Erkrankungen mit veränderter Liquorzusammensetzung
Meningitis
Enzephalitits
Guillain-Barre-Syndrom
akute inflammatorische demyelinisierende Polyradikulopathie AIDP
MS
Neuroborreliose
Meningeosis carcinomatosa
Demenz
Kontraindikationen für Liquorpunktion
erhöhter intrakranieller Druck
Erhöhter intrakranieller Druck und punktionsbedingt verringerter Druck im Spinalkanal → Verdrängung des Hirns nach kaudal möglich mit Gefahr der zerebralen Einklemmung
Ausschluss mittels CCT oder cMRT
Blutungsneigung
Thrombozytopenie
INR > 1,8
Entzündungen im Bereich der Einstichstelle
Befund: Liquor
Bestimmung der Zellzahl
unmittelbar nach Entnahme
physiologischerweise < 5 Leukos/µl
erhöht (=Pleozytose) bei entzündlichen Prozesse
Beurteilung der Liquorzellen
Granulozytäre Pleozytose —> bakterielle Meningitis
Lymphozytäre Pleozytpse -> bei viraler Meningitis
Glucose
norm: 50-60% des Serumglucosewertes
Verringerung bei bakt. Infektionen und Pilzinfektionen
Erreger bauen Glucose ab für Stoffwechsel
Laktat
Anstieg bei bakteriellen Infektionen und Pilzinfektionen
Eiweiß
Erhöhung
Störung der Blut-Liquor-Schranke
Intrathekale Synthese von Immunglobulinen
Übersicht typische Liquorbefundkonstellationen
Tremor - Formen
Ruhetremor:
Leitsymptome der Parkinson-Krankheit
während körperlicher Ruhe auftretend
aysmmetrisch ausgeprägt
feinschlägig
vestärkt sich in Stresssituationen
Haltetremor:
typisch beim Essenziellen Tremor, welcher familiär gehäuft auftritt
verstärkt sich in Stresssituationen
mildert sich durch moderaten Alkoholkonsum
Zieltremor:
Zeichen für Kleinhirnläsion
eig kein Tremor, sondern Form der zerebellären Ataxie
Parkinson-Krankheit Symptomkarte
+ Merkwort für klinische Symptomatik
Merkwort: TRAP
Tremor, Rigor, Akinese, posturale Instabilität
Physiologie der Basalganglien und Pathophysiologie beim Parkinson Syndrom
Physiologie der Basalganglien:
Substantia nigra hemmt dopaminerg die Anteile des Putamens, die die pyramidale Motorik hemmen
diese “Disinhibition” (= Hemmung der Hemmung) wirkt also fördernd auf die Motorik
Pathophysiologie Parkinson:
—> Untergang dopaminerger Neurone in Substantia nigra
effektiver Dopaminmangel an den Rezeptoren des Striatums (Ncl. caudatus + Putamen)
Abnahme des “disinhibitorischen” Dopamineffekts
durch fehlende dopaminerge Hemmung kommt es zur Überaktivität der Anteile des Putamens (insb. Globus pallidus internus GPi), die die pyramidale Motorik hemmt
gehemmter Ablauf der Motorik führt zur Hypokinese
gestörtes Wechselspiel aus Hemmung und Aktivierung
Ruhetremor oder Rigor
Atypischen Parkinson-Syndrome
welche
Kernsymptomatik
Welche?
Multisystematrophie (MSA)
ausgeprägte autonome Dysregulation
progressive supranukleäre Parese (PSP)
Störung willkürlicher Augenbewegungen
kortikobasale Degeneration (CBD)
streng asymmetrische Parkinson-Symptomatik (Hemiparkinson-Syndrom)
muskuläre Symptome wie Myoklonien oder Dystonien
Alien-limb-Phänomen
Kernsymptome:
Bradykinese
Rigor
Ruhetremor
posturale Instabilität
zeichnen sich je nach betroffener Hirnregion durch bestimmte zusätzliche Befunde oder anderen klinischen Symptomverlauf aus
schlechtes Ansprechen der Symptomatik auf eine L-Dopa Therapie
frühe demenzielle Entwicklung
Chorea Huntington
Trinukleotid-Erkrankung
Mutation führt zu vermehrter Wiederholung des Tripletts CAG
stetig zunehmender Untergang GABA-erger Neurone im Striatum
führt zu vermehrter Hemmung des Ncl. subthalamicus
Ncl. subthalamicus aktiviert hemmende Neurone im Pallidum und der Substantia nigra weniger
verminderte Hemmung des Thalamus -> überschießende, unwillkürliche Bewegungen
Erkrankungsalter abhängig von Anzahl der Wiederholungen
Symptomatik:
vorausgehende psychopathologischen Veränderungen
hyperkinetische choreatisches Syndrom
spätere Symptomatik mit Verlangsamten, dystonen Bewegungen mit Mutismus und Bleopharospasmus
Restless-Legs-Syndrom
eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen
vermehrt in Ruhe auftretende Missempfindungen und Bewegungsdrang
Beschwerden bessern sich bei Bewegung
primäre (genetische Prädisposition) vs sekundäre Formen
Medis:
Antipsychotika
Antidepressiva
Metoclopramid
neurologischer Untersuchungsbefund ist unauffällig
bei Therapiebedürftigkeit:
L-Dopa
Dopaminagonisten
bei sekundären Formen Therapie der Ursache
Zerebelläre Ataxie
Kleinhirn = Koordinationszentrum für zielgerichtete Bewegungsabläufe, Aufrechterhaltung des Gleichgewichts und des Muskeltonus
Koordinationsstörungen bei Kleinhirnerkrankungen = zerebelläre Ataxie
Ipsilateraler Extremitätenataxie mit
Dysmetrie (falsch abgemessene Zielbewegung)
Dysdiadochokinese (Störung der Fähigkeit, antagonistische Bewegungen auszuführen)
Intentionstremor und Aktionstremor
Ataktische Dysarthrie mit skandierender Sprache (abgehacktes, langsames Sprechen)
Rumpfataxie mit
Standataxie und Gangataxie
Symptome einer zentral-vestibulären Störung mit
Schwindel
zentralen Okulomotorikstörungen wie zb zentrale Nystagem wie Blickrichtungsnystagmus
Epileptische Anfälle:
Definition
Ätiologie
Epileptischer Anfall:
Vorübergehende exzessive oder synchrone Aktivität von Nervenzellverbänden des Gehirns, die zu einer Dysfunktion in den betroffenen Hirnarealen führt
Akut-symptomatischer Anfall (syn.: Provozierter Anfall, veraltet: Gelegenheitsanfall):
Durch eine akute systemische oder zerebrale Störung verursachter epileptischer Anfall.
Ätiologie:
Ursachen akut-symptomatische Anfälle:
—> senken Anfallsschwelle stark!
