Historische Sichtweisenentwicklung Presönlichkeitsforschung
- Viel Säfte Lehre von Galenos
o Säfte müssen im Einklang sein, Überschuss eines Saftes führt zu Persönlichkeit
- Sind unterschiede Im Gehirn ursächlich für Persönlichkeitsunterschiede?
o Einwand, dass Bewusstseinsproduktion im Gehirn zu wenig verstanden wird
§ Systematische Verhaltensunterschiede auch bei Fruchtfliegen vorhanden (Obwohl ggf. kein Bewusstsein?)
· Manipulation hohe Dopaminausschüttung -> Geselligkeit
§ Unterschiedliche Empfindlichkeiten von Gehirnen (zb bei Dopamin)-> unterschiede in Verhaltensreaktionen ?
Arousal Theorie Eyesenk
Basics
- Unterschiede in Extoversion beobachtet -> Annahme eines ARAS(Aufsteigenden Retikulären Aktivierungsystem dessen Aktivierbarkeit/Erregung genetisch bedingt ist
§ Mittlere Erregung =Angenehm (hoher Hedonischer Tonus)
§ Zu hohe oder zu niedrige Erregung = unangenehm (niedriger Hedonischer Tonus)
o Introversion: bereits hoch/optimal Stimuliert -> meiden zusätzliche Reize
o Extraversion: weniger hohe Baseline Erregung -> suchen Reize um optimales hedonisches Aktivierungsniveau zu erreichen
Kritik
- Bewertung/Kritik:
o Es gibt Unterschiede im bevorzugten Stimulationsniveau bei Extraversion und Introversion -> alle anderen Erklärungen der Theorie inzwischen verworfen
§ Nur geringe Unterschiede in Erregbarkeit
§ Keine Allgemeinen unterschiede im Arousal (Begriff auch zu allgemein)
· Aras ist Sammelbegriff für mehrere Subsysteme
§ Kein Hinterfragen eigener Ergebnisse, abweisen kritischer Befunde
Reinforcement Sensitivity Theory (Gray)
- Umgekehrter explorativer Ansatz -> welche Persönlichkeitsaspekte passen zu bereits beobachteten Hirnsystemen
o 3 Verhaltenssteuernde Systeme (Sönnen unterschiedlich sensitiv für die entsprechenden Stimuli sein ) (E und N sind rotiert, also nicht original big five? )
§ Behavior Activation System (alles Verhalten um Belohnung entgegen zu kommen)
· Impulsivität/Extraversion
§ Fight Flight Freezing System (Alles Verhalten um Bestrafung zu vermeiden)
· Neurotizismus/Furchtsamkeit (Flucht, Vermeidung)
§ Behavior Inhibition System (alles wo Annäherung und Vermeidung im Konflikt stehen)
· Neurotizismus/Ängstlichkeit (Grübeln, sorgen machen )
Empirie
§ Extrovertierte reagieren stärker auf Induktion positiver Stimmung -> sensitiveres BAS
§ Emotional Instabile/Neurotisch reagieren stärker auf Induktion negativer Stimmung -> sensitiveres FFFS
Cybernetik Big Five Theorie (CB5T, DeYoung)
- Big Five = Variation in (neurobiologischen) Mechanismen/Systemen zur Zielerreichung
- Traits = Variation in emotionaler/motivationaler/kognitiver/behavioraler Reaktionstendenz auf Reize
Extraversion
o Dopaminerges System bei hoher Extraversion sensitiver
§ -> Variation in der Reaktion auf Belohnungsreize (Extraversion+Belohnung=Vorfreude)
o Empirie:
§ FMRT
· Monetary Incentive Task
o Wenn hohe Belohnung erwartet = Aktivität im NAcc
§ Gewisse Korrelation mit Extraversionsfaktor(r=.31)
§ Retest stabil
· Allerdings bei diesen Überprüfungen kleine Stichproben
§ EEG: Extraversion korreliert mit Feedback-Related Negativity
· Unterschied der EKPs nach überraschender nicht-Belohnung vs überraschende Belohnung ist höher
o Dopaminerg modulierter Vorhersage Fehler?
