Was versteht man unter Sozialisation?
· Entwicklung der Menschen in sozialen Kontexten
· Weitergabe des Wissens und Erfahrungen innerhalb einer Gesellschaft
Was ist Erziehung?
· Einflussnahme auf die Entwicklung von Menschen durch Institutionen
Womit beschäftigt sich Bildung? (Definition)
· Beschäftigung mit dem normativen Ideal menschlicher Entwicklungsprozesse
· Beschäftigung mit dem Ziel pädagogischen Handelns
Parsons strukturfunktionalistische Gesellschaftstheorie (AGIL-Schema)
—> These: jedes „funktionierende System muss diese vier Funktionen erfüllen
· Adaption (Anpassung): Wirtschaft
· Goal Attainment (Zielerreichung): Politik
· Integration (Eingliederung, Zusammenhalt): Gemeinwesen
· Latency / Latent Pattern Maintenance (Aufrechterhaltung von Normen & Werten): Kultur
Voluntarische Handlungstheorie (Parsons)
· Menschen handeln oft nutzenorientiert
· Berücksichtigung der Relevanz von Normen und Werten in einer voluntarischen (auf dem Willen beruhenden) Handlungstheorie
Rollenhandeln
(Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft?
· Rollen als erstes ordnendes Element der sozialen Struktur
· Rollen als „Erwartungsbündel“, an denen wir unser Handeln orientieren
· Rollen folgen der Logik des jeweiligen gesellschaftlichen Subsystems (Kultur, …)
· Wechselseitige Orientierung an Rollenerwartungen entstehen stabile und regelmäßig wiederkehrende Handlungsabläufe
Welche Variablenpaare werden in Parsons “Pattern Variables” von Rollenbeziehungen gegenübergestellt?
Partikularistische Rollen (beruflich, öffentlich) vs. universalistische Rollen (privat)
Welche zwei Arten von Rollen werden im Zusammenhang mit den “Pattern Variables” unterschieden?
Partikularistische Rollen (beruflich, öffentlich)
Universalistische Rollen (privat)
Was ist die Grundthese der psychoanalytischen Theorie von S. Freud?
Und welche 3 Instanzen beschreibt Freud?
· Grundthese: Persönlichkeitsentwicklung durch psychische und biologische Antriebe
· 3 Innerpsychische Instanzen:
Þ Es (Triebe)
Þ Ich (Wille, vermittelnde Instanz)
Þ Über-Ich (verinnerlichte soziale und kulturelle Normen)
Welche Phasen bzw. Rollen gibt es nach Parsons?
· Orale Phase: Rolle = Behütung und Bindung
· Anale Phase: Rolle = Autonomie und Entdeckung
· Ödipale / Phallische Phase: Rolle in der Familie
· Latenzphase: Rolle in Peergroups / Schule
· Adoleszenzphase / genitale Phase: Geschlechterrolle
· Erwachsenenalter: Berufliche Rolle
—> Sozialisation als zunehmende Übernahme universaler Rollenmuster
Welche Kritikpunkte werden an Parsons Theorie geäußert?
Fehlender gesellschaftlicher Wandel (Joas / Knöbl)
· Parsons betont Stabilität / Ordnung, ohne Mechanismen für Wandel / Konflikte
· Analogie zum Menschen wird als unpassend angesehen
Passivität in der Sozialisation (Gudjon / Traub)
· Sozialisation primär als Anpassung, was Menschen als passive Wesen erscheinen lässt
· Und die Rolle der individuellen Autonomie und Interpretation vernachlässigt
Soziale Ungleichheit:
· Sozialisation wird als einheitlicher Prozess dargestellt, was Unterschiede und Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft unbeachtet lässt
Was sind die zentralen Punkte des Strukturalismus als Sozialtheorie nach Joas / Knöbl?
· Suche nach Gesetzmäßigkeiten, die unsere soziale Welt strukturieren
· Fokus auf Beziehungen zwischen Phänomenen (z.B. Wörtern, Personen,) und Regeln
Welche Punkte betont Bourdieu in seiner Theorie, die zwischen Strukturfunktionalismus und Praxistheorie angesiedelt ist?
· Hinter Regelbefolgungen liegen oftmals Interessen
· Betont Reproduktion sozialer Strukturen durch den „Habitus“, welcher individuelle Praxis und soziale Positionen miteinander verbindet
Was kennzeichnet die herkömmlichen Klassenmodelle nach Marx?
· Zwei Klassen: Bourgeoisie (Besitzende) und Proletariat (Produzierende)
· Fokus: ökonomische Eigentumsverhältnisse und möglichen Konflikten zwischen Klassen
· Forderung nach einer „klassenlosen“ Gesellschaft
Welche Arten von Kapital werden unterschieden?
