiße Stoffe oder Kontaktflächen, Flammeneinwirkung und Explosionen, starke Sonneneinstrahlung, elektrischen Strom oder Reibung entstehen. Auch chemische Noxen (Säuren oder Laugen) können ähnliche Schädigungen verursachen
Grad 2b
Tiefenverletzung
Verbrennungen
Tiefe:
Tief dermal
Haarfolikel und Schweißdrüsenausführungsgänge mitbetroffen und teilweise zerstört
Klinik:
Fetzenförmige Epidermolyse
Blasenbildung
weißer, feuchter Wundgrund
gestörte Rekapilisierung
Hautanhangsgebilde partiell vorhanden
mäßiger Schmerz
Grad 3
Tiefenbildung
Komplett dermal
Trockene, elfenbeinweiße Hautnekrose bis hin zur Verkohlung
Verlust von Hautanhangsgebilden
keine Schmerzen
Grad 4
Tiefe
Unterhautfett geweben (auch Muskeln, Sehnen und Knochen können betroffen sein)
Verkohlung
Grad 1
Verletzungstiefe Verbrennungen
Tiefe: Epidermal
Rötung
Schwellung
starker Schmerz
intaktes Epithel
Grad 2a
Tiefe: Oberflächlich Thermal
feuchter hyperämischer Wundgrund
prompte Rekapilisierung
Hautanhangsgebilde intakt
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