substanzabhängige Faktoren
Entzug
Systemische Faktoren
Fieber (Kinder)
Hyponatriämie
Hypoglykämie
Strukturele Faktoren
Zerebrale Ischämie
Intrakranielle Blutung
SHT
Hinrtumor
Enzephalitis
Triggerfaktoren epileptischer Anfälle bei erhöhter Epileptogenität:
Situationsabhängige Triggerfaktoren
Schlafenzug
Stroboskoplicht
Hyperventilation
Medis
Antidepressiva (Amitriptylin)
Antibiotika (Penicillin)
Theophyllin
Epileptische Anfälle mit fokalem Beginn
Anfallssemiologie
Temporallappenanfälle
motorische und sprachliche Symptome
Frontallappenanfälle
motorische Symptome
Blick oder Kopfwendung zur gesunden Seite
Parietallappenanfälle
sensible Symptome
Okzipitallappenanfälle
visuelle Phänomene oder Ausfallsymptome
Status epilepticus
Komplikationen
Klinische Situationen, die einen Status epilepticus definieren:
>5 min anhaltender bilateraler oder generalisierter tonisch-klonischer Anfall
>10 min anhaltender fokaler Anfall bzw. Absence
rezidivierende epileptische Anfälle in kurzer Abfolge, ohne eine vollständige Remission zwischen den Anfällen
Komplikationen:
Entwicklung Hirnödem
wegen vermehrter Blutzufuhr durch zerebralen Hypermetabolismus
Hypoxische Hirnschädigung durch Apnoe
Kardiopulmonale Dysregulation
Aspiration
folgen exzessiver Muskelarbeit
Fokale Epilepsiesyndrome
- Selbstlimitierende Epilepsie mit zentrotemporalen Spikes
auch: Rolando-Epilepsie
Beginn 4-10 Jahre
fokale Anfälle, 90% im Schlaf
orale somatosensorische Symptome
orofaziale motorische Symptome
Sprachstörung
Speichelfluss
epilepsietypische Muster
hochamplitudige zentrotemporale Spikes and Waves
i.d.R. Remission während der Pubertät
Medikamentöse Anfallssuppression
Narkolepsie
= neurologische Erkrankung mit gestörter Schlaf-Wach-Regulation
durch Untergang Hypokretin-produzierender Neurone im Hypothalamus
oft in Kindheit schon schwere Tagesschläfrigkeit
häufig mit Kataplexien (plötzlicher Muskeltonusverlust)
REM-Schlaf assoziierte Symptome
Polyosomnografie mit multiplen Schlaflatenztest (MSLT)
Nachweis bestimmter HLA-Typen
quantitative Hypokretinbestimmung im Liquor
Ätiologie der Vigilanzminderung
Primäre Hirnfunktionsstörung mit akuter ZNS-Läsion
beeinträchtigt direkt die Funktion des ARAS, bzw Cortex cerebri
Primäre Hirnfunktionsstörung ohne akute ZNS-Läsion
direkte Funktionsstörung des Cortex cerebri, ohne Hirnläsion
epileptischer Anfall
Sekundäre diffuse Hirnfunktionsstörung
Intoxikation
metabolische Entgleisung
Zustände mit verminderter zerebraler Perfusion bzw Oxygenierung
Vigilanzminderung DD
-> Pseudokoma
Locked-in-Syndrom
Akinetische Krise
Psychogene Bewusstseinsstörung
Vigilanzminderung: typische klinische Symptomkonstellation:
Herzinfarkt
akuter Beginn
fokal-neurologisches-Defizit
Hemiparese
Spastik
Pyramidenbahnzeichen sowie Blickwendung zum Infarktherd bei großem kortikalen Infarkt
Koma durch Herz-Kreislauf-Versagen bzw Hypoxämie
symmetrische, schlaffe Motorikstörung
auch multifokale Myoklonien möglich
Syndrome, die sich der Störung bestimmter Hirnstammebene zuordnen lassen
kraniokaudale Ausbreitung:
Hirnstammebene folgend beginnt Symptomatik in kraniellen Zentre und dehnt sich im Verlauf nach kaudal aus
klassische Atmungsmuster
Metabolische Entgleisungen
prodromale Verwirrtheit oder Verlangsamung sowie vegetative Symptomatik
Schleichende Verschlechterung der Vigilanz
oft bilaterale motorische Symptomatik
z.B. Tremor oder Myoklonien
SHT: Pathophysiologie
Primärer Hirnschaden
= direkte Schädigung des Gehirns durch die Gewalteinwirkung
Fokale Schädigungsformen
intrakranielle Blutungen durch rupturierte Gefäße
Kontusionen
Coup-Contrecoup-Verletzungen
Diffuse Schädigungsformen
Hirnödem
diffuse axonale Schädigung
multifokale Scher- oder Reißverletzung von Axonen
Sekundärer Hirnschaden
Def:
Indirekte Hirnschädigung, die infolge des initialen Traumas entsteht
Prinzipiell durch rechtzeitige Therapie vermeid- oder reduzierbar
Erscheinungsformen:
Hirnödem mit intrakranieller Drucksteigerung
Globale zerebrale Hypoxie oder fokale Ischämien
epileptische Anfälle
SHT: Notfall-CT: häufige Befunde
Kontusionsblutung und andere intrakranielle Blutungen
Masseneffekte durch intrazerebrale Hämatome oder Ödeme
Mittellinienverlagerung
Ventrikuläre und zisternale Kompression
Verlagerung von Hirngewebe in andere Kompartimente (zerebrale Herniation)
Schädelfrakturen mit sichtbaren Fraktionslinien
Lufteinschlüsse als Hinweis auf ein offenes SHT
Wann intrakranielle Druckerhöhung und was folgt?
wenn intrakranielle Volumenzunahme nicht mehr durch die Verschiebung von Liquor in den spinalen Subarachnoidalraum kompensiert werden kann
kann zu einer Reduktion des zerebralen Perfusionsdrucks (CPP) und zu einer Herniation zerebraler Strukturen führen
Formen des Hirnödems
zytotoxisch
Folge einer gestörten Na/K-ATPase
Zusammenbruch des normalen Ionengradienten d. Zellmembran -> Wasser strömt in die Zelle
Vasogenes Ödem
Folge ienr gestörten Blut-Hirn-Schrank
Interstitielles Hirnödem
Folge einer Liquorabflussstörung mit vermehrtem Einstrom von Liquor ins zerebrale Interstitium
durch ansteigenden Ventrikeldruck gelangt Liquor passiv ins Gewebe
intrakranieller Druck (ICP) - Bedeutung + Normwerte
entspricht dem Druck auf die Durahülle durch den Schädelinhalt
Norm: <10 mmHg im liegen
je nach Kopfposition oder in Abhängigkeit von physiologischen Prozessen kann er schwanken
erhöhter ICP: dauerhaft >20 mmHg
Zwischenhirnsyndrom bei intrakraniellem Druckanstieg
axiale Einklemmung des Zwischenhirns in Richtung Tentoriumschlitz
Symptomem ergeben sich aus der Enthemmung der tonusregulierenden Bahnen und dem beginnenden Ausfall des für die Wachheit zusändigen Teils der Formatio reticularis
Mittelhirnsydrom bei intrakraniellem Druckanstieg
zunehmender Ausfall der Formatio reticularis und Einklemmung der Zentren für den visurellen Lichtreflex
Pontines Syndrom bei intrakraniellem Druckanstieg
da durch den Pons viele wichtige Strukturen ziehen bzw in ihm beheimatet sind, können selbst kleine Schädigungen weitereichende Konsequenzen haben
Koma
Muskeltonus herabgesetzt
Pupillen lichtstar und entrundet
Ausfall des Vestibulo-okulären-Reflexes
Kornealreflex erschöpft oder ausgefallen
Bulbärhirnsyndrom bei intrakraniellem Druckanstieg
zusätzlich zu Symptomen des pontinen Syndroms:
Pupillen weiten sich bei Einklemmung der Medulla oblongata
Hirnstammreflexe fallen aus
RR fällt ab
nach Phase der Schnappatmung kommt Atemlähmung
Messung des ICP
—> invasiv!!!
wenn klinische oder radiologische Hirndruckzeichen bestehen
oder wenn Erkrankung festgestellt wurde, die wahrscheinlich erhöhten Hirndruck macht
Formen:
intraventrikulär (Goldstandard)
bei Druckanstieg kommt es zur Angleichung von intrakraniell zu intraventrikulär
intraparenchymal
Epidurales Hämatom
A meningea media
zwischen Schädelknochen und Dura mater
bikonvexe, hyperdense scharf begrenzte Raumforderung
typisches “symptomfreies Intervall” nach Bewusstseinsverlust
Bewusstlosigkeit -> Kurzzeitige Wiedererlangung des Bewusstseins -> Erneute Eintrübung (wegen steigendem intrakraniellen Druck)
ipsilaterale Mydriasis
Druckläsion des N oculomotorius, folglich Ausfall des parasympathisch innervireten M sphincter pupillae
kontralaterale Herdsymptomatik/Hemiparese
durch Druckläsion der Kerngebiete der Großhirnrinde
sofortige Trepanation!!!
