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Betriebswirtschaft

SB
by Steven B.

Formen der langfristigen Fremdfinanzierung

• Bankdarlehen Damit erfolgt in kleinen und mittelgroßen Unternehmen zumeist die Finanzierung langfristig gebundenen Vermögens wie Grundstücke, Gebäude und Produktionsanlagen. Die Banken verlangen dazu häufig Sicherheiten wie z.B. die Eintragung von Hypotheken auf Firmengebäude.

• Gesellschafterdarlehen Diese Option ist für die Gesellschafter der GmbH und für die beschränkt haftenden Gesellschafter der KG interessant. Mit ihrer Einlage haften sie in vollem Umfang im Falle einer Insolvenz des Unternehmens. Als Kreditgeber haften sie nicht, sie können Gläubigeransprüche stellen bzw. Sicherheiten sofort pfänden lassen. Auch steuerliche Vorteile können sich durch die Variante Gesellschafterdarlehen statt Einlagenerhöhung ergeben.

• Schuldscheindarlehen Großunternehmen beschaffen sich auf diesem Wege Großkredite. Der Kreditnehmer stellt einen Schuldschein aus. Es ist eine Urkunde, die den Kreditgeber bei Zahlungsunfähigkeit zur sofortigen Pfändung berechtigt, unabhängig vom Insolvenzverfahren. Als Sicherheit wird meist eine Grundschuld vereinbart. Versicherungen, die die Prämien ihrer Versicherten profitabel anlegen müssen, sind dabei häufig die Kapitalgeber.

• Anleihen Diese Möglichkeit steht Großunternehmen offen. Es ist eine Finanzierung durch die Ausgabe von Wertpapieren, so genannten Schuldverschreibungen, im Nennwert von 100,00 €, 500,00 € oder 1.000,00 €. Benötigt das Unternehmen beispielsweise 10 Millionen €, so kann es sich das Geld durch die Ausgabe von 100 000 Schuldverschreibungen à 100,00 € besorgen. Die Papiere werden an der Börse gehandelt. Es sind festverzinsliche Papiere, das Unternehmen ist zur regelmäßigen, fest vereinbarten Zinszahlung verpflichtet und zur Rückzahlung des Kapitals. Bei Zahlungsunfähigkeit hat der Käufer ein Anrecht auf Anteile an der Konkursmasse.

Formen der kurzfristigen Fremdfinanzierung

Handelskredite – die Gelder kommen von den Handelspartnern, den Kunden und Lieferanten, es handelt sich um besondere Zahlungsvereinbarungen.

Bankkredite – es sind Leihgaben der Banken. Geldmarktkredite – Beschaffung größerer Geldsummen durch Ausgabe von Schuldverschreibungen, die nicht an der Börse gehandelt werden.

• Anzahlungen Das Unternehmen verlangt vom Kunden eine Anzahlung für bestellte Güter und Dienstleistungen. Oft erfolgt die Zahlung in drei Dritteln: ein Drittel bei Auftragserteilung, ein Drittel bei Arbeitsbeginn, ein Drittel bei Auslieferung der Ware bzw. bei Abschluss der Arbeiten.

Lieferantenkredit Das Unternehmen bezieht Rohstoffe, muss diese aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bezahlen. Es wird ein Zahlungsziel eingeräumt. • Diskontkredit Grundlage dieser Transaktion ist ein Wechsel. Der Wechsel ist eine Urkunde, ein Wertpapier. Damit verpflichtet sich der Aussteller zu einem späteren Zeitpunkt einen vereinbarten Betrag an den Empfänger – Bezogener genannt – zu zahlen. Der Bezogene kann sich das Geld aber sofort besorgen, indem er den Wechsel seiner Bank verkauft. Diese erstattet ihm den Betrag abzüglich Gebühren, als Wechseldiskont bezeichnet. Den ausgezahlten Barwert nennt man Diskontkredit. Die Bank legt dem Aussteller bei Fälligkeit den Wechsel zur Zahlung vor. Eine Forderung wurde sozusagen verkauft.

• Kontokorrentkredit Das Unternehmen unterhält bei der Bank ein Konto, das es in einem bestimmten, vereinbarten Rahmen kurzfristig überziehen kann, zur Überbrückung unerwarteter Liquiditätsengpässe. Der Kontokorrentkredit ist verhältnismäßig teuer, die Soll-Zinsen werden individuell vereinbart; bei Überziehung der Kreditlinie fallen zusätzlich Überziehungszinsen an.

• Lombardkredit Das Unternehmen erhält von der Bank einen kurzfristigen Kredit, die dafür eine Sicherheit verlangt. Pfandobjekte können Wertpapiere, Forderungen, Edelmetalle, Waren sein. Die Sicherheiten werden dabei nach ihrem Marktwert bewertet.

• Commercial Papers Anleihen und Aktien werden am Kapitalmarkt, an der Börse, gehandelt. Commercial Papers werden am Geldmarkt gehandelt. Es sind Schuldverschreibungen von bonitätsstarken Großunternehmen mit kurzer Laufzeit (von 7 Tagen bis max. 2 Jahren). Vom Kapitalmarkt unterscheidet sich der Geldmarkt somit durch eine kürzere Fristigkeit der Kapitalüberlassung. Handelnde Akteure auf dem Geldmarkt sind die Zentralbank, Kreditinstitute, Finanzmakler und Großunternehmen. Commercial Papers sind Wertpapiere ohne Sicherheiten, jedoch ist ein hervorragendes Schuldnerrating dafür die Voraussetzung. • Euronotes Hierbei handelt es sich ebenfalls um kurzfristige Schuldverschreibungen von bonitätsstarken Großunternehmen. Der Unterschied zwischen Commercial Papers und Euronotes liegt im Platzierungsrisiko. Bei den Commercial Papers liegt dieses beim Emittenten, dem Herausgeber der Schuldverschreibung, bei den Euronotes trägt die Bank das Risiko. Werden Commercial Papers nicht gekauft, bekommt das ausgebende Unternehmen kein Geld. Werden Euronotes nicht gekauft, muss die Bank die nicht verkauften Papiere übernehmen oder als Alternative einen Kredit gewähren. Dafür stellt sie eine zusätzliche Gebühr in Rechnung. Euronotes sind somit für den Kreditnehmer risikoärmer aber auch teurer.

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Steven B.

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