Intrazerebrale Blutungen - Klinisches Bild
akut einsetzendes neurologisches Defizit (“Apoplex”)
rasche Verschlechterung des klinischen Bildes
Akute Hirndrucksymptomatik
Erbrechen
Blutdruckanstieg
Bradykardie
Epileptische Anfälle
Typische Symptome akuter zerebraler Zirkulationsstörungen im Vergleich
Ischämie
Intrazerebrale Blutung
Subarachnoidalblutung
Glasglow Coma Scale
Blutungsfolgen
direkte Gewebedestruktion
Ischämie durch Kompression des umgebenden Gewebes
Hirnödem -> Hirndruck -> Senkung des intrazerebralen Perfusionsdrucks
Relevantes Blutungswachstum innerhalb der ersten 6h in 30%
ICB: Lokalisation
typisch und atypisch
typisch:
Basalganglien
loco typico
hypertoniebedingt
Zerebellum
Pons
keine weitere Diagnostik bzgl. Blutungsquelle notwendig
atypisch:
lobäre ICB
non loco typico
damit sekundär
weitere Diagnostik bzgl. Blutungsquelle erforderlich
MRT und ggf. DSA
Atypische ICB - “häufige Ursachen”
AV Malformation
Alter <40
Amyloidangiopathie
>70
Metastase/Tumor
Tumorleiden, KM Aufnahme, kortikal
Eingebluteter Infarkt
RF, keilförmig wie ein Infarkt
iatrogen
TAH, OAK
ICB: Diagnostik
Bildgebung
CT nativ (hyperdens (hell) =Blut)
MRT (T2 oder SWI Wichtung; hypointens (dunkel) = Blut)
MRT und DS-Angiographie bei atypischre ICB
Labor: Gerinnungsstörung, Vaskulitis, Hypertoniediagnostik
Therapie intrazerebraler Blutungen
intensiv Monitoring
oft Verschlechterung der Vigilanz in den ersten 72h
Schutz der Atemwege, Intubation bei CO2>60 mmHg
frühe elektive Intubation wenn GCS <8
Hirnödemtherapie
Blutdruckkontrolle/therapie
CAVE: oft Nachblutungen, deswegen konsequent
RR sys <160 mmHg, Urapidil, Clonidin
Rascher Ausgleich von Gerinnungsstörungen
keine generelle antikonvulsive Therapie
in Abhängigkeit von Blutungsgröße ggf. neurochirurg. Intervention
ICB: Komplikationen
Nachblutung (in den ersten 24h)
Ventrikeleinbruch
Hydrozephalus
symptomatische Epilepsie
Prognose:
30 Tage Mortabilität für alle: 40%
Subarachnoidalblutung (SAB): Klinik
Leitsymptome:
plötzlich heftigster Kopfschmerz + Meningismus
Schmerzen “wie noch nie”
keine kopfschmerzspezifische Anamnese
Weitere Symtpome:
Bewusstseinsstörung bis Koma
Hirnnervenausfälle
vegetative Symptome
SAB nach Hunt und Hess
SAB Ursachen
80% aller nicht-traumatischen SAB sind aneurysmatisch
Nicht aneurysmatische SAB:
Trauma
Perimesenzephale SAB
Mykotische Aneurysmen
V.a. SAB?