mechanische Eröffnung des Schädels
bei rechtzeitiger Behandlung 70% Überlebenschance
Subdurales Hämatom
venös
zwischen Dura mater und Arachnoidea
Riss der Brückenvenen, die die oberflächlichen Hirnvenen zu den Sinus durae matris drainieren
nach SHT -> akut
nach Bagatelltrauma -> eher chronisch, CAVE: meist anamnestisch nicht erinnerlich
chronisch:
Kopfdruck, psychomotorische Verlangsamung und mnestische Funktionsseinschränkungen
Suturen überschreitende, glatt begrenzte, sichelförmige Blutung
akut: hyperdens
subakut: abnehmende Densität
nach 10-14 Tagen isodens zum Kortex
chronisch kanns hypodens sein
Bohrlochtrepanation mit Einlage Drainage bei Indikation
sonst konservativ
Subarachnoidalblutung
häufig Folge Ruptur Aneurysma der Hirnbasisarterien
40% A. cerebri anterior / A. communicans anterior
30% A carotis interna
20% A cerebri media
10% A basilaris / Aa vertebrales
Einblutung in den liquorgefüllten Subarachnoidalraum (zw. Arachnoidea und Pia mater)
hier große art. Gefäße des Gehirn u.a. Circulus arteriosus Willisii
Vernichtungskopfschmerzen, Vigilanzminderug und Meningismus
Okulomotoriusparese, Sehstörungen, Parese anderer Hirnnerven
Hemi-, Tetraparese, Spastik, Aphasie, Neglect
Abfall des zentralen Blutflusses sowie zerebraler Perfusionsdruck (CPP)
passagere globale Ischämien mit Bewusstseinsverlust
frische Blutung = hyperdens im CT
insb. in basalen Zisternen und Sulci
Aneurysma-Darstellung in der DSA
Therapie:
intensivmedizinische Überwachung und Stabilisierung
Vasospasmusprophylaxe
Calciumantagonist Nimodipin ab Aufnahme
Blutdrucksenkung auf 60-90 mmHg MAD
Aneurysmaversorgung innerhalb 72 h
Coiling (endovaskulär)
Clipping (operativ)
Rezidivblutungen
Hydrozephalus
Auftreten von Vasospasmen mit sek. Ischämien
—> hohe Letalität der SAB
Prognose:
hohe Letalität
15% sterben vor KH-Aufnahme
30-Tage-Letalität 35-40%
1/3 mit dauerhafter Behinderung
1/2 mit neurologischen Defiziten
Idiopathische intrakranielle Hypertension
auch: Pseudotumor cererbri
Erhöhung des Liquordrucks
ohne Hydrozephalus
dicke!! gebärfähige Frauen
Kofschmerzen und Sehstörungen
Stauungspapille
Lumbalpunktion
hier wird erhöhter Liquordruck gemessen
Gewichtsreduktion
Acetazolamid
Hemmung der Carboanhydrase im Plexus choroideus -> Verminderte Liquorproduktion
diuretische Wirkung
ggf. Entlastungspunktionen
evlt. liquorshunt bei Therapieresistenz
N oculomotorius Läsion
versorgt welche Muskeln
Klinik bei komplettem Ausfall
Ophthalmoplegia interna
Ophthalmoplegie externa
Versorgt:
M levator palpebrae superioris
M rectus superior
M rectus inferior
M rectus medialis
M obliquus inferior
parasympathisch:
M ciliaris
M sphincter pupillae
Komplette Ophthalmoplegie:
Deviation nach außen, unten
nur noch M rectus lateralis und M obliquus superior arbeiten
Ptosis und Mydriasis
gestörte Nah-Akkomodation
i.d.R. keine Doppelbilder (weil Auge zu)
Ophthalmoplegie interna:
bei leichter Druckschädigung zunächst parasympathische Fasern betroffen
weite, lichtstarre Pupille
erhaltene Augenmotilität
Ophthalmoplegie externa:
erhaltene autonome Funktion bei gestörter Augenmotilität
häufig durch DM
N. trochlearis Läsion
Versorgt welchen Muskel?
Klinik
Symptome
M obliquus superior
macht Innenrotation, Abduktion und Senkung des Augapfels bei Adduktion
Klinik:
fehlende Senkung bei Adduktion (Blick nach innen)
Höherstand des Bulbus bei Adduktion
fehlende Abduktion
leichte nasale Schielabweichung
fehlende Innenrotation
Verollen des Auges nach außen
Symptome:
schräg sehen
vertikale Doppelbilder
stärkste DB bei Blick nach nasal untetn
größte Schielabweichung bei Kopfneigung zur Seite des paretischen Muskels
Kompensation: Neigung des Kopfes zur Gegenseite -> Bielschowsky-Phänomen
N trigeminus Läsion
komplett selten
häufiger ist einer der drei Hauptäste betroffen
N ophthalmicus
N maxillaris
N mandibularis
Periphere Trigeminusläsionen:
Sensibilitätsausfall der Gesichtshaut entsprechend der Innervationsbereiche der drei großen Äste
N ophthalmicus betroffen -> Ausfall Cornealrelfex
N mandibularis betroffen -> Ausfall Kaumuskulatur
Nukleäre Trigeminusläsion:
motorische und sensible Kerne liegen gesondert im Hirnstamm
Entweder Kaumuskulatur oder Sensibilitätsausfall
N abducens Läsion
versorgt:
M rectus lateralis
Auge weicht nach innen ab
einwärtschielen
zunehmende Einschränkung des Gesichtsfeldes bei Blick in Richtung des paretischen Muskels
Kompensation mit Drehung des Kopfes in Richtung paretischer Muskel
N glossopharyngeus Läsion
schlaffes Gaumensegel
Deviation der Rachenhinterwand zur gesunden Seite
Kulissenphänomen
Hypästhesien des hinteren Zungendrittels, des weichen Gaumens mit Tonsillen und des oberen Rachens
Geschmacksstörung im hinteren Zungendritte
geringe Dysphagie
N vagus Läsion
versorgt
motorisch:
Kehlkopfmuskulatur
obere Speisewegsmuskulatur
Gaumensegel
sensible:
äußerer Gehörgang
Trachea
Larynx
Speiseröhre
Magen
Herz
bestimmte Gefäße und Bauch-Organe bis Cannon-Böhm-Punkt
Klinik bei Ausfall:
schlaffes Gaumensegel -> nasale Sprache -> Kulissenphänomen (zur gesunden seite Deviation)
Epiglottisparese -> Verschlucken
Glottisparese -> Heiserkeit und Paramedianstellung der kranken Stimmlippe
N accessorius Läsion
Ausfall des M. sternocleidomastoideus
Kopfdrehung nach kontralateral nicht möglich/erschwert
Ausfall des M. trapezius
Heben der Schultern ipsilateral nicht möglich/erschwert (→ ipsilateraler Schultertiefstand)
Scapula alata mit Lateralstellung
N hypoglossus Läsion
Inaktivitätsatrophie und Faszikulieren der Zunge auf der kranken Seite
Durch Überwiegen des Muskeltonus auf der gesunden Seite weicht die Zunge beim Herausstrecken zur kranken Seite ab
Spinaler Schock
Def
Ät
Prog
Sondersituation
Definition:
akute Phase eines kompletten Querschnittsyndroms (pot. reversibel) mit Läsion der gesamten afferenten und efferenten Leitungsbahnen des RM
meist traumatisch
unterhalb des Querschnitts beidseits:
Sensibilitässtörungen: analgesie und Anästhesie
Schlaffe Paraplegie oder Tetraplegie
Areflexie
Atone Überlaufblase
Fehlende analreflex
schlecht, meist Übergang in komplettes Querschnittssyndrom
kommt es innerhalb einer Woche zu einem Rückgang der Plegie, kann auf eine Teilremission gehofft werden
Sondersituation:
ein komplettes Querschnittssyndrom oberhalb von C4 stellt wegen einer Zwerchfellparese eine lebensbedrohliche Situation dar!!!!!!!!