· FRN lässt sich bei Extraversion mit Dopaminblockern senken (Paradoxer Effekt bei Introversion)
Neurotizismus
o Komponenten des neuro. „distress systems“ (Amygdala, Cingulum, Insula, Serotonin und Noradrenalin)
§ Variation in Reaktion auf Bedrohung und Bestrafung
§ Unterscheidung Neurotizismus
· Rückzug: BIS nach Grays -> Passive Vermeidung(hemmung Verhalten), Ängstlichkeit und Depression
· Volatilität: FFFS nach Gray -> Aktive Vermeidung, Ärger, Reizbarkeit, Labilität
§ fMRT
· Korrelation: Ruheblutfluss Amygdala -> Neurotizismus
o In Adoleszenz weniger deutlich als später
· Milde pos.Korrelation: Volumen der Amygdala -> Neurotizismus
· Pos. Korrelation: Volumen dorsales anterior Cingulum -> Neurotizismus
§ EEG
· ERN im dorsalen cingulum = negative Welle nach versehentlichem Fehler (Oh Shit Potential)
o Conflict monitoring Theorie : ERN=Detektion eines Konflikts Ziel vs Realität (BIS)
o Zusammenhang zwischen Ängstlichkeit/Trait BIS und ERN
§ mit zunehmender Forschung geringer geworden (von .56 jetzt nur noch .12) , aber noch vorhanden
Verträglichkeit
o Variation in der Hemmung aggressiver Impulse/Beachtung von soz. Normen und Empathie
§ -> Koordination von Zielen/Strategien mit Anderen
o Neurologisch noch unklar
§ ggf Serotonin -> Aggressionshemmung ,
§ Oxytocin -> soziale Informationsverarbeitung
o Empirische Korrelationen
§ Mitgefühl -> Fähigkeit mentale Zustände zu erkennen und Ruhe-Konnektivität
§ Niedrige Aggressivität -> zentrale Serotoninaktivität (r=.12)
§ Verträglichkeit -> Testosteronlevel (nur bei Männern)
Gewissenhaftigkeit
o Variation in der Tendenz zur Priorisierung von abstrakten/wenig akuten Zielen
§ Evolutionär: vermutlich verknüpft mit Wachstum Präfrontalcortex
· Ähnliche Variationen auch bei Bonobos u Schimpansen
§ Neurochemisch: Serotonin = Modulator motivationaler Systeme ?
o Empirisch korrelate von Gewissenhaftigkeit
§ Volumen grauer Substanz in PFC-Arealen
§ Konnektivität PFC und Insula
· Indikator: PFC bessere Kontrolle über Insula als Quelle ablenkender Impulse?
§ Hormonreaktion(Prolaktin) nach SSRI Gabe: Gewissenhafte Menschen -> Stärkere Wirkung von SSRI ?
Offenheit/Intellekt
o Variation in Tendenz zu kognitiver Exploration
§ Intellekt: semantisch-abstraktes Schlussfolgern
· -> IQ Bezug
§ Offenheit: Auseinandersetzung mit sensorischen informationen (Wahrnehmung, Kunst, Fantasie)
· -> magisches Denken und Psychose Bezug
o Neurobiologisch: Dopamin als Modulator für verhaltens(Extraversion) und kognitive Exploration(offenheit)
§ Ventrales Tegmentum -> Präfrontalkortex: Motivational value system (Extraversion)
§ Substantia Nigra -> Präfrontalkortex: Motivational salience system
· Orientierungsreaktion
· Kognitive verarbeitung des gesehenen
· Generelle motivation
o -> unterschiedliche Ansprechbarkeit dieses Systems führt zu unterschiedlicher Exploration wenn es neue Informationen gibt
§ Konnektivität Substantia Nigra/ Ventrales Tegmentum – Präfrontalcortex
· Nur 45 Teilnehmende
§ Dopaminblocker verändert zusammenhang von Divergentem denken und Offenheit/Intellekt
· Spielen also eine Rolle
Methodische Probleme und Lösungen der Persönlichkeitsforschung
- Kandidatengenansatz (generellverworfen)
o Konnte in GWAS (Genome Wide) nicht bestätigt werden
o Kleine Effekte und ggf zu viel rumprobieren (irgendwann wird was signifikant)
- Lösung:
o Machine-learning-Algorithmen suchen induktiv nach zusammenhängen -> danach Kreuzvalidierung
§ Gute Vorhersehbarkeit von Persönlichkeit mit fMRT Konnektivität (r=.50)
§ Allerdings die Auswertungsflexibilität noch unklar (Auch wieder nur rumprobieren?)
o Bildung von Laborübergreifenden Konsortien -> größere Stichproben/Teststärke
§ Cooperative forking path analysis
· Zusammenarbeit bei Stichprobengröße
· …Auswertung (muss signifikant bei allen Ausbeutungsmethoden sein)
· …Verhaltensneurobiologen mit Tiermodell
o Präregistrierung
§ Hier aber leider immer Abweichungen von registrierter Hypothese. System funktioniert nicht gut
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