· Ökonomisches Kapital: z.B. Geld, Immobilien, Aktien
· Soziales Kapital: z.B. Netzwerke, Freundschaften, Familie (mit Ressourcen)
· Kulturelles Kapital: inkorporiertes, institutionalisiertes und objektiviertes Kulturkapital
Wie beschreibt Bourdieu die soziale Schichtung?
· Schichten: Bourgeoisie, Kleinbürgertum, Arbeiterklasse
· Schichten grenzen sich nach Kapitalvermögen und sozialen Positionen ab
· Jede Schicht entwickelt spezifische Interessen und Vorlieben durch Habitus geprägt
Was versteht man unter Habitus?
· Verbindung von Struktur (sozialer Raum) und Praxis (Handeln, Denken, Wahrnehmen)
· Allgemeine Grundhaltung, eine Disposition gegenüber der Welt
Welche Funktionen hat der Habitus?
· Verbindet soziale Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
· Erklärt Fortbestehen sozialer Unterschiede und Ungleichheit
Habitus als “strukturierende Struktur” und “strukturierte Struktur”
· Habitus = strukturierte Struktur entsteht durch Sozialisationsprozesse im sozialen Raum
· Habitus = strukturierende Struktur (Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsschemata) beeinflusst die alltägliche Praxis eines Menschen
Inwiefern ist der Habitus relational?
· Unterschiede in der Gesellschaft sind relativ
· Unterschiede ergeben sich stets in Beziehung zu anderen sozialen Positionen und Gruppen
Welche Kritikpunkte gibt es an Bourdieus Habitusmodell?
· Determinismus: Überbetonung gesellschaftlicher Strukturen zur Erklärung soz. Ungleichheit
· Vernachlässigung kreativer Handlungsanteile: innerhalb der vom Habitus gesetzten Grenzen bleibt Raum für erfinderisches Handeln, dass jedoch wenig Beachtung findet
Was charakterisiert die “Erfindung der Jugend” im 19. und 20. Jahrhundert nach Hurrelmann und Quenzel?
· Jugend als eigenständige Lebensphase um 1900 (Jugendbewegung, Arbeiterjugend)
· Ausdehnung Phase durch längere Bildungszeiten und rechtliche Normierungen (20. Jhd.)
Wie grenzt sich die Jugend zur Kindheit und zum Erwachsenenalter ab?
· Jugend = Reifezeit, psychosoziales Moratorium, Bildungsmoratorium
· Abgrenzung Kindheit zum Erwachsenenalter:
Þ Biologie: z.B. Pubertät / Geschlechtsreife
Þ Psychologie: z.B. Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein
Þ Soziologie: z.B. Vergrößerung der Rollenbeziehungen
Þ Recht: z.B. Geschäftsfähigkeit, Wahlrecht, Strafbarkeit, Kinder- und Jugendhilfe
Wie wird Jugend als eigenständige Lebensphase im Diskurs nach Hafeneger beschrieben?
Jugend als Hoffnungsträger, Partner, Gefahr und Erziehungsobjekt
Nennen sie die Merkmale von Jugendbildern nach Hafeneger.
· Traditionen (Anklagefiguren, Beschwörungs- oder Beschwichtigungsformeln, Mythen, …)
· Bilder werden gesellschaftlich geprägt (Medien, Politik, …)
· Funktionen (politisch-instrumentelle, psychisch-stabilisierende, …)
· Jugendliche selbst machen Jugendbilder und reagieren darauf (z.B. durch Selbstinszenierung, kollektives Handeln oder mediale Artikulationen)
Welche theoretischen Perspektiven auf die Jugendphase gibt es?
Entwicklungsaufgaben:
· Psychosoziale Herausforderungen wie Identitätsfindung, Berufswahl, Autonomie, …
· Übergreifender Fokus auf Ablösung, Autonomie und Individuation
Lebenslaufperspektive:
· Fokus auf Übergänge und Herausforderungen wie Qualifizierung, Verselbstständigung und soziale Zugehörigkeit
· Statusübergänge (punktuell) und Statuspassagen (über einen gewissen Zeitraum)
Welche Dimensionen und Ebenen gibt es in der Verselbstständigung nach Berngruber & Gaupp?
· 6 Dimensionen: ökonomisch, sozial, räumlich, bildungsbezogen, politisch – gesellschaftlich und medial – kulturell
· 3 Ebenen: faktische Schritte des Erwachsenenwerdens,
Alltagspraktiken & Handlungsspielräume,
subjektive innere Faktoren
Welche Phasen gibt es zwischen Jugend und Erwachsenenalter nach Berngruber und Gaupp?