Komplettes Querschnittssyndrom
Läsion der gesamten afferenten und efferenten Leitungsbahnen des RM
Ät:
akut: durch Trauma 6-8 Wochen nach spinalem Schock
chronisch: allmählich bei zb spinalen tumoren, MS oder Myelitis
uterhalb des Querschnitts beidseits:
Analgesie und Anästhesie
Tonuserhöhung der Muskulatur mit spastischer Parese
bei hohen, zervikalen Läsionen bis hin zur Tetraplegie
gesteigerte MER: Hyperreflexie
Analrefelxe bleiben erloschen
pathologische Reflexe: Babinski zb
unerschöpfliche Kloni: zb Fußklonus
Reflexblase
fehlender Harndrang mit unwillkürlicher Blasenentleerung bei geringer Blasenfüllung
Inkomplettes Querschnittssyndrom:
Neuroanatomsiche Grundlagen
Pyramindenbahn (Tractus corticospinalis lateralis und anterior)
Absteigende motorische Bahn von der Großhirnrinde (Motocortex) bis zu a-Motoneuronen im Vorderhorn des RM
90% der Fasern kreuzen auf Höhe der Medulla oblongata und verlaufen im Tractus corticospinalis lateralis abwärts
restlichen Fasern verlaufen im Tr. corticospinalis anterior abwärts und kreuzen erst auf Segmentebene
Vorderseitenstrang (Tr. spinothalamicus anterior und lateralis)
Kreuzt auf Segmenthöhe oder knapp oberhalb
vermittelt protopahtische Sensibilität
(Schmerz und Temp)
Hinterstrang (Funiculus posterior, aus Fasciculus gracilis und cuneatus)
verläuft ipsilateral im RM
kreuzt erst in Höhe der Medulla oblongata
vermittelt epikritische Sensibilität (Berührung, Vibration Druck) und Propriozeption
Inkomplette Querschnittssyndrome: Einteilung
Zentromedulläres Querschnittsyndrom (z.B. Syringomyelie)
Ventrales Querschnittsyndrom (z.B. Arteria-spinalis-anterior-Syndrom)
Halbseitiges Querschnittsyndrom (Brown-Séquard-Syndrom)
Brown-Sequard-Syndrom
= inkomplettes halbseitiges Querschnittssyndrom mit Ischämie der linken oder rechten RM-Hälfte
Kompression durch Trauma oder seltener Tumor
ipsilateral:
segmental:
Komplett aufgehobene Sensibilität
schlaffe Parese
unterhalb der Läsion:
spastische Parese
aufgehobene Tiefensenibilität, Vibration und taktile Diskimination
kontralateral:
aufgehobene Schmerz und Temperaturempfinden
Dia:
ipsilateraler Babinski-Reflex
Arteria-spinalis-anterior Syndrom
= inkomplettes ventrales Querschnittssyndrom mit Ischämie des vorderern und seitlichen RM durch verminderten Blutfluss in der A spinalis anterior oder deren Verschluss
Arteriosklerose
Verschluss durch Mirkoangiopathien bei DM
Aortendissektion
Vaskulitis
Tumoren und Kompression
Kli:
meist akuter oder subakuter Verlauf
initial radikuläre Parästhesien
dann innerhalb einer Stunde einsetzende schlaffe Paraparese der Beine
später spastische Parese
beidseits dissoziierte Sensibilitätsstörungen unterhalb der Läsion
Blasenllähmung mit Harnverhalt
beidseits positiver Babinski-Reflex, der sich erst nach Tagen zeigt
Th:
bei Verdacht auf thrombotischen Verschluss —> ASS
Locked-In-Syndrom
= Schädigung des Pons und cortico-spinaler/-nuclearer Bahnen ohne Schädigung der Formatio reticularis und der höher gelegenen okulomotorischen Kerne
traumatisch
zentrale pontine Myelinolyse
thrombotischer Verschluss der A basilaris
vollständige Lähmung der Willkürmotorik mit Ausnahme der Augenmuskeln für vertikale Bewegung und Lidschluss
dauerhafte Beatmung notwendig
in kognitiven Fähigkeiten und Vigilanz nicht eingeschränkt
Allgemeine Symptome von Hirntumoren
diffuse Kopfschmerzen
Epileptische Anfälle
Wesensänderung
Fokalneurologische Ausfälle
HirndruckZeichen
Syndrom der reaktionslosen Wachheit: Pathophysiologie
Weiträumiger Untergang der Großhirnrinde, des Thalamus bilateral oder der Formatio reticularis
Reduktion der Hirnaktivität auf mesodienzephale Funktionen
Zentren der vegetativen und der Atmungsregulation im Hirnstamm nicht betroffen
gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
orale Automatismen
Primitivreflexe
Massenbewegungen bei Schmerzreizen
Astrozytome und Oligodendrogliome
gehören zu
Molekulare Biomarker
primäre Hirntumoren aus der Gruppe der Gliome
Untergruppe der neuroepithelialen Tumoren
BRAF-Fusionsgen
IDH-Mutation
MGMT-Promoter-Hypermethylierung
Allgemeine radiologische Zeichen eines malignen Hirntumors
starke, in homogene Kontrastmittelaufnahme (durch gesteigerte Vaskularisation)
Nekrotische Areale innerhalb des Tumors
Gefäßinfiltration
Unregelmäßige Begrenzung
Infiltration der Liquorräume -> Liquorzirkulationsstörung mit Hydrocephalus möglich
Pilozytisches Astrozytom
10. Lj
Infratentoriell
ZB Kleinhirn
Erbrechen, ataxie
Resektion
Heilung möglich
Diffuses Astrozytom
35 Lj
Frontallappen
allg. Symptome
Beteiligung der Hirnschenkel möglich
Resektion nur unvollständig möglich
Radiatio + Temozolomid
11 Jahre Prognose
Anaplastisches Astrozytom
Großhirnhemisphären
Allg. Symptome
Inhomogen
Perifokales Ödem
Keine Nekrose
9 Jahre überleben
Glioblastom
62 Lj
Marklager der Großhirnhemisphären
Girlandenförmiges KM-Enhancement im MRT
Perifoksles Ödem
Nekrosen
10-15 Monate
Oligodendrogliome
von Oligodendrozyten ausgehend
Gruppe der diffusen Gliome
Frontallappen häufig
Unterschiedliche Densitäten im CT
per Definitionem nur teilresektion möglich (diffus wachsend)
Radiatio und chemo
8 Jahre überleben
Meningeom
def
Epi
Dia
Therapie
Prognose
von den Deckzellen der Arachnoidea ausgehend
Grad 1-3 WHO
Epidemiologie
zweithäufigster Tumor nach Astrozytom
Mehr Frauen (3:2)
langsames Wachstum, erst symptomlos
Abhängig von Lokalisation Symptome
Disgnostik
CT/MRT
Rundliche, scharf begrenzte Raumforderung
Dural-Tail-Sign
Verdickung der dura seitlich der eigentlichen Basis des Meningeoms
Sieht so aus, als hätte Meningeom einen Ausläufer
Ausgeprägtes KM-Enhancement -> Bild eines Schneeballs
Ct leicht hyperdens
MRT T1 isointens, T2 iso bis hyperintens
abwarten und verlsufskontrolle
Präoperative Embolisation bei gefährlichem Tumor
Exstirpation = Standardtherapie
3/4 Radikale Op möglich
Radiatio wenn inkomplett resiziert oder inoperabel
WHO 1 gut
Seltene (grad 3) schlecht
Neuriome
idr benigne, langsam wachsende Tumore, die von den Schwann-Zellen ausgehen
Können im gesamten peripheren NS vorkommen
Typisch: vestibulärer Anteil des N vestibulocochlearis sowie spinalwurzeln
Akustikusneuriom: Druck auf n cochlearis mit einseitiger hörminderung
Vollständige chirurgische excision
Beidseitiges Akustikusneuriom??
NEUROFIBROMATOSE TYP 2
Meningeosis neoplasticia
= Ausbreitung von Tumorzellen verschiedenen Ursprungs im Bereich der Hirnhäute (Meningen)
von Absiedlung können alle Abschsnitte der Hirnhaut sowie liquorgefüllte Subarachnoidalraum zw. Arachnoidea und Pia mater betroffen sein
Solide leptomeningeale Metastasen vs Ausbreitung nicht-adhärenter Tumorzellen im Liquorraum
Verbreitung der Tumorzellen erfolgt hämatogen, kontinuierlich oder über Migration primärer Hirntumoren
Bei meisten solitären Tumoren ist die Meningeosis Ausdruck einer disseminierten Erkrankung mit schlechter Prognose und Indikation zur palliativen Therapie
Häufigste Primärtumoren
Mammakarzinom
Bronchialkarzinom
Malignes Melanom
Lymphome
Leukämien
Die Meningeosis wird nach der Art des Primärtumors benannt:
Karzinom → Meningeosis carcinomatosa
Lymphom → Meningeosis lymphomatosa
Leukämie → Meningeosis leucaemica
Sarkom → Meningeosis sarcomatosa
Diagnostik:
MRT
VOR Liquorpunktion
Sonst KM-Anreicherung in den Meningen, was Abgrenzung einer Meningeosis erschwert
KM-Anreicherung in den Meningen
Leptomeningeale Signalanhebung
50% zusätzlich solide Hirnmetastasen
Liquorpunktion!