—> sofortige Diagnostik
CCT nativ
ggf. Blut sichtbar
falls CCT negativ: Lumbalpunktion beweisend
MRT-Angio oder CT-Angio als “first line”
Angio binnen 24h zur Darstellung eines Aneurysmas
Dopplerkontrolle
Therapie der SAB - intensivmedizinische Überwachung
Allgemein:
RR <160mmHg
CAVE: RR-Abfall bei Vasospasmen
Analgesie
Anfallsprophylaxe
Laxantien (Paresen vermeiden) & Ulkusprophylaxe
Spezifisch:
wenn möglich frühzeitige Aneurysmaausschaltung (Clipping, Coiling) zur Vermeidung von Rezidivblutungen
Vermeidung von Vasospasmen & verzögerten zerebralen Ischämien
prophylaktisch: Nimodipin
ggf. medikamentöse Induktion einer arteriellen Hypertonie nach Aneurysma-Ausschaltung
SAB Komplikationen
Nachblutung
innerhalb der ersten 24 h am höchsten
Vasospasmen (Tag 4-10) & dadurch verursachte zerebrale Ischämien
delayed cerebral ischemia
Anfälle
Einklemmung
Sinusthrombose - disponierende Faktoren
Kontrazeptiva/Hormontherapie
Schwangerschaft/Wochenbett
Thrombophilie
Polyglobulie
Virusinfekte, Lues, M Behcet, Vaskulitis
maligne hämatologische Erkrankungen wie Leukämie
M. Crohn, Colitis ulcerosa
impfstoffinduzierte immune thrombotische Thrombozytopenie
septische Sinusthrombosen: Meningitis, SHT, HNO-OP
Sinusthrombose - Pathophysiologie & Komplikationen
disponierende Faktoren führen zu:
erhöhter Gerinnungsneigung des Blutes
generalisiert oder auch lokal bei Endothelschädigung durch Entzündung oder Trauma
Thrombose -> Abflussstörung -> Hirnödem
Komplikationen:
Stauungsinfarkte
hämorrhagische transformierte Infarkte
parenchymatöse Blutungen, Krampfanfälle
Sinusthrombose - Klinik
Symptombeginn
Leitsymptome
weiter Symptome
Symptombeginn:
subakut über Tage
seltener akut mit fokalen Ausfällen/Anfällen
Kopfschmerzen
epielptische Anfälle
Bewusstseinsstörung
weitere Symptome:
Hirndruckzeichen
Bewusstseinsstörung, psychomot. Verlangsamung, Ü&E, Stauungspapille
Fokale Symptome:
Paresen, Sensibilitätsstörung, epil.Anfälle, Verwirrtheit/Delir
bei Sinus cavernosus: Protrusio bulbi, Chemois, Diplopie
Sinusthrombose - Diagnostik
Notfall-Labor
D-Dimere <500/µl Ausschlusskriterium
Bildgebende Diagnostik:
CCT (KM) einschließlich spezieller Sinusfensterung
MRT inkl- Sinusdarstellung
Sinusthrombose - Therapie
Heparin (Bolus 3000-5000) IE effektive Heparinisierung
ICB bei Sinusthrombose ist keine Kontraindikation gegen Vollheparinisierung
bei ausgedehnten Befunden und Progredienz unter Heparinisierung:
ggf. lokale Lyse mit rtPA oder Intervention (Thrombektomie), Hemikraniektomie
Intrakranielle Blutungen nach Schädeltrauma
Schädelprellung:
kein Bewusstseinsverlust
keie primäre Mitbeteiligung von Gehirngewebe
Schädel-Hirn-Trauma:
ohne oder mit Bewusstseinsverlust
leichtes SHT: GCS 13-15
mitelschwer: GCS 9-12
schweres: GCS 3-8
Offenes SHT:
Perforation von Kopfhaut, Schädelknochen und Zerreißunf der Dura mater
Epiduralhämatome
Arterielle Blutung 80%
meist A meningea media
seltener Läsionen von Duravenen oder Sinus sagitalis/transversus
mitunter umschriebene Gewalteinwirkung mit Commotio oder Contusio cerebri
Klinisches Bild:
Halbseitenzeichen (60-75%, ipsilateral 10%)
Pupillenstörung (40%)
epilep. Anfälle (10%)
verzögertes Auftreten des EDH mit sekundärer Eintrübung bei 1/3 der Pat
CAVE: spätes Auftreten eines EDH ist mit ungünstigere Prognose assiziiert,
—> daher engmaschige Kontrolle bei Risiko-Pat.
Therapie:
osteoplastische Kraniotomie
Subduralhämatome
—> Verletzung kortikaler Venen, Arterien, Brückenvenen, Sinus
akutes SDH:
schwere Gewalteinwirkung
schwere primärtraumatische Hemisphärenschädigung
subakutes SDH:
leichtere Trauma
oft rezidivierend
gemischt frische und alte Blutanteile
oft gekammert/mit Septen
Traumata oft nicht erinnerlich
akut:
progrediente Bewusstseintrübung
Pupillenstörugn (>50%)
Halbseitenzeichen
epilep. Anfälle
chronisch:
progredientes Halbseitenzeichen
CT/MRT:
sichelförmiges oder plankonvexes Hämatom
in Abhängigkeit von Mittellinienverlageurng operative Entlastung
rot: epidurale Blutung bei SHT
orange: Intraerebrale Blutung bei Contusio cerebri
grün: subdurale Blutung
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