· Postadoleszenz: zwischen Jugend und mittlerem Alter (zwischen 18 und 29 Jahren)
Þ Einzelne Übergänge werden eigenständig vollzogen, andere noch nicht
· Junges Erwachsenenalter: unklare Altersgrenzen
· „emerging adulthood“: eigenständige Altersphase (ca. 18-25 Jahre) geprägt durch biographische Übergänge
Was versteht man unter Sozialisation als “vergesellschaftung”?
· Sozialisation als Rollenlernen: Anpassung an gesellschaftliche Anforderungen
· Sozialisation als Habitualisierung: Milieubedingtes Erlernen eines Habitus als „strukturierende Struktur“ und „Strukturierte Struktur“
Was versteht Oevermann unter einer Krise?
Krise = unvermeidbare und transformative Herausforderung im Sozialisationsprozess
Welche Arten von Krisen nach Oevermann gibt es?
Traumatische Krise:
· Überforderung durch plötzliche, gravierende Ereignisse (z.B. Verlust, Unfall)
· zwingt zur Auseinandersetzung mit tiefgreifenden Veränderungen
Entscheidungskrise:
· entsteht bei bedeutsamen Entscheidungen mit nachhaltigen Folgen (z.B. Berufswahl)
· fördert Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
Krise durch Muße:
· tritt in Phasen ohne klare Aufgaben oder Verpflichtungen auf
· regt Selbstreflexion und Sinnsuche an (z.B. Sinnfragen nach einem Abschluss)
· kann zu Selbstbewusstsein und neuem Lebenssinn führen
Was versteht Kant unter Aufklärung?
· Aufklärung = Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit
· Unmündigkeit = Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung zu bedienen
· Wahlspruch: Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen
· Ursachen Unmündigkeit: Faulheit, Feigheit und Bequemlichkeit
· Ziel Aufklärung: Überwindung der Unmündigkeit durch Selbstbestimmung und Vernunft
Welche zentralen Perspektiven der Aufklärung nennt Koller?
· Rückgang von Tradition, Sitten und Autoritäten (Staat, Kirche) als Handlungsvorgaben
· Fokus: einzelnes Subjekt und dessen Vernunft
· Betonung öffentlicher Diskurs
· Forderung nach Freiheitsrechten
Welche Bedeutung hat die Entdeckung der Kindheit nach Philippe Ariès für die Pädagogik?
· Kindheit als eigenständige Lebensphase seit 1500 in Europa
· Kinder bekommen Sonderbehandlung im sog. Schonraum
· Entstehung moderner Erziehung und Schulen als vorbereitende, aber isolierende Institution
Welche pädagogischen Prinzipien leitete Jean Jaques Rousseau aus der Idee des “freien Menschen” ab?
· Freie Entfaltung ohne schädliche Einflüsse
· Pädagogen als „Gärtner“
Welche drei Aussagen trifft Kant zur Erziehungsbedürftigkeit des Menschen?
· „Der Mensch kann nur Mensch werden durch Erziehung“
· „Er ist nichts, als was die Erziehung aus ihm macht“
· Erziehung entwickelt die Potenziale des Menschen
Was versteht man unter Erziehung als judiziöse Kunst nach Kant?
· Erziehungskunst: Mechanische Erziehung (planlos, routinebasiert und viele Fehler) daher benötigt man judiziöse Erziehung (wissenschaftlich fundiert)
· Ziel der judiziösen Erziehung: Entwicklung der menschlichen Natur und Orientierung auf eine bessere Zukunft
Was sind die Ziele der Erziehung nach Kant?
1) Disziplinierung: Kontrolle tierischer Triebe
2) Kultivierung: Erlernen von Fähigkeiten (z.B. Sprache)
3) Zivilisierung: Vermittlung von Manieren, Artigkeit und Klugheit
4) Moralisierung: Förderung moralischen Handelns und eigenständiger Einsicht
Was ist nach Kant das zentrale Ziel der Erziehung?
· Erziehung sollte darauf zielen, dass „Kinder denken lernen“
· Ziel: selbstständige Einsicht in die moralischen Prinzipien, aus denen alle Handlungen entspringen
Welches Grunddilemma der Erziehung beschreibt Kant?
Welche Vorschläge zur Bearbeitung dieses Dilemmas gibt es?