Nachweis von neoplastischen Zellen zur Diagnosesicherung -> goldstandard!!!!
palliative Therapiekonzepte
Strahlen und Chemotherapie
Sym
Sonderform
Th
Komp
Prävention
Meldepflicht
Entzündung der Hirn und Rückenmarkshäute
Abgrenzung einer isolierten Meningitis von kombinierten Entzündung der Hirnhäute und Hirngewebes (Meningoenzepahlitis) oft nicht möglich
zahlreiche Viren
Bakterielle Erreger:
Meningokokken
Pneumokokken
Leisymptome:
Fieber
Kopfschmerz
Meningismus
Bewusstseinseintrübung
Sonderform:
tuberkulöse Meningitis
Neruoborreliose
subakuter Verlauf über Wochen bis Monate
klinische Symptome
Brudzinski-Zeichen
Refelxartiges Anziehen der Beine bei Prüfung auf Nackensteifigkeit
Kernig-Zeichen
Beugung in Hüft und Kniegelenk 90° bei auf dem Rücken liegend -> Schmerzen
Lasegue-Ziechen
Auf Rüclen wird Bein in Hüfte gebeugt, ab best. Beugungswinkel kommt es zu Nervendehnungsschmerz
Liquoruntersuchung
Für Ausschluss eines erhöhten ICP vor Punktion cCT
Zellzahl, Differenzierung, Protein, Grampräparat (bei bakt. Positiv), Glucose, Lactat
Viral: 10-500 Zellen/µl, klar,
Tuberkulös: 30-500, klar mit Spinngewebsgerinnseln, Lactat u. Eiweiß erhöht, Glucose vermindert
Neuroborreliose: 100-500, klar, Eiweiß erhöht
Bakteriell: 1000-6000, trüb, eitrig, Lactat deutlich erhöht, Eiweiß erhöht, Glucose vermindert
Labor: bei bakterieller Meningitits: Leukozytose mit Neutrophilie und Linksverschiebung der Granulopoese sowie CRP-Erhöhung
bakterielle Meningitis und Meningoenzepahlitis durch HSV oder VZV —> absolute Notfälle
So schnell wie möglich kalkulierte antiinfektive Therapie!!! BINNEN EINER STUNDE
Cephalosporins der 3. Gen (Ceftriaxon) und Ampicillin —> bakteriell, ambulant erworben
Aciclovir -> viral
Unkomplizierte virale Meningitis heilt meist spontan und folgenlos aus
Ablauf bei unbekannter Ursache und kompliziertem klinischen Bild:
Blutkultur
Dexamethason-Gabe + kalkulierte Antibiotiaktherapie + Aciclovir
Bilgebung
Lumbalpunktion und Liquordiagnostik
Ablauf bei unbekannter Ursache und unkompliziertem klinischen Bild:
Gleiches Vorgehen, aber Liquorpunktion noch vor erster Antibiotiakgabe und Bildgebung möglich
Komplikation:
bei bakterieller:
Waterhouse-Friderichsen-Syndrom
Schwere Verbrauchskoagulopathie, Nebenniereninsuffizienz und meist letaler Verlauf
Sepsis, Verbrauchskoagulopathie
ARDS
Vestibulokochleäre Schädigung, insbesondere. Nach Pneumokokken
Prävention:
Impfung -> Meningokokkenimpfung, Pneumokokkenimpfung, FSME-Impfung, Haemophilus-Influenza-Typ-B-Impfung
Meldepflicht:
Arztmeldepflicht: namentliche Meldepflicht bei Verdachts-, Krnakheits- oder Todesfällen einer Meningokokken-Meningitis oder -Sepsis
Labormeldepflicht: namentliche Meldepflicht nur bei direktem Nachweis von Meningokokken, Pneumokokken Und Haemophilus
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Wo Risikogebieten
= von Zecken übertragene Viruserkrankung
in großen Teieln Europa sind Asiens endemisch
Risikogebiete in DE:
Südosten, v.a. Bayern, BW
saisonale Häufung April bis November
Erreger: Frühsomer-Meningoenzephalitits-Virus, Gattung Flaviviren
Vektor: Zecken
Infektionsweg: Zeckenstich
Symtome:
Inkubationszeit 7-14 Tage
Asymptomatischer Verlauf bei <70%
Wenn symptomatisch:
Fieber und grippale Beschwerden
Zweite Krankheitspahse nach einem fieberfreien Intervall
Isolierte Meningitis 50%
Meningoenzepahlitis 40%
Anamnese
Allg. Und neurologische Untersuchung
Labor
Serologie:
Spezifische Antikörper gegen das FSME-Virus (IgM und IgG) im Serum
Oder Antikörperanstieg
Auch Impfungen können zu erhöhten Titern von AK gegen das Virus führen!!!!
Liquordiagnostik:
I.d.R: Liquorpleozytose
Direkter Erregernachweis
FSME-Virus-RNA (PCR) nur in Prodromalphase nachweisbar
Keine spezifische antivirale Therapie verfügbar
Symptomatisch gegen Schmerzen
FSME-Impfung
Indikations/Reiseimpfung
Berufsbedingte Impfung
Hirnabzess
Pro
seltene infektiöse Erkrankung
Entsteht aus einer lokal begrenzten Entzüdung des Hirnparenchyms (Herdenzephalitis) durch Abkapselung
Meist Bakterien
Insbesondere Streptokokken
Gramegative Bak. Wie Enterobakterien
Erreger gelangen durch lokale Fortleitung (Sinusitis, Otitis, Mastoiditis), hämatogen (infizierte Thromben, oder Ausbreitung Sepsis) oder bei Traumata ins Hirnparenchym
meist subakut
Ü&E
Papillenödem (als Zeichen einer Hirndruckerhöhung)
Vigilanzminderung und fokal-neurologische Defizite
T1 mit KM: Zentral hypointense Läsion (=Nekrose), die ringförmig KM aufnimmt (=Kapsel)
Häufig perifokale hypointense Bereiche (=perifokales Ödem)
CT
Zentral hypodense (nekrotische) Läsion mit ringförmiger KM-Aufnahme, umgeben von hydodensem Ödem
Erregerdiagnostik
Durchführung VOR Beginn der kalkulierten antibiotischen Therapie
Blutkulturen
Rasche Gewinnung von Abzessinhalt
CRP im Serum erhöht
Fokussuche
Untersuchung von Mundhöhle, Rachen und Gehöhrgängen
operative und medikamentöse Therapie
Abszessaspiration
Kraniotomie mit Abszessexzision
Offene OP mit Entfernung der Abzesskapsel
Kraniotomie ohne Abzessexzision
Offene OP mit Evakuation des Abzesses
Keine Entfernung der Abzesskapsel
Kalkulierte Kombinationstherapie in der Initialphase mit Cephalosporinen der 3. Gen und Vancomycin
Im Verlauf Erregerdiagnostik und Resistenztestung dann neu
10% Letalität
>50% nach Jahren größtenteils neurologisch genesen
Häufig neurologisch persistierende Defizite
Ursachen und RF eines ischämischen Schlaganfalls
Kardiale Embolien
Thromboembolie bei Vorhofflimmern
Paradoxe Embolien
Atherosclerose
Dissektion eines hirnversorgenden Gefäßes
RF:
Arterielle Hypertonie
Vorhofflimmern
Bewegungsmangel
Rauchen
Adipositas
Alkoholmissbrauch
DM
Hyperlididämie
Alter
Genetische Diposition
Männer
Hirninfarkte im Karotisstromgebiet: Klinik
A carotis interna
Symptome des Mediainfarkts
Visusminderung (bei retinalem Gefäßverschluss)
Hauptäste der A carotis interna
A cerebri media (häufigste Infarktlokalisation)
Kontralaterale brachiofaziale sensomotorische Hemisymptomatik
Blickdeviation zum Herd
Aphasie
Kontralateraler Hemineglect
homonyme Heminaopsie
A cerebri anterior
Kontralaterale beinbetonte Hemiparese
Apraxie
Hirninfarkt im Vertebralisstromgebiet
A vertebralis
Symptome eines Kleinhirninfarkts bzw Hirnstamm
Drehschwindel
Drop Attacks
tinnitus
Sehstörungen
A inferior posterior cerebelli (größter Ast der Vertebralis)
Symptome eines Kleinhirnhemisphäreninfarkts
Ataxie, Schwindel, Nystagmus, Dysmetrie
Hirninfarkt im Basilarisstromgebiet
A basilaris (Lebensbedrohlicher Notfall mit hoher Letalität!!!!!)