· „Wie kultiviere ich die Freiheit bei dem Zwang?“
Vorschläge zur Bearbeitung dieses Dilemmas:
1) Freiheit ermöglichen, aber Schutz gewährleisten
2) Rücksichtnahme auf die Freiheit anderer fördern um eigene Zwecke zu erreichen
3) Zwang als Grundlage für zukünftige Freiheit nutzen
Welche drei Facetten von Freiheit gibt es nach Koller?
1) Willkürfreiheit: Möglichkeit dem eigenen Willen zu folgen
2) Selbstständigkeit: Unabhängigkeit von Versorgung durch andere
3) Mündigkeit: Eigenständige Nutzung der Vernunft
Welche Stufen enthält die Stufentheorie moralischen Denkens nach Kohlberg?
Präkonventionelle Ebene (individuelles Interesse):
· Stufe 1: Orientierung an Belohnung und Bestrafung („Gerecht ist, was belohnt wird“)
· Stufe 2: Gegenseitiger Nutzen („Ich helfe dir, wenn du mir hilfst“)
Konventionelle Ebene (Gruppen- und Gesellschaftsorientierung):
· Stufe 3: Soziale Anerkennung durch Gruppe („Gerecht ist, was von Gruppe akzeptiert, wird“)
· Stufe 4: Orientierung an sozialen Regeln („Gerecht ist, was den Gesetzen entspricht“)
Postkonventionelle Ebene (Prinzipien und Werte):
· Stufe 5: Orientierung am Sozialvertrag und individuellen Rechten („Gerechtigkeit ist die Wahrung fundamentaler Rechte“)
· Stufe 6: universale ethische Prinzipien („Gerechtigkeit folgt moralischen Werten“)
Wie definiert Brezinka den Begriff “Erziehung”?
· Erziehung = soziale Handlung, um psychische Dispositionen anderer dauerhaft zu fördern, zu verbessern oder wertvolle Aspekte zu erhalten
· Ziel: Förderung der Persönlichkeit durch gezielte Handlungen
Was sind die Prämissen des symbolischen Interaktionismus nach Blumer?
1. Menschen handeln basierend auf den Bedeutungen, die Dinge für sie haben
2. Bedeutungen entstehen durch soziale Interaktionen
3. Bedeutungen werden durch interpretative Prozesse genutzt und verändert
Welche Schritte gibt es in der schrittweisen Erweiterung des Symbolsystems?
· Geste: körperlicher Ausdruck (Reiz-Reaktions-Schema)
· Vokale Geste: erste gezielte sprachliche Kommunikation (z.B. Rufen)
· Signifikante Geste: Kommunikation auf Basis eines gemeinsamen Bedeutungsrahmens
Wie entsteht das Selbst in der Sozialisation?
· „I“: Impulse, Spontanität, Subjektivität
· „ME“: internalisierte Rollenerwartungen und Erfahrungen
· „Self“: handelnde Selbst (aus I + ME)
Was ist das Ziel der Erziehung als Rollenhandeln (nach Kron)?
Welche Fähigkeit soll laut Kron durch Erziehung als Rollenhandeln erworben werden?
· Ziel: Erwerb von Grundqualifikationen für erfolgreiches Rollenhandeln in Gesellschaft
· „Erfolgreiches Rollenhandeln“: Orientierung an formaler Norm
· Individuum soll fähig werden, Mitglied sozialer Gruppen zu sein
Wie definiert Kron Erziehung als symbolisch vermittelten Prozess?
· Erziehung = wechselseitiges Handeln, bei dem Intentionen von Erzieher und Edukand aufeinander bezogen sind
· Vermittlung erfolgt durch Zeichen und Symbole (Sprache, Gestik, Mimik)
Definiere den Begriff Erziehungsstil:
· Weite Definition von Erziehungsstil = Konstrukt das alle 3 Ebenen zusammenfasst
· Erziehungseinstellungen und -ziele: nicht direkt beobachtbar & bilden Grundlage für Erziehungspraktiken
· Erziehungspraktiken: direkt beobachtbar & Enge Definition von Erziehungsstil = relativ stabile Gruppen von erzieherischen Verhaltensweisen
Was sind die Modelle der Erziehungsstile nach Kurt Lewin? (Nur nennen)
autoritärer Erziehungsstil
lassez-faire Erziehungsstil
Demokratischer Erziehungsstil
Autorativ-partizipativer Erziehungsstil
Was kennzeichnet den autoritären Erziehungsstil nach Kurt Lewin?
· Hohes Maß an Lenkung und Kontrolle (Erzieher kühl, distanziert)
Was kennzeichnet den Lassez-faire Erziehungsstil (Kurt Lewin?