Vigilanzminderung
Zeichen einer Hirnstammschädigung
Schwere motorische Störung
A inferior anterior cerebelli
Ataxie, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit, Nystagmus
Infarkte in kortikalen Arealen
Frontal
Temporal
Parietal
Frontal:
Antrieb verarmt, motorische Aphasie
Temporal:
sensorische Aphasie
Parietal:
Apraxie, Aphasie, Neglect
Kleinhirninfarkt: Klinik
ipsilaterale Extremitätenataxie, ipsilaterales REbound-Phänomen, Dysarthrie
Rumpfataxie
Schwindel, zentral Okulomotorikstörungen
Hirnstamminfarkte
hier wichtige vegetative Zentren
Hirnnervenkerne
Lange motorische und sensibel Nervenbahnen
—> eng beieinander, auch kleine Infarkte vielfältige und schwerwiegende Ausfälle
Häufige Symptome
Vigilanzstörungen, Schwindel, Dysarthrie, Dysphagie, Okulomotorikstörungen, Ataxie, Singultus
Hemiplegia-alternans-Syndrom: „Gekreuzte Hirnstammsymptomatik“, bestehend aus
Ipsilateralen Hirnnervenausfällen und
Kontralateraler sensibler und/oder motorischer Halbseitensymptomatik
Intrazerebrale Blutung loco typico
tiefe ICB -> einblutung in tiefe subkortikale Großhirnareale oder intratentorielle Strukturen
Für hypertensive Blutungsätiologie typische Lokalisationen
Basalganglien
Thalamus
infratentoriell
Kleinhirn
Pons
MRT-Signalverhalten von intrazerebralen BLutungen im zeitlichen Verlauf
MRT-Signalverhalten von intrazerebralen Blutungen im zeitlichen Verlauf
Zeitraum
Signalverhalten
Hämoglobin bzw. Blutabbauprodukte
Beginn bis mehrere Stunden
T1: isointens bis hypointens
T2: hyperintens
T2*: leicht hypointens
Oxyhämoglobin in intakten Erythrozyten
Mehrere Stunden bis etwa 3 Tage
T1: isointens bis leicht hypointens
T2: hypointens
T2*: stark hypointens
Desoxyhämoglobin in intakten Erythrozyten
Monate bis Jahre
T1: hypointens
T2*: hypointens
Ferritin und Hämosiderin, extrazellulär
Leitsymptom der zerebralen Sinus- und Venenthrombose
akute bis chronische Kopfschmerzen
Meist täglich
Weitere Symptome:
epileptische Anflle
Präsenz
Bewusstseinsstörungen
Etc
Therapie der zerebralen Sinus- und Venenthrombose
Akutphase:
Heparin in therapeutischer Dosierung
Nach klinischer Stabilisierung:
Umstellung auf orale Antikoagulation
Vit K Antagonisten
Direkte orale Antikoagulanzien
In der Regel 3-12 Monate
Dauerhaft bei schweren Thrombophilien
Symptomatik einer Karotis- oder Vertebralisdissektion
Klassische Trias:
Kopf- oder Nackenschmerzen
pulsierend, ipsilateral, frontotemporal -> Karotisdissektion
Okzipital -> Vertebralisdissektion
Horner-Syndrom (ipsilateral)
Bei Karotisdissektion typisch durch konsekutive Schädigung der mit der A carotis verlaufenden sympathischen Fasern
Zeichen einer zerebralen Ischämie
Carotis-Sinus-cavernosus-Fistel
Verletzung der A carotis interna im Sinus cavernosus -> Blut der Arterie fließt in den venösen Sinus
Langsam entwickelnde Doppelsicht durch Druckschädigung der Hirnnerven 3,4,6
Pulssynchrones Ohrgeräusch durch Strömungsgeräusch der Fistel
Exophthalmus durch Abflussstörung der V ophthalmica superior durch den arteriellen Zuflus der Carotis interna
Diagnostik via CT/MRT -> dilatierte V ophthalmica superior kann Hinweis sein
kathetergesteuerter Verschluss der Fistel mit Platinspiralen (Coiling) oder Ballons
Diagnosekriterien für eine Migräne ohne Aura
A: ≥5 Attacken, die Kriterien B–D erfüllen
B: Kopfschmerzattacken, die 4–72 Stunden anhalten
C: Kopfschmerzen, die mind. 2 der folgenden Charakteristika erfüllen:
Einseitige Lokalisation
Pulsierender Charakter
Mittlere oder starke Schmerzintensität
Verstärkung durch körperliche Alltagsaktivitäten (bspw. Gehen oder Treppensteigen)
D: Mind. 1 Begleitsymptom während des Kopfschmerzes
Übelkeit und/oder Erbrechen
Photophobie und/oder Phonophobie
E: Nicht besser erklärt durch eine andere Diagnose
Therapie der Migräne
Mittelschwere bis schwere Migränekopfschmerzen:
subkutane Gabe von Triptanen
Sumatriptan
Almotriptan
Leichte bis mittelstarke Schmerzen:
NSAR
ASS, Ibuprofen
Bei Ü&E:
Antiemetika
Metoclopramid p.o.
Trigeminusneuralgie
blitzartig einschießende einseitige Gesichtsschmerzen
Extrem stark
Hält einige Sekunden
Kann bi Sau 100x pro Tag auftreten
Spontan oder durch Triggerfaktoren wie Kauen, Sprechen, Berührung
Betroffen meist der zweite (maxillaris) und/oder dritte Trigeminusast (mandibularis)
Klassische Form:
Pathologischer Kontakt zw. n trigeminus und einem Gefäß
In 80% Kompression des N trigeminus durch die A superior cerebelli
Symptomatische Form
Zb im Rahmen einer MS
Raumforderung
Medikamentöse Behandlung mit Carbamazepin
Anfallssuppressivum Natriumkanalblocker
operative Dekompression/Ausschaltung von Schmerzfasern durch Hitze/Bestrahlung des N trigminus
Diagnosekriterien medikamenteninduzierter Kopfschmerz
Diagnosekriterien des Kopfschmerzes bei Medikamentenübergebrauch
Kriterien
Beschreibung
A
Kopfschmerzen an ≥15 Tagen pro Monat
Vorbestehende Kopfschmerzerkrankung
B
Übergebrauch eines oder mehrerer Medikamente für >3 Monate
≥10 Tage/Monat: Ergotamin, Opioide, Triptane
≥15 Tage/Monat: Paracetamol, Acetylsalicylsäure sowie weitere NSAID
C
Nicht besser durch eine andere Diagnose aus der Klassifikation begründbar
—> alle müssen zutreffen!!!
Red flags bei Kopfschmerzen
Vernichtungskopfschmerz/noch nie dagewesener stärkster Kopfschmerz (z.B. bei Subarachnoidalblutung)
Fieber (z.B. bei Meningitis)
Fokale Ausfallsymptomatik (z.B. bei Schlaganfall)
Vigilanzminderung (z.B. nach Trauma)
Hirndruckzeichen (z.B. Bewusstseinsstörungen oder Übelkeit durch intrakranielle Raumforderung)
Meningismus (z.B. bei Subarachnoidalblutung oder Meningitis)
Augenschmerzen (z.B. bei Glaukomanfall)
—> Bildgebung
= gesteigerter, geschwindigkeitsabhängiger Dehnungswiderstand der Skelettmuskulatur
durch Läsion des 1. Motoneurons (mit gleichzeitiger Schädigung des extrapyramidalen Systems)
Schlaganfall
Perinatale Hirnschäden
Querschnittslähmung
MS, amyotrophic Lateralsklerose, hereditäre spastische Paraplegie
Pathophysiologie:
1. Motoneuron fällt aus -> Lähmung
Läsion des zuständigen extrapyramidalen bahnen -> hemmende Einflüsse fallen weg -> Tonuserhöhung + Lähmung
Durchbewegung Gelenke, alternierender Geschwindigkeit
spastisch erhöhte Muskelspannung nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit der Bewegung zu
Im Gegensatz zum geschwindigkeitsunabhängigen Rigor!!!
Taschenmesser-Phänomen
Initialer Widerstand aufgrund des erhöhten muskulären Tonus gefolgt von plötzlichen Nachlassen des Widerstandes
orale antispastische Therapie
botulinum-Toxin i.m
Intrathekale infusiontherapie mit Baclofen
Zentralwirksamens Muskelrelaxans
Agonist des inhibitorischen NT GABA
Erregt Prä uns postsynpatische GABA-Rez. Im RM -> direkte Hemmung der Erregunsleitung
Autoimmunerkrankug
Entstehung von ZNS-Läsionen -> klinische Ausfallserscheinungen
Wesentliches Merkmal:
ZNS-Invasion autoreaktiver, peripherer T-Lymphozyten
Ursache der Autoreaktivität unbekannt
MS-Läsion:
Ort im ZNS, an dem es zur herzförmigen entzündlichen Schädigung (Inflammation), zum Verlust der neuronal Myelinscheiden (Demyelinisierung) und zur atonalen und neuronalen Schädigung (Neurodegeneration) kommt
Läsion ist geprägt von Remyelinisierung und reaktiver Proliferation vo Astrozyten, die zur gliösen Vernarbung führt —> “Sklerose”
Während eines Schubes:
Lymphozytäre Infiltrate und Markscheidenabbau durch Makrophagen in den Entmarkungs- bzw Demyelinisierungsherden
Prädilektionsstellen:
Juxtakortikales und periventrikuläres Marklager
Hirnstamm
RM
Häufige Erstsymptome:
Symptomatik beginnt meist schubförmig
Optikusneuritis
I.d.R. Dessen retrobulbärer Anteil: Retrobulbärneuritis -> Zentralskotom aber unauffällige Ophthalmoskopie “Patient sieht nichts, Arzt sieht auch nichts”
Sensibilitätsstörung
chronische Erschöpfbarkeit
McDonald-Kriterien:
Örtliche Dissemination
Mind. eine T2-hyperintense Läsion in mind. zwei von vier MS-typischen Regionen (periventrikulär, kortikal bzw. juxtakortikal, infratentoriell, spinal)
Zeitliche Dissemination
MRT mit gleichzeitigem Nachweis von Gadolinium-anreichernden und nicht-anreichernden Läsionen oder
Verlaufs-MRT mit einer neuen T2- und/oder Gadolinium-anreichernden Läsion
Nachweis von oligoklonalen Banden in der Liquordiagnostik kann MRT-Nachweis einer zeitlichen Disseminaiton ersetzen!!!!
Schubtherapie
Glucocorticoid-Hochdosistherapie für 3-5 Tage
Verlaufsmodifizierende Therapie
Immunmodulatorische Stufentherapie
Immunmodulatoren & Immunsuppressiva
Symptomatische Therapie
Amyotrophe Lateralsklerose
degenerative Erkrankung Des 1. und 2. Motoneurons
6.-8. LJZ
Ätiologie: sporadische ALS 90-95%
Beginn mit atrophischen Paresen der kleinen Handmuskeln oder anderen Muskelgruppen (Schulter, Wade)
Ausbreitung auf weitere Muskeln mit Mischung schlaffer atrophischer und spastische Parese
Bei Befall der kausalen Hirnnerven
Bulbäre Symptomatik
Schluck und Sprechstörungen
Faszikulationene der Muskeln
Fibrillationen der Zunge
Pathologie:
Atrophie des gesamten motorischen Systems
Zb Verschmälerung der grauen Substanz durch Atrophie der Vorderwurzeln
ortschreitende motorische Beeinträchtigung bei zuvor normaler motorischer Funktion mit
Nachweis einer Schädigung des 1. und 2. Motoneurons in einer Region oder
Nachweis einer Schädigung des 2. Motoneurons in mind. zwei Regionen
Und Ausschluss von Differenzialdiagnosen
EMG: Bestätigung der klinischen Diagnose durch Nachweis der Floristen Denervierung
Keine Kurative Therapie
Pat sterben 2-5 Jahre nach Krankheitsmanifetation an respiratorischer Insuffizienz
verlaufsmodifizierende Therapie
Riluzol
Antiglutamaterge Wirkung u.a.
symptomatische Therapie
Keine kausale Therapie!!!!!
mittlere Überlebenszeit: 2-5 Jahre
meist Ateminsuffizienz Todesursache
Spinale Muskelatrophie
5q-SMA
eine der häufigsten autosomal-rezessiv vererbten Krankheiten
Manifestation im Säuglings und Kinderalter
Defekt des Survival-of-Motor-Neuron-1-Gen (SMN1) auf Chromosom 5
SMN-Protein-Mangel
Progrediente generalisierte Muskelshwäche mit Hypo- oder Areflexie
Symmetrische proximale und beinbetonte Parese
Muskelatrophie und Hypotonie
Molelukargenetische Untersuchung
Früherkennung: Neugeborenenscreening seit 2021
Gentherapeutika -> Erhöhung des produzierten SMN-Proteins
Myasthenia gravis
= Autoimmunerkrankung mit Störung der Signalübertragung an der motorischen Endplatte
die Rezeptoren für ACh werden auf der postsynpatischen Seite von Antikörpern blockiert und langfristig zerstört
Bei wiederholter Reizung fällt die Reizantwort stetig kleiner aus -> Dekrement
-> unnatürliche Ermüdbarkeit der Muskulatur —> Hauptsymptom
Erholung nach Schonung
Okulare Muskulatur:
Ein-oder beidseitige Ptosis, Diplopie, wechselnde Augenmuskelparense
Bulbäre Muskulatur:
Dysarthrie, Dysphagie, schlaffe Gesichtszüge
SM
Kopfhaltschwäche
Proximal betonte Schwäche der Extremiäten (i.d.R: symmetrisch)
In schweren Fällen Atemhilfsmuskulatur mit Dyspnoe
Geht oft mit Veränderung des Thymus einher -> Thymektomie sinnvoll
Symptomatische Therapie mit Cholinesterasehemmern erhöht c(ACh)
Pyridostigmin, Neostigmin
Immunosuppressive für reduzierte AK-Produktion
Azathioprin
Glucocorticoide
Durch Therapie häufig Remission
Myasthene Krise als potenziell tödliche Komplikation
Schwere Muskelschwäche mit respiratrischer Insuffizienz und Aspirationsgefahr
Intensivpflichtiger Notfall!!!!!
Myotonie und Muskeldystrophie
Myotonie:
verzögerte Muskelrelaxation
Muskeldystrophie:
Störung des Muskelaufbau mit möglicher Muskelschwäche und atrophie
Myotonie Dystrophien
Erkrankungen infolge von Nukleotid-Repeat-Erkrankungen
Typ 1: DM1; Typ Curschmann-Steinert
Distal betroffen
CTG-Repeat
Typ 2; DM2; proximate Myotone Myopathies PROMM
Proximal betroffen
CCTG-Repeat
Nicht-dystrophe Myotonien
Erkrankungen infolge einer Funktionsstörung verschiedener Ionenkanäle
Muskuläre Kanalopathien
Sehr selten!
Progressive Muskeldystrophien
= durch Mutation in muskulärem Protein fortschreitender, aber unterschiedlich stark ausgeprägter Verfall v.a der SM
Häufigste und schwerwiegendste Form ist Typ Duchenne
Protein Dystrophin ist fast komplett funktionslos
X-chromosomal Vererbung
Manifestiert sich vor dem 5. LJ zunächst mit Schwäche der Beckengürtelmuskulatur
Ausbreitung mit dilatativer Kardiomyopathie
Pseudohypertrophie der Wadenmuskulatur
Absterben der Muskelzellen -> binde- und fettgewebiger Umbau der verbliebenen Muskelzellen -> Pseudohypertrophie
Watschen-Gang
Gowers-Zeichen -> abstützen an Oberschenkel zum aufstehen
Knochendichteminderung
Sturzneigung durch instabilen Gang
Erhöhte Kreatinkinase im Serum
Pat. Versterben vor dem 25. LJ -> Krankheit unheilbar
Muskeldystrophie Becker-Kiener schwächer ausgeprägte Form mit eingeschränkt funktionsfähigen Protein
Lebenserwartung nur leicht reduziert
hereditäre spastische Paraplegie
nicht-entzündliche, neurodegenerative Erkrankung mit Untergang der Pyramidenbahn und des Gyrus praecentralis
spastische Paresen
betrifft va untere Extremität
langsam progredient (über Jahrzente)
Hohlfußbildung
Dysarthrie
kognivite Störungen
keine kurative Behandlung möglich
Zervikale Myelopathie
= Symptom-Komplex, der bei Schädigung/Kompression des zervikalen Myelons (RM) entsteht
Kompression des Myelons und der versorgenden Gefäße -> ischämische und mechanische Axonschädigung
— >intramedulläres Ödem, im MRT T2 hyperdens gut abgrenzbar
breitbasiges, ataktisches Gangbild
Störungen der Sensibilität, Feinmotorik, Schwächegefühl
Schmerzen im Halswirbel und Schulterbereich
Auf Läsionshöhe:
Atrophien, Paresen an den Handmuskeln
Reflexabschwäche
Unterhalb der Läsion:
Spastik an den Beinen
Gangataxie
Reflexsteigerung Beine
Pyramidenbahnzeichen
akute zervikale Myelopathie mit Blasen- und Mastdarmstörung = Notfall —> Chirurgische Dekompression
enzündliche -> Corticoidtherapie
Degenerative Spinalkanalstenose
Einengung von Spinalkanal und Zwischenwirbellöchern durch
Spondylophyten Arthrose (Facettengelenkte)
Degeneration der Bandscheibe mit Höhenverlust
Pseudospondylolisthesis
typisch in LWS
belastungsabhängige Kreuzschmerzen mit plötzlichem Einstrahlen in die Beine, Taubheitsgefühl
Claudicatio intermittens spinalis (intermittierendes Hinken bei Belastung mit Minderung der Gehstrecke)
gebeugte Haltung führt zur Besserung, Reklination zur Verschlechterung
MRT -> Methode der Wahl
CT-Myelografie (KM-Applikation in Spinalkanal)
Röntgen
zunächst konservativ
operativ
bei beschwerdepersistenz oder neurologischen Symptomen
mikrochirurgische Dekompression
ggf. Verwendung zusätzlicher, dynamischer Stabilisierungssysteme
N axillaris Läsion
Wo?
C5-C6
Ursache?