· geringes Maß an Lenkung und Kontrolle Gruppe wird sich selbst überlassen
· Passivität der Erziehenden, geringe emotionale Beteiligung
Was kennzeichnet den demokratischen Erziehungsstil nach Kurt Lewin?
· Mitbestimmung, Kooperation, Selbstständigkeit
· Hohe Wertschätzung und sachliche Rückmeldungen
Als was wird der autorativ-partizipative Erziehungsstil beschrieben und was beinhaltet er?
Mischung aus:
· Anerkennung (Akzeptanz, Wärme, Liebe)
· Anregung (Stimulation, Leistungsmotivation, Herausforderung)
· Anleitung (Regelsetzung, Sanktionen, Konsequenz)
Wie hat sich der Erziehungsstil im Laufe der Zeit verändert und welche Untersuchungsbereiche gab es?
· Älteste Generation (1908-1928): strengere Erziehung, traditionelle Werte
· Mittlere Generation (1939-1945): Übergang zu weniger autoritären Methoden
· Jüngste Generation (1967-1975): Verhandlung, Individualisierung und Demokratisierung
· Untersuchungsbereiche:
Þ Räumliche Sozialwelt (Wohnbedingungen)
Þ Gegenständliche Welt (Technik, Medien, Spielzeug)
Þ Private Lebensform (Ehe, Familie, Kinderzahl)
Þ Moralvorstellungen (Kirche, Umgangsformen)
Wie definiert Adorno den Begriff der Bildung?
· Bildung ist Kultur, die subjektiv erfahren und angeeignet wird
Was versteht man grundlegend unter dem Humanismus?
· Optimistische Perspektive auf den Menschen
· Tendenz, soziale Ungleichheiten auszublenden
Was sind die historischen Wurzeln des Humanismus?
· Ursprung in der griechisch-römischen Antike (z.B. Platon, Aristoteles)
· Renaissance-Humanismus (15. Jhd.): positives Menschenbild und künstlerische Impulse
· Neuhumanismus (18/19. Jhd.): Ziel ist die umfassende Persönlichkeitsbildung und gesellschaftliche Aufklärung
Was ist der geistesgeschichtliche Kontext des Neuhumanismus nach Rieger-Ladich?
· Kritisiert zunehmende gesellschaftliche Differenzierung und Verlust menschlicher Einheit
· Menschen wird nicht mehr durch Religion, Natur oder Herrschaft festgelegt
· Offenheit der menschlichen Entwicklung erfordert Bildung als „Formgebung“
Was ist das Ziel der Bildung nach Humboldt?
· Ziel: ganzheitliche und ausgewogene Entfaltung aller menschlichen Fähigkeiten
· Geleitet von Vernunft, nicht von wechselnden Neigungen
Wie definiert Kron Erziehung als Interaktion und Rollenreflexion?
· Erziehung = Prozess symbolischer Interaktion zwischen Wissenden und Lernenden
· Fokus: Reflexion von Rollen, Normen und sozialen Positionen im gesellschaftlichen Kontext
Welche Rolle spielt die Umwelt im Bildungsprozess nach Humboldt?
· Mensch benötigt äußere Objekte und Erfahrungen als Übungsfeld für seine inneren Kräfte
· Ziel: Innere Verbesserung, Veredelung und Beruhigung der inneren Unruhe
Wie beschreibt Humboldt Bildung als Wechselwirkung von Ich und Welt?
· Bildung entsteht durch aktive, freie und wechselseitige Beziehung zwischen Ich und Welt
· Ziel: Verwirklichung des Begriffs der Menschlichkeit im eigenen Leben
Welche Wege der Bildung beschreibt Humboldt?
· Erfahrungen sollen den inneren Geist erleuchten und bereichern
· Verarbeitung durch
Þ Annäherung des Stoffes an den Geist
Þ Verschiedene Perspektiven auf denselben Gegenstand (Verstand, Einbildungskraft, Sinne)
Was sind die Grundprinzipien der strukturalen Bildungstheorie von Jörissen und Marotzki?
· Lernen 1: Starre Kopplung eines Reizes an eine Reaktion
· Lernen 2: Bedeutungserschließung des Reizes über den Kontext
· Bildung 1: Erschließung von alternativen Arten des Weltbezugs
· Bildung 2: Erschließung von alternativen Arten des Selbstbezugs
Was kennzeichnet transformative Bildungsprozesse nach Koller?
· Bildung als Prozess, in dem sich Welt- und Sachverhältnisse der Menschen verändern
· Konfrontation mit neuartigen Problemen
· Menschen entwickeln neue Wahrnehmungs-, Deutungs- und Bearbeitungsfiguren, um Herausforderungen besser zu bewältigen
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