Schulterluxation
Sensibilität:
Ausfall proximale Oberarmaußenseite
Motorik:
Parese der Armabduktion (M deltoideus) und der Außenrotation des Armes (M teres minor)
N musculocutaneus Läsion
C5-C7 aus Fasciculus lateralis
Ursache:
Obere Plexusläsion
-> isolierte Läsion selten
Plexuslähmungen
neuralgische Schulteramyotrophie
Geburtstraumata
obere Plexuslähmunh (Erb-Duchenne)
untere Plexuslähmung (Klumpke)
Partielle Plexusläsion nach Radiatio
N suprascapularis Läsion
M infraspinatus
M supraspinatus
eingeschränkte Adduktion, Abduktion und Außenrotation
erhöhte Rotatorenmanschetten-Instabilität
N thoracodorsalis Läsion
M latissimus dorsi
reduziertes Zurückziehen, eingeschränkte Senkung des erhobenen Arms
reduzierte Innenrotation des Arms
M teres major
eingeschränkte Innenrotation, Retroversion und verminderte Adduktion des Arms
N thoracicus longus Läsion
M serratus anterior
Scapula alata mit Medialstellung des Schulterblatts
eingeschränkte Elevation des Arms über die Horizontale
N dorsalis scapulae Läsion
M rhomboideus major, minor
M levator scapulae
Muskeln ziehen Schulterblatt zurück bzw nach oben
Scapula alata mit Lateralstellung des Schulterblatts
N phrenicus Läsion
C3/C4/C5
Innervation des Zwerchfells
Zwerchfellhochstand
sog. Relaxatio diaphragmatica mit pulmonaler und ggf. kardialer Einschränkung
N genitofemoralis Läsion
iatrogen
chirurgische Eingriffe an der Niere
inguinale Herniotomie
Sensibilitätsausfälle:
Innenseite Oberschenkel
Skrotum bzw äußere Labien
Motorische Ausfälle:
M cremaster -> Ausfall Cremasterreflex
N cutaneus-femoris-lateralis Läsion
Kompression des Nerven am Lig. inguinale
zB. bei intraabdomineller Druckerhöhung
externe Kompression (Gürtel, Korsett)
Sensibilitäsausfälle:
Schmerzen und Parästhesien am lateralen Oberschenkel
N fibularis-communis-Läsion
Ursachen:
Lagerungsschäden
zu engen Gipsverband
oberflächlicher Verlauf um das Caput fibulae
häufigste periphere Nervenläsion
Fibulakopffraktur
Flip-Flop-Innervationsbereich
lateraler Unterschenkel, Fuß und Zehenrücken
Motorisch:
Ausfall der Fuß- und Zehenheber (-> Steppergang)
eingeschränkte Supination des Fußes
gestörte Pronation
ggf. positives Hoffmann-Tinel-Zeichen über dem Fibulakopf
N radialis Lähmung
C5-Th1, Plexus brachialis
Proximale Schädigung auf Höhe der Axilla oder des Humerusschafts:
chronische Druckeinwirkung (Parkbanklähmung)
Humerusschaftfraktur
—> FALLHAND
—> Parese des M triceps brachii möglich
—> Sensibilitätsstörungen radiale Seite des Handrückens
Daumen, Zeigefinger und radiale Seite des Mittelfingers
Ausnahme der Fingerkuppen (N medianus)
Distale Schädigung im Handgelenk oder in Supinatorloge:
Ramus profundus
Radiusfrakturen
Luxation des Radiuskopfes
Ramus superficialis
chronischer Druckschaden
—> nur motorischer Ramus profundus betroffen
—> Strecker der Finger fallen aus (keine richtige Fallhand)
Kraftprüfung der Muskeln
Ausfall des Brachioradialisreflexes
Ausfall des Trizepssehenreflexes bei hoher Schädigung
N ulnaris Lähmung
C8-Th1
oberflächlicher Verlauf am medialen Ellenbogen
häufigste periphere Nervenlähmung
Proximale Schädigung im Sulcus nervi ulnaris
mittelere Schädigung im Handgelenk in der Guyon-Loge
Schnittverletzung
distale Schädigung in der Hohlhand
(chronische Druckbelastung durch Werkzeuge)
Proximale Nervenläsion -> im Sulcus nervi ulnaris:
—> KRALLENHAND (bes. klein und ringfinger betroffen)
—> Parese des M adductor policis (Daumen kann nicht adduziert werden) —> FROMENT-ZEICHEN
Sensibilitätsstörung: ulnare Hand
—> Palmar: Hypothenarregion, ulnares Handgelenk, Kleinfinger und ulnare Seite des Ringfingers
—> Dorsal: Ulnarer Handrücken, Kleinfinger, Ringfinger und ulnare Basis des Mittelfingers
nach 3 Monaten: Atrophie der Mm interossei und Hypothenaratrophie
Mittlere Nervenläsion -> in Guyon-Loge
-> Druckschmerz ulnar an der Handgelenkbeugeseite
—> Ausfall der motorischen Funktion der Hand mit oder ohne Krallenhand
Distale Nervenläsion -> in Hohlhand:
—> keine Sensibilitätsausfälle
—> sonst Symptome der proximalen Schädigung
N medianus Lähmung
C6-Th1
Proximale Schädigung
Humerusfraktur, Druckläsion
Distale Schädigung:
Nervenkompression, Unterarmfrakturen
Kontrakturen, Karpaltunnelsyndrom
Proximale Schädiugng im Bereich Oberarm und Ellenbeuge:
SCHWURHAND
Ausfall der Flexoren von Daumen, Zeige und Mittelfinger -> Faustschluss unmöglich
Pronationsschwäche
ungenügende Abduktion und Opponierbarkeit des Daumens
Affenhand in Ruhestellung
Sensibilitätsstörungen an radialen Handinnenflächen und an dorsalen Fingerkuppen des Daumens, Zeige und Mittelfinger sowie radiale Ringfinger
Distale Schädigung im Bereich Unterarm und Handgelenk:
Thenarmuskelatrophie wenn chronisch
Sensibilitätsstörungen mit gleicher Ausdehnung wie bei proximaler Schädigung
Interosseus-anterior-Syndrom
Spitzgriff nicht möglich (keine Bildung von Kreis mit Dauemn und Zeigefinger)
FLASCHENZEICHEN
Karpaltunnelsyndrom
keine Schwurhand
Sensibilitässtörungen wei bei proximaler Schädiugng
Thenarmuskelatrophie
Neuralgische Schulteramyotrophie
meist einseitig
wahrscheinlich entzündliche oder immunologische Lähmung des Plexus brachialis
beginnt akut, heftigste typisch nachts Schulterschmerzen
in folgenden Stunden bis Tagen Lähmungserscheinungen und Atrophie der Schulter-Arm-Muskulatur
insb. Deltoideus -> Abduktionsschwäche des Arms
M serratus anterior -> Scapula alata mit Medialstellung des Schulterblatts
Glucocorticoide als Therapie + analgetische Medis
Verhinderung von Einsteifung des Schultergelenks durch passive und aktive Bewegung so schnell wie möglich
Guilain-Barre-Syndrom
akut entzündliche autoimmun vermittelte, demyelinisierende Polyneuroradikulopathie
Akrodistale Parästhesien, symmetrisch
neuropathische Schmerzen in Rücken u/o Beinen
innerhalb von Tagen auftretende aufsteigende symmetrische schlaffe Lähmung
im Verlauf Ausbildung Tetraparese
Auftreten der Symptome meist zwei Wochen nach Infektionen des GIT oder Atemwege
-> Hypothese kreuzreaktive Antikörper vermittelte autoimmunologische Gene der Ekrankung
Komplikation zB. thorakale Polyneuroradikulopathie mit Lähmung der Atemmuskulatur -> Landry-Paralyse
starke Eiweißerhöhung ohne Zellvermehrung im Liquor
Demyelinisierungszeichen in der Elektroneurografie (ENG)
intravenöse Immunglobuline (IVIG)
Plasmapherese gegen auslösende AK
KEINE Glucocorticoide!!!!!
Kann folgenlos ausheilen oder bestehende Defektzuständen
Vitamin-B12-Mangel
mangelnde Zufuhr (Mangelernährung)
mangelnde Aufnahme (perniziöse Anämie)
Autoantikörper-vermittelter Intrinsic-Faktor-Mangel, braucht man für Resorption
erhöhter Bedarf (SS)
lange Zeit asymptomatisch oder unspezifische neurologische Symptome
funikuläre Myelose
spinale Demyelinisierung insb der Hinterstränge, Pyramiden und Kleinhirnseitenstränge
richtungsweisend Manifestation als:
megaoblastäre Anämie
Hunter-Glossitis
diagnostisch auffallend:
makrozytäre, hyperchrome Anämie durch gestörte Erythropoese
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